Die Maschinerie kommt auf Touren

Heute sollte also die Ratssitzung sein, doch bis dahin war noch etwas Zeit. In der Zwischenzeit saß ich wie auf glühenden Kohlen weil ich noch auf die Rückmeldung von Bal und Cam bezüglich ihres Auftrages wartete. Schließlich wollte ich nicht mit leeren Händen zum Rat gehen. Zwar war schon bis zu mir durchgedrungen das sie beide wieder in der Stadt waren aber mit welchem Erfolg das wusste ich noch nicht. Doch nichts tat sich, möglich das sie noch schliefen oder sich anderweitig von der Reise erholten, nur half mir das nicht wirklich weiter.

Es half nichts, ich musste zum Rat. Wirklich glücklos sollte der Tag aber nicht verlaufen, auf den letzten Metern vor dem Ratssaal holte mich Bal ein und berichtete in kurzen Zügen über die gestrige Mission. Das war erstmal genug an Input um ohne schlechtes Gewissen vor den Rat zu treten. Wir vereinbarten das wir uns nach dem Rat noch kurz zusammensetzen um dann die Details zu besprechen, dann betrat ich das Kastenhaus und ging in den Ratssaal. Die beiden Krieger die außer mir noch dem Rat angehörten warteten schon und überließen mir das Wort da bisher alle Informationen bei mir zusammengeflossen waren.

Ich holte ein wenig aus, ging kurz noch auf das vermehrte Auftauchen von Waldweibern ein und kam dann zu der eigentlichen Sache weswegen wir hier zusammen gekommen waren. Die vermeintliche Bedrohung aus Herlit! Ich fasste zusammen was wir die letzten Tage unabhängig voneinander veranlasst hatten, wir koordinierten diese Maßnahmen und dann setzte ich die beiden Krieger über den bisherigen Verlauf der Mission von Bal und Cam in Kenntnis, erwähnte auch das ich nachher noch mit beiden einen Treffen haben werde um mir die präzisierten Erkenntnisse vorlegen zu lassen. Nachdem wir alle den gleichen Stand hatten, beschlossen wir weitere vorbereitenden Maßnahmen, für die Details ließ ich aber die beiden Ersten der roten Kaste allein, denn ich hatte nicht vor mich in deren Kompetenzen einzumischen.

Ich für meinen Teil machte mich jetzt auf die Suche nach Bal und seiner Fastgefährtin. Ich wollte endlich Ergebnisse sehen, präzise Ergebnisse. Um ungestört zu sein bat ich sie in mein Gästezimmer, nicht Herberge, nicht Kastenhaus, nicht in meine Wohnung, nein in mein Gästezimmer, dort würde man uns am wenigsten vermuten. Dann ließ ich mir über das was sie erreicht hatten Bericht erstatten, detailliert. Ich hakte nach, stellte Fragen, mich interessierte einfach alles. Dann ging es ans Eingemachte. Wir mussten aus diesen Erkenntnissen die richtigen Schlüsse ziehen und vor allem dann auch die richtigen Entscheidungen treffen, darüber wie wir weiter verfahren wollen.

Es dauerte seine Zeit aber dann waren wir uns einig und vereinbarten uns in einigen Tagen wieder zu treffen um zu sehen wie unsere Entscheidungen gegriffen hatten. Dann verabschiedete ich die Zwei, blieb selber aber noch einen Moment im Gästezimmer zurück. Ich ließ das Ganze noch ein wenig sacken bevor ich mich selber aufraffte und meine Schritte in die Unterstadt lenkte. Es schien als wäre die Stadt aus der Lethargie der letzten Tage erwacht. Überall herrschte geschäftiges Treiben, es hatte den Anschein als ob die Krieger mit ihren Vorbereitungen zur Sicherheit der Stadt alle angesteckt hatten. Von den Handwerkern denen nun neue Aufträge zuflossen mal ganz zu schweigen.

Durch das Gewusel hindurch bahnte ich mir meinem Weg zum Gasthaus wo ich die Absicht hatte noch einen Paga zu mir zu nehmen. Ich ergatterte auch noch einen der freien Plätze und während Shani noch nach meinem Paga lief war ich auch schon in ein Gespräch rund um Thalarionöl verwickelt. Natürlich hatte ich keines auf Lager, schließlich waren unsere Bestände in der Festung gelagert gewesen und hatten das große Feuer nicht überstanden und neues Öl in Größenordnungen war noch nicht beschafft wurden. Die letzte große Lieferung hatten wir aus Rarn bezogen aber auch dieses Dorf war aufgegeben wurden und so empfahl ich dem Krieger sein Glück bei einer mir bekannten Thalarionzucht zu versuchen. Ein Tipp den er annahm.

So langsam wurde es ruhiger und die Terrasse leerte sich so nach und nach, zum Schluss blieb ich mit Bal und seiner Fastgefährtin, die mittlerweile auch aufgetaucht waren, allein auf der Terrasse zurück. Es war zu spüren das diese Zwei noch etwas loswerden wollten und nach einigem Rumgedruckse und dem Versuch mich auszuhorchen um herauszufinden was ich eventuell eh schon weiß, rückten sie schließlich mit der Sprache heraus. Das was ich hörte führte fast dazu das ich meinen Paga über den Tisch spuckte aber ich konnte mich noch beherrschen. Für eine Zeitlang verstummte ich und war am überlegen aber im Prinzip war das kein Problem, nichts ehrenrühriges, nichts was uns wirklich Sorgen machen sollte. Nur eins wollte ich, dass die Zwei auch den Rat informierten.

GR