Montag, 28. April 2014

Ein Rundgang

Heute hielt ich mich erst gar nicht lange im Haus auf und machte mich beizeiten auf um ein wenig Präsenz zu zeigen. Ich ließ mich auch nicht dadurch aufhalten das sich meine Lieblingstunika noch auf der Leine befand und ich heute mit der Tunika Nr. 2 vorlieb nehmen musste. Wenigstens war sie auch in weiß und hat meinem geliebten Goldrand. Wie auch immer, bis zum Brunnen im Kriegerviertel kam ich unbehelligt, dort traf ich auf Kin. Es entspann sich ein kurzes Gespräch in dem der Hauptmann von mir wissen wollte ob Bal schon bei mir gewesen war, was ich ihm allerdings abschlägig bescheiden musste. Da er mir nicht sagte warum Bal bei mir aufschlagen sollte, konnte ich nur mutmaßen das es mit der beschmutzten Tunika von gestern zusammenhing, allerdings fragte ich auch nicht weiter nach.


Dafür erfuhr ich dass sich die Informationen verdichteten dass sich im Norden tatsächlich etwas gegen uns zusammenbraut. Das hatten uns zwei Informanten unabhängig voneinander bestätigt. Dies ließ mich aufhorchen, immerhin war in zwei Tagen Markt in Axe und eigentlich wollte ich nach langer Zeit mal wieder den Wandermarkt besuchen. Das sich jetzt so eine einfache Handelsreise zu einem Sicherheitsrisiko entwickelte passte mir so überhaupt nicht in den Kram. Trotzdem kam ich mit dem Hauptmann überein das ich unter gewissen Auflagen die Reise antreten darf. Dies reichte mir erstmal und ich setzte meinen Weg in die Unterstadt fort.


Die rote Kaste schien sich ziemlich gleichmäßig über Jorts Fähre verteilt zu haben denn an der Arena traf ich auf die Zeugmeisterin die ich auf die geplante Jagd der freien Frauen und vor allem auch nach dem ins Auge gefassten Termin ansprach. Anfangs erhielt ich nur eine schnippische Antwort die so viel aussagte wie, dass man meine Neugierde schon noch rechtzeitig befriedigen wird. Doch Kyra ging die Sache mit der Jagd ziemlich blauäugig an, es ging nicht um meine Neugierde, vielmehr ging es um eine entsprechende Sicherstellung dieser Veranstaltung. Immerhin haben wir keine Ärztin mehr die sich um eventuelle Verletzte kümmert und ein Versorgung mit Speis und Trank war sicher auch nicht so abwegig.


Angeblich wollte man ja nur Spaß haben, man wolle ja nur ein paar Tabuks jagen und dies sei deshalb alles nicht notwendig. Beschied mir Kyra! Gut dann ließ ich sie eben in den Glauben, sollte sie mir aber nicht kommen wenn sich die Erste ein Auge durch einen zurückschnellenden Ast aussticht, von der Brücke in die Schlucht fällt und vom Horn eines Tabuks durchbohrt wird, von den anderen Tieren im Wald mal ganz zu schweigen. Verärgert über so viel Leichtsinn verabschiedete ich mich dann von der Zeugmeisterin und ging weiter. Der Marktplatz wie auch die Herberge waren heute ziemlich verwaist und so stand ich allein am Brunnen, nur Shani war bei mir.


Zum Glück blieb das nicht lange so, denn Kin machte seinen Ruf, sich immer in der Nähe von Brunnen aufzuhalten, alle Ehre und tauchte kurze Zeit später auch auf. Ich informierte ihn von den irren und vor allem leichtsinnigen Plänen seiner Zeugmeisterin und er stimmte mir zu das es so nicht gehen kann, dass unsere freien Frauen offenen Auges sich in solch eine Gefahr begeben. Leider hatte er nicht mehr so viel Zeit um entsprechende Maßnahmen mit mir zu erörtern, denn seine Wachschicht rückte unerbittlich näher. Dafür hatte ich jetzt die Gelegenheit mit einem anderen Krieger noch etwas über Zar und Kaissa zu fachsimpeln bevor die erste Schreiberin mich für sich beanspruchte.


Auch sie wollte wissen ob Bal bei mir gewesen sei und so langsam wurde mir das unheimlich, zumal sie sich beeilte ebenfalls zu versichern, als ich es verneinte, das er sich ganz bestimmt bei mir melden wird. Nun gut, es gelang mir nicht dies weiter zu vertiefen denn sie lenkte ziemlich schnell ab und hin zu einem anderen Thema. Und zwar ging es um ein Schreiben über welches wir vor einigen Tagen schon mal gesprochen hatten. Zum einen wollte sie wissen ob es denn überhaupt noch von Nöten sein und zum anderen brauchte sie, falls sie es noch aufsetzen soll, weitere Angaben dazu.

Tja, nötig war das Schreiben, nötiger als jemals zuvor, das zumindest konnte ich ihr zusichern aber was weitere Angaben betraf, da konnte ich nur das wiederholen was der Hauptmann zu mir gesagt hatte. "Georg wir brauchen dieses Schreiben, je anmaßender und überheblicher um so besser!" Genau das sagte ich auch Cam und an ihrem Gesichtsausdruck sah ich das sie wusste wie das Schreiben auszufallen hat. Jetzt ging es nur noch um ein paar kleinere Details und als wir die besprochen hatten verabschiedete ich mich und machte mich dann auf den Rückweg.

GR

PS: Die Seite mit den Stellenauschreibungen ist überarbeitet wurden.

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