Montag, 21. April 2014

So schnell kann es gehen

Ruhige Tage in Jorts Fähre, ein paar Fremde auf der Durchreise, sonst passierte nicht viel. Die Bewohner gingen ihrem Tagwerk nach und Ahn für Ahn plätscherte so vor sich hin. So auch Heute! Da man in der Oberstadt von dem Wenigen was passierte, noch weniger mitbekam machte ich mich auf und ging die paar Schritte bis in die Unterstadt. Schon am Hafen wurde ich aufgehalten, traf dort auf die Baumeisterin und verfiel in einem kurzen Smalltalk zu dem sich auch noch ein Krieger und die Sängerin gesellten. Da viel Reden aber durstig macht hielt ich mich hier nicht allzu lange auf und strebte dem Gasthaus zu um mir einen Paga zu gönnen.

Ich hatte mich kaum auf einem Kissen niedergelassen und wartete auf Shani die auf der Jagd nach einem Paga für mich war, als ein Pärchen, welches jemand im Gasthaus einquartiert hatte, selbiges verließ und zielsicher auf den Tisch zu steuerte an dem ich saß. Noch reagierte ich einsilbig, kannte ich sie doch nicht und fehlte mir auch die Flüssigkeit und mehr als drei Worte am Stück zu bilden. Doch als Shani mir meinem Paga gebracht und ich meine Kehle angefeuchtet hatte ließ ich mich auch auf eine ausführlichere Konversation ein.

Es stellte sich heraus das er ein Musiker aus Turia war und seine Gefährtin, vom selben Heimstein, ein Slaverin ist, die sich nach einer längeren Reise, gerne für eine Weile bei uns niederlassen wollen. Ich fühlte den Zweien noch ein wenig auf den Zahn, sprach davon dass schon mehrere Sängerinnen bei uns wohnen und auch die Sklavenhändlerkaste schon vertreten ist und dass man, sollte man hier auch arbeiten wollen, sich entsprechend arrangieren müsste. Da dies weder für den Musiker noch für die Sklavenhändlerin ein Problem darzustellen schien, zeigte ich im Anschluss dem Musiker ein paar Häuser die zur Miete stehen.

Er tat sich schwer mit seiner Entscheidung. Er wollte was abgelegenes aber diese Häuser gefielen ihm nicht. Die mit Nähe zur Schmiede, was der Tätigkeit seiner Gefährtin entgegen gekommen wäre, passten ihm auch nicht aber das letzte Haus welches ich ihm zeigte überzeugte ihm sofort restlos. Dieses lag zwar ziemlich zentral, nah dem Hafen und dem Markt aber das schien jetzt keine Rolle mehr zu spielen und so einigten wir uns dass sie sofort einziehen können und ich ihm die nächsten Tage die Mietverträge zukommen zu lasse. Nach dieser Einigung, gingen wir zurück zum Gasthaus, nichts ahnend das der so ruhig begonnene Tag nun noch eskalieren sollte.

Die Runde am Tisch hatte sich mittlerweile deutlich gefüllt, so waren noch zwei Krieger dazu gekommen, die Sängerin, die freudig erregt schien als sie erfuhr das jemand aus ihrer Kaste in der Stadt weilte und auch die Zeugmeisterin hatte dazu gefunden. Noch schien alles in Ordnung und die Sängerin versuchte den Musiker in ein Gespräch zu verwickeln, als einer der Krieger plötzlich ein übertriebenes Sicherheitsempfinden entwickelte. Das äußerste sich erst darin das er behauptete das Musiker keine Waffen tragen dürfen und als das allgemeines Erstaunen hervor rief, er sich auf die Armbrust als Fernwaffe beschränkte und den Musiker aufforderte seine Waffen abzulegen.

Da dieser aber nicht einsah dies zu tun da er sich keiner Schuld bewusst war, ergab ein Wort das andere und die Situation schaukelte sich langsam hoch. Grundsätzlich gibt es kein Gesetz bei uns das fremden Männern das Tragen von Waffen verbietet, auch Fernwaffen nicht, trotzdem hielt ich mich zurück, zum einem können Krieger schon aus Sicherheitsgründen Fremden das Tragen von Waffen ganz allgemein verbieten, zum anderen saß der zweite der Krieger mit am Tisch und ich hoffte das er diesem unnötigen Treiben Einhalt gebietet. Doch nichts dergleichen geschah und so eskalierte die Situation immer weiter und zum Schluss lag der Musiker bewusstlos am Boden.

Eigentlich wollte ich mich wie gesagt aus der Situation heraushalten und es in der Verantwortung der roten Kaste lassen, als der Krieger aber immer noch nicht genug hatte und seine Aggressionen nicht in den Griff bekam, schritt ich zumindest verbal ein. Was auf alle Fälle reichte das der Krieger nun von dem Musiker abließ und, nach dem er mich anmotzte, wütend das Gasthaus verließ. Kurz versuchte ich noch die Situation zu überblicken. Man half dem Musiker seine Verletzungen zu versorgen und Kyra versuchte ganz allgemein die Situation zu beruhigen und zur Entspannung beizutragen, so das ich es vorzog, eh ich mit einer unbedachten Äußerung alles wieder aufwühlte, ebenfalls zu gehen. Grußlos verließ ich das Gasthaus.

GR

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