Mittwoch, 7. Mai 2014

Ein Spion in Belnend

Der Belagerungszustand war aufgehoben und die Bedrohungslage für Jorts Fähre bei weitem nicht mehr so angespannt wie noch vor einigen Tagen. Trotzdem war man weit davon entfernt dass man hätte von Normalität reden können. Das fing schon damit an dass die Tür meines Hauses sperrangelweit aufstand. Na gut da ist noch nichts Schlimmes aber über meine Terrasse verteilt, die während der Belagerung als Aushilfsherberge diente, lagen diverse Kissen und in meinem Vorgarten graste noch immer das Viehzeug vom Hof, von Shani war aber weit und breit nichts zu sehen.


Ich ging in Richtung Unterstadt, wollte ich doch die anstehenden Arbeiten zur Holzverladung überwachen. Am Hauptor, das man seit heute wieder passieren darf, rannte mich dann Shani fast über den Haufen. Ihr "Tal!" beantwortete ich mit einer Schelle für die offene Tür und als sie nicht wusste was los war bekam sie gleich noch eine für die Unordnung auf meiner Terrasse. Ich gab ihr dann die Gelegenheit die Mängel abzustellen und setzte meinen Weg in die Unterstadt fort. Zum Glück waren die Ladearbeiten schon abgeschlossen so das ich noch kurz das Gespräch mit Kin suchte.


Um mit ihm ausführlich über die Vorfälle rund um das Ultimatum zu sprechen war jetzt nicht die Zeit aber ich wollte ihn zumindest bitten ob er für mich nicht die Koordination der Termine für die Heimsteinschwüre übernehmen kann, so richtig Zeit hatte ich durch die Holzlieferung für Belnend dafür nämlich nicht. Wie ich es erhofft hatte sagte er zu und ich konnte meine Reise voskabwärts antreten. Bal bekam ich noch als Begleitschutz mit und dann konnte es losgehen. Im Hafen von Belnend angekommen wies ich den Kapitän an dass er die Ladung löschen lassen soll und ich machte mich mit Bal und Shani auf den Weg in die Stadt. In Belnend konnte ich mir das langatmige Suchen nach dem Commander sparen denn Bal ließ, kaum das wir durch das Stadttor waren, lautstark seine Stimme erschallen, dass man ihm sagen soll wo Bo steckt. So kam es das wir relativ zügig zum Gasthaus geleitet wurden wo uns der Commander in Empfang nahm. Wir informierten darüber das wir das gewünschte Holz gerade im Hafen entladen ließen und der Commander lud uns ein Platz zu nehmen.


Anfangs sprachen wir noch kurz über die Schäden die der Überfall auf Belnend verursacht hatte, als dann aber später das Gespräch zu seichteren Themen abwanderte hielt ich den Zeitpunkt für angemessen Bo endlich über unsere Erkenntnisse, den Nord-Süd Konflikt betreffend, zu informieren. Ich fasste alles was wir wussten nochmal zusammen, nannte auch die Namen derer die dahinter steckten und vergaß auch nicht zu erwähnen das eigentlich der Norden gegen den Süden ausgespielt wird und umgekehrt. Man hörte mir zu aber so richtig überrascht schien man nicht und fast schien es mir als würde man dies alles unter "Schau mer mal!" abbuchen zu wollen, Zeit nun endlich die Bombe platzen zu lassen.


Selbst wenn man in Belnend nicht glaubte das es zu einem Krieg zwischen dem Norden und Süden kommen kann, so sollte doch die Tatsache das sie einen Spion aus dem Norden in ihren Reihen haben ein bisschen Bewegung in die Sache bringen. Erst wollte man mir nicht glauben, also legte ich die Fakten auf den Tisch und nannte auch den Namen dessen der nach meinen Informationen am ehesten in Frage kommt der Verräter zu sein. Unruhe machte sich am Tisch breit und auch wenn man es nicht glauben wollte so gab es doch einen gewissen Prozentsatz an Wahrscheinlichkeit dass es genau so sein könnte.


Ich ging insofern mit das ich für den Namen den ich nannte nicht hundertprozentig garantieren konnte aber das meine Informationen über einem Spion aus dem Norden in den Reihen der Belnender stimmt, da war ich mir mehr als sicher. Die Entscheidung was sie mit diesen Informationen anfangen lagen nun bei den Belnendern, für mich war es an der Zeit nun die Rückreise anzutreten. Zurück in Jorts Fähre hatte ich noch kurz Gelegenheit mit Kin über den Stand der Terminabsprachen für die Heimsteinschwüre zu reden und dann sah ich auch schon zu das ich in die Oberstadt und dann in die Felle kam. Hoffentlich die letzte Nacht wo der tierische Gestank aus meinem Vorgarten meine feinen Geruchsnerven belästigt.

GR

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