Donnerstag, 24. Juli 2014

Zurück aus Fenrisulfr

Ein merkwürdige Piksen und Stechen weckte mich, außerdem kratzte mich irgendwas im Gesicht. Es dauerte eine Weile bis ich richtig zu mir kam und so langsam realisierte wo ich mich befand. Genau, im Stroh! Hatten doch die Nordleute gestern Abend mich und meine Begleiter in etwas Scheunenähnlichen untergebracht, wo es außer ein paar Strohballen nichts gab mit dem man sich ein Lager bereiten konnte. Aber was solls? Die eine Nacht hatte ich überstanden, sogar besser als ursprünglich gedacht, trotzdem werde ich wohl auch in Zukunft darauf verzichten meine Gäste auf gleiche Art unterzubringen, nicht umsonst hatte ich ja für viel Geld ein Gästezimmer in meinem Haus einrichten lassen.


Doch genug gejammert! Ich drückte mich aus dem Stroh hoch, sortierte mich halbwegs und zupfte mir die letzten Strohhalme von der Tunika und aus den Haaren. Shani ließ ich in der Scheune zurück, sie sollte das Lager beräumen und ich ging in der Zwischenzeit schon mal in Richtung der Halle beziehungsweise des Feuers. Auf halben Wege, direkt an der Schmiede wurde ich aufgehalten. Bal und Looki standen dort und unterhielten sich. Da ich somit 75% der Leute gefunden hatte die ich suchte, gesellte ich mich zu ihnen. Das der neue Krieger, der noch fehlte, auf Anraten von Bal schon abgereist war um Bericht zu erstatten erfuhr ich hier auch.

Bevor wir allerdings zu dem eigentlichen Thema meines Aufenhaltes hier übergingen, musste ich mit ansehen wie die Wogen schon wieder wegen vermeintlicher Ehrverletzungen hoch schlugen. Zum Glück beruhigten sich Beide wieder recht schnell so das es nicht notwendig wurde das ich eingriff, was bei einem Waffengang eh kläglich geendet hätte für mich. Mir war aber eh die Zusicherungen Lookis in Bezug auf einen möglichen Krieg zwischen Nord und Süd und auch in Hinblick darauf das sich ein Heer des Nordens formierte wichtiger als die Rangeleien zweier Hitzköpfe. Jetzt war es an mir ähnliches verlauten zu lassen. Ich saß zwar im Rat von Jorts Fähre aber hatte sicher nicht die Kompetenzen wie sie ein Jarl in seinem Dorf hat aber es gelang mir mich so auszudrücken das ich zum einen dem Tal der Fenrisulfr Sicherheit versprach und zum anderen aber auch meine Position in Jorts verschwieg.


Looki reichte dies trotzdem und mir war es ein leichtes dieses Versprechen zu geben, lagen doch die Interessen von Jorts Fähre ganz woanders aber ganz sicher nicht zwischen den nördlichen Wäldern und der eiskalten Thassa. Ich verabschiedete mich und ließ als Geschenk noch das Fass mit bestem jortschen Paga dort. Wie erwartet ließ man uns unbehelligt ziehen, dafür bekam ich dann auf dem Schiff die volle Ladung Misstrauen von Bal entgegen geschleudert. Für ihn war das Vertrauen der Nordmänner in mich an sich schon verdächtig und er vermutete das diese uns einlullen wollten. Ich ließ in reden, hatte ich doch keine Lust darüber zu diskutieren, der Rat von Jorts Fähre würde auf der Basis dieser Informationen schon die für den Heimstein beste Entscheidung treffen.


In Jorts angekommen, schlich ich mich vom Schiff und von dort gleich in Herberge, allein deshalb schon um mich von den schwankenden Planken zu erholen und um mich darüber zu freuen wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Zuhause tobte noch das Training der Krieger so da ich das Gasthaus anfangs für mich alleine hatte. So nach und nach trudelten die ersten trainingsmüden Rarii auf der Terrasse ein, was zur Folge hatte dass ich immer wieder Fragen zu meiner Reise beantworten musste. Auch der neue Rekrut war mit dabei, doch dieser interessierte sich mehr für die Regierungform in Jorts Fähre und was man tun muss um auf den Heimstein zu schwören.


Da beides nicht unter Top Secret fiel versuchte ich seinen Wissensdurst zu stillen und ich denke das ist mir auch ganz gut gelungen. Wer es dann etwas genauer nahm mit meiner Reise, das war Kin. Er ließ sich detaillierter berichten. Warum das so war, erfuhr ich auch bald. Jetzt wo der Norden mit sich selber beschäftigt war und mehr zerstritten ist als je zuvor, konnte man seine Kräfte bündeln und wieder die eigenen Großmachtpläne verfolgen.

GR

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