Mittwoch, 27. August 2014

Unstimmigkeiten

Nach Tagen der Ruhe und der Aufarbeitung der Dinge die liegen geblieben waren als ich auf Reisen war oder zur Abwechslung mal die halbe rote Kaste von Jorts Fähre verköstigen musste, habe ich mich heute mal wieder vor die Tür getraut, respektive bis vor das Stadttor. Weit kam ich aber nicht denn den Weg versperrten zwei Krieger mit einer Frau an der Kette, deren Status nicht so ganz klar schien. Irgendwas zwischen Gefangene und Sklavin, nach meiner ersten Einschätzung. Weiteres sollte sich dann im Gespräch ergeben.


Bal wollte nämlich wissen ob ein frisch gefangenes Waldweib auch an die Stadtkette musste. Doch dies konnte ich verneinen weil nur herrenlos aufgegriffene Sklavinnen jener übergeben werden. Da die Gefangene aber kein Brandmal trug, war davon auszugehen das sie eine Freie ist, wenn auch eine Gesetzlose. Damit war sie eine Gefangene der roten Kaste oder, sollte man sie versklaven, eben eine Privatsklavin. Insofern also völlig uninteressant was mit ihr passiert, meinetwegen hätte er sie auch im Hafenbecken ersäufen können, die Flußthalarions hätte es gefreut.

Warum ausgerechnet jetzt Lucius anfing den Status seiner Leihsklavin zu klären und damit ob sie für die Stadtkette zuständig ist oder eben auch nicht, war mir nicht ganz klar aber ich ließ mich auf eine Diskussion ein. Da ich die Pinion als sehr zuverlässig einschätzte, konnte ich mir beim bestem Willen nicht vorstellen das sie den Verbleib der Stadtkette während ihrer Abwesenheit nicht geregelt hat. Minimum war davon auszugehen das sie ihre Erste damit beauftragt hatte und das wäre Dina. Zumal diese ihre Sklavin mir genau das auch ungefragt erzählt hatte.


Nur Lucius war ganz anderer Meinung und sah überhaupt nicht ein Dina für Arbeiten im Zusammenhang mit der Stadtkette abzustellen und auch mein Hinweis das er damit wissentlich das Haus Pinion hinderte von Stadt und Heimstein übertragene Aufgaben zu erfüllen, änderte daran nichts. Nur den Leihvertrag kramte er hervor in dem nichts über durch Dina zu erfüllende Aufgaben stand. Da ich mündliche Absprachen nicht nachweisen kann, verzichtete ich auf weitere Ausführungen zu diesem Thema. Zumindest war dies meine Absicht aber Lucius war es der nicht Ruhe gab.

Vermeintlich im Oberwasser schwimmend nach seinem kleinem Erfolg und im Wissen auch in Zukunft in Ruhe Dina mach Gutdünken nutzen zu können, wollte er mir nun vorwerfen das ich ihn beleidigt habe. Leider war seine Argumentationskette äußerst dünn. Ich hielt es für lachhaft und verzichtete nach einigen Wortwechseln weiter darauf einzugehen. Zumal seine Forderungen immer abstruser wurden und er immer noch Dinge verlangte die ich ihm schon längst zugestanden hatte. Ich weiß nicht ob er irgendwann dies selbst bemerkte oder ob es die größer werdenden Zahl an Zuschauern war, die ihn schließlich dazu brachte von diesem Thema los zulassen.


Stattdessen lud er explizit seine Kastenbrüder zu einem Paga in die Taverne ein, welche ihm aber nur zögerlich bis gar nicht folgten. Stattdessen stand ich noch einmal kurz im Fokus. Es ging um meine Reise in den Norden über deren Ergebnisse man Bescheid wissen wollte. Da der Bote aus Thorvaldsland sämtliche vereinbarten Termine hat verstreichen lassen um uns zu informieren, ging ich davon aus das er sich entweder verlaufen hat, abgefangen wurde oder die ach so starken Nordmänner den Schwanz eingekniffen hatten. Mehr konnte ich dazu auch nicht sagen und deshalb verabschiedete ich mich dann und kehrte zurück zu meinem Haus.

GR

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