Samstag, 13. September 2014

Ein Spaziergang

Heute morgen rannten Boten durch die Stadt die, die Nachricht verteilten das Heute die Kriegerwiese und die angrenzenden Waldgebiete gesperrt seien. Grund war ein zusätzliches Training der Rarii bei der es um das Reiten von Tarns und das Abwerfen von einer Art Bomben ging. Da man keine Bewohner von Jorts in Gefahr bringen wollte, erging diese Anordnung, Mich selber tangierte dies nur am Rande, hielt ich mich doch eher seltener in den beschriebenen Gegenden auf. Deshalb nutzte ich auch den heutigen Tag vornehmlich dazu nach der gestrigen Feier etwas auszunüchtern. Um mich dabei nicht unnütz den Lärm der Krieger auszusetzen blieb ich tunlichst im Ortskern.


Ich hatte mich strategisch günstig vor der Herberge postiert so das die Wahrscheinlichkeit groß war den einen oder anderen Einwohner auf einen Plausch anzutreffen. Tatsächlich sprach ich mit den einen oder anderen Bürger über mehr oder weniger belanglose Dinge, bis irgendwann die zweite Schneiderin auftauchte. Da sie noch neu war in der Stadt, unterhielt ich mich ein wenig länger mit ihr und erfuhr so das sie sich zwar mittlerweile sicher zur Schneiderei in der Oberstadt fand, sich aber im Umland so gar nicht auskannte. Also beschrieb ich ihr in welchen Bereich sie sich sicher bewegen kann, es war ihr aber anzumerken, das entweder ich mich nicht sehr glücklich ausdrückte oder sie mir aus anderen Gründen nicht folgen konnte.


Deshalb schlug ich ihr vor, sie ein wenig herumzuführen, doch vorher hatte ich noch eine kurze Unterredung mit Lucius. Ich weiß nicht wie er darauf kam aber er wollte wissen ob auch Frauen die nicht dem Heimstein angehören aber in Jorts wohnen einen Eskorte auf Reisen zusteht. Das war nun eine zweischneidige Sache. Zum einen erwarteten wir das freie Frauen die in Jorts wohnen nicht alleine reisen aber eine kostenlose Eskorte stand nur Frauen zu die dem Heimstein angehören. Alle anderen müssen den Krieger bezahlen, so lange er sie nicht aus freien Stücken begleitet. Lautete meine Antwort und dann schnappte ich mir die Schneiderin und zog los.


Mein erster Weg führte uns zum Waschplatz, von dort weiter zum Hof und zur Handelsstraße. Überall wo wir vorbeikamen verlor ich noch ein paar erläuternde Worte. Von der Handelsstraße aus führte ich die Schneiderin zu den Wasserfällen. Dort angekommen wies ich sie daraufhin das es zwar einige Frauen gibt die diese Gegend hier als Picknickplatz schätzten, dass man aber aufpassen muss da auch immer wieder Krieger mit ihrer Kajira hier baden, deren Treiben dann nicht unbedingt für die Augen freier Frauen geeignet ist. Von hier aus brachte ich die Schneiderin zu den Ka La Na Hainen. Die Aussicht die man von hier aus über die Ländereien von Jorts hatte begeisterte sie, allerdings musste ich ihr auch sagen das man von hier aus nicht weiter in östliche Richtung gehen sollte, da man sonst zu weit in die wäldlichen Gebiete vordringt wo nicht nur Sleens auf Beute warten, sondern auch oft genug Waldweiber ihr Unwesen treiben.


Da die Krieger oft genug Ärger mit diesen Weibern haben und ich dies für heute vermeiden wollte, hatte ich vor Anna nun in die Stadt zurückbringen, doch Shani meinte ich sollte vielleicht noch die Sumpfgebiete im Westen von Jorts Fähre zeigen. Na gut, ich ließ mich breitschlagen und setzte den Marsch fort. Ich mag diese Gegend nicht so sehr. Zwar ist der Sumpf schön anzusehen aber den Geruch der Sumpfgase mochte ich nicht und die Mücken dort waren auch nicht unbedingt etwas, was mich den Sumpf als Ausflugsziel empfehlen ließen. Anna empfand dies, als wir dort angekommen waren, wohl ähnlich, zumindest schätzte ich ihre Reaktionen so ein.


Deshalb hielt ich mir hier auch nicht lange auf und erwähnte nur noch das hier der perfekte Ort ist wenn man sich mal zwischen Tot und Sklaverei entscheiden müsste. Der Sumpf würde helfen, dem einen davon zu entrinnen. Ihre Reaktion war etwas anders als ich erwartet hatte. Sie sprach davon das man dann schon sehr verzweifelt sein müsste wenn man sein Leben in den Sümpfen deswegen ein Ende setzen will, sie selber hänge viel zu sehr an ihrem Leben. Ich beließ es dabei und brachte die Schneiderin nun endgültig wieder in zurück in die Stadt wo ich mich von ihr, nach dieser kleinen Führung verabschiedete.

GR


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