Sonntag, 14. September 2014

Gespräch mit der Ärztin

Ich hatte gehört dass die Ärztin aus Belnend wieder in de Stadt ist. Das konnte nur bedeuten das sie entweder ihren Dienst nach der letzten Auseinandersetzung wieder aufnehmen wollte oder das sie dabei war die Praxis zu räumen. Viel dazwischen gab es nicht. Um im Zweifelsfall das Ärgste zu verhindern machte ich mich auf den Weg zur Krankenstation. Ich war aber nicht der Einzige der das Gespräch suchte. Da die Ärztin mich wohl auch aufsuchen wollte aber einen anderen Weg wählte, donnerte mir plötzlich aus weiblicher Kehle ein "Halt!" hinterher. Ich bremste also vor der Krankenstation scharf ab und sah mich um von wo der Ruf denn her kam.


Es war tatsächlich die Ärztin gewesen die jetzt schnellen Schrittes zurück kam aber auch unser drittes Ratsmitglied hatte wohl Kunde davon erhalten dass die Ärztin in der Stadt war und wollte sie ebenfalls aufsuchen. Nun standen wir drei zwischen Krankenstation und Kaserne herum und da sich der Krieger und die Ärztin noch nicht kannten kam es noch zu einen kleinem Geplänkel, welches sich aber schnell aufklärte. Da hier ein Problem zwischen hohen Kasten bestand, überließ ich die Gesprächsführung im Anschluss dem Krieger, der die Ärztin zum Brunnen bat wo er die kritischen Punkte mit ihr besprechen wollte.

Wie gesagt ich hielt mich etwas abseits und überließ das Reden dem Rarius, der sich jetzt den Vorfall aus der Sicht der Ärztin schildern ließ. Das Bild was sich daraus aufbaute, war deutlich anders als jenes welches mir Lucius geschildert hatte und selbst wenn man davon ausgeht das beide Berichte subjektiv gefärbt sind, so war ich doch eher bei der Darstellung der Ärztin denn der Bericht deckte sich mit dem was ich an Schlussfolgerungen aus Lucius seinem Bericht gezogen hatte. Noch aber hielte ich mich zurück und ließ das andere Ratsmitglied noch seine Fragen stellen. Als dieser damit fertig war und die Ärztin wissen wollte, ob sie noch hier erwünscht ist, schaute er mich fragend an.


Ich erhob mich von der Bank auf der ich saß und ging die paar Schritte zu den Beiden hinüber. Mehr zu dem Ratsmitglied gewandt, sagte ich das ich, unabhängig davon wie die Ärztin meine beiden Fragen beantwortet, dafür bin das sie hier weiter praktiziert. Er nickte und ließ mich gewähren. Die eine Frage nach dem Fingerknacken im Zusammenhang mit dem Verbandwechsel, beantwortete sie so wie ich es erwartet hatte und die zweite Frage, ob sie behauptet hätte als Heimsteinfremde mehr Einfluss auf den Rat zu haben als jener Beschwerdeführende Krieger, stritt sie vehement ab, sie wüsste was sie ist und kennt ihrem Platz, war die Antwort.


Ich war zufrieden mit dem was ich gehört hatte und bekräftigte dem Ratsmitglied gegenüber meine Ansicht das es durchaus im Sinne des Heimsteines ist wenn wir die Ärztin vollumfänglich mit allen Rechten und den dazu gehörigen Weisungsbefugnissen die sich aus ihrer medizinischen Tätigkeit ergeben, weiter arbeiten lassen. Wie ich es schon vermutet hatte stimmte mir mein Ratskollege zu und ließ mich die Details klären. Details die die Festanstellung und die Bekanntgabe in der Stadt betrafen. Hatte doch die Ärztin nach unserer Zusage das sie weiterarbeiten darf darum gebeten dies schriftlich festzuhalten und in der Stadt, insbesondere unter den Männern bekannt zugeben. Verständlich nach dem letzten Eklat.


Der Krieger verabschiedete sich nun, nicht ohne der Ärztin noch mitzuteilen das der Rest, Lucius betreffend, kastenintern geklärt wird. Ich besprach noch ein paar Kleinigkeiten mit ihr und als ich auch gehen wollte, bat sie darum sich für ein paar Ehn meine Sklavin ausleihen zu dürfen. Etwas was ich ihr nach dem ganzen Theater der letzten Tage natürlich nicht abschlagen konnte. Auf dem Heimweg traf ich noch Jarcath mit der zweiten Schneiderin, doch mehr als einen Gruß hatte ich für die Zwei heute nicht übrig, es war spät geworden.

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen