Montag, 29. September 2014

Tatrix die Zweite

Sich ein par freie Tage zu nehmen ist Mist, wie ich mal wieder am eigenen Leib erfahren durfte. Mitten in der Nacht angereist, hatte ich eigentlich die Hoffnung in Ruhe auspennen zu können und dann einen ruhigen zu machen, doch dies waren Träume die nicht in Erfüllung gehen sollten. Stattdessen war ich kaum von meinem Lager hoch als mich meine Sklavin bei einem kräftigen Frühstück schon zutextete was alles in den wenigen Tagen passiert war, wo ich mich in Alfreds Kuppe aufhielt. Zu allem Überfluss hörte ich auch noch wie der Hauptmann schon von weitem sein Erscheinen durch lautes Rufen ankündigte. Es schien wieder ein Tag zu werden wo die Türklinke nicht kalt wurde.


Shani war so halbwegs mit ihrem Bericht fertig und hatte auch das Geschirr weggeräumt, als es schon an der Tür klopfte. Sie öffnete und herein gestürmt kam, wie schon vermutet, Kin. Ich bat ihn Platz zu nehmen, machte er doch den Eindruck als könnte es länger dauern was er mit mir besprechen wollte. Tatsächlich hatten die Krieger in meiner Abwesenheit Nägel mit Köpfen gemacht und Smugglers Riff oder Waterfalls oder wie immer das Nest nun wirklich hieß, auf den Kopf gestellt und die Tatrix gefangen genommen um das Protektorat durchzusetzen. Dass es so schnell gehen musste begründete man damit dass es Erkenntnisse gab, nach denen die Leute aus dem Riff Hilfe aus Kasra erbeten hatten und man dem Einhalt gebieten wollte.


Das Ende vom Lied war nun dass die Tatrix hier bei uns einsitzt und man mir die undankbare Aufgabe überlassen wollte, sie dazu zu bringen das sie die Urkunde über das Protektorat unterschreibt und uns den Heimstein aushändigen lässt. Das nun am Kontor schon der nächste Besucher klopfte ließ ich außer acht, sollte sich Shani darum kümmern, nur sollte sie denjenigen, egal wer es ist, nicht nach oben bringen so lange wie ich noch mit Kin die Tatrixgeschichte besprach. Shani verschwand und ich schenkte Kin wieder meine gesamte Aufmerksamkeit. Ich ließ mir erklären wo diese sogenannte Tatrix untergebracht war und mich auch über die Sicherheitsvorkehrungen in Kenntnis setzen.

Zu guter Letzt besprachen wir noch welche Optionen wir hatten die Tatrix dazu zu bringen das Pergament, welches das Riff an uns ausliefern soll, zu unterzeichnen. Am Ende des Gespräches sicherte ich zu, mich die Tage darum zu kümmern, dann verabschiedete sich Kin auch schon und ich konnte mich um die andere Person kümmern, die im Kontor noch immer auf mich wartete. Eine der Stadtsklavinnen hatte ihr zwischenzeitlich was zu trinken gebracht, so das sie mir wenigstens nicht verdurstet war in der Zwischenzeit und da Shani mich nun auch informiert hatte wer auf mich wartete, wusste ich in etwa was auf mich zukommt.


Es war Meral die Bauerstochter, die es vor kurzem zu uns verschlagen hatte und die nun ein Haus mieten wollte. Ich wunderte mich zwar darüber woher sie das Geld nehmen will, da ich mir nicht vorstellen konnte dass unser Bauer ihr so viel bezahlen würde aber sie erklärte mir das sie nun eine Anstellung bei der roten Kaste hätte und sich außerdem ein Zubrot verdienen wollte in dem sie frisches Sa Tarna Brote bäckt und zum Verkauf anbietet. Hmm, nun gut, das sollte wohl reichen um sich ein Haus leisten zu können, vor allem auch brauchte sie auch eins wenn sie noch backen wollte. Jenes Haus welches der Hauptmann ihr vorgeschlagen hatte, lehnte sie aber ab. Sie wollte lieber die ehemalige Schneiderei mieten oder noch lieber aus Sicherheitsgründen in die Oberstadt.


Das passte mir, schon aus Gründen der Brandgefahr, so gar nicht und so redete ich mit Engelszungen auf sie ein, doch die alte Schneiderei in der Unterstadt zu mieten, schließlich hatte sie dort auch viel kürzere Wege für Warenanlieferung und Verkauf und um ihre Sicherheit braucht sie sich keine Sorgen machen, schließlich stand sie als Bewohnerin unter dem Schutz der Stadt und durfte sich bei Gefahr jederzeit in die Oberstadt zurückziehen. Ich musste ziemlich überzeugend gewesen sein denn sie ließ sich umstimmen und mietete das Haus in der Unterstadt. Bevor ich ihr aber den Schlüssel überreichte, nahm ich sie noch mit in den Ratssaal wo ich ihr den Ort zeigte wo sie ihre Miete zahlen kann, dann brachte ich sie noch zum Stadttor um sicher zu gehen das sie sich nicht in der Oberstadt verläuft.


Ich vermied es ihr in die Unterstadt zu folgen, einfach weil ich befürchtete das mir dies noch mehr Arbeit einbringen würde. Stattdessen wählte ich den Weg zurück zu meinem Haus um mir die Stadtsklavin die, woher auch immer, der Vosk angeschwemmt hatte, mir etwas näher anzuschauen. Nackt war sie eh schon, das ersparte mir einiges an Arbeit und auch das richtige Collar trug sie schon wie ich bei näherer Betrachtung feststellen konnte. Während ich sie also musterte, stellte ich noch einige an sich belanglose Fragen, deren Beantwortung später aber noch wichtig werden konnte. So war sie schon seit zwei Tagen in der Stadt, konnte also frühestens in drei Tagen weiterverkauft werden und das Vorkaufsrecht hatte Ariana, dadurch das sie die Sklavin aufgegriffen hatte, sich gesichert.


Stutzig wurde ich erst als ich feststellte das die Stadtsklavin noch kein Branding hatte und hörte deswegen auch gleich mit der Fragerei auf. Obwohl, eigentlich änderten sich die Fragen nur und der Ton wurde schärfer. Nicht nur das ich lauter wurde, auch Shani bekam ihr Fett weg. Wieso die Sklavin nicht gebrandet wurde, wenn sie schon beim Schmied zum Collarwechsel war, wollte mir nicht in den Kopf rein. Sie hatte sich von der Neuen belatschern lassen, die der Meinung war, sie bräuchte sich nicht branden zu lassen und Shani traute sich nun nicht dies zu entscheiden. Mir wiederum war es egal! Eine Sklavin hat ein Branding zu tragen, denn nur dieses weißt sie sicher als Sklavin aus, mal ganz davon abgesehen das ich sie nach den Handelsgesetzen nicht ohne Branding verkaufen durfte. Ich ließ mich auf keinerlei Diskussion ein und ließ Shani die Sklavin ins Haus bringen, morgen werde ich sie selber dem Schmied vorstellen.

GR

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