Sonntag, 19. Oktober 2014

Die Mühle lebt

Der Stress mit den Bittstellern riss einfach nicht ab, auch heute gab es wieder Gerüchte das schon wieder wer was von mir wollte. Leicht genervt machte ich mich auf den Weg in die Unterstadt, nicht das ich dem Bittsteller entgegen kommen wollte, nein das nicht aber da es sich um die Mühle drehte, musste ich diesen Weg so oder so auf mich nehmen, Am Marktplatz angekommen sah ich aber nur eine Meute Krieger stehen in deren militärisches Palaver ich mich nicht einlassen wollte und wählte deswegen den Weg ins Gasthaus. Allerdings kam ich nicht mehr dazu mir einen Paga zu gönnen.


Der Grund war das Rock mir irgendwas zurief, von wegen er will eine Provision haben, was ich natürlich abwies und warum das so war, stellte sich auch gleich heraus denn die neue Bäuerin kam auf mich zu und wollte mich sprechen. Da sie in Ermangelung freier Höfe nicht wirklich in ihrer Kaste arbeiten kann, hatte sie Rock auf die Mühle aufmerksam gemacht und ihr geraten diese zu pachten. Sie war frei, seit er dort ausgezogen war und Hof, Bäckerei und auch er als Brauer würden sich sicher freuen wenn sich die Verarbeitungskette wieder schloss, insofern keine dumme Idee.


Bevor ich nun aber auf die Vermietung einging, ließ ich meinen Frust zuerst an dem offenen Haar der Fastmüllerin aus und warf ihr vor das man sie von weitem mit einer Sklavin verwechseln könnte und führte als Beispiel Dina an die nicht unweit von uns kniete und fast die selbe Frisur trug. Allerdings beruhigte ich mich dann auch schnell, waren mir die Geschäfte zum Wohle der Stadt doch wichtiger als meinen Unmut Luft zu machen. Deshalb schlug ich vor das wir zur Mühle gehen um dort in Ruhe über die Modalitäten zu reden.


Wie immer verlief ich mich in den Niederungen der Unterstadt und wählte den Weg über den Hof um zur Mühle zu gelangen, ein nicht unbeträchtlicher Umweg, vor allem wenn man bedenkt dass die Fastmüllerin und meine Sklavin deutlich eher an der Mühle waren als ich. Da Rock dieser scheinbar schon die Mühle gezeigt hatte fiel die Besichtigung ziemlich kurz aus und wir mussten uns nur über Miete und Pacht einigen. Die Pacht für die Mühle und die Miete für den darüber liegenden Wohnraum,. Da die Pacht festgeschrieben und nicht verhandelbar ist, war auch das zügig erledigt und wir traten den Weg in die Oberstadt an um ihr zu zeigen wo sie ihren Obulus für den Wohnraum entrichten muss.


Auch das ging relativ problemlos über die Bühne  und als die Nunmüllerin ging, sprach ich sie noch einmal auf ihre Haare an und sie versprach diese wieder in einer Frisur zu bändigen wie es sich für eine Freie gehört und für eine Frau von niederer Kaste für ihre Arbeit zweckmäßig ist. Damit gab ich mich zufrieden und ließ sie ziehen. Ich selber hatte noch einige Schreibarbeiten zu erledigen bevor ich mich dann noch einmal auf den Weg in die Unterstadt machte. Weniger um Rock endgültig von seinen Provisionsgelüsten anzubringen, was ich auch tat, sondern eigentlich um mich dem Paga zu widmen. Doch dazu kam es nicht mehr, zum einen hatte einer meiner Ratskollegen noch mit mir das Gespräch gesucht und als dann der Schmied mir eine Rechnung präsentierte war meine Laune endgültig im Keller. Denn von Münzen trenne ich mich nur ungern, selbst dann nicht wenn sie eigentlich dem Heimstein gehören.

GR

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