Donnerstag, 2. Oktober 2014

Ein Abschied und ein neuer Anfang

Da heute Trainingstag der Krieger ist, dachte ich, es wäre eine gute Gelegenheit etwas Ruhe zu genießen. Meistens ist es an solchen Tagen ja so das die Rarii mit ihrem Training jede Menge Zuschauer anziehen und man dadurch durchaus mal die Möglichkeit hat die Seele baumeln zu lassen. Als Platz hierfür hatte ich mir die Bank vor der Terrasse des Gasthauses ausgesucht und setzte mich dort hin. Zwar drang von der Kriegerwiese Gebrüll herüber und von der anderen Seite war der Gesang des Schmiedes zu hören, den er zum Takt in dem er das Metall bearbeitete ertönen ließ doch dies alles war aber nicht wirklich störend, sondern gehörte irgendwie dazu.


Lange blieb ich aber nicht allein, denn Sam gesellte sich zu mir und da sie eh auf dem Weg ins Gasthaus war, fragte sie mich ob sie mir einen Paga mitbringen soll. Überrascht bejahte ich dies. An und für sich konnte dies nichts Gutes bedeuten oder sagen wir besser, sie wird es nicht ganz ohne Eigennutz gemacht haben und tatsächlich war es auch so. Während ich noch meiner Verwunderung Ausdruck gab, bestätigte Sam meine Vermutungen. Wahrscheinlich hoffte sie mich durch den Paga milde zu stimmen, denn das was sie mir sagte, wäre im Normalfall nicht dazu angetan gewesen meine Laune zu heben.


Der Grund warum sie das Gespräch mit mir suchte war nämlich ein unangenehmer, denn Sam versuchte mir beizubringen das sie Jorts Fähre verlassen wird. Als Grund nannte sie mir, dass die Sehnsucht sie zu ihren Eltern zurücktreibt aber so ganz konnte ich dies nicht glauben und so bohrte ich ein wenig tiefer. Vorsichtig formuliert war es so, dass sie, nur weil sie in Jorts Fähre lebte fast festgenommen wurden wäre. Man machte sie einfach mit dafür verantwortlich das jemand von unseren Heimstein die Tatrix einer Oase beleidigt hatte. Darin sah Sam einfach auch eine Gefahr für sich und ihre Arbeit mit der sie ja schließlich ihrem Lebensunterhalt verdient.


Ich verstand sie ganz gut, war sie doch als Künstlerin auf einen gewissen wohlgesonnen Umgang mit ihr angewiesen. Leider konnte ich ihr da nicht helfen, so lange es solch verbohrte Menschen gibt die eine kleine Sängerin für das Tun eines Kriegers verantwortlich machen. Ich ließ sie also ziehen, denn aufhalten konnte ich sie nicht, denn wie heißt es so schön? Der Künstler muss frei sein wie die Voskmöwe im Wind! Vielleicht gehört dazu ja auch das unstete Leben. Ich wünschte ihr aber, bevor sie ging noch alles Gute und vor allem sichere Wege, verbunden mit dem Wunsch sich bald mal wieder bei uns einzufinden.


Viel Gelegenheit darüber nachzudenken hatte ich nicht, denn jetzt war das Training der Krieger beendet und sie setzten zum Raid auf die Gasthausterrasse an und als ob das nicht genug war, stürmte jetzt auch noch der Schmied heran um mir wie vereinbart seine Zweitkajira zu übergeben. Dachte ich zumindest! Dann kam es wie immer ganz anders. Keine Ahnung was im Hause Myrkur passiert ist aber er schenkte seine Kajira der Stadt. Bevor er sie ersäuft, meinter er, will er ihr auf diese Art und Weise eine zweite Chance geben. Ich nahm das so zur Kenntnis und fragte auch nicht weiter nach. Einer geschenkten Kaiila schaut man nicht ins Maul, dachte ich mir noch und da Ylvie schon das Collar des Schmiedes abgenommen wurde, legte ich ihr eines um das sie als der Stadtkette zugehörig kennzeichnete und übergab sie Shani.

Dann war es auch schon wieder an der Zeit aufzubrechen. Ich hatte noch etwas Arbeit im Haus liegen und Shani sollte schließlich noch Gelegenheit bekommen die Neue ein wenig einzuweisen. Für sie würde jetzt ein neuer Abschnitt in ihrem Leben beginnen. Dabei interessierte mich nicht was bei ihrem ehemaligen Herrn vorgefallen war, sie würde sich jetzt aufs neue beweisen müssen.

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen