Donnerstag, 22. Januar 2015

Das Gespräch

Heute war ich es der sich drehte und wendete, seine Kleidung überprüfte und Aufmerksamkeit einforderte. Alles sauber, alles schick, alles passend, keine Falten und ja nirgends angeschmiert? Shani konnte mir alle diese Fragen positiv beantworten. Was auch wichtig war, denn ich wollte zu dem Gespräch mit Irina, bei dem es heute um die Details für unsere Gefährtenschaft gehen soll, da konnte ich unmöglich wie der letzte vergammelte Dockarbeiter auftreten. Deswegen, frische saubere Tunika und eine letzte Kontrolle durch meine Sklavin bevor ich losging.


Peinlich darauf bedacht, nirgends anzuecken, damit ich mir auf den letzten Metern nicht doch noch einen Dreckfleck auf meiner gewohnt hellen Kastenkleidung einfing, machte ich mich auf den Weg in die Unterstadt, nahm ich doch an das ich Irina beim Gasthaus treffen würde. Doch dort stolperte ich zuerst mal über den Schmied und versuchte mich in einem Gespräch mit ihm um die Zeit zu überbrücken bis die Ärztin auftaucht. Dies geschah jedoch schneller als gedacht und ab diesem Zeitpunkt hatte ich natürlich nur noch Augen und Ohren für meine Zukünftige.

Ich lud sie ein mir nach drinnen ins Gasthaus zu folgen. Die meisten Jorter hingen ja immer auf der Terrasse ab, so ging ich davon aus das man im Inneren des Gasthauses in Ruhe reden konnte. Irina hatte ja für dieses erste Gespräch um neutralen Boden gebeten, so das mein Haus für dieses Gespräch nicht geeignet war. Drinnen bat ich sie doch Platz zu nehmen und schickte Shani in die Spur was zu trinken zu holen, für mich, wie immer bei wichtigen Gesprächen, Wasser natürlich. In der Zwischenzeit setzte ich mich schon zu Irina und fragte sie mit einem Lächeln auf den Lippen ob sie denn schon eine Idee für einen Termin hat an dem wir den Vertrag unterzeichnen wollen.


Ich gebe zu, ich hätte schon stutzig werden müssen als sie ihre Worte so extrem sorgsam wählte und gar nicht so sehr über die Gefährtenschaft sondern über ihre Gedanken  und wie ihre Wahl zustande kam sprach. Aber eigentlich war ich mir viel zu sicher als dass ich auch nur ansatzweise mit einer Absage von ihr rechnete. Um so härter trafen mich ihrer Worte als mir endlich klar wurde das sie mich gerade abserviert hatte. Sie wollte tatsächlich ihren zukünftigen Kindern zumuten dass sie mit der ständigen Angst aufwuchsen dass ihr Vater abends nicht nach Hause kommt weil er irgendwo verblutend auf einem Schlachtfeld rumliegt, sie wollte in einem Haus wohnen das nicht größer war als mein Gästezimmer, mit einem stinkenden Sleen im Vorgarten!

Schlimmer noch, sie fand das als dass normalste auf der Welt, weil sie, wie sagte sie, Gefühle für den Krieger hat und das für sie wichtig wäre und ich soll mich nicht so haben meine persönliche Integrität wäre über alle Zweifel erhaben aber sie habe sich nun mal für Kin entschieden? Boskmist!!! Ich warf den halbvollen Becher mit dem Wasser nach Shani und schrie sie an wieso sie mir keinen Paga gebracht hatte, gleichzeitig riet ich Irina vehement das es besser wäre wenn sie jetzt den Raum verlässt. Damit war das Thema für mich erledigt, zumindest was dieses Gespräch betraf. Ich riss Shani förmlich den Paga aus den Händen und wies sie an mir gleich einen ganzen Krug zu bringen.


Während ich den Krug auch schon fast ausgetrunken hatte, musste Irina irgendwann verschwunden sein. So konnte ich laut schimpfend meine Frust rauslassen und sinnlos Paga in mich reinschütten. Ich verstand einfach nicht wie man ein Leben mit mir ausschlagen konnte, mit mir der ich ihr Gor zu Füßen gelegt hätte. Stattdessen wollte sie in diese Kriegerkate ziehe. In hohen Bogen flog der Krug in Richtung Shani, verfehlte sie nur knapp und schlug krachend neben ihr ein. PAGA! schrie ich sie noch an und lehnte mich gegen den Tresen um mich weiter zu betrinken.

Zum Glück war dies nicht der einzige Krug hier im Gasthaus, so das Shani in der Lage war meinen Wunsch auch zu erfüllen. Während ich trank schmiegte sie sich an mich und säuselte was von Freilassen und in die Händlerkaste aufgenommen werden, von Nachwuchs den sie dann für mich gebären könnte. Mit der einen Hand führte ich den Krug mit Paga zu meinen Mund, mit der anderen Hand griff ich sie im Nacken und zog sie zu mir. Ob sie mich für einen Narren hält wollte ich von ihr wissen und das Nachschub für mich wichtiger wäre als Nachwuchs, sagte ich ihr und drückte ihr den leeren Krug in die Hand.

Sie startete noch einen letzten Versuch mit dieser Freilassungsgeschichte aber als ich ihr sagte das ich ihr ganz bestimmt nicht die Gelegenheit geben werde als Nächste mich wie einen dummen Jungen stehen zu lassen, schlich sie bedröppelt von dannen. Leicht schwankend stand ich am Tresen, krampfhaft bemüht mich festzuhalten. Mit wirren Blick schaute ich in der Gegend herum und entdeckte eine Fremde, die was weiß ich wollte und hönisch fragte ich sie, ob sie auch auf der Suche nach einem Gefährten sei den sie verarschen kann. Zum Glück kümmerte sich Shani um sie  und bevor die Situation weiter eskalieren konnte, brachte sie die Fremde nach oben in eins der Zimmer.


Dafür tauchte Eve vor mir auf und hielt was in den Händen dass nach einer Schale aussah, ich vermutete dass da Paga drin ist und entriss ihr das Ding. Tatsächlich Paga! Laut rülpsend setzte ich die Schale ab, viel schien da ja nicht drinnen zu sein und so drückte ich die Schale hart gegen Eve und befahl ihr Neuen zu holen. Sie trottete los und in der Zwischenzeit stieg mir der Paga immer mehr zu Kopf. Sie kniete wieder vor mir und immer wenn ich nach der Schale griff, schien sie diese zurück oder zur Seite zu ziehen, so das meine Hand jedesmal ins Leere griff, auch schien es nicht mehr nur eine Schale zu sein sondern mindestens Drei. Trotzdem schaffte ich es nicht auch nur eine davon zu greifen.


Ich drohte Eve Schläge an damit sie die Schale ruhig hielt, dann atmete ich tief durch und ganz langsam und so konzentriert das eben noch ging, griff ich nach der Schale und trank. Dann tauchte Shani wieder auf aber nicht mit der Fremden im Schlepptau sondern mit zwei undefinierbaren roten Gestalten die da neben ihr her waberten. Es schien als hätte der Paga sämtliche Kräfte aus mir verdrängt, ich konnte mich kaum noch wehren und fand mich zwischen den beiden roten Gestalten wieder, die mich aus nicht nachvollziehbaren Gründen aus dem Gasthaus beförderten.


GR

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