Donnerstag, 8. Januar 2015

Neue Gesetze für die Stadt

Das Leben nahm seinen gewohnten Gang in Jorts Fähre, es war Mitte der Hand und damit Trainingstag der roten Kaste. Dafür hatte diese sich die Oberstadt ausgesucht und jagten dort irgendwelchen Flaggen hinterher. Den Sinn und Zweck dieser Übung hatte ich noch nie verstanden aber ich bin ja auch kein Krieger. Allerdings hieß das für mich auch, wollte ich mein Haus verlassen musste ich erhöhte Vorsicht walten lassen um nicht von einem der Roten über den Haufen gerannt zu werden oder mir gar noch Schlimmeres zuziehen. Ich musste jedoch einen günstigen Moment abgepasst haben denn ich konnte unbeschadet die Oberstadt verlassen.


Kaum aus dem Tor machte ich mich auf den Weg in die Unterstadt, sicher ist sicher, und dort suchte ich dann die Terrasse des Gasthauses auf. Hier war es relativ ruhig und das Klirren der Waffen und das Geschrei der Krieger war nur noch als diffuses Hintergrundrauschen wahrzunehmen. Dort traf ich dann nur einen alternden Krieger der roten Kaste und seine dezent verstört wirkende Kajira. So nach und nach füllte sich dann aber die Terrasse und es bleibt festzuhalten dass das gestrige Duell und die Frage wen sich die Ärztin Irina als Gefährten aussucht immer noch das beherrschende Thema in der Stadt ist.

Nur nicht für mich! Für mich stand unumstößlich fest da sich die Ärztin für niemanden anderes als für mich als Gefährten entscheiden wird. Was will sie auch mit einem Krieger der alle naselang mit Blessuren heimkommt? Arbeit mit nach Hause nehmen? Das glaub ich allerdings weniger, außerdem hatte sie bei mir alles was sich eine Frau auf Gor wünschen konnte, so sie nicht gerade einen Halsreif trug. Ansehen, Macht, Einfluss, finanzielle Sicherheit, was will man mehr? Sollen sich die Anderen ihre Köpfe zerbrechen und ihre Mäuler zerreißen, für mich stand ihre Entscheidung fest. Auch darum wandte ich mich alsbald anderen Themen zu, eins davon war der Umgang mit aufgegriffenen, herrenlosen Sklavinnen.


Da eins der Ratsmitglieder mit am Tisch saß und es auch langsam ruhiger wurde, nutze ich die Gelegenheit mit ihm darüber zu sprechen. Und zwar schlug ich ihm vor, das der bisherige Passus dazu in den Stadtgesetzen ausgesetzt wird bis wir wieder einen Sklavenhändler haben. Bis dahin soll folgende Regelung gelten. Wer herrenlos Sklavinnen aufgreift, muss diese behalten und sich um sein Eigentum dann auch kümmern. Natürlich kann er sie der Stadt zum Kauf anbieten, diese hat aber keine Pflicht zur Abnahme. Ich erhoffte mir davon deutlich weniger Arbeit und vor allem das nicht mehr jedes Kroppzeug angeschleppt wurde, dass vorher also ein gewisses Aussieben stattfindet.


Das erste Ratsmitglied hatte ich überzeugt, nun musste ich nur noch Kin finden und auch ihn von meinem Vorhaben in Kenntnis setzen. Den Hauptmann trieb ich in der Schmiede auf. Zum Glück hatte er seine Geschäfte dort gerade beendet und hatte ein paar Ehn Zeit für mich. Auch er fand meinen Vorschlag akzeptabel und sah die Vorteile dabei. Jetzt blieb mir also nur noch meine Worte in eine schriftliche Form zu packen um es den Rat zur endgültigen Entscheidung vorzulegen damit das entsprechende Stadtgesetz geändert werden kann.

GR

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