Freitag, 6. Februar 2015

Doppelgefährtenschaft

Eigentlich hatte ich keine Lust, aber als immer mehr Leute in Sichtweite meines Hauses in Richtung des Tempels strömten, raffte ich mich dann doch auf und ging ebenfalls zur Zeremonie bei der gleich zwei Gefährtenschaften geschlossen werden sollten. Auch wenn mich dies einiges an Überwindung kostete, immerhin wollte ich die Eine selber mal zur Gefährtin nehmen, so ließ es aber meine Position als Ratsmitglied nicht zu diesen Termin zu schwänzen. Zwar hatte ich heute keine offizielle Position zu begleiten aber die Etikette schrieben mir mehr oder weniger vor dass ich dort anwesend zu sein habe. Der einzige Fauxpas, so als innerlicher Prostet, den ich mir leistete war, dass ich auf eine festliche Robe verzichtete und in Alltagskleidung bei der Feier auftauchte.


Ich erklomm die Stufen hoch zum Tempel de Priesterkönige, wo sich nicht nur die zukünftigen Gefährten eingefunden hatten, sondern auch schon die ersten Gäste herumstanden. Wortlos mischte ich mich unter die Leute und harrte der Dinge die da noch geschehen werden. So nach und nach füllte sich der Platz um den Tempel und auch der Krieger der die Zeremonie leiten sollte, war mittlerweile eingetroffen. Er bat die zukünftigen Gefährten mit in den Tempel und begann mit seiner Rede. Mit versteinerten Gesicht und knirschenden Zähnen, die Hände zu Fäusten geballt folgte ich der Zeremonie ohne wirklich etwas davon mitzubekommen, selbst das Shani versuchte mich zu beruhigen in dem sie sich sachte an mich schmiegte, nahm ich nur am Rande war.

Gedanklich wirklich anwesend war ich erst wieder als man zur Opferung des Verrbockes schritt, denn dieser sollte nicht nur schnöde geopfert werden, sondern auch als Orakel dienen um herauszufinden ob die Priesterkönige diesen Verbindungen gewogen sind. Dies, so schoss es mir durch den Kopf, war meine letzte Chance und so wartete ich ungeduldig welches Zeichen uns die Priesterkönige geben werden. Als das Ergebnis feststand, sackte ich innerlich zusammen und ich konnte nicht verhindern das mir der Ausruf "Boskscheiße!" über die Lippen kam. Dass die Anderen mich dabei verwundert bis verärgert anschauten war mir dann auch egal.


Was jetzt folgte war, dass die Verträge unterschrieben und der Wein der Liebe getrunken wurde. Zum Abschluss besiegelte eine Schreiberin, die extra aus Enkara eingeflogen wurden war, die Verträge. Als sich dann alle zum großem Gratulieren anstellten, schlich ich mich leise von der Plattform, dies wollte ich mir nicht auch noch antun, zumindest nicht bei Kin und Irina. Langsam schritt ich zum Gasthaus. Als ich irgendwann dort ankam, waren fast nur Tharkan und Sam dort und so gratulierte ich wenigsten den Beiden und ließ mir von Shani einen Stehpaga bringen.

Später, als das Gasthaus sich füllte, wandelte ich den Steh- in einen Sitzpaga um und konnte feststellen das es sich so viel besser trinken ließ. Was sich auch darin äußerte das ich ruckzuck die Schale leer hatte und bei Shani Nachschub orderte. Allerdings konnte ich auch bemerken dass, wenn man sitzt, sich das Fassungsvermögen so einer Schale in Relation zur Zeit die man auf dem Kissen zubringt, verringert. Denn immer öfter musste ich Shani nachschenken lassen, immer schneller leerte sich die Schale. Natürlich bliebwn davon auch die Herberge und die anderen Gäste nicht ganz unbeeinflusst, denn diese fingen plötzlich an zu schwanken, eine Bewegung die mir schwerer fiel auszugleichen und so gab ich irgendwann auf und wollte nur noch eins, nach Hause!

Womit ich jedoch nicht gerechnet hatte war die unheimliche Anziehungskraft des Kissens auf dem ich saß. Dieses hielt mich förmlich fest und ich musste mich unter Aufbietung aller Kräfte an Shani nach oben ziehen. Da die Herberge das Schwanken noch nicht aufgegeben hatte, legte ich meinen Arm um meine Sklavin um mich an ihr festzuhalten. Irgend jemand, wer auch immer, griff nach meinen anderem Arm und stabilisierte mich zusätzlich. Die Welt um mich herum ließ sich aber davon nicht beeindrucken und schwankte weiter und wurde zudem immer verschwommener. Mutig trat ich trotzdem den Heimweg an und schaffte es tatsächlich bis zu meinem Kontor.


Einer meiner Begleiter wollte mich die letzten Stufen hinauf schieben, wodurch ich endgültig das Gleichgewicht verlor und mit den Armen rudernd in den Raum stolperte und lang hin schlug. Zum Glück landete ich auf ein paar Fellen und beschloss gleich hier liegen zu bleiben. Das Einzige was noch zu tun blieb war ein par Felle zusammen zu schieben damit ich so etwas wie ein Kopfkissen habe.

GR

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