Samstag, 28. März 2015

Beruhigendes und neue Drohungen

Meine Tagesreise war dann schneller vorbei als gedacht und ich wieder in Jorts Fähre. Trotzdem sind ein Tag und eine Nacht manchmal eine lange Zeit in der viel passieren kann. Vor allem dann, wenn man eine freigelassene Sklavin ist und sich ohne Schutz in der Zeit als Freie beweisen muss. Meine ersten Informationen besagten dass Shani noch frei ist, trotzdem schaffte ich nur schnell mein Gepäck ins Kontor um mich dann davon schnellstens mit eigenen Augen zu überzeugen. Ich fand sie schlussendlich auf der Terrasse wieder, wo sie sich im Gespräch mit einigen Kriegern und einem Fremden befand.

Also stimmten meine Informationen, was mich einigermaßen beruhigte. Was ich allerdings schlimm fand war, dass sie auf meinem Kissen saß, so dass ich sie erstmal hochscheuchte und mein Kissen selber wieder in Beschlag nahm. Nachdem ich mich noch über die pagaservierende Sklavin aufgeregt hatte, weil sie mich tatsächlich mit dem Getränk in der Hand fragte ob ich den auch wirklich haben will, tauchte Sam auf und bat mich um ein Gespräch unter vier Augen. Ein Schluck Paga gönnte ich mir gleich, den Rest nahm ich mich. Mit trockener Zunge redet es sich ja schlecht und so wie ich Sam kannte, könnte das Gespräch auch länger dauern.

Das Thema ahnte ich schon und wie es sich herausstellte lag ich mit meinen Ahnungen auch gar nicht  mal so falsch. Tatsächlich ging es um die Freilassung von Shani und meine angebliche Aversionen gegen freie Frauen. Ich will ihre gesamte Rede hier nicht wiederholen aber es kostete mich schon gehörige Anstrengungen sie wieder zu beruhigen. Schließlich wollte ich mit der Freilassung weder die freien Frauen von Jorts brüskieren noch Shani damit bestrafen. Auch Liebe und eine eventuelle Gefährtenschaft standen nicht zur Debatte oder was sie mir sonst noch so unterstellte. Das Ganze war nicht mehr als ein geschäftlicher Vorgang, wenn es aber notwendig ist damit Shani auf den Heimstein schwören kann, denn nur dann kann sie auch in die Kaste aufgenommen werden, dann wird auch eine Gefährtenschaft zu dem Geschäft gehören.

Wie schon angedeutet beruhigte sie sich dann doch recht schnell wieder und gab mir noch eine Warnung mit auf dem Weg. Sie konnte nämlich nicht ausschließen das ihr Kriegergefährte Shanis alten Status Quo wieder herstellen will, immerhin sei sie ein paar Münzen und damit das Risiko wert. Ich nahm das zur Kenntnis, vertraute da aber einfach mal den Gesetzen der Stadt und im Zweifelsfall meiner Position im Rat um im Bedarfsfall gegensteuern zu können oder dann immer noch meinen Nutzen aus der daraus entstehenden Situation ziehen zu können.

Jetzt hatte es Sam aber auf einmal auch eilig und verabschiedete sich, so das ich mit meiner leeren Pagaschale in der Hand, mich auf den Rückweg zur Terrasse machte, um diese noch einmal auffüllen zu lassen.

GR

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