Mittwoch, 18. März 2015

Die nächste Wirtin

Man man man, nicht mal zu Hause hatte man seine Ruhe! Als es an der Tür klopfte, ließ ich krachend den Deckel der Truhe nach unten fallen, in der ich gerade herumgekramt hatte, bezwang mich aber nicht selber nachzuschauen wer was von mir will sondern ließ dass Shani machen. Ich selber nutzte die Zeit um mich wieder zu beruhigen um meinem Besuch nicht gleich mit Zornesröte im Gesicht gegenüber zutreten. Von den Stimmen her die zu mir drangen, konnte es nur eine Frau sein die an der Tür stand und dies bewahrheitete sich auch kurze Zeit später als Shani zu mir kam um mir mitzuteilen das die Fremde die gestern um ein Gespräch mit mir gebeten hatte, da wäre.


Ich ging, das schlimmsten befürchtend, nach nebenan und fragte sie "freundlich" ob sie denn auch zu mir gekommen wäre um sich Geld zu erbitten. Da sie dies mehr oder weniger gleich ausschloss, bot ich ihr dann sogar einen Platz an um mir in Ruhe ihr Anliegen anzuhören. Es stellte sich heraus dass diese Frau Tialda hieß, irgendwo aus dem Norden stammte und sich dort ihren Lebensunterhalt mit dem Handel von Sklaven verdient hatte. Hier in Jorts muss ihr Irgendjemand eingeredet haben dass ich ihr weiterhelfen könnte und nun saß sie hier bei mir. Kastenlos, Heimsteinlos, ein schweres Los! Auf meine Frage hin wie sich sich denn vorstellt in Zukunft ihr Geld zu verdienen, antwortete sie mir dass sie die Absicht hat dies mit Handel zu versuchen.


Hmm, also doch irgendwie ein Fall für mich. Ich skizzierte ihr die Möglichkeiten auf die es nun für sie gab. Zum einen den leichten Weg, denn grundsätzlich darf ja jeder Handeln oder den schwierigen Weg, in dem sie sich dem Kasten-, Rechte- und Wertesystem einer zentralgorianischen Stadt unterwirft. Ich glaube nicht das sie sich für den schweren Weg entschied nur weil ich ihr deutlich zu verstehen gab dass ich ihr das Leben zur Hölle machen werde, wenn sie einfach so drauflos handelt. Blieb also nur noch herauszufinden womit sie genau handeln will. Der Möglichkeiten gab es ja viele, schlussendlich entschied sie sich das Gasthaus zu übernehmen und so blieb die Hoffnung dass sie nicht genauso schnell verschwindet wie so viele vor ihr, die es auch schon versucht hatten.

Nachdem wir noch die Konditionen geklärt hatten und sie eine Führung durch Shani ablehnte, verabschiedete ich sie, nur um dann weniger später auch den Weg zur Unterstadt anzutreten. Bei einem Paga wollte ich den Abend ausklingen lassen, doch wie so oft strömte auch hier noch Arbeit auf mich zu. So stellte sich heraus das es mittlerweile den ersten schriftlichen Einspruch gegen den Heimsteinschwur des Arztes gab, obwohl dieser noch nicht mal offiziell Selbigen beantragt hatte und noch ein paar andere kleine Probleme waren zu klären. Schlussendlich aber nichts war mir meinen Genuss des Pagas verderben konnte.

GR

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