Sonntag, 15. März 2015

Zuhause

Ich stand an der Reling des Schiffes welche mich wieder nach Jorts Fähre bringen sollte, ließ mir den Wind um die Nase wehen und meine Gedanken schweifen. Gut zwei Hand war es her das ich Jorts verlassen hatte um meine Ziele zu verfolgen, meine Pläne zu verwirklichen. Zwei Hand der Suche, der Verhandlungen, des Feilschens lagen hinter mir. Doch jetzt nach unzähligen Pasangs die ich Vosk auf und abwärts zurückgelegt habe, nach unzähligen Nächten in teils heruntergekommenen Herbergen, mit der Sorge auf irgendwelches Gesindel zu treffen dem man nicht über den Weg trauen kann, das alles war jetzt vorbei. In meinem Beutel ruhte das unterschriebene Schriftstück, die Urkunde, die mein Leben in neue Bahnen lenken soll.


Langsam näherte sich das Schiff dem Hafen meines Heimsteines. Das Kreischen der Möwen klang fast angenehm und als das Schiff endlich in den Hafen einlief, konnte ich sogar dem üblichen Gestank des Brackwassers einen gewissen heimatlichen Touch abgewinnen. Ich zahlte den Käptn und seine Crew aus, nahm meine Sachen und verließ das Schiff um endlich wieder heimatlichen Boden unter den Füßen zu haben. Als ich auf den Bohlen des Kais stand an dem das Schiff angelegt hatte, atmete ich tief durch und wartete bis auch meine Sklavin mit dem restlichen Gepäck den Kahn verlassen hatte.

Es war spät geworden, kaum einer der Bewohner war noch auf den Beinen, nur ein paar der Arbeiter aus den Docks liefen noch herum und ent- und beluden das Schiff mit welchem ich angekommen war. Doch dies war unwichtig für mich, meine Waren die ich erstanden hatte, befanden sich sicher verstaut in meiner Tasche. Noch einmal füllte ich meinen Lungen tief mit der heimatlichen Luft, dann trat ich den Weg an, der mich in die Oberstadt zu meinem Haus führte. Eine ruhige Nacht in den eigenen Fellen, geschützt durch die Mauern der Stadt und die rote Kaste von Jorts, lag vor mir, die erste nach langer Zeit.

GR

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