Sonntag, 12. April 2015

Handelsreise Station III Fjord av Golnir

Weiter ging es, schon in aller Frühe wurden unsere Habseligkeiten auf die Wagen verladen und diese zum Hafen gebracht wo wir alles was wir bei uns führten auf ein gechartertes Schiff verluden. Die Wagen mit der Ausrüstung, die Tiere, und natürlich auch die Sklaven, war doch die Handelskette mittlerweile beträchtlich angewachsen. Das Schiff nahm Kurs nach Norden, in deutlich unwirtlichere Gefilde. Angeblich sollte auch dort schon der Frühling eingezogen sein, doch ich traute dem Frieden nicht und kramte auf dem Schiff die wärmeren Sachen aus meiner Reisetruhe. Kleidung wie ich sie in Jorts sonst nur im tiefsten Winter trug.


Meine Ahnungen, das Wetter betreffend sollten mich nicht getäuscht haben. Zwar lag kein Schnee mehr aber sobald das Zentralfeuer vom Himmel verschwand wurde es arschkalt. So lange wir noch mit dem Lageraufbau beschäftigt waren, merkte man da nicht so aber später als wir am Feuer saßen, welches natürlich immer nur von einer Seite wärmte, merkte man den Temperaturverfall doch sehr deutlich. Vor Kälte motzend scheuchte ich eine Sklavin so lange bis sie meinen Umhang gefunden hatte und ich so auch meinen Rücken und meinem Hinterteil Wärme und Behaglichkeit zukommen lassen konnte.

Zum Glück wurden wir kurze Zeit später in die Hall des hiesigen Dorfes eingeladen so das sich meine Laune in Ansetzen besserte. Daran änderte dann auch der Anblick der unverschleierten Freien nicht viel die am Eingang der Halle stand. Mehr als einen Blick schenkte ich ihr im Moment sowieso nicht sondern stürmte gleich weiter zu einem der großen Feuer die die Halle wärmten um auch das letzte Fitzelchen Kälte aus meinen Knochen zu bekommen, erst dann nahm ich auf einer der Bänke Platz. Ehrlich gesagt war damit mein Leidensweg aber noch nicht beendet. Erst vergaß mich die Sklavin, so das ich nichts zu trinken bekam und dann stellte sich auch noch raus das es keinen vernünftigen, sondern nur den billigeren Sul Paga gab.


Auch wenn Rock meinte das ein vernünftig gebrannter Sul Paga durchaus seinen Reiz hat, plädierte ich doch darauf das es in erster Linie wohl Würgereiz ist. Meine Launen ertragen musste dann die Sklavin die mich vermeintlich übersehen hatte. Behauptete sie doch allen Ernstes das ich in Tagträume verfallen sei als sie mich fragte was ich zu trinken haben will und blieb auch trotz nachfragen bei dieser Version. Erst als ich lauter und grober wurde, kriegte sie noch die Kurve und versuchte sich bei mir zu entschuldigen. Ich und Tagträume! Was kann ich dafür das die Sklavin eine Stimme wie eine Tempelurt hat, die man im Stimmengewirr der Hall unmöglich hören konnte.

Aber ich bin ja gar nicht so, deshalb übte ich mit der Sklavin wie man laut und deutlich spricht, so das auch ich sie verstehen kann, ich denke das ihr dies bei den Folgebestellungen sehr geholfen hat. Jetzt konnte ich mich endlich dem Essen und meinem ungeliebten Sul Paga widmen und mich so nicht nur von außen, sondern auch endlich von innen wärmen. So schien der Abend doch noch zu meiner Zufriedenheit zu verlaufen. Nur die Geschäfte liefen heute nicht so gut. Weder kam Zuwachs an die Kette noch wurde sie kleiner. Sprich wir haben heute einfach nichts verdient. Ärgerlich aber heute auch nicht mehr zu ändern.


Nun hoffentlich innerlich wie äußerlich ausreichend durchgewärmt, sowie satt und zufrieden, gingen wir zurück in unser Lager wo wir nun hoffentlich die Nacht gut überstehen würden. Genug Kajirae zum wärmen der Felle hatte wir ja dabei, so das für jeden Mann eine abfiel, sollten doch die freien Frauen in ihrem Zelt untereinander kuscheln.

GR

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