Freitag, 8. Mai 2015

Gefährtenschaft

Der letzte Tag in Freiheit war überstanden und so langsam griff auch auf mich eine gewisse Nervosität über, die ich unbedingt in den Griff bekommen musste. Etwas Ablenkung brachte, dass ich mir auch noch was Schickeres zum Anziehen raussuchen musste. Dazu kam, da ich ja keine Sklavin mehr habe, und ich alles selber machen musste. Shani hatte ich freigelassen und Luna blöderweise gestern schon an Shani verschenkt. Ich mein das Geschenk machte Sinn, so brauchte ich mir keine Gedanken machen was ich ihr sonst anlässlich der Gefährtenschaft schenken soll und zum anderen würde ich Luna eh nicht auf die Reise mitnehmen können, was sollte sie also allein in meinem Haus rum lungern?


Bei Shani aber war sie  in guten Händen, dessen war ich mir sicher. Während ich über diese Dinge nach sann, hatte ich dann doch noch eine passende Tunika gefunden und hoffte das ich mit meiner Wahl richtig liegen würde. Noch einen Umhang dazu, dann traute ich mich vor die Tür. Ich machte mich auf den Weg zu dem Hafen, war es doch an der Zeit das die ersten Gäste eintreffen könnten und einer muss sie ja auch in Empfang nehmen. Ich wartete also an der Anlegestelle der Fähre und ließ mir von San, die da gerade herumschlich einen Beruhigungspaga bringen. Nebenbei erfuhr ich auch noch das ich einen Müh zu spät aufgetaucht war, denn die ersten Gäste waren schon in der Stadt.


Viel Zeit um darüber nachzudenken hatte ich nicht, denn wie ich sehen konnte, wurde es am gegenüberliegenden Voskufer langsam voll und Jorts hatte mit seiner Fähre alle Hände voll zu tun die Gäste auf die richtige Seite zu bringen. Da mittlerweile auch weitere Sklaven zur Unterstützung eingetroffen waren, auch Shani hatte Luna mitgebracht, war genug Personal vorhanden um die Gäste zum Ratssaal zu geleiten, wo die Zeremonie stattfinden soll. Als der letzte Schwung weg war und sich abzeichnete das auch Jorts keinen Nachschub mehr über den Vosk bringen würde, machte ich mich ebenfalls auf den Weg zum Ratssaal, Shani blieb natürlich zurück, wodurch ich mich im Kastenhaus angekommen, zu einem entsprechenden Kommentar hinreißen ließ.


Als ich die Doppeltür zum Saal durchschritt, stockte selbst mir kurz der Atem als ich sah wie stark selbiger gefüllt war. Nie hätte ich damit gerechnet, das so viele unserer Einladung folgen würden. Nachdem ich nochmal tief durchgeatmet und mir einen Ruck gegeben hatte, ging ich die letzten Schritte bis zu dem Ratsherren der die Zeremonie leiten würde. Er wollte natürlich wissen wo ich Shani gelassen hatte und ich antwortete ihm, dass sie behauptet hätte, dass sie als zukünftige Gefährtin, nicht nur das Recht hat später zu kommen sondern dass dies ein direktes Muss wäre. Der Krieger bestätigt mir dies lachend und so vergingen noch einige Ehn bis Shani endlich auftauchte. Wurde Zeit! Nicht nur ich, auch alle Gäste waren schon deutlich ungeduldig geworden.

Als Shani dann neben mir stand konnte es losgehen und es zeigte sich dass der Krieger und Ratsherr doch eine gehörige Portion an Humor hat. Meinte er doch, da ich mir eine kurze knackige Zeremonie gewünscht hätte, macht er dies jetzt auch so und fragte nur: "Wollt ihr....." Erschrocken schaute ich ihn an. Klar wollte ich eine kurze knackige Zeremonie aber ich wollte auch keine Gäste und nur unterschreiben und gut ist. Jetzt wo alles anders ist, hätte er doch von allein drauf kommen können, das er die Zeremonie anpassen muss. War er zum Glück auch, denn nach einem kurzen Ausbruch meinerseits, grinste er nur und setzte dann mit der Zeremonie fort, mit allem was dazu gehört.


So gab es auch eine Rede mit dem Schwerpunkt Tradition und Werte. jedoch bekam ich davon nur Bruchstücke von mit, war ich doch jetzt viel zu aufgeregt um die Worte völlig zu verstehen. Dazu schweifte mein Blick immer mal wieder über die Anwesenden, wie auch zu Shani. Erst als ich was von "habt ihr euch noch was zu sagen" hörte, schaffte ich es wieder mich zu konzentrieren. Natürlich winkte ich ab und meinte, alles was es zu sagen gäbe stände im Vertrag und Shani wüsste schließlich was sie von mir hat aber so leicht kam ich da nicht drumrum, denn Shani nutzte die Gelegenheit, ein öffentliches Bekenntnis mir gegenüber abzugeben, so dass mir nichts anderes übrig blieb als ihr auf ähnliche Weise zu antworten.

Geschafft, noch nie in meinem Leben hatte ich mich so auf einen Schluck Ka La Na gefreut wie heute. Mein Mund war trocken, vor Aufregung, vor lauter Warterei und der ungewohnt vielen Worte am Stück, die ich gesprochen hatte. Zum Glück war es nun endlich soweit den Wein der Liebe gemeinsam aus einem Kelch zu trinken. Luna durfte den Kelch anreichen, was sie entgegen ihrer Befürchtung sogar fehlerfrei hin bekam. Ich nahm den Wein aus ihrer Hand und bevor ich trank und den Kelch an Shani weitergab, fand ich überraschenderweise sogar noch ein paar passende Worte dazu, von wegen, so wie der Wein den wir gemeinsam trinken aus einem Kelch kommt, so möge unser Leben..... na ja und so weiter. Doch genug der Sentimentalitäten.

Es war Zeit endlich zum wichtigsten Teil der Zeremonie zu kommen, der Vertragsunterzeichnung. Entschlossen trat ich die zwei Schritte vor und unterzeichnete schwungvoll den Vertrag, ging dann einen Schritt zur Seite und ließ es Shani mir gleich tun. Nach dem der Krieger noch die abschließende Formel gesprochen hatte, brandete goreanischer Beifall auf und Glückwünsche hallten durch den Raum. Einen Moment wartete ich bis es wieder etwas ruhiger geworden war, dann trat ich in die Mitte des Raumes und lud alle Anwesenden zu einer Feier ein und bat sie Luna zu folgen, die ihnen den Weg zum Festplatz zeigen würde.


Natürlich blieben noch genügend Gäste zurück die uns ihre Aufwartung sofort machen wollten und so wurden wir schon hier mit Geschenken überhäuft, die wir nun bis zum Festplatz mit uns schleppen durften. Dort angekommen, packten wir die Geschenke beiseite und teilten uns unter den Gästen auf.. Ich allerdings erst nachdem ich einen Paga hatte, an dem ich mich festhalten konnte. Natürlich wählte ich als erstes einen Tisch an dem meine Verwandschaft aus Tor saß um das Neueste aus meiner Geburtsstadt zu erfahren bevor ich dann, den Tisch wechselte um mich den nächsten Gästen zu widmen. Zuletzt landete ich an einem Tisch wo ich noch ein längeres Gespräch mit der Tochter meines Bruders hatte.

Ich bat sie, dass sie meinen Bruder, der nicht mitkommen konnte, ausrichtet, das ich ab nächster Hand, wie geplant in Tor sein werde. Natürlich versprach sie mir dies zu tun. Mittlerweile war es spät geworden und die meisten Gästen hatten sich schon zurück gezogen. Entweder in die bereitgestellten Unterkünfte oder sie hatten schon die Heimreise angetreten. Jetzt, wo sich der Festplatz so gut wie geleert hatte, trat auch ich den Rückzug an. Nach langer Zeit hatte ich mal wieder Shani bei mir, die nun endlich wieder in meinem Haus leben und auch nächtigen durfte.

GR

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