Mittwoch, 6. Mai 2015

Schriftlich fixiert

Ich war auf der Suche nach Shani, weder lungerte sie vor meinem Haus herum, noch war sie im Sklavenhaus. Gefunden habe ich sie dann schließlich am Haupttor wo sie sich im Gespräch mit Kin befand. Wie nicht anders zu erwarten, war das Thema das Überbringen der letzten Einladungen, Belnend zum Beispiel stand noch aus. Ich wartet also ungeduldig dass die Beiden endlich fertig wurden, schließlich wollte ich endlich die Stadtkasse an Shani übergeben, doch ich musste mich noch ein wenig gedulden, denn selbst als mit den Einladungen alles klar war, fuhr mir Lucius noch in die Parade und hielt Shani auf.


Da es um Shanis Geschäfte ging, mal wieder eine Handelsreise zur Sklavenbeschaffung, übte ich mich in Geduld. Dann endlich hatte ich sie losgeeist und lotste sie direkt ins Kastenhaus. Dort angekommen, holte ich die Stadtkasse aus dem gesicherten Schrank, drückte Shani die Unterlagen der Nachweisführung in die Hand und während sie sich einlas, stapelte ich die Münzen,nach Wert sortiert, zu kleinen Türmchen auf. Shani hatte dann die Gelegenheit, den Bestand der Kasse mit dem was auf den Schriftrollen stand zu vergleichen.


Natürlich dauerte dies alles deutlich länger als es hier erzählt ist aber am Ende und nach mehrmaligen Nachzählen war festzustellen, dass alles in Ordnung ist und der Kassenbestand stimmt. Dafür durfte sie jetzt alles einräumen und wieder wegschließen. Blieb mir nur noch Shani auch den Schlüssel zu übergeben. Na nicht ganz, Schreibtisch und Stuhl, gehörten auch noch zu dem Posten des Kämmerers dazu, so dass ich den Stuhl ein wenig abrückte und ihr den Platz anbot. Dass sie sich setzte, damit hatte ich ja gerechnet, dass sie aber auch noch gleich ein Pergament hervor zog auf dem die Rohfassung unseres Gefährtenschaftsvertrages stand und noch über diesen verhandeln wollte, das gehörte nicht zu meinem Plan.


Sie ließ aber nicht locker und so sprachen wir noch ausführlich über die zwei strittigen Punkte, die zwar weitestgehend eher Formfragen waren, ihr aber scheinbar doch sehr am Herzen lagen. Da sich für mich hieraus eigentlich keine grundlegende Verschlechterung ergab, für Shani aber, ihrer Meinung nach, mehr Sicherheit, stimmte ich schließlich zu und wir änderten die entsprechenden Passagen ab. Nachdem die Tinte getrocknet war, rollte ich das Pergament wieder ein und schlug vor zum Krieger auf dem Hof zu gehen. Er wird als Ratsmitglied die Zeremonie leiten und der Gedanke war, ihm jetzt den Vertrag zum Gegenlesen und Aufbewahren zu übergeben.

Wir hatten Glück und trafen ihn auch zu Hause an. Er bot uns was zu trinken an und bevor wir über die Gefährtenschaft sprachen, setzte ich ihn noch davon in Kenntnis, das ich die Kasse mittlerweile an Shani übergeben habe und zumindest in diesem Punkt schon entlastet bin. Begleitet von ein paar launigen Sprüchen, sprach er Shani Mut zu, dass sie dieses Amt definitiv bewältigen wird, dann kamen wir zum eigentlichen Grund unserer Anwesenheit  hier, dem Vertrag.


Ich reichte dem Krieger die Schriftrolle, die er sich in Ruhe durchlas, schließlich musste er ja wissen was er da bei der Vertragsunterzeichnung bezeugt. Zu guter Letzt fand er noch einen groben Schnitzer, der weder Shani noch mir aufgefallen war und der nun auch noch korrigiert wurde. Nachdem wir beide ihm versicherten das wir diesen Vertrag genau so abschließen wollen, ließ er sich von seiner Kajira, Siegelwachs bringen und bat uns um unsere Siegelringe. Da hatten wir schon das nächste Problem, ich hatte zwar einen aber Shani noch nicht.

Der Krieger löste das Problem indem er meiner zukünftigen Gefährtin einen alten, von ihm nicht mehr genutzten, Siegelring lieh, den er nach der Unterzeichnung wiederhaben wollte. Jetzt konnte das Pergament verschlossen und doppelt versiegelt werden und keiner konnte es mehr öffnen und den Vertrag ändern ohne das es auffallen würde. Der Vertrag verblieb bei dem Krieger. Ich trank aus und bedankte mich bei dem Krieger für seine Zeit. Dann stand ich auf und machte mich mit Shani zusammen auf den Rückweg. Vor der Hafentaverne trafen wir noch auf den Hauptmann und den Lederer und erfuhren, dass die niederen Kasten einen Vertreter für den Ratsposten bestimmt hatten. Der Schmied war es geworden.

GR

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