Samstag, 27. Februar 2016

Alles hat seinen Preis

Es rumpelte vernehmlich laut durch die Gassen der Oberstadt. Mir war nichts bekannt, weder dass ein Waffentraining der roten Kaste in der Oberstadt stattfindet, noch dass der Schmied seine Werkstadt nach hier oben verlegt hatte. Also war ich schon interessiert, um nicht zu sagen neugierig was denn da los ist. Da ich sowieso ein paar Schritte vor die Tür wollte, nahm ich das als Anlass mich ein wenig umzuschauen. Doch auf den ersten Metern war nichts zu entdecken was auf dieses merkwürdige Geräusch hinwies. Bis ich endlich ans Stadttor kam und dort den Bauern sah, der mit seinem Boskkarren und der Einfahrt in die engen Gassen der Stadt kämpfte.


Er war gerade dabei seine Gefährtin mit zwei Kinderbetten zu beglücken, hatten sie doch die Priesterkönige mit Zwillingen gesegnet. Der Schmied half ihn dabei, das Gefährt um die Ecken zu bugsieren. Ich beschränkte mich also aufs Grüßen und ging weiter in Richtung der Unterstadt, wo ich zwischen den Marktständen am Hafen, auf meine Gefährtin traf, die in das große Frohlocken ausbrach als sie mich mal zu Gesicht bekam. Das war natürlich total übertrieben, schließlich habe ich schon seit mehreren Hand die Stadt nicht mehr verlassen und es lag an ihr, wenn sie mich regelmäßig sehen wollte.

Doch wir kamen schnell von diesem Thema ab, da mir Shani noch von gestern Abend berichtete, einige kleine Vorfälle, von denen ich nichts mehr mitbekommen hatte. Zum einen war es wohl so, das der Tischler die Stadt verlassen wollte oder sogar hat, da er für die Aufnahme in die Kaste einen Silbertarsk bezahlen sollte. Geld was er so nicht hatte, zumal er davon ausgegangen war, das für einen Eintritt in die Kaste, Wissen und Können zählt und man sich die Angehörigkeit nicht erkaufen muss. Dieser Sache hatte sich aber wohl schon jemand anderes angenommen, so dass ich mich da entspannt zurücklehnen konnte.


Die andere Sache war, dass der Rat, während der Zeit in der ich ihm nicht angehörte, frei über die Stadtkasse verfügte, ohne die Ausgaben, mit meiner Gefährtin, die diese Kasse verwaltete, zu besprechen oder gar für eine entsprechende Gegenfinanzierung zu sorgen. Auch hier war schon Abhilfe angedacht, so dass ich das nur für mich im Gedächtnis vermerkte und mein Augenmerk wohl eher auf eine anständige Steuergesetzgebung legen werden. Ohne bei dieser Finanzierungsgeschichte dann weiter ins Detail zu gehen, besprach ich mit Shani die nächsten Tage und versprach ihr, sie auf der Reise in die Tahari zu begleiten.

Weniger weil ich unbedingt mal wieder in den Zoo wollte, wo Shani eine Unterrichtseinheit für die Barbarinnen plante, sondern weil ich so die Gelegenheit hatte, in meiner Geburtsstadt Tor einen Zwischenstopp einzulegen und meine Familie mal wieder zu besuchen. Shani wirkte zwar nicht gerade begeistert aber was will sie machen? Ach ja, sich verabschieden! Denn für sie sei nun die Zeit angebrochen sich in die Felle zu verziehen, merkte sie an und verschwand. Ich blieb noch ein wenig. So nah an der Taverne konnte ich unmöglich gehen ohne mir noch ein zwei Paga zu genehmigen.


Zum Servieren war ja noch Hope da und später kam auch noch Ulmi dazu. Mit den Paga, den ich vor einigen Ehn schon erhalten hatte, setzte ich mich auf den Stuhl den Shani bis gerade eben noch angewärmt hatte und rief Hope zu mir, die mich ziemlich unsicher ansah. Natürlich war die Antwort auf meine Frage, was den los sei, "Nichts mein Herr!". Warum frag ich überhaupt? Ich hakte noch einmal nach aber die Antwort änderte sich nicht wirklich. So gab ich ihr den gut gemeinten Rat, zu fragen wenn sie nicht weiter weiß. Auf Fragen, so sagte ich ihr, gibt es Antworten, auf Fehler Strafen.

Ich denke sie hatte mich verstanden und außerdem war nun Zeit für den nächsten Paga, so dass ich Hope in die Taverne scheuchte. Diesen Paga servierte sie mir, zwar demütig aber bei weitem nicht so, wie ich es von einer rotseidenen Sklavin, die sie ja nun ist, erwarten würde. Mir war schon klar, dass die Öffnung einer weißseidenen Kajirae, diese nicht gleich zur perfekten Lustsklavin macht aber man kann ja dran arbeiten. Weswegen ich ihr erklärte, was ich von ihr erwartete. Nicht heute und auch nicht morgen aber ich will sehen dass sie an sich arbeitet und lernt. Im Zweifelsfall auch in dem sie es sich von anderen Kajirae abschaut, wenn man es ihr nicht erklärt.


Ich ließ dann von ihr ab, ich glaub, das war genug Input für heute. Meinen Paga trank ich noch aus und drückte die leere Schale Hope in die Hand. Im gehen drehte ich mich noch mal um und ging die zwei drei Schritte auf Ulmi zu: "Und von dir, so du zurückkommst aus der Leihe, erwarte ich das Gleiche! Denn lange wirst du dann nicht mehr weißseiden sein"

GR

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