Freitag, 26. Februar 2016

Am Ziel

So die erste weiße Seide war weg, verlost und pulverisiert, vermute ich zumindest, den Klängen die aus dem Alkoven der Taverne klangen, wohin sich der glückliche Gewinner mit der Kajira verzogen hatte. Aber der Reihe nach! Die letzte Hand endete mit einem kleinen Event in der Taverne. Shani ließ nämlich die Öffnung einer ihrer weißseidenen Barbarinnen verlosen. Jedenfalls war es so angedacht. Letztendlich wurde es dann doch etwas größer, da jede Menge Leute davon Wind bekommen hatten und gefühlt, halb Gor angereist war. Wahrscheinlich auch deswegen, weil die Hälfte der Leute dachte, hier wurde eine weißseidene Sklavin verlost und nicht nur deren Öffnung.


Wie dem auch war, es mussten erstmal die letzten Lose unter die Leute, insbesondere die Männer gebracht werden. Während Shani den Ausrufer machte, verteilte ich die Lose an die Käufer. Nach etwas zähem Beginn, waren wir zum Schluss dann doch alle Lose los und die Ziehung an sich stand an. Da wir uns nicht nachsagen lassen wollten das wir irgendwas manipulierten, holten sich Shani eine Sklavin aufs Podest, deren Besitzer keine Lose gekauft hatte und diese durfte eine Zahl nennen, deren Inhaber die Öffnung der Barbarin vollziehen durfte und außerdem alles in der Taverne für lau haben würde. Es wurde die Zahl 34. Dieses Los hatte ein Schreiber aus En'Kara erworben, der auch mit seinem Gewinn sich auf den Weg in die Taverne machte um dort auch gleich einen Alkoven ansteuerte.


Also das er lange fackelte konnte man nun wirklich nicht sagen. Für alle Männer die leer ausgegangen waren, hatte die Taverne natürlich auch geöffnet und so konnten sie ihren Frust ertränken. Ich ging natürlich auch dorthin. Natürlich nicht aus Frust, sondern um meine steigenden Umsätze zu beobachten. Die neue Hand verlief dann ziemlich ruhig und so das ich viel Zeit zum nachdenken hatte. Ich hatte ja, wie ich letzte Hand schon erzählte, gedanklich mit einer Ratsmitgliedschaft schon abgeschlossen, doch nun entwickelte sich alles ein wenig anders.


Ich spielte mit Hope eine Runde Zar, weil Shani mir von ihren Fähigkeiten im Spiel vorgeschwärmt hatte, als der Schmied sich kurz zu uns gesellte und merkwürdige Andeutungen, meine Freizeit betreffend machte. Ich gab da ursprünglich nicht viel drauf, zumal ich auch viel zu sehr im Zarspiel versunken war. Doch später, als ich verloren hatte, ging ich noch auf einen Paga in die Unterstadt, als die momentanen Ratsmitglieder mich aufhielten, weil sie etwas mit mir besprechen wollten.


Es ging natürlich wieder um meine Ratsmitgliedschaft, doch ich blieb dabei, für einen Rat mit einer geraden Anzahl an Mitgliedern stand ich nicht zur Verfügung. Auch wenn die anderen Drei der Meinung waren, das würde schon klappen, glaubte ich nicht daran. Gerade als ich mich verabschieden wollte, machte der Schmied Nägel mit Köpfen und damit wahr, was er schon vor einigen Tagen angedroht hatte. Er trat nun endgültig zurück um den Weg für mich frei zu machen, womit sich auch seine merkwürdigen Worte am Zarbrett erklärten.

Nun konnte ich natürlich nicht anders, als das Angebot, wieder im Rat mitzuarbeiten, anzunehmen. Schon aus dem Grund, damit die rote Kaste nicht allein über die Geschicke der Stadt bestimmt. Für jenen Abend zog ich mich dann aber erstmal mit einem Paga in der Hand zurück um mich zu sammeln und meine Pläne neu zu sortieren. Am wichtigsten erschien mir jedoch, erst einmal den Priesterkönigen zu danken. Sie hatten mir zwar kein Zeichen in dem Sinne gegeben wie ich es von ihnen letzte Hand erbeten hatte aber mein Ziel hatte ich trotzdem erreicht.


Deswegen lenkte ich heute wieder meine Schritte zum Tempel um dort oben, im Gebet versunken, den Priesterkönigen meinen Dank darzubringen. Als ich die Treppen dann hinab stieg, erfüllte mich unendlicher Stolz, endlich wieder meinem Heimstein an exponierter Stelle dienen zu dürfen. Doch ich war nicht der Einzige der was zu feiern hatte. Auch der Krieger vom Hof  hatten allen Grund den Priesterkönigen seinen Dank darzubringen, denn er war Vater von Zwillingen geworden und lud deswegen außerdem noch zu einem Umtrunk ein.


Doch die ausgelassene Stimmung, sank abrupt ins bodenlose als zwei vermeintliche Händlerinnen auftauchten. Die Eine davon, hatte scheinbar nur noch ein Hörvermögen von 50%, denn sie verstand nur die Hälfte von dem was man ihr sagte um dann zu meckern weil man es ihr angeblich nicht recht machen würde. Außerdem dachte sie sehr laut, anstatt sich zu artikulieren, so das man auf sie kaum eingehen konnte. Aus diesem Grund verzichtete ich auf jeglichen Handel und beschloss, beizeiten das Gasthaus zu verlassen. Umtrunk hin, Umtrunk her, für mein Gemüt war es wohl besser so.

GR

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