Freitag, 12. Februar 2016

Auf der Suche nach Plan B

Jorts Fähre hatte mich wohl endgültig wieder. Das leben nahm für mich seinen gewohnten Gang auf, die Routinen festigten wieder und auch mein Einfluss stieg so langsam. Es dauert sicher noch eine Weile bis ich meinen alten Status wieder erlangt habe aber dafür war ich auch zu lange weg als das ich von Anfang an wieder in die Vollen gehen konnte. Außerdem hatte ich mir ja von Shani die Taverne aufschwatzen lassen, was mir weniger Zeit für Ränkespiele aller Art ließ.


Apropos Taverne! Die letzte Hand endete mit einer geschlossenen Taverne, weil ich Shani zugestanden hatte an diesem Abend Tanzunterricht für einen Teil der Sklaven geben zu dürfen. Nun hoffte ich dass ich wenigstens als Ausgleich ein paar Tänze, oder zumindest ansatzweise was Tanzartiges zu sehen bekommen würde und ging deshalb mit in die Taverne um mir wenigstens ein wenig Ablenkung zu verschaffen, doch weit gefehlt. Wie das eben so ist bei Weibsvolk, begann der Unterricht natürlich nicht zu dem angesetzten Zeitpunkt sondern deutlich später. Als dann noch der Unterricht aus trockenen Theorieeinheiten bestand und auch ein Paga für mich das Zuschauen nicht feuchter machter, schlich ich mich aus der Taverne und suchte Zuflucht in meinen Fellen.


Die restlichen Tage bis heute waren gefüllt mit der Routine eines Stadtbewohner der ein Geschäft betreibt. So wurde Luna, zumindest was die Taverne betraf, immer mehr zu meiner rechten Hand, weshalb ich auch das eine oder andere Gespräch mit ihr führte, die sich meistens um organisatorische Dinge wie Bestellungen, Preise und ähnliches drehten, sofern sie mich mir ihrem rotseidenen Gehabe nicht aus dem Konzept brachte. Trotzdem schaffte ich es einige Festlegungen zu treffen, von denen ich hoffe, das Luna auch in der Lage ist sie umzusetzen. Ach ja, und dann war ja noch der Umbaiu des Kontors geplant um dieses den Bedürfnissen des Sklavenhandels anzupassen, ich selber wollte mich ja, von der Taverne mal abgesehen, nur noch meinem Kerngeschäft, den Handel mit Schuldscheinen widmen. Weshalb ich jetzt auch die letzten Dinge noch entfernen ließen. Nur die Stoffballen musste ich noch der Schneiderin unterjubeln.


Besonder heraus stach natürlich Tag des Heimsteinschwures der Schneiderin. Nicht weil, wenn eine Schneiderin schwört, eine neue Epoche für den Heimstein anbricht, sondern vor allem weil Kin mich hinterher abpasste um mit mir noch ein paar Dinge zu besprechen. Am interessantesten für mich war dabei der Teil wo es um meine Rückkehr in den Rat ging. Welcher ich natürlich nicht abgeneigt war aber ich wollte auch eine gefestigte Position und deshalb pokerte ich noch etwas. Unter anderen verlangte ich einen Beschluss des Rates, der mich wieder in die Postion eines Ratsmitgliedes berief, so das man mir keine Mauschelei unterstellen konnte.


Richtig hoch pokerte ich aber erst, als ich eine weitere Bedingung an meine Rückkehr in den Rat knüpfte und die war, dass ich verlangte das der Rat nach meiner Rückkehr weiterhin aus einer ungeraden Anzahl von Mitgliedern bestand. Ich begründete das mit dem Wohl des Heimsteines weil bei einer geraden Anzahl von Mitglieder wieder eine Pattsituation drohte und die Stadt zur Unregierbarkeit verkommen konnte. Einen Zustand den wir schon zu oft hatten und um dies zu vermeiden und Schaden von Heimstein abzuwenden, würde ich bei einer geraden Anzahl von Ratsmitgliedern meinen Bereitschaftserklärung zurückziehen.


Klar habe ich noch andere Gründe dafür, doch diese habe ich bisher noch nicht angeführt und werde sie wohl auch kaum als Argument verwenden können. da sie sich sonst als Rohrkrepierer erweisen würden. Nur brauch ich jetzt, für den Fall das ich zu hoch gepokert habe, vorsichtshalber einen Plan B.

GR

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