Freitag, 19. Februar 2016

Ostrakas zu verkaufen

Es lief alles auf eine Verlosung einer weisen Seide zum nächsten Handende hinaus und eigentlich konnte man meinen, es gab einen Lauf. Doch ausgerechnet jetzt häuften sich die Probleme. Das mit der doppelten Bestrafung war ja nur der Anfang gewesen, denn nun probte auch Shanis First den Aufstand. Unter dem Motto "den Anderen passiert ja auch nie wirklich was" meinte sie es auch mal mit einer Hochsteckfrisur zu probieren und verstand Anweisungen meiner Gefährtin bewusst falsch.


Da ich mir Shanis Beschwerden, alle würden sich in ihre Sklavenerziehung einmischen, zu Herzen nahm, ignorierte ich dies vorerst. Doch lange ging das natürlich nicht gut, denn nun beschwerte sich meine Gefährtin, gerade darüber das ich mich nicht eingemischt hatte und ließ mich mit ihrer dezent aufsässigen First zurück und der Aufforderung sie zu bestrafen, weil ich ihren Fehler ja zuerst bemerkt hätte. Sie schnappte sich derweilen Hope und probte mit ihr das Anbiedern, für deren geplante Verlosung der weißen Seide, auf dem Block.


Tja das hatte ich nun davon, eigentlich hätte ich ja mit der Sprunghaftigkeit der Weiber rechnen müssen. Aber wie man es macht, macht man(n) es eh verkehrt. Aber wer sagt denn, das Bestrafen keinen Spaß macht. Da ich mir mit Luna schnell einig wurde, das Schläge nicht unbedingt die härteste Strafe sind die eine Sklavin treffen konnte, ließ ich mir natürlich was anderes einfallen. So gab es nicht die von ihr erwartete Kurt. Genau genommen gab es gar nichts.


Ich hatte Luna nämlich, so sie mir Met besorgt zur Taverneneröffnung, eine Überraschung versprochen und mittlerweile auch besorgt. Ein Diadem. Ich wusste sie trägt gerne solchen Schmuck, oft genug hatte ich so etwas auf ihrer Stirn gesehen. Sie durfte ihr Geschenk noch in Augenschein nehmen bevor ich es im Hafenbecken versenkte und ich sie dann sprachlos zurück ließ. Ich hoffte das ich nun endlich Ruhe in diesen Vuloschwarm gebracht hatte und tatsächlich ließen sich die Folgetage auch deutlich besser an.

Das hatte unter anderem zur Folge dass ich Shani bei ihrer Arbeit mehr unterstützen konnte. So hatten wir an manchen Tagen eine Arbeitsteilung vereinbart, so das sie sich in Ruhe um die fortgeschrittenen Sklavinnen beim Tanztraining kümmern konnte, während ich die beiden Weißseidenen für die Verlosung noch etwas konditionierte, damit sie möglichst viel Geld einbrachten. Wobei es bei Einer sich dann als vergebene Liebesmüh herausstellte. Nicht weil sie nicht willig war oder vielleicht kein Feuer entwickeln würde. Nein, Shani verkaufte sie an eine Freie als Topf- und Turmsklavin. Das Gebot dieser Freien war wohl verlockender als mit der Barbarin zweimal zu verdienen, bei der Verlosung der weißen Seide und dann nochmal beim Verkauf.


Na ja, ihr Geschäft und deshalb beschloss ich, mich auch mal wieder mehr um andere Dinge zu kümmern. In dem Fall um meine Geschäfte oder besser gesagt um meine Pläne. Auch deswegen ließ ich mich, als es langsam aufs Handende zuging, auch mal wieder in der Unterstadt sehen. Dort hatte sich schon eine größere Ansammlung von Leuten eingefunden, die sich dem Tagesklatsch hingaben. Nur der neue Tischler schien seiner Arbeit nachzugehen. Jedenfalls rannte er mehrmals mit einem beladenen Karren an der Meute vorbei. Es dauerte auch nicht lange und das Gespräch kam von ganz alleine auf den Punkt, der mich interessierte.


Kin war nämlich aufgefallen, da der Tischler scheinbar für die Stadt arbeitete, dass sich auch jemand um dessen Bezahlung kümmern muss und wollte mir die Stadtkasse aufschwatzen. Mir fiel jedoch überhaupt nicht ein, mich auf einmal mit einem Posten abspeisen zu lassen auf den keiner Lust hatte. Immerhin hatte man mir vor nicht allzu langer Zeit noch einen Posten im Rat angeboten. Da ich aber nicht für einen Rat zur Verfügung stand der aus einer geraden Anzahl von Ratsmitgliedern besteht und man aber auch niemanden vor den Kopf stoßen wollte, versuchte er jetzt, sich meine Mitarbeit so zu sichern.


Doch ich lehnte ab. Ich werde nicht die Drecksarbeit machen, egal ob mit oder ohne Bezahlung. Leicht angesäuert, ging ich ein paar Schritte beiseite und setzte mich auf eine Bank, um von dort Hope durch die Gegend zu scheuen, damit diese endlich ihre Ostrakas verkauft bekommt. Einen Teil der Lose ließen wir nämlich schon heute verkaufen, die Restlichen dann am letzten Tag der Hand, zur eigentlichen Verlosung. Tatsächlich schaffte es dann auch noch meine Gefährtin in die Unterstadt. Allerdings um ihren eigenen Geschäften nachzugehen. Nachdem sie vor einigen Tagen Sassy schon auf Probe weggegeben hatte, verkaufte sie diese Sklavin nun endgültig.


Dieses Gefeilsche brauchte ich mir aber nicht anzutun, weswegen ich mich dann auch verabschiedete und den Rückweg in die Oberstadt antrat.

GR

2 Kommentare:

  1. Tsts, Stadtkasse, da hat wohl ein bestimmter Hauptmann vergessen, dass ich die zur Zeit führe, aber warscheinlich hat er Angst nach Geld zu fragen, wo wir immer noch keine Steuer haben um die Ausgaben zu finanzieren ^^

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  2. Pfft, jetzt hastes verraten. Es war so schön, da gestern drauf rumzureiten, weil keiner außer mir wusste wer die Stadtkasse führt und der Rat sich als unwissend darstellte. ;)

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