Sonntag, 20. März 2016

Aufklärung tut not

Früh, noch bevor ich mein Tagwerk begann, ging ich runter in den Kennel um dort Tagita wortlos abzuketten. Ich war mir ziemlich sicher da sie nicht flüchten würde, nicht weil sie unbedingt hier bleiben wollte, sondern weil ihr die Aussichtslosigkeit eigentlich klar sein musste. Auf der einen Seite der Stadt der Vosk, auf der anderen der Wald mit seiner, nun wirklich nicht ganz ungefährlichen Tierwelt Gors. Und selbst wenn sie eine Flucht wagen würde und diese auch noch erfolgreich sein sollte, ich hab sie einmal gefunden und ich würde sie auch ein zweites Mal finden.

Ich warf noch einen Blick auf das schlafende Bündel Sklavin, dann ging ich wieder nach oben um mich meinen Geschäften zu widmen. Spät am Abend, fand ich noch ein paar Ehn wo ich mich wieder der Sklavin widmen konnte, da sie jedoch nicht mehr im Kennel war, nahm ich an das sie sich irgendwo in der Stadt nützlich machen würde. Bevorzugt natürlich in der Taverne aber das würde sich gleich herausstellen. Bevor ich sie suchen wollte, nahm ich mir aber noch vor, ein paar Worte mit Kin zu wechseln. Den fand ich zwar auch nicht gleich dafür aber seine Sklavin. Nur das Dina auch noch auf der Suche nach ihrem Herrn war.


In der Herberge trafen wir ihn dann an und zum Glück für sie, auch Tagita. Doch ehe ich mich näher mit der Sklavin befassen würde, wollte ich wie gesagt, noch mit Kin reden und bat ihn auf ein vier Augen Gespräch nach draußen. Immerhin ging es um eine Ratsangelegenheit. Da auch ein Fremder auf der Terrasse des Gasthauses saß, hielt ich das für den besseren Weg. Außerhalb der Hörweite der Anderen informierte ich den Hauptmann über den Ausgang des gestrigen Gespräches mit dem Krieger und dritten Ratsmitglied.

Damit war zwar der Rat wieder komplett aber die internen Querelen der roten Kaste noch lange nicht. Nur war das etwas, wobei ich Kin nicht nur nicht helfen wollte, sondern es auch nicht konnte. Es war nicht nur nicht meine Kaste, nein ich hätte im umgekehrten Falle auch keine Einmischung von außen zugelassen. Einen Rat als Fastadministrator hatte ich aber noch für den Hauptmann, er soll doch nach Möglichkeit solche Streitigkeiten nicht versuchen mitten auf dem Marktplatz zu klären, vor allem wenn Kastenfremde dabei stehen. Kein Wunder das andere Rote da auf Kontra schalten und dadurch, zumindest sah ich dies so, die Sache ja erst eskaliert ist.


Nach diesen Worten von mir, ging ich zurück zum Gasthaus wo mittlerweile helle Aufregung herrschte. Zum einen weil der fremde Krieger meinte Tagita zu kennen, dass sie nach Belnend gehört und dass man sie dort vermissen würden, zum anderen kam noch ein weiterer Belnender angereist, der berichtete, dass es in Belnend einen ärztlichen Notfall gäbe aber keine der Ärztinnen anwesend sei und ob Jorts nicht aushelfen könnte. Natürlich entsandten wir zwei unserer Ärztinnen zur Hilfe nach Belnend. Da der Belnender noch hier blieb, weil er noch weitere Dinge bei uns zu erledigen hatte, begleitete einer unserer Krieger die grüne Gesandtschaft.

Jetzt, wo die erste Aufregung abgeklungen war, konnte ich mich auch dem Krieger widmen der sich wegen der Kajira sorgte. Ich bezweifelte zwar das sie nach Belnend gehörte, denn meines Wissens nach hat man Tagita auf einem Gutshof, weit vor den Toren der Stadt aufgegriffen aber das war für das weitere Gespräch erstmal unrelevant. Natürlich war mir bewusst, das die Sklavin nicht ganz rechtmäßig in meinem Besitz ist aber die Aussage des Kriegers das Raub nicht verjähren würde, konnte ich ihm so nicht bestätigen. Gut er war aber auch Krieger und warum sollte er die Handelsgesetze von Gor kennen? Die fünf Tage innerhalb derer ein Altbesitzer Ansprüche gelten machen könnte waren so gut wie vorbei und dann würde Tagita mir völlig rechtmäßig gehören, auch wenn das für den ein oder anderen einen faden Beigeschmack haben sollte, für mich war es nur Teil eines Geschäftes.


Denn eigentlich wollte ich ja die Händlerin haben die mir was schuldig geblieben war, das man mir nur noch eine Sklavin bringen konnte, war so nicht geplant, also musste ich sehen wie ich das Beste aus der Situation mache. Auch deswegen gab ich dem Krieger noch mit, dass diese Sklavin nun mal unglücklich mit einem schlechten Geschäft verkettet ist und das  ich durchaus bereit bin, so man mich für den Verlust aus dem Geschäft entschädigt, die Sklavin zurück zugeben. Der Krieger reiste jedenfalls mit dieser Info ab, die Zeit wird nun zeigen was passiert. Entweder ich bekomme meinen Verlust ersetzt oder ich habe eine Sklavin die mich über diesen Verlust hinweg tröstet.

GR

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