Mittwoch, 7. Dezember 2011

Die Jagd

Komisch, sonst hat sich die letzten Tage immer halb Kasra vor der Schmiede herumgetrieben und heute war niemand zu sehen, der Platz vor der Schmiede, ja der gesamte Marktplatz war verwaist. Misstrauisch ging ich ein paar Schritte und schaute mich um. Da standen sie, direkt am Tor, die meisten mit Bögen und einen Köcher voller Pfeile auf dem Rücken. Da fiel es mir wieder ein, heute war Jagd, der Tag der darüber entschied ob es auch mal wieder Fleisch in Kasra gab, statt nur immerzu Fischsuppe. Ich war noch ein wenig unschlüssig ob ich mich anschließen sollte. Eigentlich war es nicht meins mit Pfeil und Bogen durch den Wald zu rennen. Da ich aber auch keine Lust hatte mich allein in den Gemäuern zu langweilen ging ich zumindest mit in den Hafen und sah zu wie die Boote ablegten um die Jäger ans andere Ufer des Fayheen zubringen wo diese dann im Wald verschwanden.


Auf dem Weg zum Hafen hatte ich noch Dina aufgegabelt, da ihre Herrin sie scheinbar nicht benötigte, nahm ich mir kurzentschlossen auch ein Boot und Dina mit und wollte ebenfalls zum Wald übersetzen. Doch dieser bekloppte Fährmann hatte so ziemlich alles verstanden, nur scheinbar nicht wohin er mich bringen sollte. Denn statt am Wald setzte er mich in der Nähe eines Dorfes ab, so das mir noch ein gehöriger Fußmarsch ins Jagdgebiet bevor stand. Dort irrte ich, immer noch Dina im Schlepptau, eine ganze Weile herum, mal kam ich am Handelsposten raus, mal stand ich kurz vor der Oase, zwischendurch fiel mir Dina von einer Brücke, so langsam verfluchte ich meinen Entschluss mich doch an der Jagd zu beteiligen.


Ich wollte die Suche nach der Jagdgesellschaft schon fast aufgeben als ich an einer Hängebrücke vorbeikam die über eine Schlucht tiefer in den Wald hineinführte. Diese war mir aber nicht geheuer und so schickte ich unter einem Vorwand Dina zuerst über die Brücke und als ich merkte die hielt, die Brücke, nicht Dina, folgte ich ihr vorsichtig. Jetzt war ich wirklich mitten im Wald und als ich nach ein paar Schritten über ein Tabuk stolperte, wo noch die Reste eines Pfeiles drin steckten, wusste ich, weit konnte die Jagdgesellschaft nicht mehr sein. Doch die Suche nach selbiger wurde erst einmal unterbrochen, denn plötzlich stolperte ein Händler aus dem Gebüsch der mir sogar bekannt vorkam. Tatsächlich es war Nic ein alter Bekannter meiner Nachbarin. Er meinte er hätte hier im Wald ein paar Handelspartner die ihm Schmuck aus Knochen und Zähnen wilder Tiere herstellen würden, diesen würde er dann in Ar und anderswo an reiche Snobs verkaufen, die sich dann damit brüsten würden wie erfolgreich sie auf der Jagd gewesen seien.

Hmmm, wie auch immer. Für die Jagd war es nun eh zu spät, ich warf mir das Tabuk auf die Schultern und trat den Rückweg an. Der Händler wollte wissen ob er sich mir anschließen darf, durfte er, warum sollte ich was dagegen haben. Nach einer weiteren Überfahrt über den Fayheen, der jetzige Fährmann schien sich besser auszukennen, kamen wir wieder in Kasra an. Dunkel hatte ich noch in Erinnerung, das die Jäger sich am Osttor treffen wollten um die Beute zu verspeisen. Deswegen machte ich mich ohne große Umwege direkt auf den Weg dorthin. Der Rest der Truppe saß tatsächlich dort zusammen. Ich warf das Tabuk vors Feuer und wischte mir die blutverschmierten Hände an meiner nun sowieso schon blutigen Tunika ab, dann bekam ich auch schon den ersten Paga.


Den Rest des Abends verbrachten wir in gemütlicher Runde bei gebratenen Fleisch, Paga und da keine freien Frauen dabei waren, mit ein paar derberen Späßen an den anwesenden Kajirae. Als der Abend anbrach und es langsam dunkler wurde, die meisten hatten sich schon verdrückt, entzündete Dina zwei Holzscheite und fing an zu tanzen. Fasziniert schaute ich ihr zu, während die anderen Männer sich schon jeder ein Mädchen gesichert hatte, war ich vorläufig leer ausgegangen. Dafür griff ich mir dann Dina, mit ihren vom Tanz erhitzten Körper.

GR

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