Freitag, 30. Dezember 2011

Die Schuldnerin

Es kommt langsam wieder Leben nach Kasra! Zumindest kommt es mir so vor. Aus der Zitadelle klang das Gekeife einer Gefangenen und auch sonst war reichlich Bewegung in der Stadt. Ich selber hatte noch genug zu tun und stand an meinem Tisch vor der Werkstatt als eine mehr als wohlgelaunte, fast schon übermütige Kajira auftauchte. Dina wars und ich hielt das ziemlich untypisch für sie, zumal ihre Herrin ja für längere Zeit auf Reisen war, was bei ihr sonst eigentlich andere Reaktionen auslöste. Schon komisch, deshalb horchte ich sie aus um herauszufinden an was das liegen könnte. Könnte ja sein das die berühmte kasraer Fischsuppe schon zu gären anfängt und für rauschartige Zustände bei denen sorgt die davon gegessen haben. Da Dina mir aber glaubhaft versicherte nur Sklavenbrei bekommen zu haben, den würde ich auch vergoren nicht essen, ließ ich ihr ihre gute Laune, schien sie doch natürlichen Ursprungs zu sein.


Zwischenzeitlich hatte sich noch ein zweites Vulo, ne eine Kajira wars, dazu gekniet die aber wissen wollte was Vulos fressen. Ich tippte auf vergammelten Käse, immerhin hatte Dina sie mal damit gefüttert, doch diese meinte Körner wären das Richtige. Ja auch für die kleinen Vulos, setzte sie noch nach als die Blonde das wissen wollte. Ich achtete da schon gar nicht mehr wirklich darauf, was diese Fragerei sollte, denn jetzt wurde unter lauten Gezeter die halb entkleidete Gefangene zu einem Pfahl geführt wo sie drei Peitschenhiebe empfangen sollte. Zu meinem Erstaunen war es die Töpferin, drüben von der anderen Flussseite, doch ging ich davon aus das alles seine Richtigkeit hatte, da keiner der Angehörigen der hohen Kasten einschritt, sondern jene ganz im Gegenteil das Geschehen auch noch förderten. Nur der Grund war mir nicht klar aber bevor ich den erfahren sollte reihte ich mich erstmal in die Reihe der Schaulustigen ein.


Die Deliquentin bekam ihre drei Schläge, die sie jeweils mit lauten Gejammer quittierte und als ich hörte das sie auch einen Strafkragen bekommen sollte, rieb ich mir schon mal die Hände und machte mich auf den Weg zurück zur Schmiede. Tatsächlich brachte mir der Hauptmann wenig später die Töpferin vorbei. Während ich bei der sich sträubenden Frau den Halsumfang maß, hatte ich endlich Gelegenheit nachzufragen was sie denn angestellt hat. Keine Steuern gezahlt, war die Antwort. Sie und ihr Gefährte galten als Steuerschuldner der Stadt Kasra, deren Einkommen derzeit überprüft würden und wenn sie sich weiterhin weigern zu zahlen dann passiert eben so etwas. Nur war man ihren Gefährten noch nicht habhaft geworden. Also wenn man keine Steuern zahlt? Ich zuckte mit den Schultern und legte ihr einen passenden Kragen um, den Schlüssel dafür gab ich den Hauptmann.


Für mich hatte sich das Thema damit erledigt, das Collar würde ich wie immer der Stadt in Rechnung stellen. Dina bat gehen zu dürfen, sie hatte gehört das fremde Sklavenhändler in der Stadt wären und ihre Herrin suchen würden. Sie wollte jenen noch Bescheid geben das diese so schnell nicht zu erreichen sei. Mir selber blieb nichts weiter übrig als der Unterhaltung der Krieger zu lauschen. Allerdings war das gar nicht so langweilig wie es sich anhörte, eher beunruhigend und vor allem erklärte das die Tatsache das die Rarii in den letzten Tagen wieder öfters ihre Köpfe zusammen steckten und wieso überall auf den Mauern und Türmen Kriegsgerät aufgebaut wurden war. Es hieß, na ja eigentlich war es mehr ein Gerücht, das die Waldweiber einen Mann aus dem Norden gefangen genommen hätten und dieser hätte ausgeplaudert das jene Barbaren vor hätten Kasra ausrauben. Die Frage war nun, wo gesicherte Informationen herbekommen.

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen