Montag, 11. Juni 2012

Den Mund zu voll genommen?

Heute bin ich nur schwer in Gang gekommen, meine Arbeit ging mir nicht von der Hand, dabei war noch einiges für meine nächste Reise vorzubereiten. Doch wie es aussah musste ich meine Abreise um einen weiteren Tag verschieben. Nicht das ich schon heute los wollte, das nicht aber selbst morgen werde ich es wohl nicht schaffen. Zu viel war noch zu tun, zu viel noch zu besprechen. Ich gab für heute auf. Schließlich war da auch noch der Tanz der beiden Kajirae, den sie mir versprochen hatten, bis heute Abend wollten sie ihn fertig zu haben um ihn mir präsentieren zu können. Ein bisschen Zerstreuung würde mir ganz sicher gut tun! Also auf zur Taverne! Weit kam nicht, am Brunnen blieb ich in einem ganzen Schwarm Vulos hängen. Man konnte fast den Eindruck haben, ein Sklavenhändler hat hier eine Fuhre Kajirae abgekippt.


Gut die Hälfte davon kannte ich nicht oder nur flüchtig, die Eine aus dem Feuerkrug in Kasra, eine gehörte einem Krieger aus der gleichen Stadt, die dritte hatte mir im Badehaus von Aventiticum gut gedient und der Rest? Ja der sollte eigentlich aus Jorts sein. Sogar die Zwei auf die ich es abgesehen hatte waren mit dabei. Allerdings machten sie mir nicht den Eindruck als ob von ihnen im Tanzkreis noch ein paar geschmeidige Bewegungen zu erwarten waren. Das hatte weniger was mit dem unterdrückten Gähnen zu tun, sondern das sie doch sehr steif und hölzern wirkten, so als wären sie übertrainiert und einem Muskelkater erlegen.

So viel zum Thema, man wird mich nicht enttäuschen! Auch wenn sie, nachdem sie meinem Unmut bemerkten, sich noch einmal versuchten aufzuraffen, war ich es nun der sich das nicht antun wollte und hatte für mich schon längst entschieden auf die Darbietung heute zu verzichten. Immerhin war die Chance, wenn ich ihnen noch ein zwei Tage gebe, mehr Anmut, mehr Inspiration, mehr Verführung und weniger Sandburgen zu erleben, sicher größer als wenn ich die Zwei jetzt noch in den Tanzkreis getrieben hätte. Doch nach einem Paga stand mir noch der Sinn, der sollte wenigstens noch sein. Welche aus dem Vulohaufen sich jetzt dazu durchringen konnte war mir eigentlich ziemlich egal, wobei ich da schon einen Verdacht hatte, wer am schnellsten sein würde.

Dieser bestätigte sich auch recht schnell und als das lange blonde Haar samt der Trägerin des selbigen in einer Staubwolke in Richtung der Pagafässer verschwand machte ich mich auf dem Weg zur Terrasse um mich dort auf einen der Kissen nieder zu lassen. Eigentlich hatte ich die Terrasse für mich aber als Su mir den Paga brachte, trafen noch weitere Gäste, Pilger wie mir schien, ein. Ich schenkte dem aber keine weitere Beachtung, ein Gruß, dann war gut, zumal sie auch mit ihren ganzen Sklavinnen und den sie bedienenden Kajirae gut ausgelastet waren. Ich widmete mich also mehr meinem Paga und der Kajira neben mir und zum ersten Mal fiel mir auf das diese ihr Branding auf der Innenseite des linken Oberschenkels trug.


Nun ist das sicher nicht ungewöhnlich aber doch relativ selten so das ich nachfragte. Die Antwort hätte ich mir aber auch gleich selber geben können. Ihr erster Herr wollte das so, damit sich ihr neuer Status deutlich in sie einbrenne. So oder so ähnlich hatte sie sich ausdrückt. Jedenfalls wusste ich was sie meinte. Ich zeichnete mit meinen Fingern das Mal nach und hakte nach, da es an dieser Stelle sicher deutlich schmerzhafter sein müsste als außen. Nur sie hatte ja keinen Vergleich und konnte so auch nur mutmaßen. Ich ließ wieder von ihr ab und trank meinen Paga weiter, als ich ihre Fingernägel zart über mein Bein kratzen spürte, ein Hauch von einem Atemzug an meinem Hals und ein geflüstertes Versprechen in mein Ohr, taten ein Übriges um mich von meinem Paga abzulenken.

Doch diesmal ließ ich mich nicht hinreißen, ich trank aus und warf einige Tarksbit auf den Tisch und meinte dann zu Su: "Ich weiß das du das kannst aber erst zeigst du mir den Tanz und wenn er mir gefällt sehen wir weiter!" dann stand ich auf und ließ sie zurück, ein kurzes Gespräch noch mit dem Kommandanten dann verschwand ich in meinem Haus.

GR

4 Kommentare:

  1. Luc sagt:

    Ich gestehe: Fünf von den Sleens habe ich als Reisebegleiterinnen mitgeschleppt. Ich bin da halt a) etwas anspruchsvoller, wenn ich unterwegs bin, und benötige entsprechende Betreuung, und b) soll man mich ja nicht für einen verarmten Rotkastigen halten, der jetzt im Haus des Titus von Ar um Suppe bitten muss, weil er keinen Offizierssold kassiert!

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  2. Und da waren zwei von deinen Sleens, wie du sie so liebevoll nennst, schon in den Fellen verschwunden, sonst wäre da gar kein durchkommen mehr gewesen. Ach ja, Suppe für verarmte Rotkastige gibt es sicher auch auf der Jortschen Burg.

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  3. Luc sagt:

    Nun, angenehmer Weise verdiene ich in der freien Wirtschaft ausgezeichnet und erwäge selbst die Eröffnung einer Suppenküche.

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  4. Stimmt! In Jorts ist ja noch die Stelle als Wirt frei, hehe!

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