Freitag, 29. Juni 2012

Nadira

Su war gerade erst vom fischen zurückgekehrt als ich erwachte. Sie kam sofort zu mir, doch ich winkte ab. Weder stand mir der Sinn nach jortschen Wecken noch nach einem ausladenden Frühstück, da konnte sie noch so aufreizend vor mir knien. Die Fische sollte sie im Keller der Taverne einlagern und dann schnell etwas Reiseproviant zusammenstellen, frühstücken würde ich auf dem Schiff. Mich zog es nach Nadira. Neben meinen üblichen Geschäften, hoffte ich auch einen Schmied anzutreffen, damit ich endlich das Collar von Su austauschen konnte. Nach Lydius, Belnend und Hochburg, nun der nächste Versuch. Der Hafen von Nadira stank so wie alle Häfen hier auf Gor stanken, nur der von Port Kar setzte sich, was den Geruch betraf, deutlich von der Masse ab, im negativen Sinne natürlich.


Wie fast immer sah ich zu das ich schleunigst aus dem Hafenviertel kam. Die Wahl hatte ich zwischen der Stadt, einem Handelsposten und nicht unweit sollten sich wohl auch ein paar Nordleute niedergelassen haben. Ich entschied mich für die Stadt. Die Schmiede war relativ schnell gefunden, sie befand sich vor der Stadt, direkt am Tor. Nur schien sie verlassen und Auskunft konnte mir niemand geben. Zum einen redeten die Wachposten nicht mit mir und die Kajira die hier in der Gegend herumkniete schien zu schlafen. Vielleicht konnte man mir ja in der Stadt weiterhelfen. Vor einem gasthausartigen Gebäude fanden sich drei Frauen die sich von einem Slaven namens Bosk mit Blackwine und anderen Getränken versorgen ließen.


Von denen erfuhr ich zumindest das der Schmied auf Reisen sei und so, wie wahrscheinlich grad alle Schmiede auf Gor, besonderes Eisen suchte. Das half mir nicht wirklich weiter und auch die Auskunft das es im Handelsposten keine Schmiede gäbe, war nicht dazu angetan meine Stimmung zu heben. Trotzdem versuchte ich mich halbwegs freundlich von den Frauen zu verabschieden, da blieben mir also nur die Nordleute. Leider musste ich dabei wieder durch das Hafenviertel. Mit straffen Schritt durchquerte ich dieses und folgte dem Weg zum Lager der Nordmänner. Dort angekommen stand ich vor einem verschlossenen Gatter und alles rütteln und Hebel ziehen half nicht, das Tor ging einfach nicht auf.


Zum Glück hing am Geländer der Brücke die zu diesem Tor führte ein Signalhorn herum und Su konnte mal wieder ihre Fertigkeiten im Blasen beweisen. Der Ton, den sie dabei aus dem Horn heraus quetschte war zumindest laut genug um eine Person von innerhalb des Lagers anzulocken. Wenn auch nur eine Frau, jedoch war sie wenigstens in der Lage das Tor von drinnen zu öffnen. Es war die Gefährtin des Schmiedes wie sich herausstellen sollte. Doch meine Freude währte nur kurz, denn sie sagte mir das auch ihr Gefährte auf Reisen sei. Trotzdem lud sie mich ein, mit ihr zu kommen und mit dem Dorfjarl zu sprechen, vielleicht das der eine Lösung weiß. Ich setzte meine ganze Hoffnung auf die den Nordvölkern nachgesagte Vielseitigkeit doch auch diese wurde enttäuscht.

Keiner der Männer hier sah sich in der Lage ein Collar mit ein wenig Gewalt unfallfrei zu öffnen. Auch nicht der Mann der Bosk hieß aber nichts mit dem Sklaven aus der Stadt zu tun hatte, doch das nur am rande. Gerade als ich wieder gehen wollte, mischte sich die Gefährtin des Schmiedes nochmal ein. Sinngemäß meinte sie das sie zwar nicht in der Lage sein das Collar gewaltsam zu öffnen aber wenn das Schloss noch unbeschädigt sei, könne sie versuchen dieses zu Knacken, ihr Gefährte hätte ihr gezeigt wie das geht. Einen Versuch war das zumindest wert und so willigte ich ein und folgte ihr zur Schmiede. Auch Su spürte das es nun langsam ernst wurde und es ihr im wahrsten Sinne des Wortes an den Kragen ging.


Sie versteckte sich hinter mir, ich weiß gar nicht warum, solche Schlüssel wie die Frau eben aus einer Ecke hervorgekramt hatte war ja nun wirklich kein gefährliches Werkzeug. Also schleifte ich sie an den Haaren hervor und befahl ihr, ersten still zuhalten und zweiten alles das zu machen was die Frau von ihr verlangte. Diese probierte nun eine ganze Weile mit verschiedenen Schlüsseln und Dietrichen herum bis dann endlich das Schloss aufsprang. Sicher wird sie sich gewundert haben warum ich Su das Collar nicht abnahm, doch das war mir egal. Mit der Kajira und dem nun offenen Collar wollte ich nicht länger unter den Barbaren hier ausharren und bat die Schmiedin mir wieder das Tor zu öffnen, dann bedankte ich mich noch bei ihr, eine Bezahlung hatte sie ja ausgeschlagen.

Su wirkte unruhig, selbst als wir das Lager längst verlassen hatten, als ich nachfragte stellte sich heraus das sie sich mit den nun offenen Collar nicht wohlfühlt und zum anderen Angst hat das sie dadurch zu leicht in die Hände eines anderen Herrn gelangen könnte. Vorläufig hatte ich jedoch keine Lösung dafür, das Collar konnte ich ihr noch nicht abnehmen, schließlich lief die Frist die ich gestellt hatte, erst in zwei Tagen ab und ob nun verschlossenen Collar oder offenes, ob aus Eisen oder nur ein Strick, Collar bleibt Collar. Sagte ich ihr noch und dann trat ich die Rückreise an. Wieder in Jorts machte ich es mir im Haus bequem und ließ mir von Su einen Paga bringen. Bei den ersten Schlucken hatte ich die Idee wie ich zumindest Su beruhigen könnte, fühlte die sich mit dem offenen Collar doch immer noch unbehaglich.


Ich zog sie zu mir, griff nach dem Collar und drehte die Stelle mit dem Schloss nach vorne, dabei kramte ich einen kleinen Strick hervor den ich um den Verschluss des Kragens wickelte. dann führte ich die Enden zusammen und verband sie mit meinem Signaturknoten. Nur eine kleine Sicherheit aber ausreichend um Su zu beruhigen. Sie wollte mir noch einen Paga bringen und ich stimmte ihr zu unter der Bedingung das es ein besonderer werden sollte. Wie besonders, wollte sie wissen, doch diese Entscheidung überließ ich ihr. Weil es sich wohl gerade anbot entschied sie sich für einen etwas nordischen Serve und entblößte dazu ihren Oberkörper. Ich wusste was ich zu tun hatte und zog sie als erstes noch etwas näher zu mir.

GR

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