Dienstag, 25. Oktober 2011

Bürgerversammlung - mal wieder

Der Krieg war zu Ende und nach dem auch die meisten Einwohner die Siegesfeierlichkeiten überlebt hatten, sollte heute mal wieder eine Bürgerversammlung stattfinden. Nur zur Erinnerung, die Bürgerversammlungen waren das Äquivalent zur früheren Ratsversammlung, nur das der Rat deutlich mehr Rechte hatte. Die Hoffnung war ja das auf dieser Bürgerversammlung auch das Ubarat aufgehoben wird aber ich will dem Lauf der Dinge mal nicht vorgreifen. Jedenfalls hatte ich, der ich die letzten Ratsversammlungen gemieden hatte wie die Dar Kosis, vor auch an dieser Bürgerversammlung teilzunehmen.


Machte ich dann auch, doch vorher verrammelte ich noch die Schmiede. Nicht das wieder mal jemand auf die Idee kommt mal eben Probearbeiten anzufertigen. Im Ratssaal angekommen suchte ich mir einen bequemen Stehplatz aus. Die weichen Kissen ließ ich lieber für die, die an den überlangen Debatten so ihren Spaß haben. Die Gefahr auf einen selbigen einzuschlafen war mir einfach zu groß. Wobei, wenn ich dann an dieser Stelle doch mal vorgreifen darf, die Debatte an diesen Abend erfreulich kurz, straff und zügig über die Bühne ging. Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder! So nach und nach trudelten alle ein und der Saal füllte sich zusehends. Das Gemurmel der Anwesenden verstummte erst als der Ubar das Wort ergriff.

Gut es war nicht die von allen erwartete Beendigung des Ubarats, sondern vorerst hob er nur die Sonderregeln, die während des Krieges für die Einbürgerung in Kasra galten, auf. Zumindest war das ein Anfang. Zwei Einbürgerungen standen auch gleich auf der Tagesordnung, jeweils Krieger die als Söldner an Kasras Seite gegen Belnend gekämpft hatten. Gut bei dem ersten war ich mir ziemlich schnell einig das er meine Stimme für die Bewohnerschaft als Voraussetzung für die Einbürgerung in Kasra erhalten soll, beim zweiten enthielt ich mich dann der Stimme. Nicht weil meine Nachbarin bei dessen Befragung aus dem Saal stürmte, einen Grund konnte ich nicht erkennen, sondern weil dieser Krieger auf die Frage warum er ohne Waffen erschien, antwortete er hätte diese zur Aufarbeitung gegeben und sie wären noch nicht fertig.

Nicht das ich erwartet hätte das ein Krieger, vor allem dann wenn er nicht in den Diensten der Stadt steht, ständig mit Waffen herumläuft, nein weil er seine Waffen zur Aufarbeitung gab und bei mir waren sie nicht! Es blieb also nur eins, anstatt, diesen Auftrag in Kasra zu vergeben, der Stadt auf dessen Heimstein er schwören wollte, schien er wohl lieber einen Heimsteinfremden zu bezahlen. Zwar relativierte er seine Aussage noch das die Waffen ja noch gar nicht zur Aufarbeitung weggeben wurden seien und nur eingeölt in seinem Zimmer liegen würden aber das wird die Zeit noch zeigen. Deswegen meine Stimmenthaltung.

Der nächste Tagesordnungspunkt sollte nun aber der eigentlich entscheidende sein. Es ging um die Fortsetzung des Ubarats. Es sieht wohl so aus das die blaue Kaste damit beauftragt wurde Regentschaftswahlen vorzubereiten, da die letzte Regentenschaft während des Ubarats abgelaufen war. Der Ubar selbst wollte bis zur Wahl im Amt bleiben. Na ja das war ein Kompromiss mit dem man leben konnte, scheinbar auch deswegen gab es kaum bis gar keinen Widerspruch. Trotzdem hatte ich noch einen Antrag zu stellen. Nämlich den, die Kriegsränge der Wachen aufzuheben. Das wäre zum einen ein deutliches Signal an die Bürger von Kasra gewesen das der Krieg tatsächlich vorbei ist und zum anderen blickt ja keiner durch wenn der Hauptmann dem Leutnant untersteht, dieser aber machen muss was der Hauptmann befiehlt. Alles klar? Nein? Genau deshalb mein Antrag.

Leider wurde dieser aber mehr oder weniger abgelehnt, man müsse bevor man dem nachkommt erst noch gewisse Befindlichkeiten innerhalb der roten Kaste klären. So oder so ähnlich war die Erklärung dazu warum man meinem Antrag jetzt noch nicht nachkommen wollte. Sollen sie machen, der Krieg scheint da intern Machtgelüste und Intrigen geweckt zu haben. Da die Bürgerversammlung nun für beendet erklärt wurde, machte ich mich auf zu Schmiede, mich in die zärtlichen Hände meiner Kajira begebend.

GR

4 Kommentare:

  1. Luc sagt:

    "...blickt ja keiner durch wenn der Hauptmann dem Leutnant untersteht, dieser aber machen muss was der Hauptmann befiehlt..."

    Die Weitsichtigkeit der niederen Kasten ist manchmal wirklich bestechend ;-)

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  2. Teddy ist nicht während der Befragung aus dem Saal gestürmt, sondern die weitere Befragung wurde von Dorian unterbunden. Heimstein- und kastenlose Krieger werden ohne Nachfrage als Bewohner anerkannt. Fragen von ihr werden unterbunden...da konnte sie eigentlich garnicht anders reagieren.

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  3. der zweite Krieger war weder heimstein- noch kastenlos. Hätte sie auch mitbekommen, wenn sie genau zugehört hätte ;-)

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  4. Dann auch hier, über den zweiten Krieger hat das auch niemand behauptet.

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