Samstag, 19. November 2011

Reisezeit

Wochen- oder in diesem Fall besser Handende gleich Reisezeit. Bei mir ist das in letzter Zeit wieder öfters so und da der Schmiede ja recht Standort bzw. Heimstein gebunden ist, durfte mein Alt mal wieder zum Lüften raus. Erstes Ziel war Belnend, dort war er noch nie, nur hatten alle Belnender den selben Drang zu reisen wie ich und mit dem Eintreffen meines Chars leerte sich die SIM urplötzlich. Auf nach Anango hieß es für die, für mich nicht. Mein Char disponierte um und da ich mich ja eh in der Nähe vom Vosk befand, ging die Reise flussaufwärts, das neue Ziel hieß Jorts Fähre. In der Hoffnung das hier nicht auch das Reisefieber grassiert.


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Es dauerte eine Weile bis ich an dem Ufern des Vosk endlich die Fährstelle fand von wo aus ich zu diesem Ort übersetzen konnte der sich komischerweise nach dem alten Skipper und seiner Fähre benannt hatte, Jorts Fähre. Dieser Fährmann hatte die Angewohnheit immer am falschen Ufer zu sein, so auch heute. Laut rief ich und machte wilde Zeichen damit er mich der olle Jort auf der anderen Flussseite bemerkte. Da der Vosk hier nicht gerade schmal ist dauerte es eine ganze Weile, vielleicht war er ja auch nur eingeschlafen, bis der Fährmann mich bemerkte aber dann ging alles recht fix und als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte machte ich mich auf den Weg die letzten Meter bis zur Siedlung zurückzulegen.

Viel hatte sich nicht verändert seit meinem letzten Besuch hier. Doch hatte sich, die Schmiede war ausnahmsweise mal besetzt, wie man an den Geräuschen und vor allem an dem Geruch erkennen konnte der aus der Werkstatt drang. Eine Kajira hatte gerade ihren Brand erhalten. Obwohl ich eigentlich was vom Schmied erwerben wollte, machte ich erstmal das ich weiterkomme, der Einkauf hatte noch Zeit. Jetzt hielt ich es für sinnvoll beim Kommandanten vorstellig zu werden. Das hatte zumindest den Vorteil das mein Aufenhalt so etwas wie einen offiziellen Anstrich bekam. Leider war es so wie ich befürchtet hatte, der Kommandant erinnerte sich nicht an mich aber als ich ihm von dem Geschäft erzählte das wir damals abgeschlossen hatten dämmerte es so langsam wieder. Auch wenn dieser Deal, es ging um die Schulden einer Händlerin namens Saba, derer ich bisher nicht habhaft werden konnte, sich so langsam für mich zu einen Verlustgeschäft ausweitete, so erreichte ich dadurch doch das ich ganz freundlich aufgenommen wurde.

Der Kommandant wollte wissen ob ich länger bleibe und bot mir ein Zimmer in der Herberge an. Auf dieses Angebot ging ich doch gerne ein, zumal sich hier auch noch ein Händler herumtrieb der, als er mitbekam welcher Profession ich nach ging, merkwürdig nervös wirkte. Da er das andere Zimmer der Herberge bekommen sollte, war das vielleicht die Gelegenheit den Grund seiner Nervosität in Erfahrung zu bringen. Ich ließ mir also das Zimmer zeigen und und legte meine Sachen ab. Als ich zufällig aus dem Fenster sah, bemerkte ich wie auf einmal geschäftige Hektik auf dem Marktplatz ausbrach und der Händler mit seiner Kajira den Stand abbaute. Ich hoffte natürlich das er seine Geschäfte nur für heute beendete. Wie auch immer, ich machte mich wieder auf den Weg nach unten.


Nun wollte ich einen zweiten Anlauf in der Schmiede wagen. Als ich den Marktplatz überquerte war dieser komische Händler verschwunden, nur vereinzelt standen noch ein paar Bürger dieses Fleckens herum, die ich freundlich grüßend passierte. Vor der Schmiede roch es mittlerweile nicht mehr so penetrant nach verbrannten Fleisch, doch war der Schmied immer noch beschäftigt und wirkte ziemlich unfreundlich und abweisend, so das ich es vorzog draußen zu warten bis er mit seiner Arbeit fertig war. Zum Glück gesellte sich der Kommandant noch dazu und so hatte ich wenigstens jemanden mit dem ich mich über die Vor- und Nachteile der Sklavin die gerade zur Behandlung beim Schmied war austauschen konnte.

Da ich aus den Gesprächen heraus gehört hatte das die Kajira der Stadt gehört, wollte ich von ihm wissen ob sie denn zum Verkauf stünde, als ich jedoch erfuhr das es eine Barbarin war, gerade eingefangen, frisch gebrandet und völlig untrainiert machte ich einen Rückzieher. Was sollte ich denn mit so einer? Trotzdem sprachen wir noch etwas über ihre körperlichen Vorzüge und was sie wohl für eine Sklavin abgeben wird, wenn sie denn mal ausgebildet sein wird. Mittlerweile hatte dann der Schmied auch seine Arbeit beendet, die Kajira hatte ihr Mal und auch ihren Kragen erhalten und die Sklavin des Schmiedes übergab diese den Kommandanten. Zeit für mich einen zweiten Anlauf beim Schmied zu versuchen.


Ich fragte also bei drei Collare ihm an, zwei für Frauen und ein weiters das groß genug sein sollte das auch ein Männerhals hinein passt. Hatte er aber nur solche die schon mit einem Wappen von Johrts Fähre versehen waren aber er erklärte sich bereit gegen eAufpreis diese zu entfernen. Ich ließ mir also den Gesamtpreis nennen, dieser war aber so unverschämt hoch das mir die Gesichtszüge entgleisten. Hier war feilschen angesagt! Ich bot ihm zum Einstieg etwas weniger als die Hälfte aber dieser Kerl kam mir keinen müden Tarskbit entgegen. Da half nur eins, lamentieren! Wozu ist man denn am Rande der Wüste aufgewachsen? Ich hob also an und erzählte ihm von meiner verschwendungssüchtigen Gefährtin und ihren teuren Roben, für die mein im Schweiße meines Angesichtes verdiente Geld kaum ausreichte und das ich ja noch neun hungrige Kindermäuler zu stopfen hätte, vergaß ich auch nicht zu erwähnen. Dann erhöhte ich mein Angebot etwas.

Es half, er kam mir einen ersten Schritt entgegen, das Eis war gebrochen. Zu schnell sollte man aber auch nicht einschlagen und so feilschten wir noch eine Weile weiter und im Endeffekt konnte ich den Preis um fast ein Drittel drücken. Es kam mir zwar immer noch so vor als würde der Schmied davon leben vornehmlich Reisende auszunehmen aber wie heißt es doch so schön, man trifft sich immer zweimal im Leben. Er erhielt sein Geld, ich meine Collare, dabei unterhielten wir noch etwas, unter anderen auch darüber welchen Beruf ich nachging. So erfuhr ich das Jemand aus Lydius, mit dem ich selber auch noch eine Rechnung offen habe ihm ein hübsches Sümmchen schuldete. Leider hatte er keine Papiere die dies belegten aber vielleicht lässt sich ja trotzdem was daraus machen.

Ich verabschiedete mich für heute von dem Schmied und machte mich auf den Rückweg zur Herberge, dort angekommen erfuhr ich das sich der nervöse Händeler doch kein Zimmer genommen hatte. Mist, nicht das mir da ein potentieller Schuldner durch die Lappen gegangen ist!

GR

3 Kommentare:

  1. Nun, da halb Belnend gestern zwangsweise bei den Pyranas zu Gast war und die andere Hälfte sie versuchte da herauszubekommen, war das eben leider so gewesen.

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  2. Ne das war ja auch kein Vorwurf Barth, sowas passiert eben wenn man unangemeldet zu Besuch kommt.

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  3. Ich sah es auch nicht als Vorwurf an, ich wollte nur erklären, wie es dazu kam.

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