Dienstag, 15. Juli 2014

Nichts als Ärger

Es trieb mich auch heute wieder in die Unterstadt, schließlich sollte am vierten Tag dieser Hand der Markt stattfinden und es waren noch jede Menge Kleinigkeiten zu klären und  verschiedene Sachen zu organisieren. Weit kam ich allerdings nicht denn schon am Durchgang zwischen Sklavenhaus und Kontor wurde ich von zwei Kriegern aufgehalten die behaupteten für mich als Eskorte abgestellt zu sein. Dies hielt ich zwar für ausgemachten Blödsinn da ich so etwas nie angefordert hatte und das gab ich denen auch deutlich zu verstehen aber schlussendlich ließ ich mir den Spaß nicht nehmen und mich in die Unterstadt begleiten.


Außer dem Markt waren ja noch einige andere Events geplant, wie zum Beispiel die Jagd der freien Frauen. Da es auf Grund diverser Verzögerungen schon Gerüchte gab das diese ausfallen würde, regte es mich um so mehr auf das nun auch noch der Aushang der zu dieser Jagd aufrief fehlte. Einen konkreten Verdacht hatte ich nicht aber ich konnte mir gut vorstellen das Kin den Aushang entfernt hatte, immerhin hieß es ja auch das er es war der das Gerücht über die Absage der Jagd in die Welt gesetzt hatte. Da traf e es sich ganz gut das ich ihn als Eskorte gleich bei mir hatte. Doch der Hauptmann wies alle Verdächtigungen weit von sich, hatte aber auch keine wirkliche Idee wer den Aushang entfernt haben könnte.

Da sich nun immer mehr Krieger einfanden und sich die Gespräche tendenziell in Richtung Militär bewegten, wurde es für mich zunehmend uninteressant und als dann, wie fast zu erwarten, sich mal wieder alles um eine Solderhöhung drehte, sah ich zu das ich wegkam. Die Terrasse des Gasthauses schien mir der richtige Ort um dem ganzen Durcheinander zu entfliehen und vielleicht noch einen Paga in geselliger Runde zu mir zu nehmen. Das dort neuer Ärger, oder sagen wir besser Verärgerung, auf mich wartete konnte ich ja zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen. Aber erstmal einen Paga in der Hand haben und den ersten Schluck die Kehle runterrinnen lassen.


Während ich also darauf wartete das Shani mit meinem Paga wieder auftauchte, ließ ich meinem Blick über die am Tisch versammelte Runde schweifen. An einem Paar voller weiblicher Lippen blieb er hängen.  Das was ich sah, hätte ich gar nicht sehen dürfen, immerhin herrschte Schleierpflicht in Jorts. Nachdem ich meinem Blick von diesem Mund losgerissen hatte, erkannte ich auch wem dieses Paar Lippen gehörte. Es war Nyn, die wieder einmal ein paar Tage bei uns verbrachte. Sonst lebte sie ja eher im Norden bei ihren Gefährten Arne aber aller paar Hand sind sie auch bei uns. Da ich annahm das die permanente Kälte in Vakur ihr ein wenig die Sinne verwirrt hatte, versuchte ich sie ruhig darauf hinzuweisen wie sie sich bei uns zu kleiden hat.

Was sie mir dann antwortete, haute mir fast den Paga aus der Hand den Shani mir in der Zwischenzeit gebracht hatte. Sie befände sich nicht in der Stadt und bräuchte deswegen keinen Schleier zu tragen. Mein Ton wurde ein wenig rauer, kam ich mir doch ein wenig verklappst vor. Ganz kurz nur zeigte ich ihr die Grenzen der Stadt auf, gepaart mit den Hinweis dass sie sich als Heimsteinangehörige, egal wo sie sich befindet, an unsere Sitten zu halten hat, immerhin repräsentiert sie auch unsere Stadt. Auch die Drohung ihr das im Zweifelsfall mit der Kurt ins Gedächtnis zu rufen konnte ich mir nicht verkneifen.

Zu ihrem Glück hatte sie relativ schnell ein Einsehen, auch weil ihr Gefährte beruhigend auf sie einredete. So konnte ich mich wieder meinem Paga zuwenden und mich dann auch voller Konzentration, ohne Ablenkung durch unverhüllte Freifrauengesichter, den Fragen von Jarcath widmen. Irgendwie ging es um die Zeugmeisterei der roten Kaste und um deren Budget. Ich weiß ja dass diese momentan verwaist war und da es so klang als ob Kin Jarcath mit diesem Amt betrauen wollte, gab ich ihn weitestgehend Einblick in die damaligen Gespräche zur Budgetplanung. Konkret werden  und ihm auch Einblick in die Papiere gewähren wollte ich allerdings erst wenn klar ist das er diesen Posten auch tatsächlich bekommt.


Während ich also mit Jarcath über das Budget für die rote Kaste und auch mit dem Lederarbeiter kurz über den davon abhängigen Wartungsvertrag sprach musste sich Dina irgendwann neben mir niedergelassen haben und war dort zur Statue erstarrt. Na ja, nicht ganz, ein leichtes Schlottern konnte sie anscheinend nicht verbergen, es schien als hatte sie vor irgend etwas Angst. Was genau wusste ich noch nicht. Da diese Statue auch sprechen konnte, fragte ich sie halt aus. Mehr als dass die Krieger, welche auch immer, sie zu mir geschickt hatten weil ich sie angeblich gesucht hätte, ließ sich für Erste aber nicht in Erfahrung bringen. Da sie aber Angst zu haben schien, machte ich mir einen Spaß daraus und hakte nach.

Klar hatte ich eine Ahnung warum Dina jetzt vor mir kniete aber das musste ich ihr ja jetzt noch nicht sagen, sondern warf ihr ein paar Dinge vor die sie angestellt haben könnte. Das fing beim Zertrampeln meines Wassermelonenbeetes an und hörte beim Stehlen von Shanis Lieblingscamisk, tropfnass von der Wäscheleine, noch lange nicht auf. Irgendwann ließ ich es aber gut sein, der Ärger über Nyn war nun verraucht und so konnte ich auch bei Dina nachlassen und ihr endlich eröffnen warum sie zu mir geschickt wurde. Es ging eigentlich nur darum das Fundstück von Sklavin, die vor einigen Tagen hier aufgeschlagen war, endlich an die Stadtkette zu geben.

Da die Pinion selber seit Tagen nicht aufzutreiben war, wollte ich diese Sklavin wenigstens ihrer Ersten in die Hand geben. Die Details dazu konnte sie aber mit Shani besprechen, wozu gibt es schließlich Erste?

GR

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