Freitag, 29. August 2014

der Brief

Nach der Aufregung und dem Ärger der letzten Tage wollte ich es heute ruhiger angehen. Die Antwort auf dem Brief den ich im Auftrag von Dinara nach Victoria geschickt hatte war nun endlich eingetroffen und so war dieser Brief der einzige Grund der mich in die Unterstadt trieb. Auch dort war nach dem gestrigen Durcheinander etwas Ruhe eingekehrt und so dauerte es einen Moment bis ich die ersten Menschen antraf. Wie immer natürlich im Gasthaus, da ich aber eh auf der Suche nach unserer Aushilfswirtin war, musste ich ja sowieso dahin. Kaum hatte ich mich nach ihr erkundigt und noch bevor ich Antwort erhielt, sprach mich Lucius an und bat mich um ein Gespräch.


Es sollte nicht lange dauern und er wollte mit mir allein sprechen, deshalb schlug er vor das wir ein paar Schritte gehen, dorthin wo wir in Ruhe reden können. Diesen Platz fanden wir auf der anderen Marktseite vor der Schmiede. Der Vorwand warum er mit mir allein reden wollte war der, dass er mich zum Essen einladen will und befürchtete das sich seine Kameraden aus der roten Kaste, ähnlich wie das bei mir gewesen war, mit einluden. Eigentlich war es aber so, zumindest hatte ich diesen Eindruck, das ihm das schlechte Gewissen plagte denn er er wollte mit mir auch nochmal über jenes Gespräch, welches wir vor zwei Tagen vor dem Stadttor führten, reden und das eben bei einem guten Essen.


Ich sagte ihm mein Kommen für den morgigen Tag zu und fasste für mich den Entschluss mir anzuhören was er zu sagen hat, um dann die Schlussfolgerungen aus diesem letztem Gespräch eventuell noch einmal zu überdenken. Dann verabschiedete ich mich von ihm und ging zurück zum Gasthaus, den Brief an die Wirtin hielt ich noch immer in der Hand. Hier herrschte mittlerweile ein ziemliches Durcheinander, es schien als würden die Krieger hier eine Dienstbesprechung abhalten. Da ich dezent den Überblick verloren hatte, schickte ich Shani los Dinara zu suchen, damit ich endlich dieses Stück Papier loswerde.


Es dauerte auch nur wenige Ihn da hatte sie die Wirtin aufgetrieben und zu mir geleitet. Diese war ganz aufgeregt als sie das Schreiben in meiner Hand bemerkte, auch hatte Shani ihr wohl schon gesagt um was es ging. Deshalb machte ich auch gar nicht viel Federlesen und übergab ihr das Pergament. Mit zittrigen Fingern brach sie das Siegel und überflog den Brief. Mit jeder Zeile die sie las, schlief ihr das Gesicht mehr und mehr ein. Dann verabschiedete sie sich urplötzlich von mir und ging wieder in die Küche. Ich für meinem Teil nahm nun Shani den Paga ab den sie mir in weiser Voraussicht mitgebracht hatte und schickte sie nach drinnen damit sie versucht die Wirtin auszuhorchen.

Während ich auf Shani wartete, versuchte ich nun herauszufinden was die Aufregung unter den Kriegern verursachte. Es ging wohl um fehlende Ausrüstung, Lücken in der Ausbildung und ab und zu fielen auch solche Worte wie "Präsenz zeigen" und "Norden". Insgesamt gesehen konnte ich mir darauf aber keinen Reim machen und da Shani in der Küche auch nicht unbedingt erfolgreicher war, außer das es schlechte Nachrichten waren  und dann auch noch anders als erwartet, war aus Dinara nichts herauszuholen, hakte ich diesen Tag ab und machte mich auf den Rückweg.

GR

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