Freitag, 19. September 2014

weiteres Strandgut

Herrlich! Wenn die Krieger sich beim Training abreagiert haben wirkt die Stadt gleich viel friedlicher und man kann ohne Angst um Leib und Leben durch die Gassen der Stadt laufen, bis man, ja bis man am Stadttor doch auf ein paar Rarii trifft. Außer den dort üblicherweise herumlungernden Stadtwachen traf ich diesmal dort auch den Hauptmann und da er ebenfalls im Rat ist war dies die passende Gelegenheit mit ihm über das Tatrixschreiben zu reden. Dies hatte ich in ahnlanger, mühevoller Diktierarbeit endlich fertiggestellt und hoffte es es auch so durch den Rat zu bekommen damit es versandt werden konnte.


Kin seine Zustimmung zu bekommen war relativ einfach, auch wenn es ihm, wie ich vermutet hatte, zu lasch war und er die Tatrix lieber ein wenig provoziert hätte. Allerdings gab es ja noch ein anderes Ratsmitglied welches da wesentlich gemäßigter war und zwischen diesen Beiden musste man eben bei der Erstellung dieses Schreibens hin und her lavieren. Dass dies recht gut gelungen war, zeigte die Tatsache das auch das dritte Ratsmitglied dem Entwurf kurzerhand zustimmte. Da auch ich mit meiner Meinung über die Tatrix eher in Kin seine Richtung tendierte, erklärte ich mich bereit die Kopie des Schreibens nach Kasra zu bringen um in der Oase der 2 Scimitare keine weitere Provokation ins Leben zu rufen.


Meine beiden Ratskollegen stimmten dem zu und machten unter sich aus wer von ihnen nun in diese Oase reist. Das Ergebnis bekam ich schon gar nicht mehr mit, denn nun war ich schon auf den Weg in die Unterstadt. Im Hafenviertel bremste ich ab und musste feststellen das meine Sklavin schon wieder einen Fremden, beziehungsweise heute eine Fremde eingesammelt hatte. Ich ging zu den Zweien rüber um mal nachzuhaken was da los war. Die Frau deren Namen ich schon wieder vergessen habe, wirkte leicht verstört und ein bisschen wie ein Tabuk auf der Flucht. Ansonsten war sie aber entsprechend ihres Standes gekleidet und mit einem Schleier versehen, so das man vorerst nichts sagen konnte.


Trotzdem horchte ich sie ein wenig aus und das was sie mir erzählte klang ziemlich wirr. Mal sehen ob ich das halbwegs verständlich und in den richtigen Zusammenhängen wiedergeben kann. Also, wenn ich sie richtig verstanden habe war sie die Tochter eines Bauern aus Kassau. Sie war mit einem Schiff angekommen, mit dem sie eigentlich zu ihrem zukünftigen Gefährten verbracht werden sollte. Zu ihrem Schutz begleitete sie einer ihrer Vetter, doch genau der hatte sie hier in Jorts Fähre sitzen lassen und war mit allem was ihr gehörte verschwunden. Das Einzige was sie jetzt noch besaß war das was sie am Leibe trug und dazu gehörte zu ihrem Glück ein kleiner Beutel mit wenigen Kupfermünzen.


Nun war guter Rat teuer, ohne Arbeit und mit dem paar Münzen würde sie keine Hand überleben und ihr würde nur noch die Möglichkeit bleiben sich zu unterwerfen. Doch Sklavinnen haben wir zur Zeit genug, was uns fehlte waren freie Frauen, zu viele Junggesellen stolperten noch immer durch Jorts Fähre. Deshalb war mein Plan sie auf dem Hof unterzubringen und deshalb stimmte ich auch zu als Shani fragte ob sie den Krieger suchen soll der den Hof bewirtschaftet. Vorher sollte sie aber die Fremde noch ins Gasthaus bringen. Während das geschah unterhielt ich mich noch mit der Schneiderin am Hafen, die auf eine Depesche von ihrem Bruder wartete die aber auch heute nicht ankam.

Von dem vielem Gequatsche jetzt, bekam ich nun langsam auch Hunger und folgte der Schneiderin zur Herberge um mich nach der Fremden zu erkundigen und vor allem mir noch schnell einen Paga zu gönnen. Wie sich herausstellte hatte sie etwas zu essen bekommen und auch ein Zimmer in der Herberge. Da sie auch schon mit dem Krieger vom Hof gesprochen hatte und der ihr sagte sie solle sich morgen früh bei ihm melden, konnte ich mich nun entspannt zurücklehnen und meinen Paga genießen.

GR

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