Donnerstag, 29. November 2012

für 15 Kupfertarsk

Es war Zeit die Sklavin abzustoßen, das mit der Stadtkette lief schließlich nur nebenbei und ich wollte mich damit nicht mehr als nötig befassen. Shani hatte den Auftrag eine Verkaufsschild anzufertigen und nun machte ich mich auf den Weg selbiges am Kennel anzubringen. Während Shani sich um die Insassin kümmerte, hämmerte ich das Schild an die Kennelwand. Noch ganz in meine Arbeit vertieft hörte ich plötzlich eine männliche Stimme hinter mir und drehte mich um. Es war Diego der mich wegen meiner Beschwerde über ihn beim Hauptmann zur Rede stellen wollte. Ich formulierte die Wiederholung meiner Beschwerde relativ vorsichtig, befürchtete ich doch das der nächste Knall kurz bevorstand.

Er meinte auch er hätte noch mit anderen gesprochen und die würden seiner Meinung sein  das man seine Worte unmöglich als Drohung auslegen konnte und ich hätte da was in den falschen Hals bekommen. Ich berief mich darauf das wir wohl verschiedene Sprachen sprechen. Er die rauhe, harte und direkte Sprache der Krieger und ich mehr die von Diplomatie und und Verhandlungsgeschick geprägte Sprache der Händler. Das war der Punkt auf den wir uns einigten und es vorerst beruhen ließen. Doch das war noch nicht alles was er von mir wollte. Jetzt ging es noch um die Kennelsklavin und sein Vorkaufsrecht auf diese. Zumindest hatte ich gestern also nicht falsch spekuliert als ich vermutete er würde sie kaufen wollen.


Nur so richtig entscheiden konnte er sich scheinbar nicht bzw wollte er noch das Ende der Vorverkaufsfrist abwarten bevor er ein Gebot abgibt. Mir wiederum war so eine Frist nicht bekannt und somit war der nächste Streit programmiert. Diego rauschte dann ab nicht ohne mir zu drohen das ich ihn kennen lernen würde wenn ich die Fristen nicht wahren sollte. Hmmm, ich sprach noch mal mit Kin, denn bei dem hatte sich Diego vorab über mögliche Fristen informiert und es stellte sich heraus das Kin das Gesetz etwas anders interpretiert hatte als ich. Um nun unnötigen Stress zu vermeiden schlug ich ihm vor das wir in dem Fall jetzt so verfahren wie er es Diego gesagt hatte, im Nachgang das Gesetz aber wasserdicht machen müssen an dieser Stelle.

Kin schickte darum Asma die Schreiberin aufzutreiben und ich wies Shani an die Stadtsklavin in ihre Arbeiten einzuweisen. Dann machte ich mich mit dem Hauptmann auf zur Schreibstube. Ganz bis dahin schaffte ich es aber nicht. Ich weiß nicht was in der Zwischenzeit vorgefallen war aber Diego holte mich ein und wollte nun plötzlich die Sklavin sofort kaufen. Ich fühlte mich zwar leicht überrumpelt, machte ihm aber doch, zumindest glaube ich das, einen ganz vernünftigen Preis. 20 Kupfertarsk sollten es sein. Doch Diego war das zuviel er wollte nur 10 zahlen unter anderem verwies er auch auf das fehlenden Haupthaar. Na gut das wächst ja nach und im Zweifelsfall konnte ich noch 75% ihrer Haare nachliefern, die hingen ja bei mir im Kontor.

Wir einigten und schließlich auf 15 und das er den Gesichtsschmuck den die Sklavin mal trug, nachgeliefert bekommt. Ich schlug ein und die Sklavin wechselte den Besitzer. Als ich dann endlich in der Schreibstube ankam waren sich Kin und Talia schon weitestgehend einig geworden was die Neuformulierung besagter Passage betraf. Während ich Shani die 15 Kupfertarsk in die Hand drückte, damit sie diese in die Stadtkasse einzahlte, blieb mir nur noch ein Abnicken und das Warten auf die nächste Ratssitzung wo das Gesetz neu beschlossen werden sollte und auch noch ein paar andere Punkte zur Abstimmung anstanden. Doch jetzt war erstmal die Zeit für einen Absacker gekommen, den ich auf der Terasse des Gasthauses nahm und dann verdrückte ich mich in die Felle.

GR

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