Mittwoch, 10. April 2013

Mit heißer Nadel genäht

Nachdem ich mich gestern mal ordentlich hab abspülen lassen, der Staub und der Dreck eines Zeltlagers musste ja wieder von einem weichen, konnte ich mich heute auch wieder unter Leuten sehen lassen. Frisch gewaschen und in frischer Tunika gewandet machte ich mich auf den Weg zur Herberge. Der Platz davor war schon reichlich gefüllt, sogar eine der Baumeisterinnen ließ sich mal blicken und so drehte sich das Gespräch des Hauptmannes mit der Gelben hauptsächlich um die Sanierung des Hauses in der Feste. Ich für meinen Teil hatte die "ehrenvolle" Aufgabe mich wegen einem Fass Paga mit Rock herum zuärgern. Das Problem war dass er die Fässer als Spende zum En'Kara mitgegeben hatte und wir eines davon verkauft hatten.

Nur war ich der Meinung, gespendet ist gespendet und wollte die erzielte Summe eigentlich der Stadtkasse zu Gute kommen lassen. Na ja zumindest die Summe die Rock dafür normalerweise verlangt, schließlich muss ich ja von dem Überschuss meine Unkosten decken die ich im Zusammenhang mit dem Verkauf hatte. Immerhin bin ich zweimal zum Zelt des potentiellen Käufers gelaufen und Sandalen sind teuer. Nach einigem hin und her, Rock wollte das partout nicht einsehen das dieses Fass zwar nicht in Materieller Form dafür aber in finanzieller Hinsicht trotzdem den Menschen in Jorts zu Gute kommt und um des lieben Friedens willen zahlte ich ihm dann doch seine 50 Kupfertarsk aus.


Blieben noch weitere 50. Davon zählte ich 25 ab, verschnürte sie in einem Tarskbeutel und warf sie Kin mit den Worten "Dein Anteil!" zu. Leider kam der kleine Lederbeutel postwendend zurück mit dem Hinweis das ich die Münzen dem Badausbau zukommen lassen soll. Zähneknirschend steckte ich den Beutel ein. Zähneknirschend deswegen weil, nun konnte ich ja nicht zurückstehen und packte meinen Anteil von 25 Kupfertarsk auch noch dazu. Nichts wars mit Unkosten ersetzen. Und als ob ich nicht schon genug gestraft war, suchte die Schneiderin, nach dem sie bei einem Krieger nicht zum Zuge....ähm ..... Maßnehmen gekommen war, mich als nächstes Opfer aus.

Gut sie sprach mich erst nochmal wegen dem Kauf der Stadtsklavin an. Auch hier gab es noch einmal finanzielle Irritationen die aber diesmal zu meiner Zufriedenheit gelöst werden konnten. Vielleicht aber auch nur weil die Schneiderin eine Gelegenheit sah dass, wenn sie mich bei guter Laune behält, es ihr leichter fallen könnte mich zu einer neuen Tunika zu überreden. Ende vom Lied, ich habe ihr zugesagt morgen zum Maß nehmen bei ihr vorbei zuschauen. Noch ehe ich die Gelegenheit ergreifen konnte es mir anders zu überlegen wechselte sie auch schon wieder das Thema und wir kamen auf ihre Heimsteinzugehörigkeit zu sprechen und ob sie es schon in Erwägung gezogen hätte, auf den Heimstein von Jorts Fähre zu schwören.


Hatte sie und nun war es an mir, die Prozedur in die Gänge zu leiten. Als erstes musste ich mit Kin reden, immerhin gehörte die Schneiderin immer noch der roten Kaste an.  Einen Stehpaga hatte ich zwar mittlerweile schon erhalten aber nun war endlich die Gelegenheit gekommen zu einem Sitzpaga überzugehen. Die Terrasse war schon gut gefüllt aber ich konnte mir gerade noch so mein Lieblingskissen erobern. Kin versuchte Val besoffen zu machen, die Schneiderin besprach sich etwas abseits mit einer fremden Händlerin, der Paga kreiste, kurz die Stimmung war gelöst. Da man mit bekommen hatte das die Händlerin mich zum Maßnehmen überredet hatte, zog man mich natürlich damit auf ob ich mir etwa eine neue Tunika in Kastenfarben schneidern lassen wollte.

Hmm in Weiß/Gold....... nein nein ich bin ja bescheiden, Weiß/Gelb würde auch reichen meinte ich. Worauf man mir erwiderte das man der Meinung wäre das eine Prachtrobe für mich viel passender wäre. Ich stutzte leicht und versuchte mit einem Scherz das Ganze zu umgehen. Meine Antwort lautete also das ich mir erst dann eine Prachtrobe nähen lassen werde wenn ich es zum Administrator von Jorts Fähre gebracht hätte. In Braun mit weiß abgesetzt und mit Gold durchwirkt. Kurz verstummten die Gespräche am Tisch. Dann gingen die Reaktionen von ungläubigen Staunen bis zu Beifallsbekundungen und Ausrufen das man mich beim Wort nehmen will.


Ich selber war aufs äußerste überrascht und als man mich fragte warum ich denn Administrator werden will, denn schließlich sei dieses Amt das doch nur mit Ärger verbunden, ließ ich mich zu einer, wenn auch kurzen aber fast schon Wahlkampfrede hinreißen und zeigte meine Vision von einer reichen, mächtigen und starken Handelsstadt am Vosk auf. Nur kurze Zeit später wurde ich aber aus allen Träumen gerissen. Die fremde Händlerin sprach mich an und noch bevor sie ihr Anliegen an den Mann bringen konnte, hatte sie es geschafft mit ihrem Gerede von Giftpfeilen verschießenden Grünpflanzen alle am Tisch gegen sich aufzubringen.

Klar wenn man Angehörige hoher Kasten von Jorts Fähre beleidigt braucht man sich nicht zu wundern wenn man keine Handelskonzession für Jorts bekommt. Gleich gar nicht für Stoffe! Schließlich habe ich davon selber genug auf Lager. Das sie die Ärztin auch noch vor ein Schiedsgericht der Händlerkaste bringen wollte, nur weil diese auf einen öffentlichen Platz was zu den Preisen sagte die diese fremde Händlerin verlangte brachte das Fass dann zu überlaufen. Ich wies ihr Ansinnen zurück und im gleichen Atemzug, trank ich meinen Paga aus, verabschiedete mich von allen, von den meisten sogar freundlich und trat dann den Heimweg an.

GR

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