Dienstag, 9. Dezember 2014

Ablenkung

Da gestern die öffentliche Verbrennung des Leichnams der ersten Baumeisterin vollzogen wurde, war das öffentliche Leben in ganz Jorts Fähre wie gelähmt. Sicher sie war nicht bei jedem beliebt und hatte sich auch den einen oder anderen Feind gemacht aber wenn jemand aus dem Kreis der Heimsteinangehörigen in die Stätten des Staubes einzieht ist dies immer ein trauriger Moment. Ich glaube gerade der Schmied wird besonders um sie trauern, hatte er doch gerade einen Großauftrag für sie fertiggestellt. Jaja auch Geld kann einen die Tränen in die Augen treiben, vor allem wenn man es nun nicht mehr bekommt. So sehr das er Abends nicht mal mehr zum Leichenschmaus erschien.


Der heutige Tag aber stand für mich im Zeichen der Ablenkung. Ich hatte eine Reise zu einem Zarturnier vor mir, wo ich Shani antreten lassen wollte. Tatsächlich gewann sie auch ihr Spiel so das ich mit relativ guter Laune wieder zurückreiste. Die ließ ich mir auch nicht verderben als ich mich ins Gasthaus begab und mich ausgerechnet an einem Tisch setzte wo schon ein besoffener Krieger saß, dessen Launen ich nun ausgeliefert war. Das Glück blieb mir aber hold und der Paga den er massig in sich reinschüttete, führte dazu das er bald schon verschwand um sein benebeltes Haupt in irgendwelchen Fellen zu vergraben.

Eigentlich die Gelegenheit auch zu verschwinden aber dann lief ich dem Sattler die in Arme. Der wollte ja schon seit einiger Zeit das Gasthaus an die Stadt zurückgeben, denn eigentlich war dieses ja nur gepachtet wurden damit sich sein Gefährtin darin verwirklichen konnte. Doch Jene war ja nun seit gut einem Markt verschwunden und für tot erklärt wurden. Da ich noch ein wenig Zeit hatte, nahm ich mir diese und folgte Val in seine Haus, wo er mir die Bücher vorlegte. Ich überflog diese kurz und vorbehaltlich einer genaueren Prüfung, forderte ich den zehnten Teil des Gewinnes als Pacht für die Herberge ein, so hatten wir es damals vertraglich vereinbart. Mit einem Paga besiegelten wir die Auflösung des Vertrages und nun war es tatsächlich an der Zeit, mich auf den Rückweg zu machen.

Doch auf den letzten Metern ereilte mich nochmal das Schicksal. Dort lief mir nämlich ein Krieger aus Argentum über den Weg, der die Beutesklavin kaufen wollte. Früher muss sie ihm wohl mal gehört haben, so das ich jetzt die Gelegenheit sah für die Stadt einen guten Preis zu erzielen. Klar sagte ich ihm das nicht ins Gesicht sondern tat in aller Ruhe eine völlig aus der Luft gegriffene Kalkulation herunterzubeten. Natürlich konnte ich es auch nicht unterlassen noch so etwas wie einem Feindbonus draufzuschlagen, so das ich am Ende, völlig überzogen, bei einem Goldtarn ankam.

Schlussendlich einigten wir uns bei 10 Silbertarsk aus Argentum was in etwa einem jortschen Silbertarsk entsprach. Immer noch viel zu viel für diese Sklavin, die uns als Beutestück zugefallen war und mit der wir kaum Arbeit hatten. Aber der Preis sollte ja auch unsere Feinde ärgern und unsere Stadtkasse füllen und das glaube ich, habe ich zum Ende des Tages noch geschafft.

GR

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