Montag, 22. Dezember 2014

Werben die Zweite

Ich beschloss mich mal wieder in der Stadt sehen zu lassen, auch weil ich im Wettlauf um die Ärztin nicht ins Hintertreffen geraten wollte. Leider konnte ich sie zunächst nirgends auftreiben, so das irgendwann auf dem Marktplatz ankam wo sich Kin mit dem Zeugmeister unterhielt und als hätten es die Priesterkönige es so vorbestimmt, tauchten nun auch die beiden Ärztinnen auf, wobei Kin sich zugleich, wohl auch um seinen Anspruch zu manifestieren, demonstrativ neben Irina stellte. Doch davon ließ ich mich nicht irritieren, zumal ich der festen Überzeugung bin dass das Gespräch, welches der Hauptmann zum Thema Pfählen führte, so überhaupt nicht dazu angetan war eine Frau für sich einzunehmen, auch wenn sie beruflich viel mit Blut zu tun hat.


Ich ließ den Hauptmann also weiter über das Pfählen und die dazu verwendeten Vorrichtungen schwadronieren und wandte mich an Shani, da ich von ihr wissen wollte ob sie das für die Ärztin gedachte Geschenk schon überbracht hatte. Das verneinte Shani jedoch mit dem Hinweis, das ich ja befohlen hätte, nur das Beste zu nehmen und das Beste sei eben erst in der morgigen Lieferung enthalten, wovon sie dann gleich das Geschenk für die Ärztin zusammen packen und überbringen wird. Zufrieden ließ ich von meiner Sklavin ab und schaute zu der Ärztin hinüber um festzustellen ob sie von diesem Gespräch was mitbekommen hatte. Dies schien aber zum Glück nicht so.

Allerdings bemerkte der Hauptmann meinen Blick und versuchte sich nun unauffällig so hinzustellen das sich die Ärztin nicht mehr in meinem Blickfeld befand. Zum Glück ließ sich das jedoch durch einen Schritt zur Seite relativ schnell wieder ändern. Da Kin mich aber misstrauisch im Auge behalten hatte, artete das nun zu einem gewissen Gehampel aus da er immer wieder nachrückte, je nach dem in welche Position ich mich begab, so das ich dieses Spiel schon noch kurzer Zeit aufgab und stattdessen die Ärztin ansprach, wodurch ich dem Hauptmann die Möglichkeit nahm mir den Blick auf die Grüne zu verstellen, da sie ihm das sicher übel genommen hätte.

Wichtiger war mir aber die Ärztin davon zu überzeugen das es sichere schönere Themen gibt als sich mit einem Krieger Abend für Abend über das Pfählen von Gefangenen oder das Abtrennen von Gliedmaßen mittels eines Gladius zu unterhalten. Stattdessen malte ich ihr ein Bild in goldenen Farben über finanzielle Sicherheit und feingeistige Unterhaltung zum erbauenden Klang goldener Münzen. Ob ich sie damit erreicht habe, wird sich noch zeigen, denn als Frau von hoher Kaste, geprägt durch ein Leben in Anstand und Sitte würde sie natürlich nie direkt auf mein Werben eingehen.

Als Mann der weiß was sich gehört und wann es besser ist sich zurückzuziehen, verabschiedete ich mich jetzt. Ich bin mir sicher das mein Geschenk nun auf fruchtbaren Boden, den ich heute bereitet hatte, fallen wird und die Ärztin sich für mich als Gefährten entscheiden wird.

GR

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