Samstag, 20. Dezember 2014

Werben

Die Saison im Zar war vorbei, dadurch werde ich über den Winter deutlich weniger auf Reisen sein und so mehr Zeit für mein normales Tagesgeschäft haben, welches sich aus meiner Arbeit im Rat und meiner Tätigkeit als Händler zusammen setzte. Shani hatte ich die Arbeit mit der Stadtkette komplett überlassen so das ich jede Menge Zeit für mich und meine Arbeit hatte. Das hielt mich aber nicht davon ab auch mal für ein paar Ehn vor die Tür zu gehen um etwas frische Luft durch die Lungenflügel zu jagen um den Mief aus dem Kontor und der Amtsstube zu vertreiben und natürlich auch um mir ein wenig die Beine zu vertreten.

Weit kam ich dann aber nicht denn schon die erste Wegkreuzung an die ich kam, wurde durch zwei Krieger und eine Ärztin versperrt. Ich glaubte erst an einen schweren Unfall, so mit Sicherheitspersonal und ärztlicher Hilfe vor Ort. Aber nein, es war alles viel harmloser. Die beiden Krieger buhlten auf offener Straße um die Ärztin, weil Jeder von ihnen eine Gefährtenschaft mit ihr eingehen wollte. Dabei plusterten sie sich so sehr auf das sogar der Kodex der roten Kaste herhalten musste damit sie ihre Chancen gewahrt sahen. Jaja ich versteh das auch nicht aber man konnte ja schon froh sein das sie dies nicht gleich auf offener Straße ausfochten.


Um die Verwirrung komplett zu machen und die Spannung noch ein wenig weiter anzuheizen, tat auch ich mein Interesse an der Ärztin kund und erklärte nun ebenfalls um sie werben zu wollen. Zumindest führte dies nun zu partieller Sprachlosigkeit von der sich alle Drei aber relativ schnell wieder erholten. Nachdem wie gesagt alle den kurzen Moment der Überraschung überwunden hatten. den ich übrigens sehr genoss, entführte Lucius die Ärztin auf einen Spaziergang, während ich noch mit Kin zurückblieb. Er meinte jetzt, er könnte bei mir preiswert Geschenke für seine Angebetete einkaufen, doch da musste ich ihn enttäuschen, schließlich waren wir jetzt, zumindest in diesem einen Punkt, Konkurrenten und da muss das private Geschäftsinteresse auch mal zurückstehen.

Eh die Stimmung eskalierte, verabschiedete ich mich von dem Hauptmann, kam aber nicht weit, da mir Shani über den Weg lief. Die hatte die Neuigkeiten unterwegs schon von Dina erfahren, so dass ich meine Sklavin erstmal wieder ein wenig herunterholen musste. Aber auch dafür blieb mir nicht viel Zeit denn jetzt fing mich noch der Lederarbeiter ab der auch ziemlich aufgebracht wirkte. Der Grund war seine Entführung vor einigen Tagen oder besser gesagt das man ihn den für seine Freilassung übergebenen Paga bezahlen lassen wollte. Gut wenn er kein Heimsteinangehöriger gewesen wäre, dann hätte ich das verstanden aber so? Zumal es sich auch nur um eine, in meinen Augen kleine Summe von 50 Kupfertarsk handelte.

Ich machte also gar keinen großen Aufstand und nahm den Lederarbeiter mit ins Kastenhaus wo ich ihm die strittige Summe aus der Stadtkasse auszahlte. Davon war er so begeistert das er mich auf einen Paga ins Wirtshaus einlud. Das dort meine Laune sank weil irgendjemand meine Lieblingsschale, aus der ich gewöhnlich meinen Paga zu trinken pflegte, zerstört hatte, dafür konnte er ja nichts. Ich kämpfte nun also mit einer Schale die eine Nummer kleiner war als die meinige und versuchte mich so gut es ging an den Gesprächen am Tisch zu beteiligen als zwei fremde Frauen auf der Terrasse auftauchten.

Angeblich waren das zwei Händlerinnen aus Enkara, denen man ihre Kaste nicht mal ansatzweise ansah. Sie versuchten in Erfahrung zu bringen wie groß das Interesse unsererseits ist zu einem Markt in eben jener Stadt zu reisen, konnten aber die einfachsten Fragen dazu nicht beantworten. Als ich dann noch wissen wollte ob dort wo sie herkamen alle Frauen Sklavenfrisuren tragen, rannten sie auf einmal voller Empörung davon. Das konnte ich nun gar nicht verstehen! Aber es war eh spät geworden und so verabschiedete ich mich auch von allen die noch mit mir auf der Terrasse des Gasthauses waren und trat den Heimweg an.

GR

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