Sonntag, 10. Mai 2015

Ungewissheit

So das sollte es nun gewesen sein! Zumindest waren dies die Worte die mir durch den Kopf schossen als ich an der Reling des Schiffes stand welches sich immer weiter von Jorts Fähre entfernte. Ich stand ja nicht zum ersten Mal auf einem Schiff und es war auch nicht das erste Mals, dass sich, als das Schiff hinter der Biegung des Vosk verschwand, sich die Berge wie ein steinernder Vorhang zwischen mich und der Stadt wo mein Heimstein liegt schiebt. Doch heute war es anders! Hatten meine bisherigen Reisen eine mehr oder minder definierte Dauer, so war es diesmal eine Reise ins Ungewisse.


Zwar wusste ich das Ziel meiner Reise, Tor, meine Geburtsstadt am Rande der Tahari, ich kannte auch den Grund der Reise und das waren die Wirren im Handelshaus meines Vaters, aber das wichtigste wusste ich nicht. Ich wusste nicht wann ich an meinen Heimstein würde zurückkehren können. Gut diese Reise hatte sich schon länger angedeutet und ich hatte ausreichend Zeit im Vorfeld alles zu regeln. Das war auch der Grund warum ich Shani freigelassen und alles dafür getan habe ihr in der Gesellschaft von Jorts Fähre die nötige Reputation zu verschaffen, die sie brauchte um meine Geschäfte weiter zu führen.

Sie war es, der ich vertraute und der ich mit ruhigen Gewissen mein Haus überlassen konnte und so sicher sein kann, es in guter Verfassung wieder zu finden, sollten mich die Wirren meiner Reise irgendwann zurückführen an meinen Heimstein. Von meinem Ratssitz war ich zurückgetreten und auch das Amt des Kämmerers von Jorts Fähre hatte ich ich niedergelegt, so dass die Posten im Sinne des Heimsteines neu besetzt werden konnten. Trotzdem blieb da dieses mulmige Gefühl den Heimstein verraten zu haben aber es gibt Tage da ist das Blut doch dicker als die Bindung an den Heimstein.

Doch war ich mir sicher, das ich eines Tages zurückkehren werde nach Jorts Fähre um meine Geschäfte wieder aufzunehmen und meinen Pflichten als Händler und auch als Gefährte nachzukommen. Bei den letzten Gedanken drehte ich mich um. Der steinerne Vorhang hatte sich geschlossen und selbst der Leuchtturm von Jorts Fähre war nicht mehr zu sehen. MIr blieb jetzt nur ein, nach vorn zu sehen!.

GR

Freitag, 8. Mai 2015

Gefährtenschaft

Der letzte Tag in Freiheit war überstanden und so langsam griff auch auf mich eine gewisse Nervosität über, die ich unbedingt in den Griff bekommen musste. Etwas Ablenkung brachte, dass ich mir auch noch was Schickeres zum Anziehen raussuchen musste. Dazu kam, da ich ja keine Sklavin mehr habe, und ich alles selber machen musste. Shani hatte ich freigelassen und Luna blöderweise gestern schon an Shani verschenkt. Ich mein das Geschenk machte Sinn, so brauchte ich mir keine Gedanken machen was ich ihr sonst anlässlich der Gefährtenschaft schenken soll und zum anderen würde ich Luna eh nicht auf die Reise mitnehmen können, was sollte sie also allein in meinem Haus rum lungern?


Bei Shani aber war sie  in guten Händen, dessen war ich mir sicher. Während ich über diese Dinge nach sann, hatte ich dann doch noch eine passende Tunika gefunden und hoffte das ich mit meiner Wahl richtig liegen würde. Noch einen Umhang dazu, dann traute ich mich vor die Tür. Ich machte mich auf den Weg zu dem Hafen, war es doch an der Zeit das die ersten Gäste eintreffen könnten und einer muss sie ja auch in Empfang nehmen. Ich wartete also an der Anlegestelle der Fähre und ließ mir von San, die da gerade herumschlich einen Beruhigungspaga bringen. Nebenbei erfuhr ich auch noch das ich einen Müh zu spät aufgetaucht war, denn die ersten Gäste waren schon in der Stadt.


Viel Zeit um darüber nachzudenken hatte ich nicht, denn wie ich sehen konnte, wurde es am gegenüberliegenden Voskufer langsam voll und Jorts hatte mit seiner Fähre alle Hände voll zu tun die Gäste auf die richtige Seite zu bringen. Da mittlerweile auch weitere Sklaven zur Unterstützung eingetroffen waren, auch Shani hatte Luna mitgebracht, war genug Personal vorhanden um die Gäste zum Ratssaal zu geleiten, wo die Zeremonie stattfinden soll. Als der letzte Schwung weg war und sich abzeichnete das auch Jorts keinen Nachschub mehr über den Vosk bringen würde, machte ich mich ebenfalls auf den Weg zum Ratssaal, Shani blieb natürlich zurück, wodurch ich mich im Kastenhaus angekommen, zu einem entsprechenden Kommentar hinreißen ließ.


Als ich die Doppeltür zum Saal durchschritt, stockte selbst mir kurz der Atem als ich sah wie stark selbiger gefüllt war. Nie hätte ich damit gerechnet, das so viele unserer Einladung folgen würden. Nachdem ich nochmal tief durchgeatmet und mir einen Ruck gegeben hatte, ging ich die letzten Schritte bis zu dem Ratsherren der die Zeremonie leiten würde. Er wollte natürlich wissen wo ich Shani gelassen hatte und ich antwortete ihm, dass sie behauptet hätte, dass sie als zukünftige Gefährtin, nicht nur das Recht hat später zu kommen sondern dass dies ein direktes Muss wäre. Der Krieger bestätigt mir dies lachend und so vergingen noch einige Ehn bis Shani endlich auftauchte. Wurde Zeit! Nicht nur ich, auch alle Gäste waren schon deutlich ungeduldig geworden.

Als Shani dann neben mir stand konnte es losgehen und es zeigte sich dass der Krieger und Ratsherr doch eine gehörige Portion an Humor hat. Meinte er doch, da ich mir eine kurze knackige Zeremonie gewünscht hätte, macht er dies jetzt auch so und fragte nur: "Wollt ihr....." Erschrocken schaute ich ihn an. Klar wollte ich eine kurze knackige Zeremonie aber ich wollte auch keine Gäste und nur unterschreiben und gut ist. Jetzt wo alles anders ist, hätte er doch von allein drauf kommen können, das er die Zeremonie anpassen muss. War er zum Glück auch, denn nach einem kurzen Ausbruch meinerseits, grinste er nur und setzte dann mit der Zeremonie fort, mit allem was dazu gehört.


So gab es auch eine Rede mit dem Schwerpunkt Tradition und Werte. jedoch bekam ich davon nur Bruchstücke von mit, war ich doch jetzt viel zu aufgeregt um die Worte völlig zu verstehen. Dazu schweifte mein Blick immer mal wieder über die Anwesenden, wie auch zu Shani. Erst als ich was von "habt ihr euch noch was zu sagen" hörte, schaffte ich es wieder mich zu konzentrieren. Natürlich winkte ich ab und meinte, alles was es zu sagen gäbe stände im Vertrag und Shani wüsste schließlich was sie von mir hat aber so leicht kam ich da nicht drumrum, denn Shani nutzte die Gelegenheit, ein öffentliches Bekenntnis mir gegenüber abzugeben, so dass mir nichts anderes übrig blieb als ihr auf ähnliche Weise zu antworten.

Geschafft, noch nie in meinem Leben hatte ich mich so auf einen Schluck Ka La Na gefreut wie heute. Mein Mund war trocken, vor Aufregung, vor lauter Warterei und der ungewohnt vielen Worte am Stück, die ich gesprochen hatte. Zum Glück war es nun endlich soweit den Wein der Liebe gemeinsam aus einem Kelch zu trinken. Luna durfte den Kelch anreichen, was sie entgegen ihrer Befürchtung sogar fehlerfrei hin bekam. Ich nahm den Wein aus ihrer Hand und bevor ich trank und den Kelch an Shani weitergab, fand ich überraschenderweise sogar noch ein paar passende Worte dazu, von wegen, so wie der Wein den wir gemeinsam trinken aus einem Kelch kommt, so möge unser Leben..... na ja und so weiter. Doch genug der Sentimentalitäten.

Es war Zeit endlich zum wichtigsten Teil der Zeremonie zu kommen, der Vertragsunterzeichnung. Entschlossen trat ich die zwei Schritte vor und unterzeichnete schwungvoll den Vertrag, ging dann einen Schritt zur Seite und ließ es Shani mir gleich tun. Nach dem der Krieger noch die abschließende Formel gesprochen hatte, brandete goreanischer Beifall auf und Glückwünsche hallten durch den Raum. Einen Moment wartete ich bis es wieder etwas ruhiger geworden war, dann trat ich in die Mitte des Raumes und lud alle Anwesenden zu einer Feier ein und bat sie Luna zu folgen, die ihnen den Weg zum Festplatz zeigen würde.


Natürlich blieben noch genügend Gäste zurück die uns ihre Aufwartung sofort machen wollten und so wurden wir schon hier mit Geschenken überhäuft, die wir nun bis zum Festplatz mit uns schleppen durften. Dort angekommen, packten wir die Geschenke beiseite und teilten uns unter den Gästen auf.. Ich allerdings erst nachdem ich einen Paga hatte, an dem ich mich festhalten konnte. Natürlich wählte ich als erstes einen Tisch an dem meine Verwandschaft aus Tor saß um das Neueste aus meiner Geburtsstadt zu erfahren bevor ich dann, den Tisch wechselte um mich den nächsten Gästen zu widmen. Zuletzt landete ich an einem Tisch wo ich noch ein längeres Gespräch mit der Tochter meines Bruders hatte.

Ich bat sie, dass sie meinen Bruder, der nicht mitkommen konnte, ausrichtet, das ich ab nächster Hand, wie geplant in Tor sein werde. Natürlich versprach sie mir dies zu tun. Mittlerweile war es spät geworden und die meisten Gästen hatten sich schon zurück gezogen. Entweder in die bereitgestellten Unterkünfte oder sie hatten schon die Heimreise angetreten. Jetzt, wo sich der Festplatz so gut wie geleert hatte, trat auch ich den Rückzug an. Nach langer Zeit hatte ich mal wieder Shani bei mir, die nun endlich wieder in meinem Haus leben und auch nächtigen durfte.

GR

Mittwoch, 6. Mai 2015

Schriftlich fixiert

Ich war auf der Suche nach Shani, weder lungerte sie vor meinem Haus herum, noch war sie im Sklavenhaus. Gefunden habe ich sie dann schließlich am Haupttor wo sie sich im Gespräch mit Kin befand. Wie nicht anders zu erwarten, war das Thema das Überbringen der letzten Einladungen, Belnend zum Beispiel stand noch aus. Ich wartet also ungeduldig dass die Beiden endlich fertig wurden, schließlich wollte ich endlich die Stadtkasse an Shani übergeben, doch ich musste mich noch ein wenig gedulden, denn selbst als mit den Einladungen alles klar war, fuhr mir Lucius noch in die Parade und hielt Shani auf.


Da es um Shanis Geschäfte ging, mal wieder eine Handelsreise zur Sklavenbeschaffung, übte ich mich in Geduld. Dann endlich hatte ich sie losgeeist und lotste sie direkt ins Kastenhaus. Dort angekommen, holte ich die Stadtkasse aus dem gesicherten Schrank, drückte Shani die Unterlagen der Nachweisführung in die Hand und während sie sich einlas, stapelte ich die Münzen,nach Wert sortiert, zu kleinen Türmchen auf. Shani hatte dann die Gelegenheit, den Bestand der Kasse mit dem was auf den Schriftrollen stand zu vergleichen.


Natürlich dauerte dies alles deutlich länger als es hier erzählt ist aber am Ende und nach mehrmaligen Nachzählen war festzustellen, dass alles in Ordnung ist und der Kassenbestand stimmt. Dafür durfte sie jetzt alles einräumen und wieder wegschließen. Blieb mir nur noch Shani auch den Schlüssel zu übergeben. Na nicht ganz, Schreibtisch und Stuhl, gehörten auch noch zu dem Posten des Kämmerers dazu, so dass ich den Stuhl ein wenig abrückte und ihr den Platz anbot. Dass sie sich setzte, damit hatte ich ja gerechnet, dass sie aber auch noch gleich ein Pergament hervor zog auf dem die Rohfassung unseres Gefährtenschaftsvertrages stand und noch über diesen verhandeln wollte, das gehörte nicht zu meinem Plan.


Sie ließ aber nicht locker und so sprachen wir noch ausführlich über die zwei strittigen Punkte, die zwar weitestgehend eher Formfragen waren, ihr aber scheinbar doch sehr am Herzen lagen. Da sich für mich hieraus eigentlich keine grundlegende Verschlechterung ergab, für Shani aber, ihrer Meinung nach, mehr Sicherheit, stimmte ich schließlich zu und wir änderten die entsprechenden Passagen ab. Nachdem die Tinte getrocknet war, rollte ich das Pergament wieder ein und schlug vor zum Krieger auf dem Hof zu gehen. Er wird als Ratsmitglied die Zeremonie leiten und der Gedanke war, ihm jetzt den Vertrag zum Gegenlesen und Aufbewahren zu übergeben.

Wir hatten Glück und trafen ihn auch zu Hause an. Er bot uns was zu trinken an und bevor wir über die Gefährtenschaft sprachen, setzte ich ihn noch davon in Kenntnis, das ich die Kasse mittlerweile an Shani übergeben habe und zumindest in diesem Punkt schon entlastet bin. Begleitet von ein paar launigen Sprüchen, sprach er Shani Mut zu, dass sie dieses Amt definitiv bewältigen wird, dann kamen wir zum eigentlichen Grund unserer Anwesenheit  hier, dem Vertrag.


Ich reichte dem Krieger die Schriftrolle, die er sich in Ruhe durchlas, schließlich musste er ja wissen was er da bei der Vertragsunterzeichnung bezeugt. Zu guter Letzt fand er noch einen groben Schnitzer, der weder Shani noch mir aufgefallen war und der nun auch noch korrigiert wurde. Nachdem wir beide ihm versicherten das wir diesen Vertrag genau so abschließen wollen, ließ er sich von seiner Kajira, Siegelwachs bringen und bat uns um unsere Siegelringe. Da hatten wir schon das nächste Problem, ich hatte zwar einen aber Shani noch nicht.

Der Krieger löste das Problem indem er meiner zukünftigen Gefährtin einen alten, von ihm nicht mehr genutzten, Siegelring lieh, den er nach der Unterzeichnung wiederhaben wollte. Jetzt konnte das Pergament verschlossen und doppelt versiegelt werden und keiner konnte es mehr öffnen und den Vertrag ändern ohne das es auffallen würde. Der Vertrag verblieb bei dem Krieger. Ich trank aus und bedankte mich bei dem Krieger für seine Zeit. Dann stand ich auf und machte mich mit Shani zusammen auf den Rückweg. Vor der Hafentaverne trafen wir noch auf den Hauptmann und den Lederer und erfuhren, dass die niederen Kasten einen Vertreter für den Ratsposten bestimmt hatten. Der Schmied war es geworden.

GR

Dienstag, 5. Mai 2015

Abschied auf Raten

Mit großen Schritten ging es auf meine anstehende länger andauernde Reise zu. Mein Terminplan war eng, auch weil die Gefährtenschaft mir noch dazwischen kam. Damit ich alles was ich mir vorgenommen hatte auch schaffe und bis zu meinem Verschwinden auch alle für mich noch offenen Fragen geklärt sind, hatte ich heute noch einen Gang vor mir, der mir sicher nicht leicht fallen wird. Doch noch war es nicht so weit, denn nur zu gern ließ ich mich auf dem Marktplatz in ein Gespräch verwickeln um genau diese Sache noch ein wenig vor mir herzuschieben. Was kann schließlich ich dafür wenn alle Welt mich aufhält?


Zumal es ja um die Vorbereitungen zur Gefährtenschaft ging und dem Wirrwarr, welches daraus entstanden war, dass ein Teil von Shanis Einladungen in falsche Hände geraten war. Außerdem versuchte ich Shani noch immer diese Feier auszureden, damit wir uns einfach nur auf die Zeremonie beschränken, so wie es sich für eine Vertragsunterzeichnung gehört. Natürlich hatte ich kein Glück damit und irgendwann gab ich auch auf und nahm das in Angriff was ich eh schon die ganze Zeit vor hatte. Ich bat also Kin mich zum Hof zu begleiten, um mit dem dortigen Krieger eine kurze Ratssitzung im Grünen abzuhalten.

Obwohl er noch nicht wusste um was es ging, sagte er trotzdem zu und wir machten uns auf dem Weg zum Hof, wo wir mit kräftigen Klopfen auch den dortigen Krieger aus seiner Hütte hervorlocken konnten. Nicht weniger erstaunt als Kin, wollte er natürlich wissen was los ist und so setzte ich mit einmal tief Luft holen zu meinem Antrag an. Wobei Antrag nicht das richtige Wort ist, vielmehr informierte ich den Rat über meinen Entschluss. Tatsächlich hatte ich mich durchgerungen, auf Grund der Reise und ihrer ungewissen Dauer, meine Ämter niederzulegen, dass des Kämmerers und meinen Sitz im Rat wollte ich mit sofortiger Wirkung auch aufgeben, spätestens jedoch zum Handende.


Kurzzeitige herrschte Stille, bis Kin endlich seine Sprache wiederfand und zunächst nur den Rücktritt vom Amt des Kämmerers akzeptieren wollte, da man als Kassenwart jederzeit verfügbar sein muss. Schwieriger gestaltete sich schon mein Rücktritt aus dem Rat, jedoch blieb ich in der Sache hart, denn ich würde durch mein Fehlen riskieren dass wichtige Entscheidungen im Rat blockiert werden und das konnte unmöglich im Sinne des Heimsteines sein. Trotzdem schlug der Rat mir dann eine andere Lösung vor. Das Amt des Kämmerers geht an Shani, die ja auch in der Händlerkaste ist und bewiesen hat das sie mit Geld umgehen kann, mein Rücktritt vom Rat wird akzeptiert, jedoch nur temporär.

Da wir uns einig waren dass nicht noch ein Krieger in den Rat soll, dann hätten wir schließlich gleich ein Ubarat ausrufen können, einigten wir uns darauf, dass die niederen Kasten einen Vertreter für mich bestimmen dürfen, der das Amt eines Ratsherren bis zu meiner Rückkehr ausüben wird. Ich ließ mich breitschlagen und stimmte dem Vorschlag zu. Wieder einmal hatten wir Einstimmigkeit erreicht. Ich schlug vor das ich Shani von ihrer neuen Aufgabe in Kenntnis setze und Kin wollte sich um meine Vertretung kümmern. Da sich die niederen Kasten schon vor längerer Zeit zusammengeschlossen und zwei Vertreter bestimmt hatten, die deren Interessen vertreten sollen, machte sich Kin also auf den Lederer oder den Schmied aufzutreiben.


Shani fand ich wieder im Gespräch mit der Baumeisterin, die schon wieder dabei war verschiedene Anträge einzubringen und Rechnungen einzutreiben. Der Einfachheit halber blockte ich hier etwas ab, sollte doch der Rat, dem ich so gut wie nicht mehr angehörte diese Anträge entscheiden und das ich alle Zahlungen einstellte bis ich die Kasse an Shani übergeben habe, versteht sich ja von selbst. Zumal diese ja noch gar nichts von ihrem Glück wusste. Nachdem ich also die Baumeisterin erfolgreich abgewehrt hatte, informierte ich Shani über den Beschluss des Rates. Von meinen Rücktritt wusste sie ja, als Einzige bisher, schon Bescheid, jetzt erfuhr sie jedoch noch dass sie die Kasse des Heimsteines übernehmen soll, was sie doch ziemlich überraschend traf.

Doch was sollte sie machen? Sie hatte auf eben jenen Heimstein geschworen und wie wollte sie ihrem Eid gerecht werden, wenn sie gleich die erste ihr übertragene Aufgabe ablehnt?. Eben! Es blieb ihr also nichts anderes übrig als dies zu akzeptieren. Dann wollte ich mich aus der Unterhaltung zurückziehen um den morgigen Kassensturz vorzubereiten. Im Gehen bekam ich noch mit das sich die niederen Kasten wohl schon auf einen Vertreter für mich geeinigt hatten.

GR

Montag, 4. Mai 2015

Einladungsstress

Nach meiner Kurzreise über das Handende, war ich mitten in der Nacht nach Jorts zurück gekommen, doch als ich irgendwann noch halb verschlafen vor die Tür trat, stand da schon Shani mit einem Bündel Pergamente vor mir. Das hieß nicht nur das sie scheinbar noch zeitiger aufgestanden war als ich, sondern als sie mir sagte das die Pergamente die Einladungen sind die noch schnell verschickt werden müssten, wusste ich das sie mit ihrer "Drohung" halb Gor zur unserer Gefährtenschaft einzuladen, ernst machen würde. Da sich, wie es schien, an ihrem Entschluss, sich doch nichts mehr ändern ließ, machte ich gute Miene zum bösen Spiel und rief Luna heran, die ja in Begleitung eines Kriegers, die Einladungen über Gor verteilen sollte.


Nachdem Luna dann verschwunden war um sich bei dem für die Reise verantwortlichen Krieger zu melden, machte ich mich in Begleitung von Shani auf den Weg in die Unterstadt, wo es heute ziemlich ruhig zu ging denn wir trafen nur auf zwei Krieger. Was sich für Shani allerdings doch als Glücksfall erwies, denn der Krieger der ursprünglich für diese Reise engagiert wurden war, war nicht auffindbar. Etwas, was mich eigentlich freute, doch Shani schaffte es den Hauptmann zu überreden, das er sich Luna annimmt um die Einladungen breitzufliegen.


Damit schwand dann auch meine letzte Hoffnung, eine große Feier verhindern zu können, denn eigentlich wollte ich ja die Gefährtenschaft nur mit einer Unterschrift besiegeln und gut ist. Tja, sollte nicht sein! Der Hauptmann verschwand mit Luna in Richtung des Tarnturmes, der andere Krieger machte sich auch auf den Weg zur Wache, so das ich mit Shani für einen Moment ziemlich verloren herumstand, doch dann belebte sich der Marktplatz wieder. Zum einen kam Stella auf mich zu die Fragen wegen der Lieferung der Baumaterialien hatte und zum anderen tauchte auch Lucius auf, der noch nachträglich seine Aufwartung zum Heimsteinschwur der beiden Händlerinnen machte.


Natürlich nutzte er auch die Gelegenheit nachzufühlen ob sich auch mit Stella ein ähnliches Kreditgeschäft abschließen ließen lässt wie er es mit Shani schon unter Dach und Fach hat. Stella jedoch lehnte ab, was ich durchaus nachvollziehen konnte, hatte sie doch erst vor kurzem ein reichhaltiges Geldgeschenk erhalten, welches als Startkapital durchaus ausreichen sollte. Lucius musste dann weiter auf seinem Rundgang und wurde durch den Schmied abgelöst. So ging der Abend dann mit einigen "geistreichen", nein eher launigen Gesprächen über Gefährtenschaften, Kastenwechseln, Frauen zu denen man aufschauen muss oder was einem Händler ausmacht zu Ende.

GR

Freitag, 1. Mai 2015

Der Aufstieg der Händlerkaste Von Jorts Fähre

So langsam scheint sich alles zum Guten zu fügen, Shani würde heute ihren Heimsteinschwur leisten und dies zeigte mir das sie weitestgehend akzeptiert war und ich ihr demnächst meine Geschäfte überantworten zu können. Diese meine privaten Gedanken sollten jedoch nicht in meine Rede zum Heimsteinschwur einfließen, dafür hatte ich mir, als klar war das ich die Zeremonie leiten soll, einen anderen Schwerpunkt gesucht. Doch jetzt war es an der Zeit dass ich mich auf den Weg in den Ratssaal mache um die beiden Händlerinnen, die gleich schwören werden, auf ihren Weg zum Eid zu begleiten.


Als ich die Stufen hoch zum Kastenhaus nahm, grüßte ich im vorbeigehen mit knappen Worten, die ersten Bürger Jorts die der Zeremonie beiwohnen wollten. Für mehr hatte ich jetzt keine Nerven, war ich doch viel zu angespannt und wie immer wenn ich mit einer Rede dran war, hatte ich so etwas wie ein leichtes Lampenfieber. Ich stellte mich also vor das altarähnliche Ding, wo man gleich noch den Heimstein platzieren würde und ging noch einmal meine Rede durch, während sich der Saal langsam aber sicher füllte.


Nach dem auch die beiden Händlerinnen sich endlich in den Saal getraut hatten und auch der Rat vollzählig versammelt war, ließ ich die Saaltüren schließen und begann mit der Zeremonie. In meiner Rede sprach ich davon das heute ein guter Tag ist, ein guter Tag für Shani und Stella weil sie schwören dürfen, ein guter Tag für die Händlerkaste, weil sie nun zahlenmäßig zur zweitstärkstenKaste aufsteigt und uns sehr bald die stärkste Kaste am Heimstein Jorts Fähre sein wird. Und damit war es natürlich auch ein sehr guter Tag für unser aller Heimstein, der dadurch nur weiter an Stärke gewinnen kann.


Natürlich schmückte ich dies alles, dem Anlass angemessen, noch etwas aus und bat dann Shani und Stella vor den Heimstein zu traten. Es folgte die bei mir übliche Belehrung und zum letzten Mal der Hinweis welche Bürde man sich damit auflastet aber auch welch Ehre es für die beiden Frauen ist auf unseren Heimstein schwören zu dürfen. Klar waren sie sich all dessen bewusst und Stella trat vor um als Erste ihren Schwur zu leisten, bevor dann kurze Zeit später Shani folgte. Beide Händlerinnen legten in bewegenden Worten dar, was ihre Beweggründe sind auf den Heimstein schwören zu wollen und legten auch dar wie sie beitragen wollten den Heimstein von Jorts Fähre zu stärken und zu ehren.


Mir blieb nun nur noch die Beiden mit der üblichen Formel in den Kreis der Heimsteinangehörigen aufzunehmen, worauf Jubel ausbrach und man Shani und Stella beglückwünschte. Kurze Zeit später kam für mich der Knackpunkt an diesen Abend. Im Überschwang der Gefühle, gab Shani bekannt das wir kommenden Hand eine freie Gefährtenschaft eingehen werden und alle Jorter natürlich eingeladen sind. Bis jetzt hatte davon eigentlich nur der Krieger vom Hof gewusst, einer vom Rat muss ja, mangels Schreiber, den Vertrag unterzeichnen lassen und bezeugen, aber jetzt wo alle in Jorts Bescheid wussten, ich ging davon aus das diese Nachricht ganz schnell die wenigen nicht anwesenden Bürger erreichen wird, konnte ich auch davon ausgehen dass Shani tatsächlich ihre "Drohung" war gemacht und Boten mit Einladungen durch halb Gor geschickt hat.

Jetzt jedoch war nicht der Zeitpunkt um ihr wieder Vorwürfe zu machen und so ging ich leicht missgestimmt ins Gasthaus wo schon ein Buffet aufgebaut war, wie es zweier Händlerinnen würdig war. Trotz meiner schlechten Laune gönnte ich mir einen Teller voller Essen und dazu ein zwei Paga, dann verabschiedete ich mich unter dem Vorwand dass ich ja heute Nacht noch meine dreitägige Reise antreten werde und noch einiges vorzubereiten habe, mit diesen Worten verschwand ich dann in Richtung der Oberstadt.

GR