Mittwoch, 30. April 2014

Markt in Axe

Tja, da hatte die Thassa mich samt Schiff und Begleiter in Axe an Land gespült und nun konnte ich zusehen wie ich hier was in Erfahrung bringe. Angeblich sollte es ja Nordclans gaben die sich gegen Jorts Fähre verbünden. Insofern war es schon keine so schlechte Idee gewesen diesen Markt hier oben im Norden unter dem Vorwand Geschäfte zu tätigen, zu besuchen. Allerdings war der Markt nicht so gut besucht wie ich erhofft hatte und so galt es aus den wenigen Möglichkeiten das Beste zu machen. Der einzige Lichtblick war, dass Bal mich dem Dorfjarl von Axe vorstellte, den er noch von seinem letzten Besuch hier kannte.


Während also Shani sich auf dem Markt umsehen und hören durfte und Bal an einem Stand versuchte eine Uniform und Ausrüstung zurückzukaufen die ursprünglich aus Jorts Fähre zu stammen schien, unterhielt ich mich eine Weile mit dem Dorfjarl. Nach einigen unverfänglichen Themen kamen wir auch auf das vermeintliche Nordbündnis gegen den Süden zu sprechen. Was ich an Verwertbaren aus dem Dorfjarl rausholen konnte war, dass sich Axe auf alle Fälle an diesem Bündnis nicht beteiligen will. Wer aber genau dahinter steckt, welche Beweggründe diese Leute antreibt, das wollte er mir nicht sagen und berief sich darauf das er zwar gegen diesen Beutezug ist aber keinen Verrat gegenüber den anderen Nordclans begehen will.


Leider ließ sich auch nicht so richtig in Erfahrung bringen ob nur Jorts Fähre im Visier dieser Verrückten liegt oder ob es auch andere Städte betrifft. Wie auch immer, ich verabschiedete mich betont höflich von dem Mann und drehte eine Runde über den Markt. Als nächstes lief mir Shani in die Arme die mir eine Tarskwurst aus Teslit brachte. Da auch Bal gerade auftauchte, er hatte die Uniform und die Ausrüstung tatsächlich erstanden, so wie es aussah gehörte alles dem Rekruten der bei den Waldweibern gefangen war, teilte ich mir mit ihm die Wurst und dann setzte ich meinen Weg fort.


Wie gesagt der Markt war nicht allzu gut besucht und so fand ich mich ziemlich schnell am tesliter Stand ein. Die Wurst hatte getan für was sie gedacht war, nämlich mich anzufüttern und so schlug ich zu und kaufte der Bäuerin drei von den großen Tarskwürsten ab und erlaubte ihr außerdem ab und zu nach Jorts zu kommen um dort ihre Waren anzubieten. Während ich noch mit der Tesliter Bäuerin verhandelte war Bal schon wieder verschwunden. Es schien so als hätten sich die Waldweiber, die unseren Rekruten gefangen hatten, verkleidet unter die Marktbesucher gemischt hatten und Bal unterhielt sich noch mit deren Anführerin.


Später wir waren schon auf dem Rückweg erzählte er mir noch was er herausgefunden hatte. Zwar ließ sich diese Panther auch zu keiner klaren Aussage hinreißen aber wenn man  in der Lage war zwischen den Zeilen zu lesen, konnte man schon einige wertvolle Schlüsse aus ihren Worten ziehen. Wir einigten uns dass Bal dies noch Kin meldet, das was ich in Erfahrung gebracht hatte, sollte dem Hauptmann ja eh schon bekannt sein.

GR

Dienstag, 29. April 2014

Nervosität

Heute kam ich gar nicht erst dazu mein Haus zu verlassen, gerade mal so das ich es geschafft hatte mich anzuziehen als auch schon eine Faust heftig gegen  meine Haustür schlug. Ich schickte Shani nachzusehen wer um diese Ahn schon stört und als sie die Türe öffnete sah ich schon das es der Krieger war der mir von verschiedenen Seiten bereits angekündigt gewesen war. Was blieb mir anderes übrig als ihn hereinzubitten und abzuwarten was er von mir wollte, saubere Finger schien er ja diesmal zu haben. Tatsächlich war er gekommen um sich für die Schlammaktion am Hafen zu entschuldigen und um mir anzubieten den daraus entstandenen Schaden zu ersetzen.


Wobei Schaden ja übertrieben war, mit wie viel Tarskbit sollte ich denn das Wäsche waschen durch eine Sklavin ansetzen? Ich verzichtete also darauf. Bal versuchte mir noch klar zu machen warum es ihm immer noch schwer fiel sich wie ein Kastenkrieger zu verhalten und wieso er immer wieder in das Verhaltensmuster eines Söldners zurück fiel aber da hörte ich ihm schon nicht mehr zu und erwiderte dann bloß. "Der Heimstein steht über allem, die Kaste ist deine Familie also versuch dich so zu verhalten das du beidem gerecht wirst und du ihr zur Ehre gereichst! Du bist jetzt Angehöriger der hohen Kaste der Krieger, das ist mehr als ein Söldner je sein kann, denn ein Söldner kann auch ein dahergelaufener Bauer sein der gerade mal weiß wo beim Gladius der Griff ist."

Bal verstand schon was ich meinte, nur fiel es ihm schwer sich immer unter Kontrolle zu haben, doch wie auch immer, die Sache vom Hafen war ausgeräumt und Bal verabschiedete sich wieder. Kurze Zeit später folgte ich ihm und ging ebenfalls in Richtung Unterstadt. Mein Weg führte mich zum Gasthaus aus dem gerade drei Krieger stürmten, Kin rief mir noch zu das er mich unbedingt nachher noch sprechen müsste, dann waren sie verschwunden und ich fand mich auf einmal in einem Freifrauenkränzchen wieder. Na ja, ich würde es überleben, vermutete ich und ließ mir vorsichtshalber aber noch einen Paga bringen. Da die Frauen sich aber nicht auf Tee beschränkten wurden es doch noch recht kurzweilig da die wie immer übermüdete Baumeisterin ihren Sul Paga nicht vertrug und beim verlassen des Gasthauses böse stürzte.


Die Vermutungen gingen dann von glatte Stelle nicht gestreut bis hin zu besoffen, zumal einige meinten auch ein leises Schnarchen gehört zu haben als sie da auf der Terrasse herumlag. Ich kümmerte mich nicht weiter darum, da einige andere ihr schon aufgeholfen hatten und sie nach Hause brachten. Ich für meinen Teil stand jetzt eher, zusammen mit Bal, der Pinion Rede und Antwort, es gab wohl einige Fragen und Zweifel im Zusammenhang mit den Schutzmaßnahmen, die ausgeräumt gehörten. Wie gut mir bzw uns dies an jenem Abend gelungen war will ich nicht beurteilen, nur so viel, soweit es mir möglich war hatte ich versucht die momentanen Einschränkungen zu begründen ohne zuviel Ratsinterna zu verraten.

Zum Glück legte sich die Aufregung dann auch wieder und keimte erst erneut auf als Jarcath bei der Pinion nachfragte ob Dina nicht seine Sklavin durch die Stadt führen könnte damit sie sich besser zurecht fand. An sich ist so etwas ja nichts ungewöhnliches aber in mir keimte ein Verdacht auf. Der Krieger hatte diese Sklavin nach eigener Aussage aus Kasra mitgebracht, was wenn man sie ihm dort untergeschoben hatte? Kasra liegt immerhin am Fayheen. Der Fayheen wird immerhin im weiteren Verlauf zum Cartius und jener mündet direkt in den Lake Shaba. Und was liegt auf einer Insel im Lake Shaba? Genau Herlit, dieses vermaledeite Nest weswegen wir hier diesen ganzen Ärger haben.


Was wenn die Leute aus Herlit nur in Kasra auf eine günstige Gelegenheit gewartet hatte, jemanden nach Jorts zu schmuggeln. Was wenn dieser Jemand genau diese Sklavin ist, die man sich, sobald sie sich hier alles eingeprägt hatte, dann wieder zurückholt. An sich ein perfider Plan, wer würde schon auf eine unbedeutende Sklavin achten, vor allem wenn sie einem angesehenen Krieger gehört? Natürlich wollte der Krieger das nicht hören und fühlte sich in seiner Ehre angegriffen aber so ganz abwegig schien mir der Gedanke nicht. Allerdings konnte ich auch nicht beweisen das ich Recht hatte und so sagte ich dem Krieger, auch um ihn zu beruhigen, soll er seine Sklavin ruhig herumführen lassen, wenn er die Verantwortung tragen und mit den Konsequenzen leben kann, die sich ergeben könnten, sollte er sich in ihr getäuscht haben.

GR

Montag, 28. April 2014

Ein Rundgang

Heute hielt ich mich erst gar nicht lange im Haus auf und machte mich beizeiten auf um ein wenig Präsenz zu zeigen. Ich ließ mich auch nicht dadurch aufhalten das sich meine Lieblingstunika noch auf der Leine befand und ich heute mit der Tunika Nr. 2 vorlieb nehmen musste. Wenigstens war sie auch in weiß und hat meinem geliebten Goldrand. Wie auch immer, bis zum Brunnen im Kriegerviertel kam ich unbehelligt, dort traf ich auf Kin. Es entspann sich ein kurzes Gespräch in dem der Hauptmann von mir wissen wollte ob Bal schon bei mir gewesen war, was ich ihm allerdings abschlägig bescheiden musste. Da er mir nicht sagte warum Bal bei mir aufschlagen sollte, konnte ich nur mutmaßen das es mit der beschmutzten Tunika von gestern zusammenhing, allerdings fragte ich auch nicht weiter nach.


Dafür erfuhr ich dass sich die Informationen verdichteten dass sich im Norden tatsächlich etwas gegen uns zusammenbraut. Das hatten uns zwei Informanten unabhängig voneinander bestätigt. Dies ließ mich aufhorchen, immerhin war in zwei Tagen Markt in Axe und eigentlich wollte ich nach langer Zeit mal wieder den Wandermarkt besuchen. Das sich jetzt so eine einfache Handelsreise zu einem Sicherheitsrisiko entwickelte passte mir so überhaupt nicht in den Kram. Trotzdem kam ich mit dem Hauptmann überein das ich unter gewissen Auflagen die Reise antreten darf. Dies reichte mir erstmal und ich setzte meinen Weg in die Unterstadt fort.


Die rote Kaste schien sich ziemlich gleichmäßig über Jorts Fähre verteilt zu haben denn an der Arena traf ich auf die Zeugmeisterin die ich auf die geplante Jagd der freien Frauen und vor allem auch nach dem ins Auge gefassten Termin ansprach. Anfangs erhielt ich nur eine schnippische Antwort die so viel aussagte wie, dass man meine Neugierde schon noch rechtzeitig befriedigen wird. Doch Kyra ging die Sache mit der Jagd ziemlich blauäugig an, es ging nicht um meine Neugierde, vielmehr ging es um eine entsprechende Sicherstellung dieser Veranstaltung. Immerhin haben wir keine Ärztin mehr die sich um eventuelle Verletzte kümmert und ein Versorgung mit Speis und Trank war sicher auch nicht so abwegig.


Angeblich wollte man ja nur Spaß haben, man wolle ja nur ein paar Tabuks jagen und dies sei deshalb alles nicht notwendig. Beschied mir Kyra! Gut dann ließ ich sie eben in den Glauben, sollte sie mir aber nicht kommen wenn sich die Erste ein Auge durch einen zurückschnellenden Ast aussticht, von der Brücke in die Schlucht fällt und vom Horn eines Tabuks durchbohrt wird, von den anderen Tieren im Wald mal ganz zu schweigen. Verärgert über so viel Leichtsinn verabschiedete ich mich dann von der Zeugmeisterin und ging weiter. Der Marktplatz wie auch die Herberge waren heute ziemlich verwaist und so stand ich allein am Brunnen, nur Shani war bei mir.


Zum Glück blieb das nicht lange so, denn Kin machte seinen Ruf, sich immer in der Nähe von Brunnen aufzuhalten, alle Ehre und tauchte kurze Zeit später auch auf. Ich informierte ihn von den irren und vor allem leichtsinnigen Plänen seiner Zeugmeisterin und er stimmte mir zu das es so nicht gehen kann, dass unsere freien Frauen offenen Auges sich in solch eine Gefahr begeben. Leider hatte er nicht mehr so viel Zeit um entsprechende Maßnahmen mit mir zu erörtern, denn seine Wachschicht rückte unerbittlich näher. Dafür hatte ich jetzt die Gelegenheit mit einem anderen Krieger noch etwas über Zar und Kaissa zu fachsimpeln bevor die erste Schreiberin mich für sich beanspruchte.


Auch sie wollte wissen ob Bal bei mir gewesen sei und so langsam wurde mir das unheimlich, zumal sie sich beeilte ebenfalls zu versichern, als ich es verneinte, das er sich ganz bestimmt bei mir melden wird. Nun gut, es gelang mir nicht dies weiter zu vertiefen denn sie lenkte ziemlich schnell ab und hin zu einem anderen Thema. Und zwar ging es um ein Schreiben über welches wir vor einigen Tagen schon mal gesprochen hatten. Zum einen wollte sie wissen ob es denn überhaupt noch von Nöten sein und zum anderen brauchte sie, falls sie es noch aufsetzen soll, weitere Angaben dazu.

Tja, nötig war das Schreiben, nötiger als jemals zuvor, das zumindest konnte ich ihr zusichern aber was weitere Angaben betraf, da konnte ich nur das wiederholen was der Hauptmann zu mir gesagt hatte. "Georg wir brauchen dieses Schreiben, je anmaßender und überheblicher um so besser!" Genau das sagte ich auch Cam und an ihrem Gesichtsausdruck sah ich das sie wusste wie das Schreiben auszufallen hat. Jetzt ging es nur noch um ein paar kleinere Details und als wir die besprochen hatten verabschiedete ich mich und machte mich dann auf den Rückweg.

GR

PS: Die Seite mit den Stellenauschreibungen ist überarbeitet wurden.

Sonntag, 27. April 2014

Alles in Butter?

Wir hatten die letzten Tage genutzt um wieder Ruhe in die Stadt zu bringen, insbesondere die Differenzen in der roten Kaste waren wohl ausgeräumt wie Kin mir versicherte, den ich auf dem Marktplatz traf. Das war auch nötig, vor allem wenn man die derzeitige Bedrohungslage im Hinterkopf hatte. Nicht umsonst hatte ich die Konsequenzen die ich aus den Vorfällen der letzten Tage ziehen wollte, mir aufgehoben  für die Zeit wenn Jorts Fähre wieder in einem ruhigeren Fahrwasser ist. Und wer weiß, vielleicht sind die Dinge bis dahin auch weitestgehend ausgeräumt, mit ein bisschen Abstand sieht man so etwas eh immer ein wenig anders.


Unter diesen Voraussetzungen schien es also als ob das aufregendste was heute passierte die Tatsache war, das einer der Krieger eine neue Kajira hatte. Zumindest bis zu jenem Zeitpunkt wo die chronisch übermüdete Baumeisterin aus ihrem Sekundenschlaf aufwachte und laut "Baupläne!" schreiend in Richtung Vosk lief. Die anwesenden Krieger wie auch ich schauten ihr verwundert nach, doch lange hatten wir keine Zeit verwundert zu tun, denn kurze Zeit später waren Hilferufe mit weiblicher Stimme zu hören. Die Krieger liefen sofort in die Richtung in die die Baumeisterin verschwunden war und auch ich löste mich aus meiner Schockstarre und folgte ihnen.


Im Hafen hörte man, dass man den Rufen schon ganz nah war, wo sich genau die Baumeisterin aber aufhielt war zunächst nicht festzustellen. Die Krieger fanden sie schließlich im verschlammten Außenbereich des Hafenbeckens und zogen sie mit vereinten Kräften heraus. Allerdings floh diese sofort, vermutlich wollte sie in diesem nassen Aufzug nicht länger unter Männern sein. Das Einzige was man noch tun konnte war ihr eine Kajira nachzuschicken die ihr half, und genau das tat Jarcath. Blieb nur noch das Problem welches Bal hatte, zumindest machte er eins draus, denn er hatte sich beim Bergen der Baumeisterin besonders eingesaut  und sich von oben bis unten mit Schlamm beschmiert.


Da er keine Sklavin hatte wollte er sich nun unbedingt meine ausleihen. Dies aber verweigerte ich, denn in genau jenem Moment setzte die Sängerin mit der Fähre über. Was jetzt noch nicht so schlimm ist aber es gab Schwierigkeiten mit ihrer Mietzahlung und ich brauchte Shani für den Schreibkram. Als Dank wischte Bal nun seine schlammigen Finger auf meine Tunika ab, was sich besonders gut macht wenn man wie ich sehr oft weiße Kleidung trägt. Wutentbrannt stieß ich ihn weg und sagte noch wütend zu Kin: "Soweit zu dem Thema, in der roten Kaste ist alles in Ordnung!" Dann griff ich mir Sam und verschwand mit ihr ins Kastenhaus.


Das Problem war nicht das sie keine Miete zahlte, das Problem war das es nicht zu ihr durchgedrungen war, dass wir das System der Mietzahlungen geändert hatten. Nun war es mit ihre Lesekünsten auch nicht weit her, so dass sie Aushänge wahrscheinlich weitestgehend ignorierte aber nun hatte ich sie ja hier und zeigte ihr wo sie ab sofort ihre Miete hinterlegen kann. Auch wenn es etwas kontraproduktiv war das diese kleine Person in das am höchsten gelegene Fach einzahlen musste, so war dieses Problem doch damit gelöst. Die kleine Sängerin verabschiedete sich, sie wollte noch zum Training. Bogenschießen war die Disziplin ihrer Wahl.

Nein, nein, Jorts soll nicht in Zukunft von Frauen verteidigt werden, das schaffen unsere Krieger schon noch allein, der Jagdbogen war es, der es ihr angetan hatte, denn schon bald sollte die Tabukjagd für die freien Frauen von Jorts Fähre stattfinden. Für mich war dies die Gelegenheit endlich nach Hause zu kommen und die verschmierte Tunika gegen eine Saubere zu tauschen. Wie so oft wenn Shani mir beim Umkleiden half, konnte ich nicht meine Finger von ihr lassen, vor allem nicht nur meine Finger. Gerade in jenem Moment brüllte Kin auf meinem Hof stehend etwas zu mir hoch. Kurz ließ ich Shani noch mal fallen, riss das Fenster auf und schrie ihm ein "Mach ich!" entgegen.

GR

Samstag, 26. April 2014

Die Zweijahresregel

Da der Händler gestern nicht großartig aus seinem Haus herausgekommen ist, denke ich, ist das eine gute Gelegenheit für ein Resümee. Der passende Anlass findet sich in dem für mich scheinbar geltenden 2 Jahres Rhythmus. Was das genau heißt? Nun ich habe Mitte 2008 mit Roleplay in SL angefangen und habe in der Regel immer 2 Jahre im jeweiligen Spiel durchgehalten. 2 Jahre Ivendust, 2 Jahre Amazonien, 2 Jahre Kasra und jetzt ungefähr 2 Jahre Jorts Fähre. Wer aufmerksam liest und mitrechnet wird feststellen dass dies rechnerisch gar nicht hinkommt, das liegt aber daran das ich sich die Zeiten teilweise überschnitten haben. Ivendust mit Amazonien, Amazonien mit Kasra, Kasra mit Jorts Fähre.

Ivendust
Jetzt bin ich also seit zirka 2 Jahren in Jorts Fähre und eigentlich wäre, rein rechnerisch, mal wieder ein Wechsel fällig. Dass ich dieses Mal aber die 2 Jahresmarke locker knacken werde, da bin ich mir doch sehr sicher. Was mich da sehr zuversichtlich macht ist die Tatsache dass ich nebenbei in keinen anderen RP spiele, nicht das Gefühl habe das ich durch bin, also noch Ziele habe und zum anderen Jorts Fähre eine sehr stabile Gemeinschaft bietet und so nicht die Gefahr besteht das die SIM in absehbarer Zeit das Zeitliche segnet. Nichts von dem was mich in der Vergangenheit zum Wechsel getrieben hat trifft hier zu. Ivendust ging unter, in Amazonien war mir der Fantasyanteil zum Schluss zu hoch und in Kasra waren am Ende die Meinungsverschiedenheiten einfach zu groß.

Mein Avatar in Ivendust
Was ist es aber sonst noch was mich an den Fortbestand von Jorts Fähre glauben lässt? Nun da gibt es mehrere Dinge. Zum einen steht die Finanzierung auf sicheren und stabilen Füßen, dadurch sind die Owner nicht erpressbar, wenn ihr nicht das  und das macht dann gehe ich, und das gibt mir die Gewissheit das die eingeschlagene Linie auch weiter verfolgt wird. Zum anderen bin ich mit meinen 2 Jahren nicht der Spieler mit der längsten Verweildauer auf der SIM sondern es gibt eine ganze Menge Spieler die noch länger da sind als ich. Grob überschlagen komme ich auf 8 bis 10 Spieler die noch länger in Jorts Fähre spielen als ich. Das heißt, dass wir einen großen Stamm fester Spieler haben die Jorts Fähre die Treue halten und die der Grundstock sind an dem immer wieder neue Spieler andocken können.

Der Schmied in Kasra mit seiner Sklavin
Das Schöne dabei ist, das sind nicht nur 8 bis 10 Charaktere, nein es sind auch 8 bis 10 reelle Spieler und so ist es durchaus möglich und auch sehr oft der Fall das eben auch alle diese Avatare gleichzeitig im RP sind. Das man mehrere Charaktere in Jorts Fähre spielt ist nicht erwünscht und das halte ich für einen großen Vorteil. So läuft niemand in Gefahr seine Interessen damit durchzusetzen das er noch ein zwei weitere Avatare ins Spiel bringt die die gleichen Ziele verfolgen. Mir ist schon klar das man das Spielen mit Alts nicht wirklich kontrollieren kann aber je länger die Leute auf der SIM sind um so klarer wird das Bild. Ich will damit nicht ausschließen dass der eine oder andere noch einen Alt woanders laufen hat aber eben nicht bei uns auf der SIM.

Die zweite Inkarnation
Nun mag Jorts Fähre langsam altern, wir sind im vierten Jahr, aber Jorts ist immer noch jung genug um sich weiter zu entwickeln und abgesehen von ständigen kleinen Weiterentwicklungen ist die jetzige Stadt nun die dritte Inkarnation. Nach dem kleinen Dorf mit Rundhütten, welches ich selber nie erlebt habe, der darauf folgenden Stadt ohne Stadtmauer, die immer noch noch viele glauben ließ Jorts Fähre wäre ein Dorf, sind wir jetzt in einer Stadt angelangt die sich in einem neuem frischen Glanz präsentiert und die gestalterischen Möglichkeiten die Secondlife mittlerweile bietet auch ausnutzt. Das alles, großer Stamm und schöne SIM reicht aber noch lange nicht aus um langfristig eine Spielumgebung zu bieten die auch funktioniert und von dauerhaften Bestand ist.

Jort seine Fähre, die Namensgeberin
Nein wichtig ist auch dass man ein Roleplay anbietet welches Spieler anzieht und sie auch zum bleiben animiert, ihnen die Möglichkeit bietet sich einzubringen und ihre eigenen Ideen zu verwirklichen. Das glaube ich, haben wir geschafft. Sicher, nicht jeder der zu uns findet bleibt auf ewig, manch Einer ist auch schon nach wenigen Tagen wieder weg, Andere bleiben ein wenig länger aber viele und das kommt immer öfters vor, setzen sich bei uns fest und bereichern das RP auf der SIM mit ihren ganz eigenen Ideen. Diese Kombination aus allem lässt mich fest daran glauben das die Zweijahresregel sich in Luft aufgelöst hat und sich mein Aufenhalt hier in Jorts noch eine ganze Weile hinziehen wird.

GR

Freitag, 25. April 2014

Jagdfieber

Der neue Tag brachte zunächst keine Klarheit, weder was nun mit dem gefangenen Rekruten der roten Kaste war, noch was sich im Norden nun wirklich zusammen braute. Da wir auch noch diese Verrückten vom Lake Shaba im Nacken hatten, war das kein wirklich gutes Gefühl. Zu guter Letzt wurden zur Zeit immer öfter irgendwelche Waldweiber in den Randgebieten des Waldes gesichtet. Das alles verhieß nichts Gutes, sondern wirkte eher beunruhigend. Wir brauchten Lösungen, dass die verschiedene Maßnahmen die wir ergriffen hatten, ins Leer gelaufen waren, war nicht gerade hilfreich aber leider nicht zu ändern. Nun mussten wir also mit dem auskommen was wir schon hatten oder zumindest gesichert wussten.


Ich ging runter in mein Kontor um mir mit Hilfe einer Karte zunächst einen Überblick zu verschaffen. Für mich war ja vor allem wichtig in welche Gegenden ich jetzt noch Handelsreisen ansetzen konnte ohne in Gefahr zu laufen festgesetzt zu werden oder gar als Geisel gegen Jorts Fähre missbraucht zu werden. Ich kramte also in meinem Kartenmaterial und fand tatsächlich eine die das ganze bekannte Gor abbildete. In meinem kleinem, vom Kontor abgetrennten Büro, hängte ich die Karte auf und markierte die Gebiete die mir unsicher vorkamen.

Ich war gerade damit fertig als es an einer der vielen Türen klopfte. War es sonst immer so das man die Türen des Kontors einhaute und ich oben im Wohnbereich war, so war es diesmal anders. Kein Wunder war es doch Marina die sich ja halbwegs auskannte, allerdings nicht ahnen konnte das ich ausgerechnet heute im Kontor bin. Das sie sich die Knöchel an meiner Wohnungstür wund haute, lag vor allem daran das ihr neuer Besitzer sie zu mir geschickt hatte damit sie die Tunika in Händlerfarben zurück gibt. Dafür hatte er als Krieger keine Verwendung mehr. Außerdem sollte sie nachfragen ob etwas roter Stoff da wäre damit sie sich was nähen konnte in dem man ihr ansehen konnte das sie einem Krieger gehört.


Während Marina also die weiß-goldene Tunika von ihrem Körper streifte, schickte ich Shani los ein paar Ah-Il roten Stoff von einem der Ballen abzuschneiden. Klar das meine Aufmerksamkeit nun nicht mehr der Karte gehörte sondern mein Augenmerk nun eher auf dem nacktem Körper von Marina lag. Nach einiger Zeit hatte ich genug gesehen und riss mich von dem Anblick los. Ich widmete mich wieder der Karte in meinem Büro. Mir Klarheit zu verschaffen was ging und wo man sich besser nicht blicken zu lässt war vorläufig wichtiger. Später, Marina war schon eine ganze Zeit lang weg, sagte ich scherzhaft zu Shani, das ihr, also Marina, weiß-gold besser steht als es rot wohl jemals tun wird.


Das brachte Shani dazu zu behaupten, dass weiß-goldene Kleidung ihr sowieso viel besser steht als jeder anderen Kajira. Lachend ging ich auf sie zu, schob meine Hände unter ihre Tunika und tat so als ob ich mich nicht entscheiden könne ob ich weiß-gold wirklich so vorteilhaft für sie finde oder ob ich sie lieber nackt vor mir sehen will. Dabei schob ich sie unwillkürlich gegen die kalte nackte Wand des Kontors und als wenn es diesen Moment des nicht weitergehen können bedurft hätte, fiel ich über sie her und nahm mir was mir eh schon gehörte. Nach dem ich meine Gier gestillt hatte, ließ ich schwer atmend von ihr ab, sortierte mich und meine Kleidung. Schließlich wollte ich mich noch in der Stadt sehen lassen.

Und genau das tat ich jetzt und ging noch auf einen Paga in die Unterstadt. Das Gasthaus war gut besucht und würde sicher auch heute wieder als Nachrichtenzentrale gut funktionieren. Ich setzte mich also zu den anderen und während ich den von Shani servierten Paga genoss beschränkte ich mich weitestgehend aufs zuhören. Noch passierte auch nichts wirklich spannendes. Cam wollte das ich Shani belohne, dafür das sie den Platz für die Gefährtenschaftsfeier so gut hergerichtet hatte, doch ich denke das gerade im Kontor war Belohnung genug, und Kyra bereitete die Jagd der freien Frauen vor.

Doch kurz bevor ich gehen wollte, erfuhr ich doch noch was interessantes. Der vermisste und gefangene Rekrut war wieder zurück und das Ganze ohne einen Tropfen an Blut zu vergießen. Man hatte ihn freigehandelt und dafür nichts weiter investiert als ein par Heilmittel und Pfeilspitzen. Dazu kam dass dieser Rekrut angeblich von seiner eigenmächtigen Aktion trotz allem einige wertvolle Informationen mitgebracht haben soll. Welche wollte man mir aber am Tisch nicht sagen.

GR

Donnerstag, 24. April 2014

Geheimniskrämer

Es war ruhig in der Stadt, zu ruhig! Vor allem wenn man bedachte das heute der dritte Tag der Hand ist und eigentlich Kriegergeschrei und Waffenlärm durch die Gassen dringen müsste. Dem war aber nicht so! Ein Gang durch die Gassen der Oberstadt brachte Klarheit, zumindest ein wenig. Scheinbar hockten alle Rarii in der Kaserne. Jedenfalls schloss ich das aus dem lautem Stimmengewirr welches aus jenem Gebäude drang. Um was es ging verstand ich natürlich nicht, dafür waren die Mauern einfach viel zu dick. Da ich meine Neugier nicht befriedigen konnte, ging ich wieder zurück zu meinem Haus. Dort angekommen überredete mich Shani zu einem Zarspiel.


Dies war mir eine willkommene Abwechslung und bot auch die Möglichkeit, wenigstens für eine kurze Zeit, mal an was anderes zu denken als an das tägliche Einerlei und auch der Ärger den ich mit einigen Kriegern hatte, trat darüber in den Hintergrund. Gut, nach einem furiosen Start verlor ich zwar das Spiel doch noch deutlich aber das war für mich kein Grund mich darüber aufzuregen, war ich es doch gewohnt im Zar gegen meine Sklavin den kürzeren zu ziehen. Wir analysierten im Anschluss noch kurz das Spiel als Kin dazu stieß. Für mich hieß dies, dass das Kriegertreffen wohl vorbei war, auch wen der Hauptmann vorläufig dieses Treffen gar nicht erwähnte.


Viel mehr lag ihn daran sein 4 Silbertarsk wieder zu erlangen die er für die Beschaffung von Tarnsätteln vorgestreckt hatte. Den Nachweis darüber hatte er mir ja schon vorgestern gegeben. Deshalb bat ich ihn mir ins Kastenhaus zu folgen wo ich die Auszahlung vornehmen wollte. Als wir vor der Stadtkasse standen blieb das Gespräch auch noch unverfänglich, nichts von dem was er sagte ließ sich mit dem Kriegertreffen in Verbindung bringen. Nur die Sklavin die ich ihm auf Leihbasis überlassen hatte, die wollte er nun endgültig kaufen. Ja gut damit hatte ich eh gerechnet und so einigten wir uns ziemlich schnell über den Preis. Sie wechselte also den Besitzer und als ich die Stadtkasse wieder schloss und das Geld welches ich soeben für Marina erhalten hatte, wegsteckte, wurde es noch einmal spannend.


Den jetzt informierte mich Kin über die Dinge die mir so noch nicht bekannt gewesen waren. Es ging das Gerücht das der Norden sich zusammenrottet und den Kriegspfeil nach Jorts Fähre tragen will. Grund war dieses komische Dorf das sich von uns bedroht fühlte und von dem ich nicht mal weiß wie es heißt. So viel zu unserem Interesse an diesem Nest. Wie dem auch sei, es galt weitere Vorkehrungen zu treffen. Die bisherigen schienen nun nicht mehr ausreichend zu sein. Deshalb bat Kin mich eine Ratssitzung zu organisieren, er hätte noch genug damit zu tun die Kriegerkaste in Schwung zu bringen.


Ja gut warum auch nicht! Dann bereite ich eben den Rat vor. Ich wollte gerade gehen doch dann kam noch mal neuer Schwung in den Tag. So erfuhr ich das seit einiger Zeit ein Rekrut vermisst wird, genaugenommen schon seit mehreren Tagen und man ihn nun gefunden hatte. Bal war es der die Nachricht überbrachte. Er war, so erzählte man es zumindest mir, auf eigene Faust und ohne jemanden zu informieren auf Erkundung gewesen. Aufgetrieben hatte man ihn bei einer Waldweiberbande die sich Kickeriekie oder so ähnlich nannte und die ihn gefangen hielt. Auch die Forderungen für seine Auslösung waren nun mittlerweile überbracht wurden.

Unter anderen wurde wohl ein männlicher Sklave als Ersatz verlangt. Heftig! Vor allem, woher nehmen und nicht stehlen? Ich empfahl noch im gehen, dass man, sollte man auf die Forderungen eingehen wollen, auf dem Weg zu den nördlichen Wäldern irgendeinen männlichen Pilger wegzufangen kann, soweit abseits liegt der Sardar ja nicht von dieser Route und es würde Monate dauern bis in seinem Herkunftsort das Fehlen bemerkt würde. Ansonsten überließ ich aber die Planungen für diese Befreiung den Rotkastigen.

GR

Mittwoch, 23. April 2014

Gefährtenschaft

War das die große Ruhe vor dem Sturm? Jedenfalls war heute nichts von der Anspannung der letzten beiden Tage zu spüren. Was natürlich vordergründig daran liegen konnte das Bal und Cam heute ihren großen Tag hatten und eine Gefährtenschaft eingehen wollten. Wer hatte schon ein gesteigertes Interesse daran ihnen diesen Tag zu verderben? Ich jedenfalls nicht! Deshalb warf ich mich, als der Termin der Zeremonie herannahte, in eine meiner besseren Roben  und machte mich für die Feier fertig. Auch wenn Shani ob des schweren Ornats stöhnte, den sie an mir zu richten hatte, so war das heute doch ein Tag wo man sich mal in den besseren Gewändern zeigen konnte.


Als der Beginn der Zeremonie dann näher rückte machte ich mich auf den Weg zur Kriegerwiese wo der Festplatz aufgebaut wurden war. Ich mischte mich unter die Leute und wartete gespannt wann es denn endlich losgehen sollte. Ich für meinen Teil war heute, so wie die Meisten hier, nur Gast. Die Zeremonie hielt diesmal Kin so dass ich nichts weiter zu tun hatte als gut auszusehen und am Ende zu gratulieren. Genau das war auch mein Plan. Nachdem der Pavillon gut gefüllt war und auch endlich die zukünftigen Gefährten anwesend waren, bat Kin die Beiden zu sich und setzte zu seiner Rede an.


Ich gebe zu diese Rede ist, egal wer sie hält, immer der langweiligste Teil vom Ganzen, zumindest dann wenn man nur Gast und somit emotional reichlich unbeteiligt ist. Wichtig ist nur dass man das Ende nicht verpasst und rechtzeitig seine Glückwünsche ertönen lässt. Dies schaffte ich auch heute und ging dann zu dem Teil über der deutlich angenehmer war, dem Essen! Leider hat ich nicht lange Gelegenheit mich daran festzuhalten, denn Shani setzte alles daran mich irgendwie auf auf die Tanzfläche zu bekommen. Kaum hatte ich den letzten Bissen verschlungen, versuchte sie sofort wieder diese Gelegenheit auszunutzen. Sogar auf den üblichen Anteil von meiner Portion, den ich ihr normalerweise übrig lasse, verzichtete sie dafür.


Nur war ihr Verzicht umsonst, denn bevor ich mich ihrer annehmen konnte, bat die Pinion mich um einen Tanz. Shani durfte also weiterhin warten, fand aber in Bal jemanden der sich ihrer so lange annahm. Auch wenn die anderen sich jetzt schon das Maul über eine mögliche weitere Gefährtenschaft zerrissen, so war der Tanz mit der Pinion doch eher politischer Natur und das Gespräch welches wir dabei führten drehte sich, wenn doch auch stark verklausuliert, um die Ereignisse der letzten Tage. Mir war schon klar was sie mir mit ihren Geschichten über Samanu, Port Jasmin und anderen Orten sagen wollte und ich konnte sie dahingehend auch beruhigend, hoffe ich zumindest. Jedenfalls ließ sie dann von mir ab und ich denke sie hatte erreicht was sie wollte oder zumindest das gehört, was sie hören wollte, sonst hätte sie nicht so schnell nachgegeben.


Endlich war Shani am Ziel ihrer Wünsche, sie musste sich nur noch aus Bals Armen befreien um mit ihrem Herrn tanzen zu können. Lange hielt ihr Glück aber nicht an denn schon nach kurzer Zeit bat mich auch Cam um einen Tanz und Shani musste noch einmal mit den Tanzkünsten von Cams Gefährten vorlieb nehmen. Ich widmete mich dann meinerseits Cam und das nun folgende Gespräch war angenehm unpolitisch, zumindest bis zu dem Punkt wo sie mir versuchte einzureden dass sie als erste Schriftgelehrte doch in den Rat gehört. Das überhörte ich jedoch ganz dezent und lenkte das Thema wieder in unverfänglichere Bahnen.

So langsam neigte sich der Tag dem Ende zu, Ahn um Ahn war verstrichen und nun wurde es Zeit sich zurück zuziehen. Deshalb tauschte ich bei Bal dessen Gefährtin wieder gegen Shani ein und machte mich auf dem Rückweg. Ein wenig Ruhe würde mir gut tun denn die kommenden Tage werden meine ganze Kraft und Aufmerksamkeit fordern.

GR

Dienstag, 22. April 2014

Von den Tatsachen überholt

Die Anspannung von Gestern steckte mir noch in den Knochen als ich das Haus verließ. Ich wollte wissen was sich seit dem getan hatte und wie sich die Situation um die Neubewohner und dem Krieger weiterentwickelt hatte. Immerhin ging es hier auch um Einnahmen für die Stadtkasse. Weit kam ich allerdings nicht, denn ich hatte noch gar nicht richtig die Terrasse meines Hauses verlassen als ich auf der Treppe fast Dina umrannte. Aber eben nur fast und so blieb diese Begegnung ohne weitere Folgen und körperliche Beschädigungen, vermute ich zumindest.


Dina wollte mir jedenfalls nur ausrichten das der Hauptmann mit mir sprechen wollte und mich unterhalb meines Kontores erwartet. Das traf sich gut, hatte ich doch so gleich Gelegenheit den Hauptmann von den gestrigen Vorkommnissen in Kenntnis zu setzen. Doch noch kam ich nicht dazu da Kin mich sofort mit einem anderen Problem bestürmte. Seine Zeugmeisterin würde streiken, was an sich schon ziemlich merkwürdig war das sie wagte ihren Dienst zu versagen, noch merkwürdiger war aber der Grund den sie dem Hauptmann gesagt hatte.

Angeblich würde es einen Ratsbeschluss geben dass die erste Schreiberin nach ihrer Gefährtenschaft gepfählt werden würde. Ich hielt das für einen schlechten Witz und eher für ein Synonym für Sex aber nein es war ernst gemeint. Dazu kam noch das die Zeugmeisterin drohte, sollte es wirklich zu der Pfählung kommen, das sie sich dann von der Stadtmauer stürzt. Ich musste Kin ziemlich verwirrt angeschaut haben, denn von solch einem Beschluss war mir nichts bekannt. Da auch Kin von nichts wusste war es so gut wie ausgeschlossen das unser drittes Ratsmitglied so etwas im Alleingang beschließt. Gut das er gerade dazu stieß.


Nur war es jetzt so dass wir sofort das Thema wechselten da er wissen wollte ob ich Kin schon berichtet hatte. Hatte ich noch nicht, wie auch, aber da das Thema jetzt einmal auf dem Tableau war, fragte Kin natürlich nach. Ich versuchte also kurz zu skizzieren was gestern vorgefallen war und das die Krieger eigenmächtig und unter Beugung unserer Gesetze gehandelt hatten. Dabei zeigte sich wie verhärtet die Fronten noch immer waren und das für die Krieger eine vermeintliche Beleidigung mehr wiegt als das jortsche Gesetz welches man dann ruhig brechen darf.

Zumindest war das meine Sicht der Dinge, Die des betroffenen Kriegers und des Ratsmitgliedes der gestern mit dabei war, war natürlich eine andere. Kin konnte einen dabei fast leid tun, stand er doch zwischen allen Fronten. Als ich merkte das hier nichts zu erreichen war, erwähnte ich noch kurz das ich mir einen Paga zur Beruhigung gönnen werde um dann über die sich daraus für mich ergebenden Konsequenzen nachzudenken. Ich ließ die drei Krieger stehen und ging den Weg zurück den ich gerade erst gekommen war. In meiner Wohnung angekommen ließ ich mich auf eins der Kissen fallen und wartete darauf das Shani mir meinem Beruhigungspaga bringt.


Ich hatte gerade den ersten größeren Schluck genommen als die Tür aufging und die Baumeisterin hereinrauschte. Ich ahnte schon schlimmes, da sie gleich von unaufschiebbaren Dingen zu sprechen anfing. Zum Glück war alles halb so wild und es ging nur um ihre Kajira mit deren Ausbildung sie wohl ein wenig überfordert war. Sie wollte wissen ob Shani dieser ein paar Dinge beibringen kann wann immer sie sich über den Weg liefen. Eine Art Gelegenheitsausbildung sozusagen. Ich willigte ein, auch um sie schnell wieder loszuwerden, hatte ich doch den Kopf mit anderen Sachen voll.

Nach dem sie wieder abgerauscht war, atmete ich noch einmal tief durch um mit möglichst klaren Kopf auf dem was gestern passiert war und sich heute fortsetzte herumzudenken. Ich brauchte eine Weile bis ich zu einem Entschluss kam aber dann als ich ihn hatte, setzte er sich fest. Es gab jedoch ein Problem und das machte sich an der momentanen Bedrohungslage von Jorts Fähre fest, deshalb behielt ich meinen Beschluss auch für mich und wollte diesen erst umsetzen wenn die Situation geklärt ist und die Stadt wieder in einem ruhigerem Fahrwasser ist. Damit war die Linie für mich klar und ich ging noch einmal nach draußen um mir in der kühlen Abendluft die Füße zu vertreten.


Komischerweise landete ich irgendwann doch am Hafen und ging dann auch ins Gasthaus. Ich traf dort auch auf Cam und sie machte so gar nicht den Eindruck als ob sie auf ihr Todesurteil warten würde. Klar sie wirkte bedrückt und so langsam wurde mir auch klar wie dieses Gerücht zustande kam. Das alles hing nämlich mit dem Informanten zusammen den sie besorgt hatte und der seit langem überfällig war und ja ich hatte ihr mal mit möglichen Konsequenzen gedroht falls er uns verraten haben sollte aber einen entsprechenden Beschluss zur Pfählung gab es nun wirklich nicht.

Ich lenkte dann ziemlich schnell das Thema auf was anderes,. Kin hatte mich vorhin noch wissen lassen das er ein Ultimatum bräuchte und ich wollte mit der Schreiberin den Inhalt besprechen. Doch dazu kamen wir nicht mehr, den genau in jenem Augenblick tauchte Kin auf und informierte über bevorstehende Umwälzungen in der roten Kaste, so das es uns die Sprache verschlug, auch das Ultimatum war damit erstmal hinfällig.

GR

Montag, 21. April 2014

So schnell kann es gehen

Ruhige Tage in Jorts Fähre, ein paar Fremde auf der Durchreise, sonst passierte nicht viel. Die Bewohner gingen ihrem Tagwerk nach und Ahn für Ahn plätscherte so vor sich hin. So auch Heute! Da man in der Oberstadt von dem Wenigen was passierte, noch weniger mitbekam machte ich mich auf und ging die paar Schritte bis in die Unterstadt. Schon am Hafen wurde ich aufgehalten, traf dort auf die Baumeisterin und verfiel in einem kurzen Smalltalk zu dem sich auch noch ein Krieger und die Sängerin gesellten. Da viel Reden aber durstig macht hielt ich mich hier nicht allzu lange auf und strebte dem Gasthaus zu um mir einen Paga zu gönnen.

Ich hatte mich kaum auf einem Kissen niedergelassen und wartete auf Shani die auf der Jagd nach einem Paga für mich war, als ein Pärchen, welches jemand im Gasthaus einquartiert hatte, selbiges verließ und zielsicher auf den Tisch zu steuerte an dem ich saß. Noch reagierte ich einsilbig, kannte ich sie doch nicht und fehlte mir auch die Flüssigkeit und mehr als drei Worte am Stück zu bilden. Doch als Shani mir meinem Paga gebracht und ich meine Kehle angefeuchtet hatte ließ ich mich auch auf eine ausführlichere Konversation ein.

Es stellte sich heraus das er ein Musiker aus Turia war und seine Gefährtin, vom selben Heimstein, ein Slaverin ist, die sich nach einer längeren Reise, gerne für eine Weile bei uns niederlassen wollen. Ich fühlte den Zweien noch ein wenig auf den Zahn, sprach davon dass schon mehrere Sängerinnen bei uns wohnen und auch die Sklavenhändlerkaste schon vertreten ist und dass man, sollte man hier auch arbeiten wollen, sich entsprechend arrangieren müsste. Da dies weder für den Musiker noch für die Sklavenhändlerin ein Problem darzustellen schien, zeigte ich im Anschluss dem Musiker ein paar Häuser die zur Miete stehen.

Er tat sich schwer mit seiner Entscheidung. Er wollte was abgelegenes aber diese Häuser gefielen ihm nicht. Die mit Nähe zur Schmiede, was der Tätigkeit seiner Gefährtin entgegen gekommen wäre, passten ihm auch nicht aber das letzte Haus welches ich ihm zeigte überzeugte ihm sofort restlos. Dieses lag zwar ziemlich zentral, nah dem Hafen und dem Markt aber das schien jetzt keine Rolle mehr zu spielen und so einigten wir uns dass sie sofort einziehen können und ich ihm die nächsten Tage die Mietverträge zukommen zu lasse. Nach dieser Einigung, gingen wir zurück zum Gasthaus, nichts ahnend das der so ruhig begonnene Tag nun noch eskalieren sollte.

Die Runde am Tisch hatte sich mittlerweile deutlich gefüllt, so waren noch zwei Krieger dazu gekommen, die Sängerin, die freudig erregt schien als sie erfuhr das jemand aus ihrer Kaste in der Stadt weilte und auch die Zeugmeisterin hatte dazu gefunden. Noch schien alles in Ordnung und die Sängerin versuchte den Musiker in ein Gespräch zu verwickeln, als einer der Krieger plötzlich ein übertriebenes Sicherheitsempfinden entwickelte. Das äußerste sich erst darin das er behauptete das Musiker keine Waffen tragen dürfen und als das allgemeines Erstaunen hervor rief, er sich auf die Armbrust als Fernwaffe beschränkte und den Musiker aufforderte seine Waffen abzulegen.

Da dieser aber nicht einsah dies zu tun da er sich keiner Schuld bewusst war, ergab ein Wort das andere und die Situation schaukelte sich langsam hoch. Grundsätzlich gibt es kein Gesetz bei uns das fremden Männern das Tragen von Waffen verbietet, auch Fernwaffen nicht, trotzdem hielt ich mich zurück, zum einem können Krieger schon aus Sicherheitsgründen Fremden das Tragen von Waffen ganz allgemein verbieten, zum anderen saß der zweite der Krieger mit am Tisch und ich hoffte das er diesem unnötigen Treiben Einhalt gebietet. Doch nichts dergleichen geschah und so eskalierte die Situation immer weiter und zum Schluss lag der Musiker bewusstlos am Boden.

Eigentlich wollte ich mich wie gesagt aus der Situation heraushalten und es in der Verantwortung der roten Kaste lassen, als der Krieger aber immer noch nicht genug hatte und seine Aggressionen nicht in den Griff bekam, schritt ich zumindest verbal ein. Was auf alle Fälle reichte das der Krieger nun von dem Musiker abließ und, nach dem er mich anmotzte, wütend das Gasthaus verließ. Kurz versuchte ich noch die Situation zu überblicken. Man half dem Musiker seine Verletzungen zu versorgen und Kyra versuchte ganz allgemein die Situation zu beruhigen und zur Entspannung beizutragen, so das ich es vorzog, eh ich mit einer unbedachten Äußerung alles wieder aufwühlte, ebenfalls zu gehen. Grußlos verließ ich das Gasthaus.

GR

Samstag, 19. April 2014

Zwischen den Stühlen

Nach zwei Tagen Abstinenz von Jorts, zwei Tagen wo ich mich kaum habe in der Stadt sehen lassen, wurde es mal wieder Zeit Präsenz zu zeigen. Doch auf den Weg in die Unterstadt traf mich schon der erste Schock. Trotz der noch immer anhaltenden Bedrohung durch zwei andere Orte, zog langsam der Schlendrian ein und Nachlässigkeit gewann wieder die Oberhand. Was ich damit sagen will? Trotz einer eindeutigen Anweisung der roten Kaste, unterstützt durch einen Ratsbeschluss, nur die Seitentore zu benutzen und diese sorgfältig zu verschließen sobald man sie passiert hatte, stand das Seitentor heute mal wieder sperrangelweit offen.


Wütend ließ ich es einrasten und setzte meinen Weg fort. Immer noch schlecht gelaunt traf ich auf Bal, der sich scheinbar gerade am Hafen mit einer Kajira vergnügt hatte. Als er dann das Gespräch auf den Informanten brachte der sich immer noch nicht gemeldet hatte, ließ ich meine schlechte Laune an ihm und seiner Fastgefährtin aus. Gut die war gerade nicht zugegen aber sie hatte diesen Informanten besorgt und für ihn gebürgt, entsprechende Konsequenzen würde das also für sie haben. Bal indes verrannte sich zwischen zwei Schwüren die er unbedingt einhalten wollte. Zum einem den, welchen er auf auf dem Heimstein geleistet hatte und zum anderen einen der ihn Cam gegenüber verpflichtete.

Eigentlich wollte ich ihn nur darauf hinweisen das er dadurch sehr bald in Gewissenskonflikte kommen könnte aber Bal fasste das wohl etwas anders auf und die Situation drohte zu eskalieren. Zum Glück tauchten jetzt einige Frauen auf, darunter auch Cam, die in ihrer natürlichen Neugier wissen wollten was denn gerade vor sich ging. Ich nutzte den Moment und zog mich aus dem Geschehen, auch um ein wenig deeskalierend zu wirken. Auf der Terrasse der Herberge traf ich auf die Baumeisterin, die sich eine neue Sklavin geleistet hatte. Da sie diese in Weiß und Gold gekleidet hatte, meine Kastenfarben, fragte ich sie scherzhaft ob sie vielleicht die Absicht hat mir diese Mädchen zu schenken.


Leider ließ sich dieses Gespräch nicht vertiefen da Bal sich missmutig zu uns setzte und kurz darauf Cam mich um ein Gespräch unter vier Augen bat. Hastig trank ich meinen Paga aus den Shani mir gerade erst gebracht hatte und ging dann mit der Schreiberin ein paar Schritte abseits in Richtung Schmiede. Ich hatte es geahnt dass sie wissen wollte über was ich mit Bal so erhitzt diskutiert hatte und ich erklärte es ihr auch. Zumindest sie als seine Fastgefährtin sah ein das der Schwur den er dem Heimstein geleistet hatte mehr wiegt und den, den er ihr gegeben hat in diesem Fall wertlos macht. Aber das sollte nicht alles sein was sie von mir wollte.


Im weiteren Verlauf des Gespräches setzte sie mich von merkwürdigen Vorkommnissen in Kenntnis die unter Umständen unsere ganze bisherige Planung über den Haufen werfen könnte, zumindest sie glaubte das und das Ratsmitglied mit dem sie vorher gesprochen hatte, ließ sie in diesem Glauben. Ich leider, verplapperte mich etwas und ließ durchblicken das es eigentlich zu spät ist und sie ihre Gefährtenfeier genießen soll bevor es ernst wird. Ich bin mir sicher das sie ganz genau wusste was ich damit sagen wollte, doch sie wollte es hören um auch den letzten Zweifel auszuschließen, doch den Gefallen tat ich ihr nicht.


Ab jetzt mauerte ich, ich hatte hier schon viel zu viel gesagt, weit mehr als sie zum jetzigen Zeitpunkt wissen durfte und auch wenn sie das schon fast als Misstrauensbeweis einstufte, es half nichts. Wenn ich ihr mehr sagte, gefährdete ich nicht nur das gesamte Unterfangen sondern brachte die Schreiberin auch nur unnötig in Gefahr. Als sie nicht nachließ, lies ich sie mit einem "Be well!" stehen und ging.

GR

PS und OOC: Der frühe Vogel fängt den Wurm!


Donnerstag, 17. April 2014

Auf Reisen

Es war Mitte der Hand und das war deutlich zu hören! Wie immer an jenem Tag hallte das metallische Schlagen von Schwertern und die Rufe der Krieger durch die Stadt. Heute war es besonders laut, das Stakkato in dem die Schwerter aufeinander trafen besonders intensiv und auch den Rufen der Krieger war der Ehrgeiz und der Tatendrang anzuhören mit dem sie sich auf den bevorstehenden Waffengang vorbereiteten. Wie immer boten sie dabei auch ein Schauspiel das die Massen an und in ihren Bann zog. Ein perfekter Tag um auf Reisen zu gehen. Niemand würde bemerken das ich mit meiner Sklavin einen Abstecher zur Erde unternehmen würde um dort die Ruhe und Abgeschiedenheit zu genießen die einem das Stadtleben verwehrt.








GR

Mittwoch, 16. April 2014

Kajira wechsle dich

So langsam wurde ich unruhig, unsere Informanten waren immer noch nicht zurück und was Kin nun in Belnend erreicht hatte war mir auch noch nicht zugetragen wurden. Alles in allem stand ich ziemlich im Regen was meine Informationen über die momentane Krise betraf. Das galt es zu ändern! Nach ein paar Instruktionen an meine Sklavinnen machte ich mich auf den Weg in die Unterstadt, natürlich streifte ich dabei auch den Brunnenplatz in der Oberstadt und Kin sein Haus, traf ihn aber wie beim letzten Mal weder an dem einem noch an dem anderen Ort an. Erst auf dem Marktplatz wurde ich fündig.


Allerdings war dort auch eine größere Meute von Kriegern versammelt, so das ich mein Anliegen vorerst nicht vortragen konnte und mich aufs zuhören beschränken musste. Zum Glück erfuhr ich auch so einige Dinge die für mich von Interesse waren. Das betraf zum einen unsere Informanten und zum anderen gab Kin auch zum Besten wie es in Belnend gelaufen war, so das ich gar nicht groß fragen musste. Zum Schluss ging es auch nur noch um die Frage ob oder ob eben nicht. Unabhängig davon das die Krieger förmlich auf einen Einsatz brannten, gab ich in meiner Eigenschaft als Ratsmitglied meine Zustimmung für einen Präventivschlag.

Langsam wurde es auch mir als eigentlich friedliebenden Händler zu blöd das sich jeder Fliegenschiss von Dorf, egal ob nun südlich oder nördlich von Jorts gelegen, glaubte sich mit uns anlegen zu können. Es wurde Zeit für eine Machtdemonstration! So wie ich nach reiflicher Überlegung meine Zustimmung zu einem allgemeinen Ja gegeben hatte, genauso hielt ich mich aus der expliziten Einsatzplanung heraus und überließ dies den Führern der roten Kaste, die sich auch gleich zu einem erstem Lagegespräch zurückzogen.

So nach und nach zerstreute sich jetzt die Kriegertraube auf dem Marktplatz, nur Bal blieb noch zurück und ließ seinem Unmut darüber aus wie man so kurz vor einem Krieg sich Paga saufend auf die Terrasse setzen kann anstatt sich in der Waffenkunst zu trainieren. Geduldig hörte ich ihm zu, war mir doch bekannt das er gewöhnlich vor Ehrgeiz brennt, eine Tatsache die ihm auch den Titel des ersten Schwertes von Jorts Fähre eingebracht hatte, ein Ehrgeiz welcher aber immer auch die Gefahr des über das Ziel hinausschießen in sich barg. Sei es das es doch ganz kurzweilig war Bal zuzuhören oder das die Kastenführer der Krieger mit ihren ersten Planungen doch schneller durch waren als gedacht, jedenfalls standen sie dann wieder neben mir auf dem Platz.


Mich interessierten jetzt nur zwei Dinge. Wann und welche Himmelsrichtung. Beides nannten sie mir und das war für mich auch völlig ausreichend um für die nächste Zeit Planungssicherheit zu haben. Damit war die Gianni aus dem Sack und die meisten Krieger gingen um sich auf die eine oder andere Art auf dem Einsatz vorzubereiten. Nur Kin blieb bei mir stehen und wollte wissen ob ich nicht eine Kajira zu verkaufen hätte. Klar hatte ich, nur wunderte ich mich was den mit Lita wäre, immerhin hatte ich sie noch vorhin an seiner Seite gesehen. Die hatte er Tala versprochen, so sagte er mir, und auch wenn Tala seine Gegenleistung auf Grund widriger Umstände nicht erbringen konnte, gedachte er seinen Teil der Abmachung trotzdem einzuhalten.

An sich sehr löblich, nur stand er jetzt ohne Slavin da und hatte ja noch seine Zwillinge im Haus die regelmäßig was zu essen und frische Windeln brauchten. An der Stelle kam ich nun ins Spiel beziehungsweise Marina. Ich bot ihm an, Marina für ein paar Tage auf Probe zu sich zu nehmen, sollte er nicht zufrieden sein könnte er sie mir dann problemlos zurückgeben. Um die letzten Details zu klären gingen wir dann hinüber zur Terrasse des Gasthauses. Dort saß schon Tala mit Lita und auch Jarcath war dort und hatte eine neue Sklavin dabei.

Bei einem Paga besprachen Kin und ich noch ein paar Einzelheiten zu dem Leihgeschäft. Ich kannte Kins Vorliebe für Nasenringe und verbat mir, so lange er die Sklavin nicht gekauft hat, sämtliche Körpermodifikationen an ihr. Schließlich wollte ich sie bei Nichtgefallen ja noch anderweitig loswerden. Kin stimmte zu und ich schickte Marina zu ihm rüber. Jetzt hatte er nur noch ein Problem. Der Name war ihm zu lang. Ich sag ja schon immer, der ideale Sklavenname hat vier Buchstaben und ein A am Ende und so wurde es auch. Es dauerte zwar eine Weile bis sich Kin zwischen Rita und Rina entschieden hatte aber für die nächste Zeit hatte seine Leihsklavin nun einen neuen Namen weg.

GR