Dienstag, 30. September 2014

Die Befreiung

Irgendwas wollte ich doch noch? Ach ja, die Stadtsklavin zum branden schaffen! Ich wollte sie mir gerade greifen als mir die Geschichte mit der gefangenen Tatrix einfiel. Irgendwie interessierte mich das mehr als der Sklavin ein Brandzeichen aufdrücken zu lassen, dass lief ja nicht weg. Deshalb ließ ich Stadtsklavin, Stadtsklavin sein und ging hinüber zu dem Haus wo man die Tatrix untergebracht hatte, zum einen um meine Neugierde zu stillen und zum anderen um eventuell schon in Erfahrung zu bringen, wo man ansetzen muss, damit sie die Protektoratsurkunde unterschreibt.


So war zumindest der Plan. Allerdings fing mich auf den letzten Metern unsere Baumeisterin ab und verwickelte mich in ein Gespräch in dem sie sich unterschwellig über diverse Sicherheitsmaßnahmen und das Aufkommen eines Festungsgefühls beschwerte. Ich versuchte sie zu beschwichtigen und irgendwie gelang mir das auch, war uns doch letztendlich allen klar das besondere Zeiten auch besondere Maßnahmen erforderten. Einigermaßen beruhigt machte sich die Baumeisterin wieder auf dem Heimweg und ich nahm endlich die letzten Meter in Angriff um das Haus mit den vergitterten Fenstern zu betreten in dem die Tatrix von Waterfalls unsere Gastfreundschaft genoss.


Der Wachposten davor hielt mich auf. Na ja nicht wirklich aber er machte mich darauf aufmerksam dass schon einer der Krieger in dem Raum wäre und mit der Tatrix spricht. Ich überlegte kurz ob ich dieser Runde beitreten sollte, entschied mich aber dagegen um in der Zwischenzeit doch die Stadtsklavin branden zu lassen und das Gespräch mit der Tatrix danach zu suchen. Auf dem Rückweg zu meinem Haus wurde es unruhig, denn es wurde Alarm ausgelöst. Es schien der erwartete Angriff bevor zustehen, nicht um sonst war die Anweisung ergangen die Stadttore immer geschlossen zu halten.

Ich hörte noch hinter mir die Türe des Tatrixhauses schlagen und sah einem Krieger seinen Kastenbrüdern zu Hilfe zu eilen. Trotzdem war jetzt nicht die passende Gelegenheit mit der Tatrix zu sprechen, lieber suchte ich mein Haus auf um mein Eigentum zu schützen. Eine gute Entscheidung wie ich fand denn so stand ich nicht den Kriegern im Weg herum. Kampfgebrüll, drang durch die Gassen der Stadt, während ich todesmutig mit einem Dolch in der Hand hinter der Tür meines Hauses stand und dieses bewachte.

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war aber so langsam ebbte der Kampflärm ab und Stille herrschte wieder in den Gassen der Oberstadt, nur ab und zu unterbrochen von den Rufen Verletzter. So langsam sank mein Adrenalinspiegel wieder und ich wagte auch den einen oder anderen Blick vor die Tür, wartet aber lieber noch ab. Einige Ahn später kam Shani nach Haus, sie hatte noch geholfen die Verwundeten zu versorgen. Natürlich hatte sie auf diese Art auch die eine oder andere Neuigkeit erfahren. So erzählte sie mir, das bei dem ganzen Durcheinander, welches beim dem Angriff herrschte, die Tatrix von Waterfalls entkommen konnte.

Dies war natürlich ein herber Rückschlag aber davon würden wir uns nicht aufhalten lassen und sichere andere Mittel und Wege finden um unserem Vorherrschaftsanspruch am Vosk durchzusetzen. Bei dieser geanzen Aufregung viel erst gar nicht auf das nicht nur die Tatrix weg war, sondern auch die unbrandbare Sklavin auf und davon ist. Ob sie geflohen ist oder gestohlen wurde oder gar etwas mit dem Verschwinden der Tatrix zu tun hat, werden wir wohl nicht mehr erfahren.

GR

Montag, 29. September 2014

Tatrix die Zweite

Sich ein par freie Tage zu nehmen ist Mist, wie ich mal wieder am eigenen Leib erfahren durfte. Mitten in der Nacht angereist, hatte ich eigentlich die Hoffnung in Ruhe auspennen zu können und dann einen ruhigen zu machen, doch dies waren Träume die nicht in Erfüllung gehen sollten. Stattdessen war ich kaum von meinem Lager hoch als mich meine Sklavin bei einem kräftigen Frühstück schon zutextete was alles in den wenigen Tagen passiert war, wo ich mich in Alfreds Kuppe aufhielt. Zu allem Überfluss hörte ich auch noch wie der Hauptmann schon von weitem sein Erscheinen durch lautes Rufen ankündigte. Es schien wieder ein Tag zu werden wo die Türklinke nicht kalt wurde.


Shani war so halbwegs mit ihrem Bericht fertig und hatte auch das Geschirr weggeräumt, als es schon an der Tür klopfte. Sie öffnete und herein gestürmt kam, wie schon vermutet, Kin. Ich bat ihn Platz zu nehmen, machte er doch den Eindruck als könnte es länger dauern was er mit mir besprechen wollte. Tatsächlich hatten die Krieger in meiner Abwesenheit Nägel mit Köpfen gemacht und Smugglers Riff oder Waterfalls oder wie immer das Nest nun wirklich hieß, auf den Kopf gestellt und die Tatrix gefangen genommen um das Protektorat durchzusetzen. Dass es so schnell gehen musste begründete man damit dass es Erkenntnisse gab, nach denen die Leute aus dem Riff Hilfe aus Kasra erbeten hatten und man dem Einhalt gebieten wollte.


Das Ende vom Lied war nun dass die Tatrix hier bei uns einsitzt und man mir die undankbare Aufgabe überlassen wollte, sie dazu zu bringen das sie die Urkunde über das Protektorat unterschreibt und uns den Heimstein aushändigen lässt. Das nun am Kontor schon der nächste Besucher klopfte ließ ich außer acht, sollte sich Shani darum kümmern, nur sollte sie denjenigen, egal wer es ist, nicht nach oben bringen so lange wie ich noch mit Kin die Tatrixgeschichte besprach. Shani verschwand und ich schenkte Kin wieder meine gesamte Aufmerksamkeit. Ich ließ mir erklären wo diese sogenannte Tatrix untergebracht war und mich auch über die Sicherheitsvorkehrungen in Kenntnis setzen.

Zu guter Letzt besprachen wir noch welche Optionen wir hatten die Tatrix dazu zu bringen das Pergament, welches das Riff an uns ausliefern soll, zu unterzeichnen. Am Ende des Gespräches sicherte ich zu, mich die Tage darum zu kümmern, dann verabschiedete sich Kin auch schon und ich konnte mich um die andere Person kümmern, die im Kontor noch immer auf mich wartete. Eine der Stadtsklavinnen hatte ihr zwischenzeitlich was zu trinken gebracht, so das sie mir wenigstens nicht verdurstet war in der Zwischenzeit und da Shani mich nun auch informiert hatte wer auf mich wartete, wusste ich in etwa was auf mich zukommt.


Es war Meral die Bauerstochter, die es vor kurzem zu uns verschlagen hatte und die nun ein Haus mieten wollte. Ich wunderte mich zwar darüber woher sie das Geld nehmen will, da ich mir nicht vorstellen konnte dass unser Bauer ihr so viel bezahlen würde aber sie erklärte mir das sie nun eine Anstellung bei der roten Kaste hätte und sich außerdem ein Zubrot verdienen wollte in dem sie frisches Sa Tarna Brote bäckt und zum Verkauf anbietet. Hmm, nun gut, das sollte wohl reichen um sich ein Haus leisten zu können, vor allem auch brauchte sie auch eins wenn sie noch backen wollte. Jenes Haus welches der Hauptmann ihr vorgeschlagen hatte, lehnte sie aber ab. Sie wollte lieber die ehemalige Schneiderei mieten oder noch lieber aus Sicherheitsgründen in die Oberstadt.


Das passte mir, schon aus Gründen der Brandgefahr, so gar nicht und so redete ich mit Engelszungen auf sie ein, doch die alte Schneiderei in der Unterstadt zu mieten, schließlich hatte sie dort auch viel kürzere Wege für Warenanlieferung und Verkauf und um ihre Sicherheit braucht sie sich keine Sorgen machen, schließlich stand sie als Bewohnerin unter dem Schutz der Stadt und durfte sich bei Gefahr jederzeit in die Oberstadt zurückziehen. Ich musste ziemlich überzeugend gewesen sein denn sie ließ sich umstimmen und mietete das Haus in der Unterstadt. Bevor ich ihr aber den Schlüssel überreichte, nahm ich sie noch mit in den Ratssaal wo ich ihr den Ort zeigte wo sie ihre Miete zahlen kann, dann brachte ich sie noch zum Stadttor um sicher zu gehen das sie sich nicht in der Oberstadt verläuft.


Ich vermied es ihr in die Unterstadt zu folgen, einfach weil ich befürchtete das mir dies noch mehr Arbeit einbringen würde. Stattdessen wählte ich den Weg zurück zu meinem Haus um mir die Stadtsklavin die, woher auch immer, der Vosk angeschwemmt hatte, mir etwas näher anzuschauen. Nackt war sie eh schon, das ersparte mir einiges an Arbeit und auch das richtige Collar trug sie schon wie ich bei näherer Betrachtung feststellen konnte. Während ich sie also musterte, stellte ich noch einige an sich belanglose Fragen, deren Beantwortung später aber noch wichtig werden konnte. So war sie schon seit zwei Tagen in der Stadt, konnte also frühestens in drei Tagen weiterverkauft werden und das Vorkaufsrecht hatte Ariana, dadurch das sie die Sklavin aufgegriffen hatte, sich gesichert.


Stutzig wurde ich erst als ich feststellte das die Stadtsklavin noch kein Branding hatte und hörte deswegen auch gleich mit der Fragerei auf. Obwohl, eigentlich änderten sich die Fragen nur und der Ton wurde schärfer. Nicht nur das ich lauter wurde, auch Shani bekam ihr Fett weg. Wieso die Sklavin nicht gebrandet wurde, wenn sie schon beim Schmied zum Collarwechsel war, wollte mir nicht in den Kopf rein. Sie hatte sich von der Neuen belatschern lassen, die der Meinung war, sie bräuchte sich nicht branden zu lassen und Shani traute sich nun nicht dies zu entscheiden. Mir wiederum war es egal! Eine Sklavin hat ein Branding zu tragen, denn nur dieses weißt sie sicher als Sklavin aus, mal ganz davon abgesehen das ich sie nach den Handelsgesetzen nicht ohne Branding verkaufen durfte. Ich ließ mich auf keinerlei Diskussion ein und ließ Shani die Sklavin ins Haus bringen, morgen werde ich sie selber dem Schmied vorstellen.

GR

Sonntag, 28. September 2014

Rückmeldung

Da ich mir eine gute Woche Urlaub und damit auch eine Auszeit aus dem RP gegönnt habe, gab es natürlich nicht viel bis gar nichts was ich hätte bloggen können. So ganz habe ich die Gor-RP Szene aber nicht aus den Augen verloren und dabei immer mal wieder in den Blogs gestöbert. Dabei ist mir ein Post bei Kiu oder wie immer sie jetzt auch IC heißt, aufgefallen, den ich euch nicht vorenthalten will


Dass was da geschrieben steht sollten sich einige Sklavenspieler(innen) durchaus mal zu Herzen nehmen oder wenigstens darüber nachdenken, das würde schon viel helfen. Wer jetzt denkt, ich spiel ja nen Freien, ich brauch das nicht lesen, weit gefehlt. Auch für Freie finden sich in diesem Post viele Anregungen die gerne mal außer Acht gelassen werden. Natürlich wird dort Gor nicht allumfänglich erklärt aber die Sichtweise auf einige spezielle Punkte des Gor-Universums sehr gut erklärt.

So, ab heute Abend werde ich auch wieder IC sein und so könnte es passieren das es morgen schon einen Blogpost über das Geschehen in Jorts Fähre gibt, schließlich habe ich einiges aufzuarbeiten wie der jortsche Blog beweist.

GR

Samstag, 20. September 2014

Das Tatrixnachbeben

..... beziehungsweise Bebchen oder wie immer auch die Verkleinerungsform von Beben heißt. Jedenfalls hatte ich die Aufgabe eine Kopie des Schreibens, welches an die Tatrix ging, zu dem Richter nach Kasra zu schaffen der für die Tatrix das "Drohschreiben" verfasst hatte. Auf dem Weg zum Hafen machte ich einen kleinen Umweg über den Marktplatz um Kin von meiner anstehenden Reise zu informieren. Auf einen Begleitschutz verzichtete ich, auch weil die Rarii heute besseres zu tun hatten. Der Bemerkung welche noch fiel, schenkte ich nicht weiter Beachtung, denn das ich Kasra alleine einnehmen konnte, glaubte ich nun wirklich nicht. Nicht ahnend wie Recht der Krieger damit haben sollte.

Das der Hafen von Kasra nicht allzu belebt war, machte mich nicht wirklich stutzig und so lenkte ich meine Schritte nach oben in die Stadt. Das dann niemand im Feuerkrug anzutreffen war löste doch einige Bedenken bei mir aus aber vielleicht war ja auch nur der Paga aus und alle saßen zu Hause. Also stolperte ich durch die menschenleeren Gassen von Kasra, immer auf der Suche nach einem menschlichen Wesen das mir helfen könnte den Richter zu finden. Doch meine Suche war nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Egal was ich anstellte, egal wo ich suchte, es war einfach niemand zu finden.

Die Geschäfte verwaist, die offiziellen Gebäude leer, nur in der Bibliothek fand ich dann ((einen selbst hinemoteten)) Blaukastigen mit dem ich reden konnte. Diesem kleinen Schreiber und Bibliothekar drückte ich mein Schreiben mit der Bitte um Weiterleitung an den Richter in die Hand und ließ mir dem Empfang quittieren, dann trat ich die Rückreise nach Jorts Fähre an.

GR

Freitag, 19. September 2014

weiteres Strandgut

Herrlich! Wenn die Krieger sich beim Training abreagiert haben wirkt die Stadt gleich viel friedlicher und man kann ohne Angst um Leib und Leben durch die Gassen der Stadt laufen, bis man, ja bis man am Stadttor doch auf ein paar Rarii trifft. Außer den dort üblicherweise herumlungernden Stadtwachen traf ich diesmal dort auch den Hauptmann und da er ebenfalls im Rat ist war dies die passende Gelegenheit mit ihm über das Tatrixschreiben zu reden. Dies hatte ich in ahnlanger, mühevoller Diktierarbeit endlich fertiggestellt und hoffte es es auch so durch den Rat zu bekommen damit es versandt werden konnte.


Kin seine Zustimmung zu bekommen war relativ einfach, auch wenn es ihm, wie ich vermutet hatte, zu lasch war und er die Tatrix lieber ein wenig provoziert hätte. Allerdings gab es ja noch ein anderes Ratsmitglied welches da wesentlich gemäßigter war und zwischen diesen Beiden musste man eben bei der Erstellung dieses Schreibens hin und her lavieren. Dass dies recht gut gelungen war, zeigte die Tatsache das auch das dritte Ratsmitglied dem Entwurf kurzerhand zustimmte. Da auch ich mit meiner Meinung über die Tatrix eher in Kin seine Richtung tendierte, erklärte ich mich bereit die Kopie des Schreibens nach Kasra zu bringen um in der Oase der 2 Scimitare keine weitere Provokation ins Leben zu rufen.


Meine beiden Ratskollegen stimmten dem zu und machten unter sich aus wer von ihnen nun in diese Oase reist. Das Ergebnis bekam ich schon gar nicht mehr mit, denn nun war ich schon auf den Weg in die Unterstadt. Im Hafenviertel bremste ich ab und musste feststellen das meine Sklavin schon wieder einen Fremden, beziehungsweise heute eine Fremde eingesammelt hatte. Ich ging zu den Zweien rüber um mal nachzuhaken was da los war. Die Frau deren Namen ich schon wieder vergessen habe, wirkte leicht verstört und ein bisschen wie ein Tabuk auf der Flucht. Ansonsten war sie aber entsprechend ihres Standes gekleidet und mit einem Schleier versehen, so das man vorerst nichts sagen konnte.


Trotzdem horchte ich sie ein wenig aus und das was sie mir erzählte klang ziemlich wirr. Mal sehen ob ich das halbwegs verständlich und in den richtigen Zusammenhängen wiedergeben kann. Also, wenn ich sie richtig verstanden habe war sie die Tochter eines Bauern aus Kassau. Sie war mit einem Schiff angekommen, mit dem sie eigentlich zu ihrem zukünftigen Gefährten verbracht werden sollte. Zu ihrem Schutz begleitete sie einer ihrer Vetter, doch genau der hatte sie hier in Jorts Fähre sitzen lassen und war mit allem was ihr gehörte verschwunden. Das Einzige was sie jetzt noch besaß war das was sie am Leibe trug und dazu gehörte zu ihrem Glück ein kleiner Beutel mit wenigen Kupfermünzen.


Nun war guter Rat teuer, ohne Arbeit und mit dem paar Münzen würde sie keine Hand überleben und ihr würde nur noch die Möglichkeit bleiben sich zu unterwerfen. Doch Sklavinnen haben wir zur Zeit genug, was uns fehlte waren freie Frauen, zu viele Junggesellen stolperten noch immer durch Jorts Fähre. Deshalb war mein Plan sie auf dem Hof unterzubringen und deshalb stimmte ich auch zu als Shani fragte ob sie den Krieger suchen soll der den Hof bewirtschaftet. Vorher sollte sie aber die Fremde noch ins Gasthaus bringen. Während das geschah unterhielt ich mich noch mit der Schneiderin am Hafen, die auf eine Depesche von ihrem Bruder wartete die aber auch heute nicht ankam.

Von dem vielem Gequatsche jetzt, bekam ich nun langsam auch Hunger und folgte der Schneiderin zur Herberge um mich nach der Fremden zu erkundigen und vor allem mir noch schnell einen Paga zu gönnen. Wie sich herausstellte hatte sie etwas zu essen bekommen und auch ein Zimmer in der Herberge. Da sie auch schon mit dem Krieger vom Hof gesprochen hatte und der ihr sagte sie solle sich morgen früh bei ihm melden, konnte ich mich nun entspannt zurücklehnen und meinen Paga genießen.

GR

Donnerstag, 18. September 2014

Nur nicht in der Nähe von Kriegern sein

Nach dem ich den gestrigen Stress hinter mir gelassen hatte, wollte ich heute nur ein paar kleinere Dinge erledigen und ansonsten den Priesterkönig einem guten Mann sein lassen. Aber bevor es soweit war hatte ich noch eine schwierige Prüfung zu absolvieren. Es war Mitte der Hand und wie immer an diesem Tag stand das Training der Krieger an. Nur fand es diesmal nicht auf der Kriegerwiese statt sondern in der Oberstadt. Häuserkampf war das bestimmende Thema. Jetzt musste ich also zusehen das ich unfallfrei die Oberstadt verlassen konnte, ohne das mich einer oder mehrere Krieger über den Haufen rannten.


Zum Glück liegt die Händlergasse etwas abseits mit direkter Anbindung zum Stadttor so das ich dieses Problem ziemlich schnell bewältigen konnte. Kaum hatte ich das Haupttor passiert konnte ich es ruhig angehen lassen und schlendert langsam die Anhöhe hinunter ins Hafenviertels. Dort trieb sich auch Shani herum und unterhielt sich mit einem mir fremden Mann. Ich ging auf die beiden zu und ziemlich schnell stellte sich heraus, dass dieser Mann auf der Suche war, auf der Suche nach einer neuen Heimat. So drückte er sich zumindest aus, allerdings fragte ich da nicht groß nach, auch weil ihn mehr noch als eine neue Heimat, erstmal interessierte wo er eine Unterkunft für die Nacht und etwas zu Essen bekommen kann.


Da nicht klar war ob die Wirtin in der Herberge war, gab ich ihm Shani mit damit sie ihm den Weg zeigt und im Zweifelsfall auch schon mal was Essbares auf den Tisch stellt. Ich unterhielt mich noch mit einigen mobilen Händlern im Hafenbreich die hier ihre Waren feil boten und folgte den Beiden später auch zur Herberge, traf aber unterwegs noch auf unserem Schmied. Er hatte ja gestern mitbekommen das ich nach Argentum reisen wollte und sprach mich auch darauf an. Nun hatte ich gestern wahrlich nicht die großen Geschäfte abgeschlossen aber die Info das man in Argentum zum Se'Kara ein Fest feiern wollte, die gab ich gerne weiter, vielleicht konnte ja auch der Schmied einige seiner Erzeugnisse dort verkaufen.


Diese Hoffnung hatte er auch und so unterhielten wir uns noch etwas zu diesem Thema bis dann plötzlich die Rarii überfallartig in das Gasthaus einfielen, das Training war wohl zu Ende. Zum Glück verabschiedete sich jetzt Mykur, unser Schmied, von mir, denn ab jetzt verstand man in dem aufkommenden Stimmengewirr kaum noch sein eigenes Wort  und so konzentrierte ich mich von nun an auf den Paga den mir Shani zwischenzeitlich gebracht hatte. Als es später ruhiger wurde kam Kin noch zu mir und bat mich mir ein Schreiben anzuschauen das er aufgesetzt hatte. Anna hatte ihn wohl gebeten ihr ein wenig Geld als Startkapital zu leihen und nun wollte er wissen ob er mit dem selbst formulierten Schuldschein so durchkommt.

Würde er natürlich nicht kommen, denn der war viel zu schwammig formuliert und ich machte ihn auf die Schwachstellen aufmerksam. Das war natürlich ein Fehler denn nun hatte ich Arbeit an der Backe weil Kin meinte, ich könnte ja das Schreiben ja für ihn überarbeiten. Etwas widerwillig steckte ich die kleine Schriftrolle ein und wollte gerade anfangen mit motzen als die zweite Schneiderin auftauchte und Kin genau deswegen ansprach. Sie hätte eine andere Art der Finanzierung gefunden und in der Kombination mit ausgehandelten Nachlässen bei ihren Zulieferern würde sie das Geld nun doch nicht brauchen. Meine Hände zerknüllten das Pergament, manche Probleme erledigen sich halt von allein.

GR

Mittwoch, 17. September 2014

Auf nach Argentum

Dass ich gestern den Tag faul in meinem Haus verbracht hatte, rächte sich heute fürchterlich. Eigentlich wollte ich ja nach Argentum reisen aber vorher musste ich dem Zeugmeister der roten Kaste noch eine Vertragskopie als Anhalt und Entwurf für einen Liefervertrag für Arzneien und Heilmitteln übergeben und zum anderen musste ich dringend noch mit Val wegen der Pacht für die Herberge reden. Also kramte ich schnell das Schreiben heraus, die Kopie hatte ich zum Glück gestern schon anfertigen lassen, und ließ Shani die Sachen für die Reise packen, dann sah ich auch schon zu dass ich raus kam.


Jarcath traf ich im Pagagarten der Hafentaverne an, er war ziemlich tiefenentspannt und ließ sich gerade von Dina ein Ale servieren. Also genau der richtige Zeitpunkt um ihn mit etwas dienstlichem zu belangen. Es dauerte auch nicht wirklich lange und ich hatte ihm die Kopie in die Hand gedrückt so dass er die Verhandlungen mit den Lieferservice der grünen Kaste aus Belnend fortsetzen konnte. Jetzt war zu klären wo Val steckte, doch wie immer wenn man es eilig hat, wusste natürlich niemand Bescheid wo sich der Sattler aufhielt. Bevor ich jetzt ahnlang durch die Stadt lief um ihn zu suchen war es vielleicht besser Bal, mit dem ich die Reise nach Argentum antreten wollte Bescheid zu geben das ich mich ein wenig verspäte.


Den Krieger wiederum fand ich in der Schmiede wo er Myrkur half die eingetretene Tür zu reparieren. Ich besprach mich kurz mit ihm und wollte mich gerade wieder auf die Suche nach Val begeben als genau jener hinter mir stand. Perfekt! Ich ließ mich also zu ihm nach Hause und auf einem Paga einladen, um den Rest, die Pacht der Herberge betreffend, zu besprechen. Zeit genug hatte ich ja noch, jetzt war zwar Val verfügbar aber Shani scheinbar noch nicht mit packen fertig. Da ich das erste Mal in Val seinem Haus war, schaute ich mich in Ruhe um und nachdem der Sattler den Paga gebracht hatte nahm ich den angebotenen Platz dankend an.


Kurz gingen wir noch einmal die Bedingungen für die Pacht durch, sprachen auch nochmal über die veränderten Preise und ich versprach ihm, so ich eine Kopie seiner Preisliste bekomme, die Preise in der Hafentaverne anpassen zu lassen. Wir besiegelten das Vertragswerk mit einem Handschlag und genau in jenem Moment tauchte auch Shani mit dem Reisegepäck auf, irgend jemand musste ihr verraten haben wo ich zu finden bin. Jetzt hieß es wieder Bal aufzutreiben, der hielt sich zum Glück immer noch in der Schmiede auf und da ich dort auch noch einen meiner Ratskollegen traf, konnte ich mich auch gleich noch nach Argentum abmelden und bekam den "Auftrag" auf Bal aufzupassen damit dieser nicht wieder eine eventuell vorhandene Tatrix angeht.


Bal hatte vorgeschlagen den Landweg zu nehmen, sein Thalarion brauchte Auslauf, sagte er. Das war die perfekte Gelegenheit auch mal meine Kaiilas zu bewegen und sie einem Dauertest zu unterziehen um endlich einschätzen zu können was Shani damals wirklich zugelaufen war. Ich überließ meiner Slavin die Stute und nahm für mich den jungen Kaiilahengst, während Bal sein Thalarion aus dem Gatter holte, dann ging es auch schon los. In Argentum angekommen gaben wir die Tiere am Rande der Stadt in Obhut, schon allein damit sie nicht das Pflaster beschmutzen und wir für dessen Reinigung aufkommen müssen, dann begaben wir uns auf die Suche nach Menschen die hier vielleicht auch was zu sagen haben.


Es dauerte auch eine ganze Weile bis wir einem Schreiber und einem Krieger trafen die uns nach einer Begrüßung und einem folgendem kurzen Gespräch in die Taverne einluden. Wortführer war hier Bal, er war in Argentum geboren und hatte nach langer Abwesenheit verdammt viele Fragen zu der Stadt und zu Personen die ihm noch von früher in Erinnerung geblieben waren. Ich trank gelegentlich von meinem Paga und hörte weitestgehend nur zu, erst als das Gespräch darauf kam das man in Argentum den Se'Kara groß feiern wollte, wurde es für mich wieder interessant, schließlich sind solche Volksfeste auch immer eine Möglichkeit ein paar Münzen zusätzlich zu verdienen.


Ich ließ mir also den genauen Termin geben und dann war die Zeit auch schon wieder ran um den Rückweg anzutreten. Tatsächlich fanden wir auch unsere Tiere unversehrt, gefüttert und getränkt wieder. Ich bezahlte den Mann der diese für unseren Aufenhalt in Obhut hatte und dann ging es zurück in Richtung Jorts Fähre.

GR

Montag, 15. September 2014

Türen eingerannt

Dass die Ärztin aus Belnend wieder in Amt und Würden war, würde sich sicher noch als sehr hilfreich erweisen, war einer meiner letzten Gedanken gestern, dass es aber so schnell gehen würde hatte ich nun auch nicht vermutet. Zwar schien alles ruhig als ich mich auf den Weg in die Unterstadt machte, nur merkwürdig viele Krieger lungerten am Stadttor herum, aber das hatte ja noch nichts zu sagen. Ich hielt mich also eine Weile am Tor auf, besprach mich kurz mit dem einen oder anderen Rarius und als die sich fast alle in Richtung Kriegerwiese zu einem außerplanmäßigen Training verdrückten, ging ich zum Haus des Schmiedes aus dem ein lautes Krachen ertönt war und vor dem sich mittlerweile ein gewisser Menschenauflauf gebildet hatte.


Ich kam noch rechtzeitig dazu wie Bal gerade unter den Augen der Schaulustigen die Haustür eintrat. Angeblich wäre sie nicht zu öffnen gewesen , erfuhr ich, und der Schmied würde drinnen bewusstlos herumliegen. Achselzuckend behielt ich das Schauspiel im Auge und als sich die Traube der Sensationsgierigen vor der Tür drängte, nahm ich dem Fensterplatz, wo man zwar weniger hörte aber dafür deutlich besser sah. Bei dem Schwarm aufgeregter Vulos der sich jetzt im Haus des Schmiedes befand konnte man Selbigen fast um seinem tiefen Schlaf beneiden, der ihm davon nichts mitbekommen ließ.


Doch dies sollte sich schnell ändern. Zwei Eimer Wasser, von zwei Sklavinnen aus zwei verschiedenen Brunnen geholt, die man fast gleichzeitig über ihm auskippte, brachte den Schmied wieder zur Besinnung auch wenn er noch recht benommen wirkte und die Situation nicht wirklich einordnen konnte. Während jetzt ein mittelprächtiger Streit ausbrach wie man den verwirrten Schmied weiter behandelt, kam tatsächlich jemand auf die Idee, eine Sklavin nach der Ärztin zu schicken. Leider war diese, also die Ärztin, nicht die Sklavin,  nicht auffindbar, es hieß sie ist auf Hausbesuch in der Stadt unterwegs, was zur Folge hatte, dass das Durcheinander eskalierte.

Was nun genau passiert war, war gar nicht so leicht in Erfahrung zu bringen. Fakt war wohl das die Tür klemmte und der Schmied mit voller Wucht dagegen gelaufen war, was ihn aus den Latschen haute und dazu führte das er besinnungslos und mit einem Horn von Beule auf dem Boden lag. Was genau mit der Tür passiert war, ließ sich jetzt nicht mehr herausfinden, von einer nicht ganz fachmännisch ausgeführten Reparatur war die Rede. Da sich die Situation langsam entspannte, auch brachte man nun den Schmied nach oben wo sich seine Sklavinnen um ihn kümmern sollten bis die Ärztin endlich auftaucht, kümmerte ich mich nun wieder um wichtige Dinge, Zum beispiel sprach ich mit Jarcath über die Bevorratung mit Medikamenten in Krisenfällen.


Nun wo das Schauspiel endgültig vorüber war, ließ ich mich von Bal zu einem Paga einladen und ging die paar Schritte bis zum Gasthaus über den Platz. Dort besprachen wir nochmal die Idee gemeinsam nach Argentum zureisen, kamen davon aber wieder ab als plötzlich die Ärztin auftauchte und ich ihr Shani mitgab damit sie die Ärztin zum Haus des Schmiedes führen kann. Auch das Gespräch über die für Bal vorgesehene Strafe endete abrupt als Val dazu kam und einige Fragen zur Pacht des Gasthauses hatte. Für mich war das ganz gut so, denn nun brauchte ich mir nichts einfallen lassen was ich Bal zu den Konsequenzen der Tatrixaffäire erzähle. Schließlich wurde auch das zu einer kasteninternen Sache erklärt.

GR

Sonntag, 14. September 2014

Gespräch mit der Ärztin

Ich hatte gehört dass die Ärztin aus Belnend wieder in de Stadt ist. Das konnte nur bedeuten das sie entweder ihren Dienst nach der letzten Auseinandersetzung wieder aufnehmen wollte oder das sie dabei war die Praxis zu räumen. Viel dazwischen gab es nicht. Um im Zweifelsfall das Ärgste zu verhindern machte ich mich auf den Weg zur Krankenstation. Ich war aber nicht der Einzige der das Gespräch suchte. Da die Ärztin mich wohl auch aufsuchen wollte aber einen anderen Weg wählte, donnerte mir plötzlich aus weiblicher Kehle ein "Halt!" hinterher. Ich bremste also vor der Krankenstation scharf ab und sah mich um von wo der Ruf denn her kam.


Es war tatsächlich die Ärztin gewesen die jetzt schnellen Schrittes zurück kam aber auch unser drittes Ratsmitglied hatte wohl Kunde davon erhalten dass die Ärztin in der Stadt war und wollte sie ebenfalls aufsuchen. Nun standen wir drei zwischen Krankenstation und Kaserne herum und da sich der Krieger und die Ärztin noch nicht kannten kam es noch zu einen kleinem Geplänkel, welches sich aber schnell aufklärte. Da hier ein Problem zwischen hohen Kasten bestand, überließ ich die Gesprächsführung im Anschluss dem Krieger, der die Ärztin zum Brunnen bat wo er die kritischen Punkte mit ihr besprechen wollte.

Wie gesagt ich hielt mich etwas abseits und überließ das Reden dem Rarius, der sich jetzt den Vorfall aus der Sicht der Ärztin schildern ließ. Das Bild was sich daraus aufbaute, war deutlich anders als jenes welches mir Lucius geschildert hatte und selbst wenn man davon ausgeht das beide Berichte subjektiv gefärbt sind, so war ich doch eher bei der Darstellung der Ärztin denn der Bericht deckte sich mit dem was ich an Schlussfolgerungen aus Lucius seinem Bericht gezogen hatte. Noch aber hielte ich mich zurück und ließ das andere Ratsmitglied noch seine Fragen stellen. Als dieser damit fertig war und die Ärztin wissen wollte, ob sie noch hier erwünscht ist, schaute er mich fragend an.


Ich erhob mich von der Bank auf der ich saß und ging die paar Schritte zu den Beiden hinüber. Mehr zu dem Ratsmitglied gewandt, sagte ich das ich, unabhängig davon wie die Ärztin meine beiden Fragen beantwortet, dafür bin das sie hier weiter praktiziert. Er nickte und ließ mich gewähren. Die eine Frage nach dem Fingerknacken im Zusammenhang mit dem Verbandwechsel, beantwortete sie so wie ich es erwartet hatte und die zweite Frage, ob sie behauptet hätte als Heimsteinfremde mehr Einfluss auf den Rat zu haben als jener Beschwerdeführende Krieger, stritt sie vehement ab, sie wüsste was sie ist und kennt ihrem Platz, war die Antwort.


Ich war zufrieden mit dem was ich gehört hatte und bekräftigte dem Ratsmitglied gegenüber meine Ansicht das es durchaus im Sinne des Heimsteines ist wenn wir die Ärztin vollumfänglich mit allen Rechten und den dazu gehörigen Weisungsbefugnissen die sich aus ihrer medizinischen Tätigkeit ergeben, weiter arbeiten lassen. Wie ich es schon vermutet hatte stimmte mir mein Ratskollege zu und ließ mich die Details klären. Details die die Festanstellung und die Bekanntgabe in der Stadt betrafen. Hatte doch die Ärztin nach unserer Zusage das sie weiterarbeiten darf darum gebeten dies schriftlich festzuhalten und in der Stadt, insbesondere unter den Männern bekannt zugeben. Verständlich nach dem letzten Eklat.


Der Krieger verabschiedete sich nun, nicht ohne der Ärztin noch mitzuteilen das der Rest, Lucius betreffend, kastenintern geklärt wird. Ich besprach noch ein paar Kleinigkeiten mit ihr und als ich auch gehen wollte, bat sie darum sich für ein paar Ehn meine Sklavin ausleihen zu dürfen. Etwas was ich ihr nach dem ganzen Theater der letzten Tage natürlich nicht abschlagen konnte. Auf dem Heimweg traf ich noch Jarcath mit der zweiten Schneiderin, doch mehr als einen Gruß hatte ich für die Zwei heute nicht übrig, es war spät geworden.

GR

Samstag, 13. September 2014

Ein Spaziergang

Heute morgen rannten Boten durch die Stadt die, die Nachricht verteilten das Heute die Kriegerwiese und die angrenzenden Waldgebiete gesperrt seien. Grund war ein zusätzliches Training der Rarii bei der es um das Reiten von Tarns und das Abwerfen von einer Art Bomben ging. Da man keine Bewohner von Jorts in Gefahr bringen wollte, erging diese Anordnung, Mich selber tangierte dies nur am Rande, hielt ich mich doch eher seltener in den beschriebenen Gegenden auf. Deshalb nutzte ich auch den heutigen Tag vornehmlich dazu nach der gestrigen Feier etwas auszunüchtern. Um mich dabei nicht unnütz den Lärm der Krieger auszusetzen blieb ich tunlichst im Ortskern.


Ich hatte mich strategisch günstig vor der Herberge postiert so das die Wahrscheinlichkeit groß war den einen oder anderen Einwohner auf einen Plausch anzutreffen. Tatsächlich sprach ich mit den einen oder anderen Bürger über mehr oder weniger belanglose Dinge, bis irgendwann die zweite Schneiderin auftauchte. Da sie noch neu war in der Stadt, unterhielt ich mich ein wenig länger mit ihr und erfuhr so das sie sich zwar mittlerweile sicher zur Schneiderei in der Oberstadt fand, sich aber im Umland so gar nicht auskannte. Also beschrieb ich ihr in welchen Bereich sie sich sicher bewegen kann, es war ihr aber anzumerken, das entweder ich mich nicht sehr glücklich ausdrückte oder sie mir aus anderen Gründen nicht folgen konnte.


Deshalb schlug ich ihr vor, sie ein wenig herumzuführen, doch vorher hatte ich noch eine kurze Unterredung mit Lucius. Ich weiß nicht wie er darauf kam aber er wollte wissen ob auch Frauen die nicht dem Heimstein angehören aber in Jorts wohnen einen Eskorte auf Reisen zusteht. Das war nun eine zweischneidige Sache. Zum einen erwarteten wir das freie Frauen die in Jorts wohnen nicht alleine reisen aber eine kostenlose Eskorte stand nur Frauen zu die dem Heimstein angehören. Alle anderen müssen den Krieger bezahlen, so lange er sie nicht aus freien Stücken begleitet. Lautete meine Antwort und dann schnappte ich mir die Schneiderin und zog los.


Mein erster Weg führte uns zum Waschplatz, von dort weiter zum Hof und zur Handelsstraße. Überall wo wir vorbeikamen verlor ich noch ein paar erläuternde Worte. Von der Handelsstraße aus führte ich die Schneiderin zu den Wasserfällen. Dort angekommen wies ich sie daraufhin das es zwar einige Frauen gibt die diese Gegend hier als Picknickplatz schätzten, dass man aber aufpassen muss da auch immer wieder Krieger mit ihrer Kajira hier baden, deren Treiben dann nicht unbedingt für die Augen freier Frauen geeignet ist. Von hier aus brachte ich die Schneiderin zu den Ka La Na Hainen. Die Aussicht die man von hier aus über die Ländereien von Jorts hatte begeisterte sie, allerdings musste ich ihr auch sagen das man von hier aus nicht weiter in östliche Richtung gehen sollte, da man sonst zu weit in die wäldlichen Gebiete vordringt wo nicht nur Sleens auf Beute warten, sondern auch oft genug Waldweiber ihr Unwesen treiben.


Da die Krieger oft genug Ärger mit diesen Weibern haben und ich dies für heute vermeiden wollte, hatte ich vor Anna nun in die Stadt zurückbringen, doch Shani meinte ich sollte vielleicht noch die Sumpfgebiete im Westen von Jorts Fähre zeigen. Na gut, ich ließ mich breitschlagen und setzte den Marsch fort. Ich mag diese Gegend nicht so sehr. Zwar ist der Sumpf schön anzusehen aber den Geruch der Sumpfgase mochte ich nicht und die Mücken dort waren auch nicht unbedingt etwas, was mich den Sumpf als Ausflugsziel empfehlen ließen. Anna empfand dies, als wir dort angekommen waren, wohl ähnlich, zumindest schätzte ich ihre Reaktionen so ein.


Deshalb hielt ich mir hier auch nicht lange auf und erwähnte nur noch das hier der perfekte Ort ist wenn man sich mal zwischen Tot und Sklaverei entscheiden müsste. Der Sumpf würde helfen, dem einen davon zu entrinnen. Ihre Reaktion war etwas anders als ich erwartet hatte. Sie sprach davon das man dann schon sehr verzweifelt sein müsste wenn man sein Leben in den Sümpfen deswegen ein Ende setzen will, sie selber hänge viel zu sehr an ihrem Leben. Ich beließ es dabei und brachte die Schneiderin nun endgültig wieder in zurück in die Stadt wo ich mich von ihr, nach dieser kleinen Führung verabschiedete.

GR


Freitag, 12. September 2014

Gefährtenschaft

Ich war heute dezent nervös, denn es stand eine Gefährtenschaft an und es war diesmal wieder an mir diese Zeremonie zu leiten. Es ist ja nicht so das ich noch keine gewissen Routinen für die Durchführung solcher und anderer Zeremonien entwickelt habe, trotzdem ist ein gewisses Lampenfieber nicht ganz von der Hand zu weisen. Eigentlich konnte aber auch nicht viel schief gehen, ich wusste das der Ratssaal im Kastenhaus vorbereitet war, meine vorbereitete Rede hatte ich bei mir, das Schlimmste was also passieren konnte war, das einer der beiden zukünftigen Gefährten kalte Füße bekommen und diesen feierlichen Akt im letzten Moment absagen könnte.


Genug gegrübelt! Ich ließ mir von Shani in eine meiner besseren Tuniken helfen, nahm die Schriftrolle mit der Rede an mich und machte mich auf den Weg zum Kastenhaus. Dort angekommen grüßte ich die Gäste die schon vor mir eingetroffen waren und ging dann zwischen den Bankreihen hindurch zu der Stelle von der aus ich gleich die Gefährtenschaft schließen wollte. Es war noch etwas Zeit, Zeit die ich nutzte um alle für die Zeremonie nötigen Utensilien auf Vorhandensein und Anordnung zu überprüfen. Ich schob sie mir noch ein wenig zurecht und als ich mich umdrehte sah ich wie Val vor dem Ratssaal nervös hin und her lief.


Mir fehlte noch der eigentliche Vertrag und so nutzte ich die Gelegenheit, ging nach draußen und ließ mir von Val den Vertrag geben um ihn dann wieder mit seiner Nervosität allein zu lassen. Drinnen entrollte ich den Vertrag, beschwerte die Ecken damit er offen blieb und wartete nun das es losging. Tatsächlich dauerte es jetzt auch nicht mehr lange bis die letzten Gäste da waren und die zukünftigen Gefährten den Raum betraten. Ich wartete bis die beiden nah bei mir standen, dann schlossen sich die Türen und nachdem ich die Anwesenden, inklusive des Sattlers und seiner zukünftigen Gefährtin, begrüßt hatte, begann ich mit meiner Rede.


Das Hauptthema meiner Rede war diesmal der Aufbau der goreanischen Gesellschaft innerhalb dieser ich den herausragenden Platz der Gefährtenschaft als Basis für alles übergeordnete hervorhob. Am Ende meiner Ausführungen gab ich den zukünftigen Gefährten meine Glückwünsche mit auf dem Weg und bat sie dann als Zeichen ihrer Verbundenheit den Wein der Liebe zu trinken. Dann erst ließ ich den administrativen Akt der Unterzeichnung des Gefährtenschaftsvertrages folgen. Damit waren die Beiden nun endgültig ihre freie Gefährtenschaft eingegangen und im Saal brandeten Rufe aus die, die Glückwünsche für das Paar herüber trugen.


Ich ließ den Sattler und die Wirtin in der Traube der Gratulanten zurück und begab mich zusammen mit dem Schmied nach draußen, hatten doch unsere Sklavinnen noch eine Überraschung vorbereitet und damit diese gelingen konnte, mussten wir helfend eingreifen. Nach einer endlos erscheinenden Zeit des Wartens verließen endlich auch die anderen den Saal und kamen die Stufen herab gestiegen. Der Schmied griff sich die Wirtin und zog sie unter einem Vorwand beiseite und ich machte das Gleiche mit dem Sattler. Aus dem Augenwinkeln schaute ich wo unsere Sklavinnen blieben und als sie nah genug waren, überließ ich den Sattler Shani.


Diese begann zusammen mit Feli, der Sklavin des Schmiedes einen Tanz, während dem sie die beiden Gefährten in lange Tücher wickelten und in einer Art Singsang das Zustandekommen der Gefährtenschaft erzählten. Die freien Gefährten wussten gar nicht wie ihnen geschah und noch ehe sie sich versahen war sie so in die Bänder eingewickelt, dass sie eng beieinander standen und sich nicht mehr ohne fremde Hilfe befreien konnten. Die beiden Sklavinnen erklärten noch das sie damit das Band der Gefährtenschaft symbolisieren wollten, dass nun hoffentlich lange halten wird und dann gaben sie die Zwei auch schon wieder frei.


Nun endlich konnte die Meute zum Gasthaus weiterziehen wo schon ordentlich aufgetischt war. Ale, Kalana, Paga und jede Menge Essen wartete auf die Gäste und entsprechend schnell füllte sich die Terrasse. Flink wuselten die Sklavinnen zwischen den Tischen hin und her bis schließlich die ersten Wünsche aller erfüllt waren.  Dann aber zog Dina alle Aufmerksamkeit auf sich denn ihr momentaner Herr hatte ihr erlaubt zur Feier des Tages einen Tanz aufzuführen. Man aß also langsamer, die Becher standen mal kurz still, so lange eben Dinas Tanz dauerte. Im Anschluss ließ es sich Bal dann nicht nehmen dem Gefährtenpaar zur Ehren, auf seiner Mundharmonika ein Ständchen zu bringen und so klang der Abend bei gutem Essen, viel zu Trinken und jede Menge Musik und Tänzen aus.

GR

Donnerstag, 11. September 2014

Tatrixkram

Ein ganz normaler Tag in der Handmitte, von der Kriegerwiese drang der Trainingslärm herrüber und ansonsten wirkte die Stadt wie ausgestorben. Mit dazu bei trug heute noch, dass sich die freien Weiber bei Sam im Leuchtturm treffen wollten. Für mich also die perfekte Gelegenheit einen Rundgang durch die Stadt zu machen. Am Brunnen vor der Herberge blieb ich stehen und nutzte die Gelegenheit mit ein paar Bewohnern zu reden die weder im Training involviert waren noch zur Leuchtturmparty wollten oder mussten. Wieder Erwarten kamen da doch noch einige zusammen.


Zum einen war das die Wirtin, die aber nicht viel Zeit hatte weil sie zwecks Anprobe zur Schneiderin musste und zum anderen der Schmied und der Sattler. Auch hier bestimmten kleidungstechnische Aspekte die Unterhaltung. Mich da aber tiefer zu involvieren fehlte mir die Gelegenheit, denn genau jetzt fingen mich meine beiden Ratskollegen weg und verschleppten mich zur Taverne um dort in Ruhe mit mir zu reden. Ich wusste erst gar nicht um was es ging, hatte ich doch das Tatrixtheater längst schon verdrängt. Doch genau dies war das Thema.


Kin kannte das Schreiben noch nicht und so händigte ich es ihm aus. Nach dem er sich das Pergament durchgelesen hatte, besprachen wir zu dritt kurz welche Konsequenzen dies haben könnte, für den Heimstein, die rote Kaste, Bal und natürlich auch für die Oase der 2 Scimitare. Relativ schnell fanden wir eine gemeinsame Linie wie wir mit diesem Vorfall umgehen wollen und einigten uns auf entsprechende Maßnahmen. Weil wir einmal bei dem Verhalten bestimmter Krieger waren, informierte ich meine beiden Ratskollegen auch darüber das wir aller Voraussicht nach die mühevoll eingestellte Ärztin wieder verloren haben.


Ich will nicht sagen dass dies Entsetzen auslöste aber die Verärgerung darüber wie dies zustande gekommen war, war den beiden Kriegern deutlich anzusehen. Auch hier wurden wir uns über die Verfahrensweise relativ schnell einig so das wir das Thema Rat für heute schließen konnten. Der eine Krieger verabschiedete sich und zurück blieb Kin, wir sprachen noch kurz über die morgige Gefährtenschaftszeremonie, hielten uns aber auch nicht ewig damit auf. War doch Kin die Gier nach einem gutem, kostenlosen Essen, auf das er für morgen hoffte, deutlich anzusehen. Na ja und wenn einem der Zahn tropft...... Egal, ich verabschiedete mich dann ebenfalls und machte ich auf den Heimweg.

GR

Mittwoch, 10. September 2014

Viel Lärm um Nichts

Nach einem arbeitsreichem Tag wollte ich eigentlich einen ruhigen machen und nur noch auf meiner Terrasse die letzten Strahlen des Zentralfeuers genießen. Doch wie so oft kam es anders als gedacht. Denn kaum war ich vor die Tür getreten stürmten auch schon zwei Freie die Stufen zu meinem Haus hoch und stritten sich wer zuerst mit mir unter vier Augen sprechen darf. In diesem Fall war es die Ärztin aus Belnend und Lucius. Anfangs wusste ich so gar nicht um was es ging, gut bei der Ärztin wusste ich das diese mich eh sprechen wollte aber bei Lucius? Bei diesem ganzen Gezeter ahnte ich aber schon Schlimmes.

Allein deswegen weil jeder lauthals sein Gründe vortrug warum ausgerechnet er, respektive sie, das Recht der ersten Rede haben sollte. Erst als ich vorschlug das man auch Schnick Schnack Schnuck spielen könnte um dies zu entscheiden, lenkte zumindest die Ärztin ein und ließ dem Krieger dem Vortritt. Ich hörte, nachdem die Ärztin gegangen war, dem Krieger zu und richtete mich dabei auf eine längere Rede ein. Im wesentlichen ging es darum das er seine Sklavin hat offen knien lassen, was bei der Ärztin Verärgerung auslöste und in vermeintlichen Drohungen der Ärztin, die Behandlung seiner Verwundungen betreffend, endete.


Jetzt fürchtete der Krieger das die Ärztin das wahr macht, dass die Frauen die Macht in Jorts ergreifen und dass sein Wort als Heimsteinangehöriger weniger wiegt als das einer Zugereisten. Ganz schön viel Aufregung noch zu so später Ahn. Ich hatte die Ärztin noch nicht gehört, musste aber schon Lucius die ersten Antworten geben, deshalb versuchte ich mich halbwegs diplomatisch aus der Affaire zu ziehen. Da auch ich Shani immer offen knien lasse, kenne ich die Anfeindungen die einem von Seiten der Frauen entgegenschlagen können aber ich kam noch nie in Versuchung deswegen den Rat anzurufen, weder in Jorts, noch in irgendeiner anderen Stadt.

Das sagte ich auch Lucius und das er sich sein hitziges Gemüt von seiner Sklavin ein wenig abkühlen lassen soll, dann kann man diese Aufreger auch einfach an sich abprallen lassen. Man muss ja nicht gleich solche Auseinandersetzungen provozieren. Mehr war von meiner Seite dazu nicht zu sagen außer das man freien Frauen den Respekt entgegen bringen soll der ihnen zusteht, was nicht damit gleichzusetzen ist das sie die Gorherrschaft übernehmen. Für mich war das Thema an dieser Stelle vorläufig beendet, erst würde ich noch mit der Ärztin reden müssen bevor ich eine Entscheidung treffen kann.


Die Entscheidung könnte auch bedeuten das ich diese an ein hochkastiges Ratsmitglied abtrete immerhin ging es hier um einen Streit zwischen einem Krieger und einer Ärztin. Doch noch war es nicht so weit und ich machte mich auf den Weg zur Ärztin, auch wenn es mittlerweile viel zu spät war um noch mit ihr diese Geschichte auszudiskutieren, so hatte ich es ihr doch versprochen. Ich traf sie, wie erwartet, in der Krankenstation an. Allerdings bat ich sie nur das Gespräch auf morgen zu verschieben, es war mir, wie schon gesagt, einfach viel zu spät. Ihre Antwort machte mir allerdings wenig Hoffnung da sie morgen schon wieder abreisen wollte.

Klar mir war bewusst das sie eigentlich in Belnend lebte und eh immer nur wenige Tage die Hand in Jorts weilte aber so wie sie sich ausdrückte klang es eher nach einen Abschied für immer, schlimmstenfalls würde ich sie morgen schon nicht mehr antreffen.

GR

Dienstag, 9. September 2014

Mit heißer Nadel genäht?

Je länger ich über das ominöse Schreiben aus der Oase der 2 Scimitare nachdachte, um so merkwürdiger kam mir das Ganze vor. Es waren ein paar Dinge die mir daran auffielen und die mich mittlerweile an der Echtheit des Dokumentes zweifeln ließen. Klar an dem Vorfall in der Oase gab es nichts zu deuteln, hatte Bal doch zugegeben das er mit der Tatrix recht respektlos umgegangen war aber was rennt sie auch ohne Schleier und mit wehenden Haaren durch den Wüstensand? Für eine freie Frau die Respekt erwartet völlig inakzeptabel, zumindest ich konnte das Verhalten des Kriegers durchaus nachvollziehen.

Es waren andere Dinge die mich stutzig werden und die Echtheit des Dokumentes anzweifeln ließen.


  1. Bal wurde auf Grund seines Verhaltens der Oase verwiesen und durch deren Krieger zum Tor geführt. Damit galt er für mich als bestraft. Die Oase hätte alle Möglichkeiten gehabt um ein Exempel zu statuieren.
  2. Wieso wurde das Schreiben in Kasra aufgesetzt und nicht in der Oase? Denn wenn sie das Schreiben schon doch einen Blaukastigen überbringen lassen, wieso schrieb dieser die Depesche nicht selber? Sollte er das nicht können und hat uns nur was vorgespielt?
  3. Drohte man uns, sollten wir den Forderungen nicht nachkommen würden wir die Beziehungen und Freundschaften zwischen der Oase und Jorts Fähre aufs Spiel setzen. Mir waren aber als erster Händler und Ratsmitglied von Jorts Fähre weder Handelsbeziehungen noch politische Beziehungen bekannt die wie zu dieser Oase unterhielten.


Alles in allem denke ich schon das dieses Schreiben eine Fälschung ist, von jemanden der uns schlechtes will. Von jemanden der zwar von diesem Vorfall etwas mitbekommen hatte aber dieses Schreiben in völliger Unkenntnis der tatsächlichen Umstände geschrieben hat. Wäre ich an der Stelle der Tatrix gewesen und mich hätten nachträgliche Rachegelüste geplagt, so hätte ich doch einen Schwarzen losgeschickt und hier nicht so einen Zinnober veranstaltet. Was solls? Weibervolk halt! So denn das Schreiben überhaupt echt ist.


Ich legte das Pergament bei Seite und verließ mein Haus. Der Erste der mir über den Weg lief war Val unser Sattler, er wollte die letzten Details wegen seiner Gefährtenschaft klären. Wir einigten uns relativ schnell dass die Zeremonie im Ratssaal stattfinden soll und er hinterher die Feier im Gasthaus ausrichtet. Ich versprach ihm noch das ich mich darum kümmere das ein entsprechender Aushang erfolgt und dann verabschiedete er sich auch schon. In der Zwischenzeit war dann auch Shani aufgetaucht der ich gleich den Auftrag mit dem Aushang überhalf. Bevor sie aber damit anfing, informierte sie mich noch das die Schneiderin nach einem zweiten Schlüssel gefragt hatte.


Diese hatte wohl die zweite Schneiderin, die vor einigen Tagen angereist war, zu sich genommen und für jene sollte der Schlüssel sein. Während also Shani sich ins Büro verkroch und dort den Aushang malte machte ich mich auf den Weg zur Schneiderei. Dort stand die Tür offen so das ich ohne große Umschweife eintrat. Ich legte den Schlüssel auf den Tisch und sprach mit der Schneiderin, ich nahm sie in die Pflicht und die Verantwortung, schließlich kannte ich die Neue noch nicht und hatte so gar keine Ahnung was ich von ihr zu halten hab. Andererseits verstand ich durchaus den Gedankengang das die Neue nur dann richtig mitarbeiten kann wenn sie Zugang zu dem Haus hat.


Das die neue Schneiderin aus dem Norden ist machte mich nicht unbedingt ruhiger, man weiß ja was man von diesen Nordweibern so zu halten hat aber die Tatsache das Ariana versicherte die Neue schon länger zu kennen und das sie ursprünglich wie unser Schmied aus Fehu Isa kommt, ließ mich ein wenig herunterkochen. Ich verabschiedete mich dann von den beiden Frauen und ging wieder nach draußen. Dort wartete schon Shani mit einem Stapel Pergamente auf mich. Damit scheuchte ich sie jetzt durch die Gassen der Stadt damit sie den Aushang verteilt, während ich mich an der Hafentaverne zum Abschluss des Tages noch einen Paga gönnte.

GR


Montag, 8. September 2014

Eine Botschaft aus der Wüste

Kaum war ich von meinem Bruder aus Tor zurück, traf mich die volle Breitseite liegengebliebener Arbeit. Das meiste war Kleinkram und bestand hauptsächlich darin das ich in erster Linie jede Menge Informationen aufsaugen musste, die Shani mir ungefiltert aus der Stadt mitbrachte. So war mittlerweile noch eine zweite Schneiderin in der Stadt aber zum Glück auch schon untergebracht und zum anderen soll sich ein hochwichtige Delegation aus der Oase der 2 Scimitare in der Stadt befinden. Befremdlich wurde es erst als ich erfuhr das der begleitende Oasenkrieger einen unserer Rarii angegriffen hatte und beide Krieger sich nun in ärztlicher Behandlung befanden.


Doch noch gab ich darauf nichts und hörte erstmal weiter zu. Was die Delegation genau wollte wusste keiner in der Stadt, nur das Bal mich unbedingt sprechen wollte bevor ich diese Diplomaten empfange, das war gesichert. Ich entschied mich in den Ratssaal zu gehen und schickte Shani los Bal aufzutreiben und danach die Delegation der Oase zum Kastenhaus zu führen. Es dauerte noch eine ganze Weile bis Bal im Ratssaal eintraf, Zeit mir Gedanken zu machen, auch wenn das nicht viel Sinn machte, da ich noch keinen neuen Informationen hatte. Zum Glück erschien jetzt Bal und setzte mich von den Vorgängen beim letzten Wandermarkt in der Oase der 2 Scimitare in Kenntnis.


Er war dort wohl etwas unflätig mit der Tatrix der Oase umgegangen. Ein wohl sehr schamloses Weib das ohne Schleier und wie eine Sklavin mit offenen Haaren über den Markt gegangen war. Ich konnte seine Reaktion durchaus verstehen, war ich doch am Rande der Tahari aufgewachsen und wusste das die Männer dort sehr auf die Tugendhaftigkeit ihrer Frauen achteten aber was will man schon von einem Wüstenstamm erwarten der sich von einer Frau regieren lässt? Da man Bal aus der Oase geworfen hatte, ihn sozusagen des Platzes verwiesen hatte, ging ich eigentlich davon aus das dies die Strafe gewesen war und war nun gespannt was mir die Gesandten erzählen würden.

Da Bal mich darum bat während des Treffens als Wache an meiner Seite bleiben zu dürfen, zumal der Krieger ja schon einmal ausfällig geworden war, erlaubte ich ihm das, allerdings unter der Bedingung das er egal was die Delegation sagt, sich nicht zur Sache äußert. Er akzeptierte dies und bezog seinen Posten. Ziemlich zeitgleich mit der Delegation traf auch Lucius ein und stellte sich zu Bal. Die Gesandtschaft bestand aus einem Schreiber und einem Krieger, wobei der Schreiber es war der mit die Depesche, von der bisher noch niemand wusste was darinnen steht, übergab. Ich nahm sie an mich und überflog das Geschriebene kurz.

Was da stand führte dazu das ich mir nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen konnte und es mich verdammt viel Anstrengung kostete, mit dem gebotenen Ernst in der Stimme zu antworten. Ich versprach der Delegation das die Oase innerhalb der geforderten Frist Antwort erhalten wird, mehr könne ich dazu nicht sagen da ich mich erst mit den anderen Ratsmitgliedern abstimmen muss. Allerdings stand für mich schon fest das wir diesen unsinnigen Forderungen nicht nachkommen werden. Es ging noch eine Weile hin und her, Der Schreiber aus der Oase drohte uns unterschwellig mit Krieg, in dem er sagte das Jorts sich schon zu viele Feinde gemacht hätte, die froh wären wenn sie sich an uns rächen könnten.


Ich nahm das zur Kenntnis und stufte es als Geschwafel ein, bevor diese Oasenkrieger bei uns sind haben sie sich entweder Blasen gelaufen oder sind als Hitze gewöhnte Wüstenbewohner an einer Erkältung zu Grunde gegangen, entsprechend überheblich wurde ich auch im Tonfall. Die Delegation aus der Oase nahm dies zum Anlass um sich zu verabschieden und der Krieger bat darum ihn frei zulassen, er durfte wohl die Mauern der Stadt nicht verlassen, und ihm auch seine Waffe wiederzugeben. Dies ließ  jetzt die jortschen Krieger laut werden, denn sie beriefen sich auf den Kodex, nach dem man denjenigen fragen muss der sie ihm abgenommen hat.

Ich war schon wieder in Gedanken und am lesen dieser merkwürdigen Botschaft, als ich nochmal kurz aufschaute und verkündete das wir in Jorts Fähre jetzt ein Exempel statuieren könnten um den Wüstenbewohner zu zeigen wie man mit Personen umgeht die gegen unsere Gesetze verstoßen. Dem Krieger droht der Pfahl, verkündete ich noch, da wir aber in Jorts Fähre bekannt sind für unseren Großmut und unser Nachsicht und Gutmüdigkeit, etwas, was der Tatrix scheinbar fehlt, erlasse ich dem Krieger die Strafe und er darf als freier Mann die Rückreise antreten. Was die Waffen angeht so soll er das mit den Kriegern klären, war das Letzte was ich dazu noch verlauten ließ und dann las ich weiter.
Schreiben  an die Stadt Jorts Fähre.
Sehr geehrter Stadtrat von Jorts Fähre,
im Auftrag der Oase der 2 Scimitare  wurde ich Mo Denver, Richter  con Kasra beauftragt das  Schreiben an Ihren Rat aufzusetzen.
Die hoch geehrte Tatrix Ronja der Oase der 2 Scimitare möchte Ihnen hiermit das Fehlverhalten ihres 1. ten Schwertes Sir Baljaro zur Kenntnis bringen.
Vorgeworfen wird  Ihm dass er die hoch geehrte Tatrix der Oase der 2 Scimitare in Frage stellt. Außerdem wurde er ausfallend und beleidigend und das in aller Öffentlichkeit. 
Der einzige Anlass war das die Tatrix  keinen Schleier trug!
Dies ist gemäß den Stadtgesetzen weder für hohe noch niedere Kasten vorgeschrieben!!
Hierzu liegen als Beweis einige Aussagen der Einwohner der Oase vor.
Die hoch geehrte Tatrix, Lady  Ronja  bittet den Stadtrat  diese Vorwürfe zu prüfen und gegebenenfalls Sir  Baljaro abzumahnen und ihm eine Strafe zuzusprechen  und das er sich auf den Weg  in die Oase der 2 Scimitare begibt um sich in höflichster Form  bei der hoch geehrten Tatrix, Lady Ronja zu entschuldigen.
Sollte diese formelle Entschuldigung erfolgen, so wäre die Tatrix bereit die Angelegenheit als bereinigt zu betrachten um auch die Beziehungen und Freundschaften zu Jorts aufrecht zu halten.
Um den Vorgang zu prüfen ist eine Frist von 2 Hand angemessen und die Oase der 2 Scimitare erwartet binnen der nächsten 2 Hand einen Boten mit einer Nachricht.
Sollte  die Oase der 2 Scimitare in der gesetzten Frist  keine Meldung bekommen wird die Oase der 2 Scimitare prüfen inwieweit weitere Schritte einzuleiten sind.
Es wäre traurig, sollte das Fehlverhalten von Sir Baljaro dazu führen die Beziehungen mit Jorts Fähre aufs Spiel zu setzen.
i.A. und Hochachtungsvoll
Sir Mo Denver
Richter / Diplomat  con Kasra
Als ich mit lesen fertig war, hatten die Krieger dies geklärt und der Rarius aus der Oase zog ohne seine Waffen von dannen. Allerdings hatte ich jetzt einen schlecht gelaunten Lucius am Hals, weil er der Meinung war das seine Rechte bei diesem Schiedsspruch nicht genügend berücksichtigt wurden wären. Doch mir war die Demütigung dieses Kriegers und der Oase in diesem Fall wichtiger als eine Entschädigung. Er hatte die Waffen des Oasenkriegers und im Zweifelsfall sieht man sich immer zweimal im Leben. Zum Glück gelang es mir davon auch Lucius zu überzeugen.


Ich rollte das Schreiben zusammen und verstaute es in meiner Tunika, dann machte ich mich auf die Suche nach meinen Ratskollegen. Kin war auf Wache und nicht ansprechbar. Aber den anderen Krieger der noch mit im Rat saß, den traf ich an. Ich übergab ihm das Schreiben mit der Bemerkung das, sollte tatsächlich ein Fehlverhalten vorliegen sollte, ich mich als Händler nicht in die Angelegenheiten der roten Kaste einmischen werde, dass ich aber davon ausgehe das wir keinen Heimsteinangehörigen woanders zu Kreuze kriechen lassen. Eine endgültige Antwort bekam ich nicht, er wollte erst die Anhörung, die er mit Kin zusammen durchführen wollte, abwarten.

GR