Sonntag, 31. Januar 2010

Von Raupen und betrunkenen Kriegerinnen

Trotz der Warnungen der kleinen Rothaarigen gestern trieb ich mich heute in den Wäldern nahe der Stadt herum. Doch weder stieß ich auf dieses wilde Rudel noch tappte ich in eine ihrer Fallen. So gesehen war alles nochmal gut gegangen. Auf den Rückweg zur Stadt sah ich am Waldrand eine Meute aufgeregter Amazonen. Ich versteckte mich und beobachtete aus der Ferne was da los war. Hören konnte ich sie nicht und zu sehen war nur das sie um etwas Unförmiges herum standen und aufgeregt durcheinander sprachen.

Leise schlich ich mich davon. Zum einen wollten ich damit nichts zu tun haben und zum anderen war ich mir sicher das sie es mir nachher schon berichten werden was da los war. Da ich nichts zu tun hatte, das Geschäft mit Eisenwaren dümpelte mehr dahin als das es mich wirklich aus lastete, setzte ich mich auf einen Stuhl vor der Schmiede, legte die Beine hoch und döste vor mich hin. Plötzlich wurde es unruhig auf den Marktplatz. Die ganzen Amazonen rannten an mir vorbei und brachten Loreena zum Heilerhaus.

Nur Cindy blieb stehen und, hatte ich es nicht geahnt, erzählte mir das dieses merkwürdige Teil was sie dort belagert hatten eine riesige Raupe war und diese auch noch auf Loreena gelegen habe. Zweifelnd sah ich sie an, wollt ihr das nicht so richtig glauben aber irgendwas musste ja daran sein so aufgeregt wie sie alle hin und her schossen. Die einen kümmerten sich um Loreena die anderen wollten das Vieh verbrennen. Mal davon abgesehen das diese Raupe sehr eklig aussehen sollte und ich keine Lust hatte sie von nahen zu sehen, war ich ganz froh als ich hörte das sie das Getier verbrennen wollten. Als dann Brigitt kam und nach Kampferöl fragte, war klar das irgendwas passiert sein musste was alle durcheinander brachte. Denn wie kämen sie denn sonst auf die Idee Kampferöl ausgerechnet in einer Schmiede zu suchen.

Ich musste das natürlich verneinen, wo sollte ich so etwas auch her haben. Brigitt ging dann, dafür tauchte Ly auf und berichtete Cindy das sie die Raupe verbrannt hatten und es ein fürchterlich Gestank gewesen sei. Zum Glück wehte der Wind von der Stadt weg so das von den Geruch nichts zu bemerken war. Cindy ging dann auch und wollte nach Loreena sehen aber Ly blieb bei mir und berichtete weiter voller Inbrunst von diesen Getier. Mit leicht angewiderten Gesichtsausdruck hörte ich ihr zu und war dann auch froh als sich das Gespräch langsam auf das Thema Pfeilspitzen drehte.

Stimmt, vor einiger Zeit schon hatte sie ein halbes Dutzend bei mir bestellt und sie nie abgeholt. Ich ging zu den kleinen Fässchen und nach dem klar war das sie auch die Rhombusförmigen bevorzugte kramte ich ihr dort sechs Stück heraus. Da ich kein Leder mehr hatte ließ ich sie durch meine Hände gleiten während ich mit Ly über den Preis verhandelte. Wir einigten uns darauf das sie mir ein Rehfell bringt und sie dann die Spitzen bekommen könnte. Da sie vorher schon sagte das sie noch eins in ihren Lager habe, stiebte sie davon um es zu holen.

Ich ließ es mir solange noch gut gehen und beobachtete die Hektik der Anderen und genoss es abseits des Trubels zu stehen. Kurze Zeit später war aber Ly zurück und breitete das Rehfell vor mir aus. Ich hockte mich hin, zog es glatt und prüfte dann den Zustand, die Festigkeit und Dicke. Mit dem Ergebnis war ich zufrieden, nahm das Fell und packt es weg. Dann ließ ich die Pfeilspitzen in Lys Hand gleiten. Man sah auch ihr an das sie mit den Geschäft zufrieden war. Dann verabschiedete sie sich Richtung Taverne.

Ich räumte noch etwas in der Schmiede auf sorgte dafür das das Feuer am Leben blieb. Dann wollte auch ich noch auf ein Bier in die Taverne gehen. Doch diese war auf einmal wie ausgestorben nur Sam saß zusammen gesunken am Tisch und schlief. Sie hatte wohl einen Wein zu viel. Da ich keine Lust hatte den Abend allein mit einer betrunkenen Kriegerin zu verbringen ging ich zurück in die Schmiede.

GR

Samstag, 30. Januar 2010

Handel

Landstreicher bleibt Landstreicher und so musste ich nach meinen wochenlangen Aufenthalt in den Mauern dieser Stadt, gefühlt mehrere Jahre, einfach mal raus, durch atmen ohne die beklemmende Enge einer Stadt um mich herum. So verschwand ich für ein paar Tage und führte mein altes Leben. Dabei ergaben sich für mich zwei Dinge. Zum einen merkte ich, so schön wie mein altes Leben war, so sehr hatte ich mich mittlerweile an die Annehmlichkeiten der Zivilisation gewöhnt und zum anderen brach ich endgültig mit den Traditionen meines Stammes. Da ich, wie es aussah nie wieder zu ihnen zurück kehren werde, war ich es leid weiterhin meinen Schädel kahl zu scheren wie es Tradition von jeden erwachsenen Mann verlangte. Seit dem ich als Mann galt bei unseren Stamm hatte ich meinen Kopf kahl geschoren, so wie es unsere Ahnen schon taten, doch nun brach ich damit.



Jetzt wo die Haare wieder sprießten und sich dem Wildwuchs hingaben den sie so noch nie kannten kehrte ich zurück in die Stadt. Ich stand noch zwischen den Marktständen und überlegte ob ich nicht noch etwas essbares brauchte als die kleine rothaarige Rebellin auftauchte. Sie wollte wissen ob ich die blutenden Steine gefunden hätte. Stimmt da war ja noch was, wir hatten unseren kleinen Handel noch nicht vollzogen. Ich bat sie mir zur Schmiede zu folgen. Zum Glück hatte ich die Pfeilspitzen vor meiner Abreise noch fertiggestellt. Ich wühlte in den Fass wo ich seit neuesten die Pfeilspitzen aufbewahrte bis ich die 10 Richtigen zusammen hatte. In der Zwischenzeit machte mich die Rebellin auf den Sack am Eingang der Schmiede aufmerksam. Den hatte ich in der Eile übersehen.

Die Pfeilspitzen wickelte ich in etwas Leder und steckte sie mir ein, erst wollte ich mir anschauen was sie da an geschleppt hatte. Ich öffnete den Sack und sah mir die Steine an, sie wogen schwer und schimmerten stellenweise metallisch. Es schien gutes reichhaltiges Eisenerz zu sein. Dann verpackte ich das Erz wieder und versuchte nicht zu zufrieden zu wirken. Wir kamen dann ein wenig vom Thema ab, denn jetzt bot sie mir noch grüne Steine an. Erst wusste ich gar nicht was sie von mir wollte und muss wohl auch ein ziemlich dummes Gesicht gemacht haben aber dann dämmerte es langsam.

Sie sagte die Steine wären grün aber wenn man das grüne abschabt schimmern sie fast wie Gold nur ein wenig dunkler. Sie sprach von Kupfer, es konnte nur Kupfer sein. Meine Freude verbarg ich, wollte ich doch den Preis dafür nicht in Höhe treiben. Und tatsächlich, sie versprach mir einen Sack davon wenn ich ihr Schwert in Ordnung bringe es hätte gelitten als sie die blutenden Steine ausgebrochen hatte. Damit war ich einverstanden. Nebenbei erinnerte ich sie auch noch daran das sie mir Holz versprochen hatte, das sich für Schwertgriffe eignen sollte. Sie schaute mich an als hätte ich da was aus den Tiefen ihres Gedächtnisses freigelegt und versicherte mir das sie sich auch um das Holz kümmern wolle.

Zum Schluss drückte ich ihr noch die wohlverdienten Pfeilspitzen in die Hand und nach einen prüfenden Blick ihrerseits in den kleinen Beutel wollte sie sich verabschieden entschied sich dann aber doch mir die neuesten Nachrichten aus diesen Land zu erzählen. So warnte sie mich vor einen Rudel wilder Tiere die schon acht Rehböcke gerissen hatten, davor das sie neue Fallen aufgestellt hatte und das vom Himmel Feuer auf die Taverne gefallen sei. Die ersten beiden Sachen waren sicher gut zu wissen, doch die Geschichte mit dem Feuer schien mir doch ziemlich unglaubwürdig.

Ein prüfender Blick hinüber zur Schenke zeigte mir das dort alles in Ordnung ist, keinerlei Spuren eines Feuers waren dort zu sehen. Nach einigen hin und her war klar das sie die Taverne am Meer meinte. Na da hatte die Amazonen ja noch Glück gehabt, Wasser zum löschen war ja genug da gewesen. Irgendwie schien sie zu merken das ich ihr nicht so richtig glaubte und sie verabschiedete sich von mir. Da fiel mir ein das ich ja noch etwas bräuchte. Meine Ledervorräte waren zur Neige gegangen, zu viele Pfeilspitzen hatte ich verkauft in letzter Zeit. Also bestellte ich bei ihr neues. Sie sagte zu, über den Preis wollten wir uns später einigen.

Dann ging sie wirklich. Aufreizend schwang sie beim gehen ihre Hüften so das ich kaum meinen Blick von ihr losreißen konnte.

GR

Freitag, 29. Januar 2010

Der Untergang

Ich wachte auf, es regnete immer noch, den Blick aus den Fenster konnte ich mir sparen zu deutlich war zu hören wie der Regen auf das Dach der Schneiderei trommelte. Neben mir lag Safira, ich ließ sie noch schlafen und stand auf, zog mir meine immer noch klammen Sachen an und ging nach draußen. Was ich sah verschlug mir den Atem. Das Wasser war noch weiter gestiegen praktisch das ganze Dorf stand unter Wasser, alles überschwemmt nur ein paar höher gelegene Gebäude standen noch im trockenen. Der Turm der drüben auf einen Hügel stand war eingestürzt, der Regen hatte den Boden zu sehr aufgeweicht und hielt die Last einfach nicht mehr. Suchend blickte ich über den Dorfplatz der jetzt mehr einen Meer glich, doch keine Menschenseele war zu sehen und eine merkwürdige Ruhe lag über den Dorf.



Gerade als ich meine Blicke los riss um Safira zu wecken damit sie schleunigst packt, trat sie auch schon aus der Tür und sah das Unheil. Dann kamen auch schon Bent, Kaisa und Flöte gelaufen die in der Kirche genächtigt hatten.. Aufregung breitete sich aus. Wo waren die anderen? Safira stürmte zum Dorf hinunter wollte Sylvi und Yve suchen nur mit Mühe konnten Bent und ich sie zurück halten. Wir sagten den Frauen das sie auf der kleinen Anhöhe bleiben sollten und machten uns selber auf den Weg die anderen Dorfbewohner zu suchen.

Wir gingen hinunter und wateten durch das Wasser, als wir an der Schmiede vorbei kamen hörte ich ein ächzen und knarren im Gebälk. Das Haus fing an zu wanken und fiel plötzlich wie ein Kartenhaus zusammen. Nur mit einen Sprung zur Seite konnten Bent und ich uns vor den herunterfallenden Trümmern retten. Dann hörten wir auch schon Yve rufen und auch Sylvi fanden wir bei der Brücke. Wie wir die Frauen holen wollten war auch Andre auf einmal da. Ich schickte ihn zu den anderen aufs Trockene. Gerade wollte ich mich umdrehen und Bent helfen als in meinen Rücken mit einen lauten Krachen die Schreinerei einstürzte.

Entsetzt starrte ich in die Richtung wo eben noch das Haus stand. Nur unweit davon entfernt befanden sich doch gerade noch Bent und Sylvi. Erleichtert sah ich sie durch dich Gicht, die das einstürzende Haus auf warf, auftauchen, scheinbar unverletzt. Wir brachten Sylvi zu den Anderen, wir hatten wohl alle beisammen. Auch Ana, Andres Frau war da. Doch irgend jemand fehlte noch. Da hörten wir ein rufen, es war Mell sie war noch auf der Burg. Bevor wir uns jedoch um sie kümmern konnten mussten Bent und ich Sylvi und Yve davon abhalten ihr Leben für ein paar Habseligkeiten zu riskieren, wollten sie doch unbedingt einen Karren retten der sowieso längst unter Wasser stand.

Nachdem wir das geklärt hatten gaben wir Andre zur Aufgabe sich um die Frauen zu kümmern und versuchten uns, dabei gegenseitig sichernd, zur Burg durch zuschlagen. Die Strömung zog schwer an uns doch wo wir erstmal die Brücke erreicht hatten, war es fast geschafft. Das Geländer gab uns Halt und wir erreichten sicher die Treppe die zur Burg hinaufführte. Auf den oberen Plateau der Treppe fanden wir Mell, hin und her gerissen von der Burg zu flüchten oder beim Grafen zu bleiben. Doch schließlich überwog die Angst und sie ließ sich von Bent zu den Anderen schaffen. Ich selber wollte noch zum Grafen, ihn auffordern unsere Flucht aus Ivendust zu erlauben, uns in Frieden ziehen zu lassen. Mit Bent vereinbarte ich eine Stunde, sollte ich bis dahin nicht wieder da sein sollten sie ohne mich den Weg antreten. Während Bent Mell in Sicherheit brachte, rannte ich die letzten Stufen bis zur Burg und öffnete das Tor zum Hof.

// Das Tor schloss sich hinter dem Hauptmann und laute Rufe halten durch die Burg die zum Teil noch im Dorf zu hören waren. Irgendwann wurden aus den Rufen ein Schreien und plötzlich drang der Klang zweier Schwerter die gegeneinander schlugen durch die Luft. Es schien in der Burg einen Kampf zu geben. Das metallische Klirren wurden immer lauter die Abstände der Töne immer kürzer und dann zerriss ein lauter Schrei die Abenddämmerung die langsam auf zog. Stille senkte sich wieder über Ivendust. //

Ich trat wieder vor die Burg, die Kleidung zerfetzt, Blut an meinen Armen und eine tiefe Schnittwunde im Gesicht. Schwankend lief ich die Treppe hinunter als plötzlich Safira auf mich zu gerannt kam. Was sollte das, was machte sie hier? Bent und Andre sollten doch aufpassen das keiner weg lief. Dann bemerkte sie meine Wunden, doch gerade als sie fragte was passiert sei durchschnitten gellende Schreie die Luft. Es war Kaisa die in der reißenden Strömung davon getrieben wurde. Bent versuchte sie noch zu retten, doch es war vergeblich, die Strömung zu stark. Wir mussten mit ansehen wie Kaisa, geklammert an ein Stück Treibgut immer weiter davon getragen wurde.

Safira machte sich Vorwürfe das sie Schuld sei an diesen tragischen Vorfall, war Kaisa ihr doch gefolgt wo sie zu mir wollte. Ich nahm sie in den Arm und brachte sie zurück ins Dorf. Die Treppe hinunter, hin zur Brücke waren wir schon gelangt als mit mit einen lauten Krachen das nächste Gebäude in sich zusammenfiel. Ich warf mich schützend über Safira, diesmal hatte es die Bäckerei erwischt, die Trümmer versperrten uns den Rückweg. Mühsam bahnten wir uns einen Weg aber zum Glück boten uns die Trümmer auch genug Halt so das die Strömung keine Chance hatte uns davon zu reißen.

Wir waren fast am rettenden Ufer bei den Anderen als Bent wutentbrannt und blind vor Schmerz über den Verlust seiner Geliebten auf Safira zu stürmte und ihr am liebsten den Hals umgedreht hätte. Nur mühsam konnte ich ihn davon abhalten und drängte ihn zurück ans Ufer. Doch Safira war jetzt endgültig am Boden zerstört und die Gewissensbisse die sie wegen Kaisa hatte nagten noch mehr an ihr. Nur mit größter Anstrengung schaffte ich es sie ans Ufer zu bringen. Dort sah ich das auch die Taverne brennend eingestürzt war und wie die anderen mir erzählten wohl auch den Wirt beim Versuch zu löschen unter sich begraben hatte.

So langsam bekam ich auch ein schlechtes Gewissen weil ich nicht schon eher reagiert hatte. Wenn wir gestern schon los gezogen wären hätten diese beiden Opfer vielleicht vermieden werden können. Ich versuchte diese Gedanken loszuwerden und gemeinsam mit Bent sammelten wir die Dorfbewohner um Ivendust zu verlassen. Doch plötzlich war Safira verschwunden und die nächste Suchaktion startete. Yve fand sie dann, sie hatte sich zwischen den Trümmern verkrochen, geplagt von ihren schlechten Gewissen das sie wegen Kaisa hatte. Zum Glück schaffte es Yve Safira zu beruhigen. Jetzt hatten wir alle beisammen, Safira lief noch schnell in die Schneiderei ihr Bündel zu holen dann sollte es losgehen.

Und wieder war das dieses Geräusch das wir heute alle nur zu gut kannten, dieses knarren wie wenn Holz gegeneinander reibt. Mit entsetzen sah ich das die Schneiderei wankte, die Tür fiel heraus und Safira war noch drinnen. Schnell hetzte ich dort hin und zerrte sie aus dem Haus heraus. Gerade noch rechtzeitig bevor die Schneiderei ins rutschen kam und sich absenkte. Zwar blieb sie dann stehen, drohte aber jeden Moment ein zustürzen.

Nun zogen wir los, immer bergauf nur weg von diesen Tal und den Wassermassen die es beherbergte. Am Gipfel angekommen warf ich einen Blick zurück auf das Dorf was mir jetzt über ein Jahr Heimat war. Wo ich Höhen und Tiefen erleben durfte, Intrigen überstand und die Liebe wiederfand. So wie mir ging es wohl allen. Keiner der nicht noch mal zurückschaute oder ein kurzes Gebet sprach. Dann begann der Abstieg von den Bergen und die Suche nach einen neuen Flecken Erde der unsere Heimat sein wird.

GR






Dienstag, 26. Januar 2010

Der Regen hört nicht auf

Es regnet, immer noch. Seit Tagen fällt er vom Himmel als wenn es kein morgen geben würde. Die Wasserspiegel des Flusses wie auch des Sees stiegen ständig an. Der Waschplatz und die Brücke zum Dorf der einzige Zugang zu selbigen waren schon überschwemmt. Die Dörfler wurden unruhig und das Vieh nervös. Nur den Grafen schien das alles nicht zu interessieren. Bei der Schmiede traf ich den Grafen und suchte das Gespräch mit ihm, versuchte ihn auf die Sorgen der Dörfler und auf ihre Ängste aufmerksam zu machen. Doch es hatte keinen Sinn. Ich glaube er hörte mir nicht mal richtig zu und hielt mir statt dessen einen Vortrag das er schon viel schlimmere Überschwemmungen erlebt hätte und ich mich nicht so haben solle. Dann ließ er mich einfach stehen.

Obwohl ich schon völlig durchnässt war setzte ich meinen Rundgang fort. Am See stand Sylvi und heulte ihrer davon geschwommenen Wäsche nach, während dessen Yve von ihren untergegangenen Haus erzählte. Dann berichtete sie das sogar der Keller der Taverne unter Wasser stehe und die ganzen Lebensmittel verderben würden. Um sie abzulenken und die Weiber auf andere Gedanken bringen befahl ich ihnen die Lebensmittel aus dem Keller zu retten und schickte Flöte gleich noch hinterher die wie angewurzelt neben mir stand. Kopfschüttelnd ging ich weiter, da hätten sie nun wirklich allein drauf kommen können.

Die höher gelegenen Gebäude, wie die Schneiderei und die Kirche, schienen sicher zu sein aber nach dem Bauernhof wollte ich mal noch kurz schauen. Auch hier war das Wasser bedenklich gestiegen aber es war noch gut einen Meter Platz in der Höhe ehe der Fluss über die Ufer treten konnte. Eilig ging ich zurück zur Taverne um mich aufzuwärmen und meine Sachen ein wenig zu trocknen. Drinnen stand der Graf und versuchte die Dörfler von seiner Meinung und das es vollkommen ungefährlich wäre in Ivendust zu überzeugen. Besonders glücklich agierte er nicht denn die Unruhe stieg weiter. Selbst die Nachricht das das Vieh noch in Sicherheit ist und nicht vom Hochwasser bedroht brachte keine Ruhe. So nützte er die Gelegenheit mir den Befehl zu geben das keiner das Dorf verlassen dürfe und verschwand.

So stand ich nun da und der ganze Unmut der Dörfler richtete sich gegen mich. Die einen wollten mit irgendwelchen Karren los und andere wollten sich auch nicht dadurch abhalten lassen als ich ihnen zu verstehen gab das ich den Befehl des Grafen notfalls auch mit dem Schwert durchsetzen werde. Der Medicus sprach auf mich ein, versuchte mich umzustimmen und selbst Safira vertraute mir nicht mehr und wollte mich dazu bewegen das wir das Dorf verlassen sollten. Das ging soweit das sie mich demonstrativ stehen ließ und sich zu den anderen Dorfbewohnern stellte. Zum Glück hatte der Medicus einen Einfall der vorübergehend für Ruhe sorgte.

Er schlug vor das alle in der Kirche nächtigen sollte, sie läge hoch genug und sei nicht unmittelbar von Hochwasser bedroht. Die meisten waren einverstanden, nur Yve passte es mal wieder nicht. Dabei war gerade sie es die am dringendsten ein Dach über den Kopf brauchte war ihr Haus doch schon von den Fluten verschlungen. Schon merkwürdig das sie das Haus Gottes als Obdach zu verschmähte. Jedenfalls nutzten nun alle die Gelegenheit ihre Sachen in die Kirche zu schaffen, nur ich blieb allein mit Safira in der Taverne.

Wieder drängte sie mich das Dorf zu verlassen und als alle Beruhigungsversuche fehl schlugen, entschloss ich mich ihr wenigstens ein wenig reinen Wein einzuschenken. So sagte ich ihr das ich den Grafen davon überzeugen werde das er uns morgen gehen lässt. Auf ihre Fragen was denn wäre wenn er nicht zustimmt antwortete ich ausweichend. Dann bat sie mich das wir doch Yve aufnehmen könnten, doch das verbat ich mir das diese Frau unter den selben Dach nächtigt wie ich. Wenn sie Yve tatsächlich zu uns einlädt sagte ich Safira werde ich in der Burg nächtigen. Wütend rannte sie raus rief noch ich solle mal wieder beichten gehen so schlecht wie ich handeln täte. Sobald Yve gebeichtet hat würde ich es ihr nach tun war meine Antwort. Zu mehr hatte ich auch keine Zeit.

Der Medicus war wohl schon etwas länger wieder in der Taverne gewesen und muss zumindest Teile meines Gespräches mit Safira den Grafen betreffend verfolgt haben. Er bot mir an mit mir zusammen zu arbeiten um das Dorf zu retten. Viel verraten wollte und konnte ich ihm nicht. So bat ich ihn nur um ein wenig Vertrauen und bot ihn dafür die Chance das wir hier alle heil heraus kommen würden ohne uns vor der Rache des Grafen fürchten zu müssen. Ganz traute er mir nicht trotzdem fragte er was er tun könne und so bat ich ihn dafür zu sorgen das die Frauen des Dorfes Ruhe halten würden, denn das er ein Händchen für diese hatte, habe er ja schon mehrfach bewiesen. Der Medicus stimmte zu, warnte aber das er mich im Auge behalten wolle und sehr genau beobachten werde was ich tue. Unseren Packt besiegelten wir dann mit mehreren Ale bevor Sir Bent das Bedürfnis verspürte sich um die verfressene Katze zu kümmern.

Ich machte mich dann auf den Weg nach Hause. Na gut was man so nach Hause nennt. Nun stand ich wieder im strömenden Regen und konnte mich nicht entscheiden ob ich zur Burg oder doch zur Schneiderei gehe. Wie ich also so hin und her gerissen dastehe sehe ich Safira bei Sylvi aus dem Haus kommen. Sie sagte mir das Yve nun bei Sylvi übernachten werde und wir nach Hause gehen könnten. Irgendwie wendet sich immer alles zum Guten auch morgen wenn ich mit dem Grafen rede werde, wird es so sein. Davon war ich überzeugt.

GR


Der versunkene Waschplatz.


Die Brücke zum Dorf.


Das Haus von Yve.

Sonntag, 24. Januar 2010

Es regnet seit Tagen

Der Winter in Ivendust war dieses Jahr äußert mild und alles das was sonst als Schnee auf den Boden fiel kam dieses Jahr als Regen herunter. Die tagelangen Regenfälle waren aber auch für solch einen milden Winter ungewöhnlich. Der Boden war so feucht das er kein Wasser mehr aufnehmen konnte. Langsam stieg auch der Wasserspiegels des Flusses als auch der des Sees. Der Waschplatz an seinen Ufern war schon nicht mehr nutzbar. Selbst das Vieh auf dem Bauernhöfen wurde nervös.

Unruhe machte sich unter den Bewohnern breit. Viele wollten weg oder wenigstens ihr Gut in Sicherheit bringen in dem sie es in die Berge schafften. Nur die Bewohner der höher gelegenen Dorfteile wiegten sich in Sicherheit. Selbst der Graf macht von seiner auf einen Berg gelegenen Burg einen auf Sicherheit und versuchte die Dörfler zu beruhigen. Keiner bekam die Erlaubnis das Dorf zu verlassen. Die Einzige die es wagte war die Bäckerin, die schon seit Tagen verschwunden war.

GR





Mittwoch, 20. Januar 2010

Pfeilspitzen gegen Altmetall

Der Stuhl stand noch vor der Schmiede und weil so viel nun auch nicht zu tun war setzte ich raus und lies es mir in der Abendsonne gut gehen. Ich sah noch Sandy mit einer schwarz gekleideten Fremden vorbei laufen dann döste ich weg. Bis, ja bis diese Kleine von den Rebellinen vorbei kam. Nach dem ich halbwegs zu mir gekommen war gingen wir in die Schmiede. Ich wollte wissen ob sie auch Pfeilspitzen bräuchte. Die von der Roothaarigen waren ja noch da, sie hatte sich ewig nicht mehr blicken lassen und notfalls hätte ich für sie neue gemacht.

Ich zeigte Loreena die Rhombusförmigen die ich für die andere Rebellin angefertigt hatte. Blöderweise waren es für sie nicht die richtigen. Langsam wurde es mir zu dumm und ich wollte ihr die Pfeilspitze wieder wegnehmen, doch ich war zu langsam sie schloss die Hand und zog sie zurück. Dabei fing sie an mir einen Vortrag über Pfeilspitzen für die Jagd und den Kampf zu halten. Nebenbei gab sie mir jetzt doch die Spitze wieder. Sie wollte jetzt welche die lang waren und zwei Widerhaken hatten. Nun war ich aber platt denn genau so waren die ersten die ich für die Rote gemacht hatte. Ich zog Loreena mit vor zu dem Amboss wo noch im Staub die Zeichnung zu sehen war die die Rothaarige gemacht hatte um mir die Form der Spitzen zu erklären.

Loreena schaute sich das an aber verstand es auch nicht und bestand auf ihrer Form. Obwohl ich ja ziemlich verpennt war hatte ich jetzt doch noch einen Lichtblick. Zum Glück hatte ich die anderen Spitzen noch nicht eingeschmolzen. Ich kramte in der Schmiede herum und fand sie tatsächlich wieder. Eine der Spitzen gab ich Loreena zur Begutachtung. Tatsächlich sagten sie ihr zu, nun mussten wir uns nur noch über den Preis einigen. Sie kramte ein altes Kettenglied aus ihren Beutel und bot es mir an. Ich nahm und schaute es mir an. Was sollte ich damit, ein einzelnes Glied reichte ja nicht mal um diese kleine Rebellin an die Kette zu legen. Sie erzählte dann das man bestimmt zwei prima Messer daraus schmieden könne. Skeptisch sah ich das Stück Alteisen an und warf es achtlos in die Ecke wo schon der Anker rum stand. Kettenstahl ist doch viel zu zäh als das man dort ein vernünftiges Messer draus machen kann.

Loreena ging in Ecke und holte mit der Bemerkung, noch wäre es ihres, das Kettenglied wieder hervor. Eine Weile feilschten wir dann noch, schließlich ging ich aber auf den Handel ein, hatte ich doch mittlerweile eine Idee was ich damit machen könnte. Ich gab ihr die Pfeilspitzen und nahm das Kettenglied an mich. Im gehen wollte Loreena noch wissen ob ich ihr auch Fleisch abnehmen würde. Der Gedanke war nicht schlecht wollte ich doch die Kriegerinnen dazu bringen das sie mit Münzen bezahlen und so war eine preiswerte Versorgung mit Essen auch weiterhin gesichert.

Dann verschwand sie und ich konnte mich wieder meiner Lieblingsbeschäftigung hingeben.

GR

Dienstag, 19. Januar 2010

Das Katzenvieh

Den ganzen Tag regnete es schon. Gelinde gesagt hatte ich von diesen Wetter die Schnauze gestrichen voll. Ich stellte mich in den offenen aber überdachten Bereich der Schmiede. Von hier hatte ich alles im Blick, die Brücke die ins Dorf führte als auch den Weg zur Burg und den gesamten Dorfplatz konnte ich auch überblicken. Scheinbar war ich nicht der einzige der so seine Probleme mit dem Regen hatte, denn so nach und nach versammelten sich immer mehr Dörfler hier um Schutz vor den Regen zu suchen.

So waren wir eine illustre Runde und unterhielten uns, nein eigentlich schimpften wir mehr über das Wetter. Bis dann Flöte kam. Wir wunderten uns gerade das der Padre seit Tagen nicht gesehen wurde und sie erzählte uns das er nach Rom gereist sei um sein Amt für sie aufzugeben. Mutig, mutig der Mann. Ich erzählte bzw mutmaßte was die Inquisition mit ihren verloren Sohn anstellen würde um ihn wieder auf den rechten Weg der Kirche zu bringen. Ich erzählte von Daumenschrauben, Streckbänken und Ketten, von Folterknechten und den Qualen die er in den Kellern der Inquisition leiden würde.

Komischerweise war das Entsetzen groß und keiner wollte mir so richtig zuhören, dabei wollte ich doch Flöte nur die Enttäuschung ersparen falls der Padre gar nicht oder eben als gebrochener Mann zurück kommt. Da es in der Schmiede langsam eng wurde, so viele waren wir mittlerweile beschlossen wir unseren Treff in die Taverne zu verlegen. Ein paar halfen noch Sylvi ihre Waren vor den Regen zu retten, dann trafen wir uns im Schankraum wieder. Yve zauberte irgend woher ein paar geschlachtete Hühner und begann eine Suppe zu zubereiten und Andre servierte uns ein paar Getränke als sich ein Katze in die Taverne schlich und zum heimlichen Star des Abends wurde.

Yve und Sylvi meinten nun unbedingt die Katze mit Essen zu versorgen das eigentlich für die Gäste gedacht war. Dieses löste einiges an Empörung unter den Anwesenden aus, so das ich mich entschloss die Katze raus zuwerfen. Leider stellte sich Sylvi mir in den Weg so das die Katze entschwinden konnte. In diesen Dorf war mal wieder alles anders, nicht nur das es in Strömen goss das man dachte das die Welt unterging nein jetzt war die Gefräßigkeit einer Katze wichtiger als den Hunger der Menschen zu stillen. Ich kannte das ja so das eine Katze Selbstversorger ist und sich von Mäusen und Ratten zu ernähren hat und wenn, aber auch nur dann, höchstens von den Resten die übrig bleiben etwas abbekommt.

Sollten sie machen, ich ließ mir eine Schüssel mit Hühnersuppe geben, setzte mich an den Tisch und trat nach der Katze die unter den selben lag. Leider traf ich erst im zweiten Versuch. Die warme Suppe schien in Verbindung mit dem warmen Met den einige getrunken hatten, manchen so gut zu tun das sie müde wurden. Jedenfalls lehrte sich so langsam die Taverne und alle gaben vor schlafen zu gehen. Viele übernachteten in den Schlafräumen oberhalb des Schankraumes, zum Teil weil es bei ihnen zu Hause rein regnete oder weil der Weg bei diesen Wetter zu weit war. Safira spielte noch ein wenig mit der Katze, dann gingen wir auch. Ich hüllte sie mit in meinen Umhang und schnell überquerten wir den Dorfplatz. Am Hang der zur Schneiderei hinaufführte strauchelte Safira. Ich konnte sie nicht mehr halten und sie rutschte den ganzen Hang wieder hinunter, entsprechend sah ihr Rock dann aus.

In ihren Häuschen angekommen entledigte sie sich ihres Rockes und wir gingen nach oben. Plötzlich kreischte Safira laut, den ihr war aufgefallen das sie ihren Ring nicht trug. Wieder einmal, meine Miene verfinsterte sich, ich wurde wütend und warf ihr vor das ihr unsere Ehe nichts mehr bedeute und das nach so kurzer Zeit. Sie stammelte irgendwas das sie durch die Krankheit der letzten Tage soviel abgenommen hätte das ihr der Ring bestimmt vom Finger gerutscht sei. Das glaubte ich ihr nicht und befahl ihr den Ring zu suchen. Was denn passieren würde wenn der Ring weg wäre wollte sie noch wissen. Als Antwort hatte ich nur ein kurzes das wirst du schon merken für sie übrig.

Eine Weile suchte sie noch, dann gab sie auf. Ich wurde immer wütender und als sie sagte das sie den Ring bestimmt auf den Weg zur Taverne verloren hätte, drehte ich durch. Ich schrie sie förmlich an das sie sich raus scheren solle um den Ring zu suchen. Es war mir egal das es immer noch in Strömen goss, es war mir auch egal das sie gerade erst ihre Krankheit überstanden hatte. Safira schaute mich nur kurz an dann stürzte sie raus, so wie sie war ohne Umhang und ohne sich wieder einen Rock anzuziehen. Vor der Tür blieb sie stehen.

Ich rannte ihr nach um zu sehen was sich tat. Da drehte sie sich um und schrie mich an das ich sie nicht lieben würde, das der Ring mir wichtiger wäre als sie selber. Ich ließ sie reden, sollte sie sich Luft machen. Dann versuchte ich ihr zu erklären was der Ring bedeute, doch sie hörte mir gar nicht zu. Stattdessen zog sie ihren Stiefel aus drehte ihn um und hielt den Ring in ihren Händen. Ich konnte es nicht fassen sie hatte mir das alles vorgespielt. Gerade wollte ich sie zurechtweisen, da drückte sie mir den Ring in der Hand und sagte: setz ihn mir auf damit du siehst wie locker er sitzt. Während sie mir ihre Hand hinhielt nahm ich den Ring, kurz überlegte ich dann gab ich ihr den Ring zurück. Setzt ihn dir selber auf und beweise mir das du ihn noch tragen willst.

Sie nahm den Ring steckte ihn auf ihren Finger und schob ihn demonstrativ mehrfach hin und her, dann senkte sie ihre Hand und ließ den Ring vom Finger rutschen. Ich hob den Ring auf, küsste ihn und schloss ihn fest in meine Faust. Wütend sah ich sie an, nichts aber auch gar nichts hatte sie verstanden, stattdessen dieser Test. Safira rannte weg, es war mir egal in diesen Moment. Ich stand in den strömenden Regen und war wie paralysiert. Ganz langsam kam ich wieder zu mir während der Regen über mein Gesicht lief. Dann ging ich zur Burg. Als ich an der Schmiede vorbei kam sah ich Safira zusammen gekauert unter der Werkbank sitzen.

Wie ich sie da so sitzen sah, durchnässt und vor Kälte zitternd tat sie mir doch leid und ich ging zu ihr. Ich sagte ihr das sie nach Hause könne da ich in der Burg nächtigen werde. Doch das wollte sie nicht es wäre nicht ihr sondern unser zu Hause und allein wollte sie da nicht bleiben. Dabei war sie selber schuld hätte sie diesen blödsinnigen Test nicht veranstaltet wäre das alles nicht passiert. Doch es wurde noch schlimmer sie schimpfte mich dumm. Ich packte sie bei den Armen und zog sie rücksichtslos zu mir, schrie sie an was sie sich einbilde, bloß weil sie lesen und schreiben konnte wäre ich noch lange nicht dumm und als ich mir halbwegs Luft gemacht hatte stieß ich sie weg. Es war mir egal das sie fiel. Als ich gehen wollte hörte ich noch ein warte und dreht e mich um. Sie meinte ich sei dumm weil ich nicht merkte das sie mich immer noch liebt. Sie sprach lange und ich zwang mich ihr zuzuhören.

Dann sagte sie, sie könne den Ring ja am Mittelfinger tragen dort würde er sicher halte. Zögernd gab ich ihr den Ring und sie steckte ihn auf. Wie zum Beweis hielt sie mir ihre Hand hin, tatsächlich der Ring hielt am Mittelfinger. Ich nahm ihre Hand, führte sie zu meinen Mund und küsste sie und den Ring. Dann zog ich sie sanft zu mir und schloss sie in meine Arme. Diese Verrückte die ich doch so liebte das ich ihr immer wieder verzeihen würde. Ich gab ihr meinen Umhang und brachte sie schnell nach Hause, in unser zu Hause.

GR

Sonntag, 17. Januar 2010

Island of Tarn

Da ich immer mal gerne umher ziehe und mir andere RPs an schau hier noch ein weiterer Reisebericht, auch diese Reise liegt schon, genau wie der Bericht über Torcodino, einige Tage zurück.

Es war irgendwann Mitte Dezember, viele hatten ihre SIMs mittlerweile in schneeweiß getaucht so auch geschehen auf Island of Tarn. Die Ankunft war wie immer in luftiger Höhe. Dann der immer gleiche Ablauf, Regeln studieren, Observer überziehen und dann den Teleporter suchen. Diesmal etwas anders als sonst, nicht der Landepunkt sondern der Startpunkt war ein Schiff. Egal, also das Schiff geentert, sich auf den Teleporter gesetzt und nach Scotty gerufen. Als Zielpunkt hatte ich zwei zur Auswahl. Zum einen die Stadt selber zum anderen eine Bucht.

Ich wählte die Bucht weil ich hoffte etwas abseits gelegen anzukommen um mich in Ruhe umschauen zu können. Hätte auch fast geklappt aber eben nicht an diesen Tag. Ich schlug direkt neben einer Bond ein die auf ihren Herren wartete und auf dessen Schiff das Diebesgut verstaute. Nur kurze Zeit später tauchte auch der Nordmann auf und obwohl er es eigentlich sehr eilig hatte, kein Wunder bei der Ladung, nahm er sich trotzdem die Zeit mich zur Stadt zu begleiten. Auf verschlungenen Pfade brachte er mich in die Nähe der ersten Gebäude. Als er merkte das keine Gefahr drohte, ging es weiter durch verwinkelte Gassen bis zur Taverne. Dort verließ er mich wünschte mir noch sichere Wege und verschwand mit seiner Bond zurück zu seinen Schiff.

Ich ging noch näher zur Taverne, blieb aber im Schatten der Mauern und beobachtete das Geschehen dort. Ein Sir stritt sich dort mit seiner Gefährtin wie er seine Sklavin am besten strafen könne. Wirklich einigen konnten sie sich nicht, weder über Umfang noch Art, Intensität und Zeitpunkt der Strafe. Die Kajira um die es ging hatten sie zwischenzeitlich schon weg geschickt so das mir der eigentliche Grund der Strafe auch ein wenig im verborgenen blieb. Später verschwanden sie in einen der Häuser und da ich plötzlich allein war schaute ich mich nun weiter in der Stadt um.

Die engen Gassen, der Stil der Häuser ließen in einen das Gefühl aufkommen sich in authentischer Umgebung zu bewegen. Sehr belebt waren die Gassen nicht , was aber auch an der Kälte die dort herrschte und den vielen Schnee liegen könnte der auf der SIM lag. Ich jedenfalls musste mich ja viel bewegen um ein bisschen was zusehen, so das mir schnell warm wurde. Mal ein paar Schritte über den Markt getan, mal von weiten in den Hafen geschaut und dann zurück in das Wohnviertel

Zum Schluss landete ich auf der Rückseite der Taverne. Dort blieb ich stehen und lauschte den Gesprächen in der Taverne. Zwischendurch beantwortete ich die eine oder andere IM. Es blieb ja nicht im verborgenen das sich ein Observer auf der SIM rumtrieb. Dem Spiel in der Taverne zu lauschen war einfach nur herrlich. Die Freien die drinnen im warmen saßen und es sich gut gehen ließen und die Gefährtin des Einen die vor Kälte schlotternd an der Tür stand und sich nicht hinein traute. Herrlich wie gedreht und gedrechselt wurde bis sie und später auch eine zweite Freie doch herein durften. Besser noch wo dieser Hafenarbeiter auftauchte und Stunk machte deswegen.

Ich weiß nicht wie lange ich dort stand. Eine Stunde? Zwei Stunden? Keine Ahnung ich fand das RP einfach nur spannend und hab ein wenig die Zeit darüber vergessen. Was mir noch mehr zugesagt hat war die Tatsache das ich die ganze Zeit die ich auf der SIM war nicht ein Wort OOC im offenen Chat gehört hatte, weder bei den Streit vor der Taverne noch bei dem Spiel in selbiger.

Wieder mal war meine Zeit um und ich schlich mich von der SIM um off zugehen.

GR

Torcodino

Torcodino hab ich mir ja schon vor längerer Zeit angeschaut als es mit Asperiche noch eine Einheit war. Nun war Asperiche abgedockt und statt dessen wurde eine zweite SIM namens Torcodino Forest angeschafft wurden. Dies und die Tatsache das man sich dort Gedanken gemacht hatte wie man das Wetter stärker ins Spiel einbeziehen könnte, trieb mich mal wieder dort hin. Wie immer erst in luftiger Höhe eine Runde über den Markt gedreht aber nichts gekauft, dann Observer übergestülpt und auf dem Teleporter gen Boden geritten. Zum Glück nutzte man die im Metalife eingebaute Observerfunktion und somit hatte der Alte und damit die für meine Begriffe hässlichste Observerkennzeichnung Gors endlich ausgedient.

Erfreulicherweise war der Landepunkt aus dem Torhaus verlegt wurden ins Freie und noch wichtiger es war kein Schiff. Nachdem die Umgebung sichtbar wurde, kletterte ich von den kleinen Podest und begab mich in das Umland von Torcodino. Auf den Feldern rannten ein paar Frauen herum und schienen ihrer Arbeit nach zugehen. Darum störte ich sie nicht weiter und schaute mir das Gehöft an. Wenn es belebt gewesen wäre könnte dort sicher gutes RP stattfinden mir persönlich gefiel die Anordnung dort, kurze Wege zwischen den Gewerken und alles in allen stimmig gestaltet.

Da das Gehöft wie gesagt verwaist war und man irgendwann alles angesehen hat ging ich weiter in Richtung Wald. Weit kam ich nicht und die erste IM hielt mich auf. Eine von den Panthern wollte wissen ob sie mir helfen könne. Da ich ja nicht in das Spiel einsteigen und mich nur umsehen wollte verneinte ich, trotzdem unterhielten wir uns nebenher noch eine ganze Weile. Das Camp war relativ gut versteckt und auch nur mäßig belebt an diesen Tag. Was mich aber nicht weiter störte da ich mir ja eigentlich noch das Wettersystem ansehen wollte.

Im Prinzip schien es so zu sein das man sich eine Region auf der Erde aussucht die der Region auf Gor am nächsten kommt. Ein Script fragt nun das Wetter auf der Erde übers Internet ab und gibt es über verschiedene Anzeigen als Wetter auf Gor aus. Wind, Regen, Sonne, Temperatur etc. Der Gedanke ist nun dabei das derjenige der die Sim betritt diese Anzeige abliest und sich entsprechend verhält. Ob das funktioniert hab ich natürlich nicht getestet.

Alles in allen eine Sim wo ich mir auch vorstellen könnte zu spielen wenn, ja wenn das NLS nicht wäre. Der Sinn desselben ist mir schon klar aber da ich in der Beziehung Purist bin und am liebsten ohne jegliches Meter spiele ist das NLS für mich dann schon zu viel des Guten.

Der Besuch fand schon vor einiger Zeit statt und falls mein Gedächtnis mich doch ein wenig im Stich gelassen hat und ich etwas falsch dargestellt habe oder dies und das schon überholt ist so möge man mir das nachsehen.

GR

Ivalo

Gestern war RP-technisch gesehen nicht so viel los also dacht ich mir, gehst ein wenig shoppen um deine Ausrüstung fürs RP ein wenig aufzufrischen. Da eine meiner Shop-LM sowieso auf Ivalo verwies hielt ich es für eine gute Idee dann mir dann gleich noch die SIM anzuschauen. Das Shoppen war nun nicht von Erfolg gekrönt, darum überflog ich kurz die Regeln und schnappte mir den Observer. OK, Observer sind nie sonderlich kleidsam, also aufgesetzt das Ding und sich in den Teleporter gestürzt.

Unten angekommen, mal wieder auf einen Schiff das scheint ja fast schon Standard zu sein auf Gor, wartete ich eine Weile bis sich so langsam alles aufbaute. Rechts ging es zur Stadt, links zu einer eher ländlichen Siedlung. Ich entschied mich die Insel im Uhrzeigersinn zu erkunden und wandte mich nach links zu dem Gehöft. Weit und breit keine Avatarseele zusehen aber das kann ja auch seine Vorteile haben. Zum einen kann man sich in Ruhe alles ansehen und zum anderen stört man keinen beim RP. Nachdem ich durch das eine Gehöft durch war traf ich nach wenigen Schritten durch unberührte Natur auf ein weiteres genauso leer wie das Erste.

Wenn auf der Sim auf der ich spiele schon nichts los ist kann ich mich schlecht beschweren das hier auch tote Hose war, außerdem war ja Samstag und es gibt wichtigeres als RP. Darum schlug ich mich weiter durch die Wildnis. Irgendwo musste auch ein Panthercamp sein hatte ich den Hinweisen in 600m Höhe entnommen und das wollte ich jetzt suchen. Todes mutig drang ich tiefer in den Wald ein, fand das Lager auch aber zum Glück war es ebenfalls verwaist. Also schnell mal umgeschaut und dann nichts wie weg bevor die Bewohnerinnen wieder auftauchen. Durch den Wald zurück über ein zwei Brücken und vorbei an einen See lief ich zur Stadt.

Hohe Mauern verwehrten mir erst den Zutritt und so machte ich mich auf die Suche nach dem Stadttor. Gefunden, es wurde von einen NPC bewacht der mich aber nicht weiter beachtete. Die Stadt war fast leer, 4 Bewohner waren da. Ich schaute mich ein wenig um und war bisher der Eindruck von der SIM gut so wurde jetzt das Gesamtbild doch etwas getrübt. Ich hab keine Ahnung wie es auf Gor aussehen müsste aber eins sah man auch als Gorlaie. Nämlich das das Stadtbild an sich nicht stimmig war. So war die Stadt auf den ersten Blick in einen, nun nennen wir es mal mittelalterlichen Kleinstadtstil gehalten. Alles wirkte zwar ein wenig zusammengewürfelt aber passte doch irgendwie zusammen.

Bis, ja bis auf die Herberge. Diese sah aus wie ein altes Haus was im Stil von 1950 saniert wurde und einen leichten mediterranen Einschlag hatte. Damit nicht genug standen auf der Terrasse des Nachbarhauses drei Liegestühle wie man sie eher Ostseestrand oder im deutschen Schrebergarten vermutet hätte. Die im Hintergrund der Stadt lieblos verteilten Bilder die weiter weg stehende Häuser vortäuschen sollten vervollständigen den zwiespältigen Eindruck den ich von der Stadt gewonnen hatte.

Ich will damit nichts über die Qualität des RPs dort sagen, davon hab ich ja nichts gesehen, aber die Stadt machte einen deutlich schlechteren Eindruck als das was ich bisher auf dieser Sim gesehen hatte und wenn ich zuerst in die Stadt gegangen wäre hätte ich mir den Rest unter Umständen nicht angeschaut. Als ich gerade gehen wollte entdeckte mich doch einer der 4 die in der Stadt zugange waren und wollte per IM wissen ob ich denn Fragen hätte. Dies verneinte ich, da ich als Nichtgoreaner einer Diskussion über die Stadtgestaltung aus dem Weg gehen wollte.

Ich verließ die SIM zwiegespalten und teleportierte mich nach Port Lydius. Um diese SIM wurde ja in letzter Zeit viel aufhebens gemacht und ich wollte mal schauen was da dran ist. In 2000m Höhe gelandet, ließ ich sich den Markt erstmal aufbauen und schaute mich dann in den Shops um wie ich es in Ivalo auch schon tat. Hier blieb ich in einen Waffengeschäft hängen. In diesen fand ich endlich einen vernünftigen Dolch ohne viel Schnickschnack und nicht so verspielt wie sie sonst immer waren und noch viel wichtiger einen Hammer der als Waffe nutzbar war, auch relativ dezent gestaltet.

Zwar nicht ganz das was ich suchte, weil es eben kein Schmiedehammer war aber ich nahm ihn trotzdem mit. Interessant war, das es dort auch normale Haushaltsgegenstände gab die bei entsprechenden Meter Schaden verursachten. Sichel, Nudelholz und Bratpfanne um nur einige zu nennen. Hier, weil eben Gor, nannten sie sich Sklavenwaffen, aber in einen Mittelalter-RP sicherlich genauso nützlich für die verzweifelte Magd.

Nun war der Abend aber auch rum für mich und ich hob mir Port Lydius für einen späteren Besuch auf.

GR

Donnerstag, 14. Januar 2010

Die blutenden Steine

Auf Grund mangelnder Arbeit schaute ich mich mal in der Gegend um und wollte auch ein paar Fallen kontrollieren. Unterwegs traf ich diese eine merkwürdige Amazone wieder die im Wald lebte und nun endlich ihr bestellten Pfeilspitzen haben wollte. Wir vereinbarten das wir uns nachher in der Stadt bei der Schmiede treffen wollten. Da ich beizeiten merkte das mir das Jagdglück nicht hold war, brachte ich nur schnell ein paar Fallen in Ordnung und richtete sie neu aus, dann begab ich mich zurück in die Stadt. Die Schmiede war noch genauso verlassen wie vorhin als ich gegangen war. Da der Winter hier in der Gegend nicht so kalt ist wie in meiner Heimat und wenn man ein paar Sonnenstrahlen erwischt es sich auch recht gut gehen lassen kann, räumte ich ein Stuhl vor die Schmiede, legte die Füße hoch und wartete.

Das eintönige plätschern des Brunnens gegenüber führte fast dazu das ich einschlief, als ich zwei Frauen hörte die sich unterhielten. Es war Janina die Cindy nach der Schmiede fragte. Also rappelte ich mich wieder hoch. Janina kam herüber und Cindy nutze die Gelegenheit sich auf meinen Platz an der Sonne bequem zu machen. Doch ich wandte mich Janina zu, wir sprachen über den Preis den sie bereit wäre zu zahlen. Ich erklärte ihr das Eisen knapp sei und ich deswegen keinen guten Preis machen könne. Anders als die Anderen hier bot sie mir nun kein Fleisch an, sondern sie sprach von merkwürdigen Steinen die sich im Regen verfärbten und den Geschmack und die Farbe des Wassers veränderten. Das hörte sich so an als sprach sie von Eisenerz. Ich bat sie mich zu der Stelle zu führen, was sie aber nicht tat. Stattdessen bot sie mir an von diesen blutenden Steinen wie sie sie nannte mir welche vorbei zu bringen und damit ihre Schuld zu begleichen.

Doch erst wollte sie eine der Pfeilspitzen sehen. Ich wunderte mich zwar weil ich nicht genau wusste warum, hatte sie doch die Qualität schon bei Sirena ihren Pfeilen geprüft, doch schlussendlich ging ich darauf ein. Damit begann das große Theater denn sie fing an sich zu beschweren weil die Pfeile ihrer Meinung nach nicht ausreichend für die Jagd präpariert waren, falsche Form zu viele Widerhaken und so weiter. Ich wurde wütend und es hat nicht viel gefehlt und ich hätte sie aus der Schmiede geworfen, noch nie war jemand so über meine Arbeit hergezogen. Das merkte sie wohl, denn plötzlich sprach sie nur noch davon das sie sich eine anderen Form wünschte für ihre Pfeile. Sie zeichnete sie auf und ich fand die Idee gar nicht so schlecht. Nur muss sie nun noch ein paar Tage warten bis ich die neuen Spitzen fertig habe.

Dann unterhielten wir uns wieder über die Art der Bezahlung. Ich ließ mich darauf ein das sie mit blutenden Steinen bezahlt, unter der Voraussetzung das sie mir genügend bringt und es auch tatsächlich das ist nach dem es klang. Als Preis setzten wir eine Tragekorb voll an. Sie hielt mir ihre Hand hin und nach einen kurzen Zögern schlug ich ein. Der Handel war besiegelt aber ich hatte wohl etwas zu fest zugedrückt. Ich werde mich erst noch daran gewöhnen müssen mit Frauen Geschäfte zu machen, deshalb entschuldigte ich mich auch bei ihr. Schon fast im gehen fragte sie mich ob ich denn auch Schwerter anfertigen würde. Ich schaute mir diese zierliche Person an und musste mir ein Lachen verkneifen. Meine Frage ob sie denn in der Lage sei ein Schwert zu führen beantwortete sie nur ausweichend. Schnell merkte ich dann das die Frage eigentlich in eine andere Richtung zielte. Denn als wir über die Griffe der Schwert sprachen und die verwendeten Materialien, Metall, Holz und Bein, war klar das sie mir noch ein Geschäft vorzuschlagen hatte.

Diesmal ging es um gutes trockenes, abgelagertes Holz, angeblich perfekt für Schwertgriffe geeignet. Diesmal blieb ich zurückhaltend und verlangte eine Probe von den Holz. Das es keinen Sinn machte sie zu fragen wo es liegt hatte ich ja schon bei den Handel um das Erz bemerkt. Nun verschwand sie endgültig und da sich auch Cindy schon vor einer ganzen Weile aus den Staub gemacht hatte gab ich mich meiner Lieblingsbeschäftigung hin und döste noch eine Weile auf dem Stuhl.

Lange jedoch nicht, denn Cindy, die gerade vorbei kam, war der Meinung mich wecken zu müssen. Na gut rechne ich es ihr mal unter Höflichkeit an das sie meinte im Vorbeigehen grüßen zu müssen. So nun aber dachte ich und machte es mir wieder bequem als Cindy weg war. Tatsächlich nickte ich kurze Zeit später weg. Bis zu jenen Zeitpunkt wo ich ein poltern in der Schmiede hörte, Janina war wieder da und hatte einen blutenden Stein auf die Werkbank geworfen. Grummelnd stand ich auf, meckerte noch ein wenig schaute mir dann aber den Stein an. Es schien wirklich Erz zu sein. Ich schlug mit den Hammer auf ihn ein um die Kruste zu lösen, dann ging ich zum Schleifstein um eine Funkenprobe zu machen. Alles deutete darauf hin das es wirklich gutes reichhaltiges Erz war. Wir bekräftigten unseren Handel und sie verschwand daraufhin aus der Stadt.

Samstag, 9. Januar 2010

Ein Abend in der Schmiede

Den Abend verbrachte ich in der Schmiede, aus der Taverne drang Stimmengewirr herüber. Doch irgendwie war mir nicht danach mich dazu zu gesellen also blieb ich in der Schmiede, kümmerte mich um das Feuer, räumte auf und rechnete nicht mehr damit das ich heute noch Kundschaft haben würde. Doch das änderte sich schneller als gedacht. Lilith betrat die Schmiede. Merkwürdigerweise schien sie diesmal keinen Ärger machen zu wollen, stattdessen schlug sie mir ein Geschäft vor.

Ich sollte etwas für sie anfertigen, besser gesagt eine perfekte Kopie erstellen. Ich wusste von was sie sprach ich hatte das Teil auch schon einmal ganz kurz gesehen aber nicht lange genug um es aus dem Gedächtnis heraus nachbilden zu können. Lilith fragte ob ich es anfertigen könne und was ich als Lohn dafür haben wolle. Eine Weile überlegte ich ob ich mich überhaupt darauf einlassen sollte, schlug dann aber ein. Als Lohn verlangte ich die Menge Gold die ich bräuchte um das Teil anzufertigen und die selbe Menge noch mal als Lohn für mich. Ich hielt es für angemessen unter Anbetracht des Risikos auf das ich mich da einlasse. Eine Bedingung stellte ich jedoch, ich müsste jenes Teil noch einmal zu Gesicht bekommen um es eingehend studieren zu können.

Lilith war damit einverstanden und legte ein Messer zum schärfen und ein Beutel mit Gold auf den Amboss. Während sie für uns was zu trinken aus der Taverne holte, schärfte ich ihr das Messer. Ich war gerade fertig mit der Arbeit und wog das Gold in meinen Händen als sie aus der Taverne zurück kam und wir auf das Geschäft anstießen. Sie versprach dafür zu sorgen das ich das Teil zu Gesicht bekäme, nahm dann ihr Messer und verschwand auf ihren Posten am Tempel.

Nun aber, Feierabend! Ich setzte mich auf den Blasebalg als die Neue auftauchte von der ich bis heut noch nicht wusste wie sie hieß, nur das sie immer der Richterin nachschlich. In ihren Schlepptau die Verwirrte die nicht wusste ob sie Frau oder Katze war. Die Neue wollte Nadeln, da ich so etwas nicht hatte und auch keine Lust hatte so einen Fummelkram herzustellen schickte ich sie in die Schneiderei nachzuschauen. Sie verschwand nur die Katzenfrau blieb bei mir und inspizierte die Schmiede.

Mehrmals warnte ich sie harsch das sie gefälligst nicht anzufassen habe was sie mit merkwürdigen Geräuschen, einen Katzenfauchen nicht unähnlich, quittierte. Als sie dann anfing am Blasebalg rumzuspielen und die Flammen im Schmiedefeuer hoch aufloderten, packte ich sie am Genick, schüttelte sie ein wenig durch und stellte sie in sicherer Entfernung vom Feuer wieder ab. Doch sie wurde zur Furie, kratzte, fauchte und schlug um sich, so das ich es für besser befand sie ganz aus der Schmiede zu werfen. Fauchend rannte sie weg.

Nun endlich Ruhe, denkste! Es dauerte nicht lange und die Neue, diesmal mit Samy, stand wieder vor der Schmiede. Beide machten mir Vorwürfe wie ich denn die Katzenfrau behandelt hätte. Diese war den beiden auch gefolgt und versteckte sich auf einen der Bäume. Nach einer kurzen Diskussion wo ich den Beiden erklärte das ich ja nur ein abbrennen der Schmiede verhindert hätte, beruhigten sie sich und versuchten nun gemeinsam mit einer weiteren Kriegerin die Verrückte vom Baum zu locken.

Samy hatte mir zuvor noch 5 Messer zum schleifen gegeben. Während die Drei draußen an der Palme rumstanden um die Verrückte dort herunter zubekommen, warf ich den Schleifstein wieder an und kümmerte ich mich um die Messer. Dann stellte ich mich an den Amboss und schliff die Messer mit einen Wetzstein noch etwas nach, nebenbei beobachtete ich das Geschehen an der Palme. Endlich hatten sie Yoshi, so hieß die Verrückte, von der Palme runter und erklärten ihr das sie die Schmiede nicht mehr betreten dürfte. Ich hoffe nur das sie es auch begriffen hatte.

Samy wollte dann gehen, deshalb rief ich ihr nach das die Messer fertig seien. Sie wunderte sich zwar aber schließlich hatten sie ja lange genug gebraucht Yoshi von der Palme zu holen. Als Lohn verlangte ich pro Messer eine Kupfermünze, man ist ja kein Unmensch. Allerdings hatte Samy nur Silbermünzen einstecken und gab mir gönnerhaft eine solche. Wenn sie so großzügig ist, dachte ich so bei mir, ist sicher auch noch ein „Trinkgeld“ drin. Also forderte ich selbiges ein in dem ich mit dem Finger auf die Wange zeigte und meinte das es mehr als angemessen wäre für die prompte Erledigung der Arbeiten.

Tatsächlich kam sie auch näher und in Erwartung eines Kusses drehte ich meinen Kopf etwas zur Seite, die jetzt folgende Ohrfeige führte dazu das sich mein Kopf vollends zur Seite drehte und meine Wange glühend rot anlief. Ich rieb mir die Wange aber das war mir der Spaß wert gewesen. Zu Samy meinte ich nur noch grinsend das sie noch viel lernen müsse. Insbesondere was das deuten von Gesten anging dachte ich noch so bei mir dann verschwand sie endgültig aus der Schmiede.

Für heute hatte ich aber genug und bevor noch jemand auftaucht und mich mit Arbeit belästigt schloss ich die Schmiede ab und ging nach oben.

GR

Freitag, 8. Januar 2010

Zu voreilig gewesen

Heute mal eine kleine Geschichte aus Ivendust. Ich steh da so in der Taverne herum und versuch den Dorfbewohnern klar zu machen das ein neues Jahr begonnen hat und damit die Steuern für das vergangene Jahr an den Grafen fällig sind. Im Hintergrund hab ich noch die Schankmagd in der IM weil sie Probleme mit der Darstellung ihres Avatars hatte. Sie sah wohl Löcher in ihrer Bauchgegend. Ich empfahl ihr bei Gelegenheit mal nen Charaktertest female zu machen um festzustellen ob es denn wirklich an ihren Shape liegt.

Also STRG+ALT+D drücken, dann im Advancedmenu auf Charakter, dann auf Charaktertest und dann auf Test female klicken. DIe Folge ist, der Avatar wird als Newbie neu aufgebaut. Kurz überlegte ich noch ob ich sie davor warnen sollte es sofort zu versuchen. Auf Grund mangelnder Multitaskingfähigkeiten meinerseits, verzichtete ich jedoch darauf und versuchte mich wieder dem eigentlichen RP zu widmen. Allerdings nicht lange, ein kurzer Aufschrei des Entsetzens, wenn auch fein säuberlich in OOC-Klammern gesetzt, führte dazu das ich mich umdrehte und mir ein Lachen nicht verkneifen konnte.

Unsere Schankmagd und Kräuterfrau stand auf einmal als frisch geschlüpfter Newbie hinter dem Tresen. Schnell versuchte sie ihre ursprüngliche Gestalt wieder herszustellen, vergaß dabei aber die Augen. Nun muss man aber wissen das LL den Newbies richtig große Augen spendierte und diese gar nicht zu der eher zierlichen Gestalt der Schankmagd passen. Was zur Folge hatte das es nun noch, gut im Spiel versteckt, einige Anspielungen auf Rotkäppchen gab. Großmutter warum hast du so große Augen? Erst als sie auch das noch gerichtet hatte, nahm das RP wieder seinen gewohnten Lauf.

Ich ärgere mich jetzt noch das ich keine Fotos gemacht hab.

Hab dann doch noch eins bekommen.



GR

Mittwoch, 6. Januar 2010

Wer hat den Schornstein geklaut?

Gestern stand ich so in meiner Schmiede und wartete auf ein Eingebung für das RP. Im Nebenhaus der Schneiderei wuselten ein paar Frauen herum und so sorgte ich für etwas Atmosphäre in dem ich lautstark in der Schmiede herum werkelte. Unter anderen ließ ich das Schmiedefeuer wieder aufleben in dem ich der restlichen Glut neue Nahrung gab. Wie ich so am Kohle rein schütten und gleichmäßig verteilen der selben war, hatte ich endlich die Eingebung auf die ich die ganze Zeit gewartet hatte. Lass mich doch ein wenig Panik verbreiten dachte ich so bei mir.

Ich mein der Flecken hier hieß ja „verlassene Stadt“, die Schmiede wurde schon ewig nicht mehr genutzt, alles war verwahrlost gewesen und der Beruf des Schornsteinfegers noch nicht erschaffen. Jedenfalls zog der Rauch des Schmiedefeuers nicht mehr ab und breitete sich im gesamten Gebäude aus. Rückwärts wankte ich ins Freie immer aufs Dach der Schmiede starrend um zu erkennen was denn mit dem Schornstein los sei und warum er auf einmal nicht mehr zieht.

Der Gedanke war ja jetzt einen auf Schornsteinbrand oder eingefallenen Schornstein und der Gefahr einer Feuersbrunst für die ganze Stadt zu machen. Zum Glück stand ja auch der Brunnen ziemlich nah bei der Schmiede. Nun ja wie ich nun so vor der Schmiede stehe und gebannt auf das Dach hinaufschaue wurde mir plötzlich ganz langsam klar warum der Rauch nicht abziehen konnte. Es gab gar keinen Schornstein bzw. er endete in der Zwischendecke zum Obergeschoss. Kein Wunder das die Fußbodenheizung so gut funktionierte.

Da sich in den Moment auch ein paar Probleme OOC auftaten und zum Glück keiner meiner Mitspieler bis dahin bemerkte das ich was im Schilde führte, brach ich das RP an dieser Stelle ab und verdrückte mich heimlich aus der Stadt. Und so beim Schreiben kam mir nun auch die nächste Idee wie ich das mit dem Schornstein weiter verarbeite.

GR

Dienstag, 5. Januar 2010

Gruppendynamik im RP

Hier mal einige Überlegungen zur Gruppendynamik im RP. Ich will hier keins direkt ansprechen aber diese Beobachtungen hab ich bei verschiedenen RP-Gruppen gemacht und in ähnlicher Weise auch von anderen schon gehört. Vielleicht seh ich ja nur zu schwarz oder es muss so sein das sich in einen RP vieles oft an einer Person festmacht. Doch mal langsam und der Reihe nach. Das RP an sich lebt ja durch die Gruppe und der der Gruppe inne wohnenden Dynamik. Es gibt eine gewisse Hierarchie die sich zum einen auf den Status der einzelnen Mitglieder begründet die sich aus Ownerschaft, Gamemaster und finanzielle Unterstützung begründet. Das sieht man dann auch oft an der Rollenverteilung in der RP-Gruppe, nicht zu verwechseln mit den Rollen im eigentlichen RP. Das ist die Gruppe die durch Organisation und Spiellenkung das Ganze Ding am Leben erhalten sollte.

Dann gibt es aber auch immer noch ein zwei Personen in jeden RP die durch ihre Art und Weise zu spielen, der Inpulse die sie dem Spiel verleihen, ihren Spielwitz, ihren Charisma und ihren Charme das Geschehen oft, auch ungewollt, an sich reißen. Andere Spieler orientieren sich dann an diesen Personen, ja richten sogar oft ihre Rolle danach aus. Das alles ist an sich noch nicht so schlimm, solange dieser, nennen wir ihn mal Führungsspieler, nicht die Lust am RP verliert oder sagen wir einfach mal, weil es nicht so vorwurfsvoll klingt, durch sein Reallife verhindert ist.

Am Anfang passiert noch nicht so viel aber so nach ein zwei Spieltagen, bleiben weitere Spieler weg, entweder vollkommen kommentarlos oder mit dem Verweis aufs RL oder mit der Aussage der Spieler XY ist nicht da ich weiß gar nicht was ich ohne ihn spielen soll, meine Rolle bedingt seine Anwesenheit. Hat dieser Führungsspieler seine kleine Schaffenskrise, Urlaub, Unlust oder was auch immer überstanden kehren auch diese Spieler wieder ins RP zurück.

Wenn diese kleinen Krisen nur zyklisch auftreten können sie oft durch die anderen noch verbliebenen Spieler überbrückt werden, oft ist es dann aber so das diese Krisen zu häufig sind oder mit der Zeit immer länger werden. Wenn sich dann noch das Gefühl breit macht das auch die eigentlichen Owner die Lust verloren haben weil sie immer seltener InGame erscheinen, dann breitet sich langsam Frust aus und die Spielerdecke wird immer dünner bis sie eine kritische Zahl unterschreitet. Meiner Beobachtung nach liegt diese kritische Menge bei ungefähr 6. Sicher man kann auch zu sechst, selbst zu viert oder zu zweit ein gutes RP haben. Ein zwei Abende geht das schon mal gut aber auf die Dauer führt es zum Tod dieses RPs.

Wenn spätestens an diesen Punkt nicht das Ruder herum gerissen wird, man wieder Impulse setzt, es nicht schafft die Spieler die sonst regelmäßig da waren wieder zu begeistern so das zum Schluss auch die etwas labileren, die ihren Führungsspieler brauchen an dem sie sich aus- und aufrichten, wieder mit ins Spiel finden, dann wird es schwer das schwankende Schiff wieder auf einen sicheren Kurs zu bringen.

GR

Montag, 4. Januar 2010

Heut mal kein RP

So langsam glaub ich ja, ich mach RP nur damit ich am nächsten Tag was zu erzählen hab. Egal ob Ivendust, Amazonien oder früher ab und zu mal Omania. Fast immer hab ich am nächsten Tag einen Blogeintrag verfasst oder was ins Forum geschrieben was die Geschichte des Abends wiedergegeben hat. Ist RP nun Mittel zum Zweck um die Sucht zu erfüllen sich mitzuteilen, kleine Geschichten zu schreiben egal wie gut sie nun sind. Oder ist es eher anders herum und das Schreiben an sich der Ausdruck dafür am Abend zuvor ein gutes RP gehabt zu haben?

Jedenfalls saß ich heute vor meinen Blog und wollt irgend eine kleine Geschichte schreiben und einstellen. Nur was, gestern war ich in keinen RP und das was ich sonst so in SL erlebt habt lohnt nicht es hier in Worte zu fassen. Gut ich ich habe mir Generalprobe der Pallas Showgirls angeschaut. Zu den Auftritten gehe ich eher nicht ist es mir doch da, auf Grund der Zuschauermassen, zu laggy und wenn ich dann schon die Möglichkeit habe die Generalprobe als lagfreie Privatvorführung zu genießen dann mach ich das auch.

Den Rest des Abends hab ich mich ein wenig herum getrieben und mir unter anderen ein paar Clubs und die dazugehörigen Shops angeschaut. Besonders ergiebig war das aber nicht und so bin ich dann doch noch im Dark Refuge gelandet. Die Showgirls hatten ihren Auftritt absolviert und die Gäste im Club deutlich abgenommen. Na ja von über 50 auf erträgliche 35. Aber ich konnte mich halbwegs bewegen. Nach dem ich dann mehrfach unkontrolliert gegen was rotes blumenähnliches gelaufen war, beschloss ich meine Aktivitäten auf besonders schönes herumstehen zu beschränken. Die freundliche Begrüßung in den Club ließen mich die blauen Flecken schnell vergessen und relativ schnell stellte ich fest das man auch ohne zu tanzen sich in einen Club unterhalten kann.

Ne Weile blieb ich dann noch und lauschte der Musik, dann war der gestrige Abend aber auch schon vorbei und ich versuchte auf meine heimatliche SIM zu kommen. Scheinbar hat das Dark Refuge aber eine so starke einnehmende Wirkung das ich doch tatsächlich drei Teleportversuche brauchte bis mir endlich die Heimkehr gelang.

So nun hab ich doch noch was in Worte gefasst, ich sollt beim Nachdenken in Zukunft den Laptop weit weg haben sonst schreib ich zu viel.

GR

Sonntag, 3. Januar 2010

Samstags wird gebadet

Wieder ein ruhiger Tag heute und obwohl meine Hand mittlerweile so gut wie verheilt war, kam niemand vorbei der Arbeit für mich hatte. So langsam hatte ich sowieso den Eindruck ich war der einzige Bewohner hier. Grübelnd saß ich auf meinen Amboss und schaute zur Taverne hinüber. Nichts! Nur ein paar Misteln die der Wind durch die Gassen trieb. Ich stand auf, das Bad gestern hatte mir gut getan und wenn es nichts zu tun gab dann würde ich mir heute eben wieder eins gönnen. Also lenkte ich meine Schritte zum Badhaus.

Irgendwie war es heute anders. Eine Geräuschkulisse baute sich langsam auf, ganz im Gegensatz zu gestern wo hier eine fast gespenstische Stille herrschte. Je näher ich dem Badhaus kam desto mehr schwoll dieses Stimmengewirr an. Vor dem Hoftor verharrte ich kurz. Kurz davor mich anders zu entscheiden, gab ich mir dann doch einen Ruck und ging hinein. Der Hof war noch leer und ich ging die wenigen Schritte bis zur Tür. Langsam drückte ich einen Flügel auf. Ein kurzer Blick ins innere zeigte mir das fast alle hier waren. Hatte ich den allgemeinen Badetag in Amazonien erwischt?

Schwankend zwischen Neugier und dem Gefühl besser wieder gehen stand ich zwischen Tür und Angel. Doch jetzt war es eh zu spät, die Amazonen hatten mich bemerkt und da keine Worte fielen die mir das Gefühl gaben unerwünscht zu sein trat ich ein. Verstohlen ließ ich meine Blicke schweifen, alle nackt! Da ihre Blicke zu sagen schienen das ich mich gefälligst der Kleiderordnung anzupassen hätte, zog ich mich aus und ließ mich in das warme Wasser des Pools gleiten. Nun lehnte ich am Rand des Bassins und wusste gar nicht wo ich zu erst hinschauen sollte. Verlegen tat ich so als würde ich das Bad genießen, konnte aber doch meine Blicke nicht bei mir behalten.

In den kurzen Moment wo es mir gelang mal woanders hin zuschauen entdeckte ich eine Massageliege. Doch sah ich niemanden und auch auf nachfragen fand sich keine, die in der Lage gewesen wäre mich mit einer Massage zu verwöhnen. Dabei hätte es mein Körper, auch wenn es die letzten Tage ruhiger zugegangen war, durchaus verdient. Die Arbeit in der Schmiede war doch etwas ungewohnt, wenn ich es mir gegenüber auch nicht wirklich zugeben wollte. Das unweit der Massageliege auch ein kleines Buffet aufgebaut war, war mir nicht entgangen. Ich hatte heute noch nichts vernünftiges gegessen und so zog es mich trotz der göttlichen Körper um mich herum gerade zu magisch dorthin.

Vorbei an den ganzen Schönen um mich herum schwamm ich zur Treppe um das Bassin zu verlassen. Tropfend ging ich über die warmen Fliesen und während ich meine Blicke über das Buffet kreisen ließ, tropften meine Zähne vor Appetit fast mehr als der Rest meines Körpers. Ich trocknete mir die Hände ab und griff nach den Käse. Lächelnd und deutlich lauter als es notwendig gewesen wäre, sagte ich: „Hmm Käse!“. Und tatsächlich hörte ich aus dem Becken die Anführerin der Kriegerinnen rufen das sie auch welchen möchte. Schmunzelnd, war doch mein Plan aufgegangen, brach ich zwei Stücke vom Käselaib und füllte für sie ein Glas mit Rotwein.

Ganz entgegen meiner Gewohnheit nahm ich mir auch von dem Rotwein und ging zu Cindy. Ich setzte mich zu ihr an den Beckenrand und gab ihr was sich bestellt hatte. Ich genoss den Käse und auch Rotwein schien nicht so schlecht zu schmecken aber Bier war eben billiger. Da ich aber hoffte das ich heute nichts bezahlen musste machte ich mir darüber keine Gedanken. Ich hatte fast aufgegessen und auch nur noch einen kleinen Schluck Wein als ein paar der Amazonen übermütig wurden. Allen voran Samy die auch mich bespritzte. Meinen Wein konnte ich gerade noch so retten dann trank ich ihn aus und ließ mich wieder ins Wasser gleiten.

Ich überlegte noch wie weit ich heute gehen könnte denn das wollt ich nicht auf mir sitzen lassen. Vom Wein mutig geworden, der hier im warmen Wasser scheinbar noch schneller zu Kopf stieg, schwamm ich zu Samy, tauchte sie unter und hielt sie auch kurz unter Wasser. Merkwürdigerweise passierte anschließend nichts außer einen kleinen Schimpfkanonade. Mich wundernd schwamm ich zurück zum Beckenrand und genoss wieder den Anblick der badenden Amazonen.

Eine unbedachte Äußerung über meine Beweggründe warum ich den Käse und den Wein geholt hatte brachte mir den Unmut Cindys ein und sie schmollte mit mir. Vorsichtig schaute ich mich um ob uns auch niemand beobachtete und flüsterte ihr zu, das, das eben nicht so gemeint sein nur wenn ich gesagt hätte....... Stammelnd brach ich den Satz ab. Trotzdem hellte sich Cindys Gesicht auf, hatte sich mich wohl trotz meines Gestammel verstanden, und bedankte sich leise bei mir. Ein Kichern hörte ich noch, so das ich mich umdrehte aber doch nicht erkennen konnte wer uns hier belauscht hatte.

........Irgendwann wachte ich auf, schaute mich um. Ich setzte mich auf, um mich herum alles dunkel. Es dauerte eine Weile bis ich begriff das ich in dem Zimmer oberhalb der Schmiede war. Was war passiert? Hatte ich das alles nur geträumt? Die Ellenbogen auf mein Knie gestützt hielt ich meinen Kopf und zermarterte mir mein Hirn. Sollte ich langsam verrückt werden hier? Doch dann....dieser......, ich schmatzte ein wenig vor mich hin, ...... dieser Geschmack von diesen Käse der noch immer ganz leicht auf meiner Zunge lag. Beruhigt sank ich wieder auf die Felle und schlief weiter.

GR

Samstag, 2. Januar 2010

Badetag

Was hielt mich eigentlich in dieser gottverlassenen Stadt? In dieser Stadt die nicht mal genug Bäume hatte damit der Wind das herabgefallene Laub in den Ecken tanzen lassen konnte um wenigstens ein bisschen Leben und Bewegung in diese Mauern zu bringen. Langsam und gelangweilt lief ich durch die Straßen. Selbst die Taverne lag totenstill da, einzig aus dem Stadthaus der Richterin drangen Stimmen. Neugierig war ich schon aber die Erinnerungen an mein Erlebnis mit diesen übereifrigen Wächter hielten mich zurück, mich diesen weiter als nur unbedingt nötig zu nähern.

So lief ich weiter, ließ mich durch die Gassen treiben, bis ich auf einmal vor einen Gebäude stand das sogar nicht zum Baustil der restlichen Stadt passte. Ich schaute auf, es war das Badhaus. Die Türen standen weit auf und das nahm ich als Einladung es zu betreten. Wie ich meine ersten Schritte in den Innenhof setzen will kamen mir drei Amazonen entgegen, unter ihnen auch Cindy. Sie hatten eine vierte Person bei sich, sie trug zwar den Waffenrock der Kriegerinnen nur meinte ich sie gestern noch völlig zerlumpt an der Seite von Loreena gesehen zu haben.

Was solls, heute würde ich es nicht mehr erfahren was es mit ihr auf sich hatte, denn die vier ließen sich nicht aufhalten und entschwanden in Richtung des Hauses der Richterin. Ich für meinen Teil nahm das Badhaus etwas genauer unter Lupe. Es war luxuriös ausgestattet alles gefliest, Duschen, Innen- und Außenpool, Zuber mit heißen Wasser und eine Sauna, nicht zu vergessen die großzügige Dachterrasse. Alles da was man sich wünschen konnte. Nur eins fehlte, eine Frau die einen hier ein wenig umsorgte. Ich mein natürlich heißes Wasser nachgießen, Handtücher reichen und die auch mal einen Aufguss in der Sauna macht.

Ich aber war allein. Allein aber trotzdem gewillt es mir gut gehen zu lassen. Also legte ich meine Sachen ab und stieg in den Zuber mit heißen Wasser. Der Dreck der sich in der Schmiede auf mich gelegt hatte lief in dicken dunklen Strömen an mir herunter. Ich genoss das heiße Bad. Wenn sie mich schon zwangen in der Stadt zu leben und in der Schmiede für sie zu arbeiten wollt ich auch die Annehmlichkeiten auskosten die diese Stadt mir bot. Das warme Wasser machte schläfrig und so döste ich eine ganze Weile vor mich hin bis ich von draußen Geräusche vernahm, die sich aber wieder verliefen.

Das Wasser war mittlerweile kalt geworden und so stieg ich aus dem Zuber, trocknete mich ab und beschloss auch die Sauna zu testen. Ein trockenes Handtuch was ich noch fand, schlang ich um meine Hüften und begab mich in die Sauna. Auf der Bank sitzend spürte ich wie der Schweiß mir aus allen Poren stieg und auch die letzten Rußpartikel aus meiner Haut presste. Immer wieder übergoss ich mich mit kalten Wasser um mich ein wenig abzukühlen. Zwar wunderte ich mich das niemand hier war der sich um das Badhaus kümmerte und trotzdem alles in einen solch guten Zustand war und funktionierte aber das sollte mir egal sein.

Genug geschwitzt! Schweißüberströmt verließ ich die Sauna, warf das Handtuch von mir und sprang in den kühlen Pool. Ein Wohltat! Ich zog dann noch bevor ich den Pool verließ ein paar Bahnen. Diesen Abend hatte ich mir einfach verdient. Dann zog ich mich an und ging zurück zur Schmiede. Wieder ein Tag ohne Verletzung überstanden!

GR