Montag, 30. März 2015

10 Schläge für die Einsicht

Ich hatte noch im Kontor zu tun, bevor ich es dann gegen Abend schaffte, die Türe zu öffnen und nach draußen zu gehen. Mein Ziel war eigentlich die Unterstadt aber schon ach den ersten Metern stolperte ich über Shani und Shaki. Das war insofern vorteilhaft, weil ich so auf die Schnelle noch ein paar Aufträge im Zusammenhang mit meiner anstehenden Reise verteilen konnte. Unter anderem auch das meine Sachen für eine Reise an den Rand der Tahari gepackt werden. Da Shani, nun ganz Freie, meinte, dass dies Luna erledigen wird, stutzte ich natürlich und fragte sie, ob es nicht besser wäre wenn Shaki packt und nicht irgend eine völlig fremde Sklavin.


Es dauerte eine Weile bis ich begriff, dass Shani, Shaki in Luna umbenannt hatte. Wenigstens war nun diese Namensgleichheit aus der Welt geschafft. ich machte mich nun endlich auf den Weg in die Unterstadt und Shani und Luna folgten mir. Eigentlich hoffte ich auf eine gemütliche Runde, in der man seinem Paga schlürfen konnte aber als ich in die Nähe des Gasthauses kam, merkte ich schnell das dort die Luft brannte. Denn kaum war ich in Sicht- beziehungsweise Rufweite, dirigierte man mich auch schon auf die Terrasse um dort einen Streit zu schlichten. Jarcath hatte sich vor einiger Zeit eine neue Sklavin gefangen und eine Baumeisterin, die in der Herberge zu Gast war, meinte nun, nur weil diese Sklavin ihr vor zwei Tagen aus der Hand gegessen hatte und damit angeblichen einen Submit hingelegt hat, nun in ihren Besitz übergegangen ist.


Einfach nur lächerlich! Da gab es gar nicht viel zu deuteln, die Sklavin ging zurück an an Jarcath. Da sich die Baumeisterin aber diesem Beschluss widersetzen wollte, wurde sie zusätzlich noch zu 10 Schlägen mit der Kurt verurteilt. Das Urteil sollte sofort vollstreckt werden. Die Sklavin ging zurück an Jarcath und er durfte in seiner Funktion als erstes Schwert auch gleich das Urteil vollstrecken. Damit alle was davon hatten, wurde gleich neben der Terrasse ein entsprechender Pfahl errichtet an den die Delinquentin gebunden wurde und ihre 10 Schläge empfing. Während die Masse der Neugierigen sich um den Pfahl versammelte, nutzte ich die Gelegenheit mir mein Kissen zu sichern.


Gerade noch rechtzeitig, denn so nach und nach strömten die Zuschauer zurück ins Gasthaus. Da Shani Luna damit beauftragt hatte, die Wundsalbe aus dem Kontor zu holen und sich nach dem Vollzug der Strafe um diese vorwitzige Freie zu kümmern, musste ich zusehen wie ich anderweitig an einem Paga kam. Klappte aber ganz gut, so das ich mich schließlich dem Alkohol und den Gesprächen am Tisch hingeben konnte. Noch war immer nicht bis in den letzten Winkel von Jorts vorgedrungen dass ich Shani freigelassen hatte, so das jetzt auch das erste Schwert von Jorts die Gelegenheit nutzte und versuchte sich mit der Händlerin an meiner Seite bekannt zu machen.


Doch auch er musste erfahren dass dies meine ehemalige Sklavin war und auch er nahm es relativ gelassen auf, mal abgesehen davon das er mich für verrückt erklärte aber das bin ich in diesem Zusammenhang ja schon gewohnt. Viel interessanter ist es die Reaktionen der Sklavinnen zu beobachten, wenn sie erfahren das eine der ihrigen freigelassen wurde. Gestern traf es die Sklavin des Sattlers, die von einer Ausleihe zurück kehrte und der es gleich mal die Sprache verschlug. Da ich es aber nicht für nötig erachtete, mich einer Sklavin zu erklären und ich sowieso gehen wollte, sah ich dann zu das ich heim kam ohne weitere Reaktionen der Sklavin abzuwarten.

GR

Sonntag, 29. März 2015

letzte Absprachen

Die Papiere, die ich für Shani vorbereitet hatte, lagen immer noch unberührt auf dem Pult im Kontor. Das Schreiben was sie an den Hauptmann weitergeben sollte konnte ich ignorieren, war ich doch bis zu meiner nächsten Reise noch ein paar Tage in der Stadt und würde sicher selber mit ihm reden können aber ihre Freilassungspapiere sollte sie schon bei sich tragen. Und da sie sich nicht mehr in im Gästezimmer aufhielt, machte ich mich mit dem Pergament in der Hand auf die Suche nach ihr.


Gefunden hatte ich sie auf der Bank vor dem Gasthaus, wo ich ihr auch gleich das Pergament übergab, welches sie ziemlich geistesabwesend an sich nahm. Sie war, so schien es, mit ihren Gedanken ganz wo anders und als ich nachhakte, erfuhr ich auch was sie bewegte. Mein Gespräch mit der Sängerin! Sie befürchtete dass diese schon wieder, wie vor einigen Tagen, Gift und Galle gespuckt hatte, weil sie, Shani, nun eine Freie war. Zwar konnte ich sie da ein wenig beruhigen aber so ganz traute sie dem Frieden nicht. Zum Glück nahte Ablenkung in Form einer fremden Frau die auf der Suche nach einem Schmied war.


Ich ließ Shani sich um die Frau kümmern und hielt mich etwas im Hintergrund, so war sie vertan und kam hoffentlich auf andere Gedanken. Später, als die Geschichte mit der Frau und dem Schmied durch war, zeigte sich aber dass sie diese Geschichte immer noch beschäftigte, denn sie bat mich , dass ich sie zum Krieger auf dem Hof begleite, damit sie sich dort als Freie vorstellen konnte. Wir wollten gerade los, als sich herausstellte das wir uns diesen Weg sparen konnten. Denn besagter Krieger war in genau jenem Moment auf dem Marktplatz aufgetaucht und so gingen wir nur diese paar Schritte und baten ihn um ein Gespräch.


Um der Unruhe und dem Gewusel auf dem Markt zu entkommen gingen wir auf die Terrasse des Gasthauses, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht besucht war. Dort stellte ich dem Krieger Shani als Freie vor. Sein Kommentar darauf war ein einfaches Schulterzucken, was mich, zumindest bei ihm, mehr als beruhigte. Wer ihn kannte wusste, das er diese Entscheidung von mir akzeptieren würde, einfach weil dies meine Privatsache ist. Als er sich wunderte warum ich überhaupt so ein Bohei darum machte, klärte ich ihn über die Geschehnisse rund um dieses Ereignis auf. Von versteckten und offenen Drohungen sprach ich und auch davon das es manche für nötig hielten meine Ehre anzuzweifeln.


Ohne Namen zu erwähnen, wusste er sofort welche Leute mit darunter waren. Um die Vollständigkeit zu wahren nannte ich ihm auch noch die fehlenden Namen, erwähnte allerdings auch das ich keinerlei Sanktionen gegen solche Kleingeister forderte. Meine Bitte lag anders. Mir ging es nur darum dass, auch in meiner Abwesenheit, meine Entscheidung respektiert wird und dass man sich bewusst ist, das Shani unter meinem und dem Schutz meiner Kaste stand und sie damit als Gast dieser Stadt galt. Ich wollte also nicht mehr als das man sich an das Gesetz von Jorts hält , welches besagt das jedem Gast der Stadt, der Schutz unserer Männer zustand.

Eine Bitte die für dem Krieger vom Hof gar keiner Diskussion bedurft hätte und so waren wir uns einig, sollte sich Shani nichts zuschulden kommen lassen, sie auch noch nach meiner Rückkehr von meiner nächsten Reise, eine freie Frau sein wird. Ich hatte gehört was ich wissen wollte aber Shani hatte auch noch eine Bitte an den Krieger und da sie ja frei war, gewährte er ihr diesen Wunsch auch problemlos. Während also Shani mit ihm über ihr Anliegen verhandelte, lehnte ich mich zurück und genoss meinen Paga, schien doch jetzt alles geregelt, so das ich in wenigen Tagen meine nächste Reise antreten kann.

GR

Samstag, 28. März 2015

Beruhigendes und neue Drohungen

Meine Tagesreise war dann schneller vorbei als gedacht und ich wieder in Jorts Fähre. Trotzdem sind ein Tag und eine Nacht manchmal eine lange Zeit in der viel passieren kann. Vor allem dann, wenn man eine freigelassene Sklavin ist und sich ohne Schutz in der Zeit als Freie beweisen muss. Meine ersten Informationen besagten dass Shani noch frei ist, trotzdem schaffte ich nur schnell mein Gepäck ins Kontor um mich dann davon schnellstens mit eigenen Augen zu überzeugen. Ich fand sie schlussendlich auf der Terrasse wieder, wo sie sich im Gespräch mit einigen Kriegern und einem Fremden befand.

Also stimmten meine Informationen, was mich einigermaßen beruhigte. Was ich allerdings schlimm fand war, dass sie auf meinem Kissen saß, so dass ich sie erstmal hochscheuchte und mein Kissen selber wieder in Beschlag nahm. Nachdem ich mich noch über die pagaservierende Sklavin aufgeregt hatte, weil sie mich tatsächlich mit dem Getränk in der Hand fragte ob ich den auch wirklich haben will, tauchte Sam auf und bat mich um ein Gespräch unter vier Augen. Ein Schluck Paga gönnte ich mir gleich, den Rest nahm ich mich. Mit trockener Zunge redet es sich ja schlecht und so wie ich Sam kannte, könnte das Gespräch auch länger dauern.

Das Thema ahnte ich schon und wie es sich herausstellte lag ich mit meinen Ahnungen auch gar nicht  mal so falsch. Tatsächlich ging es um die Freilassung von Shani und meine angebliche Aversionen gegen freie Frauen. Ich will ihre gesamte Rede hier nicht wiederholen aber es kostete mich schon gehörige Anstrengungen sie wieder zu beruhigen. Schließlich wollte ich mit der Freilassung weder die freien Frauen von Jorts brüskieren noch Shani damit bestrafen. Auch Liebe und eine eventuelle Gefährtenschaft standen nicht zur Debatte oder was sie mir sonst noch so unterstellte. Das Ganze war nicht mehr als ein geschäftlicher Vorgang, wenn es aber notwendig ist damit Shani auf den Heimstein schwören kann, denn nur dann kann sie auch in die Kaste aufgenommen werden, dann wird auch eine Gefährtenschaft zu dem Geschäft gehören.

Wie schon angedeutet beruhigte sie sich dann doch recht schnell wieder und gab mir noch eine Warnung mit auf dem Weg. Sie konnte nämlich nicht ausschließen das ihr Kriegergefährte Shanis alten Status Quo wieder herstellen will, immerhin sei sie ein paar Münzen und damit das Risiko wert. Ich nahm das zur Kenntnis, vertraute da aber einfach mal den Gesetzen der Stadt und im Zweifelsfall meiner Position im Rat um im Bedarfsfall gegensteuern zu können oder dann immer noch meinen Nutzen aus der daraus entstehenden Situation ziehen zu können.

Jetzt hatte es Sam aber auf einmal auch eilig und verabschiedete sich, so das ich mit meiner leeren Pagaschale in der Hand, mich auf den Rückweg zur Terrasse machte, um diese noch einmal auffüllen zu lassen.

GR

Donnerstag, 26. März 2015

Das Opfer

Heute habe ich keine Zeit heute um ausführlich zu bloggen, darum gibt es nur ein kurze Bildergeschichte.


Auf der Suche nach meiner Ex-Sklavin, fing mich Lucius ab und bot an das besprochene Opfer heute zu vollziehen. Da ich die nächsten Tage wenig Zeit habe und zum Teil auch nicht in Jorts weilen werde, willigte ich ein. Da Dina erst noch das Verr vom Hof holen musste, gab ich Lucius meinen Anteil vom Kaufpreis und schaute mich noch mal nach Shani um. Außer einen wenig erfrischen Gespräch mit der Sängerin ergab sich da aber nichts.


Als ich die Stufen zum Tempel nahm, traf ich dort nicht nur Lucius, Dina mit Verr, sondern auch noch unseren nordischen Schmied an der sich für die zentralgorianischen Bräuche interessierte.


Ich übernahm von Dina das Verr und zerrte es die Stufen hoch um Lucius zum Altar zu folgen, wo wir zu den Priesterkönigen beteten und sie um Erfolg für unsere anstehenden Unternehmungen baten.


Nach dem Gebet ließ ich die Arme sinken, währen Lucius schon sein Gladius zog und auf das am Altar angebundenen Tier zuging.


Das Abtrennen des Schädels sorgte für eine dezente Blutfontäne die zum Glück nur des Kriegers Uniform versaute und mich verschonte. Nach einem abschließenden Gebet verließen wir den Tempel und ich machte mich wieder auf die Suche nach Shani.


Diese traf ich auf dem Marktplatz, sie hatte sich eines meiner Kaiilas ausgeliehen um sich ihren Frust aus der Seele zu reiten. Als ich nachhakte, erfuhr ich  das man sie heute auf Grund ihrer Vergangenheit von verschiedenen Seiten ziemlich gemobbt hatte. Ich versuchte sie zu beruhigen, hatte damit aber nicht allzu viel Glück, saßen doch gerade die Worte der Sängerin und deren Benehmen tief in ihrer verletzten Seele.


Wir brachten das Tier zurück in das Gatter zu dem anderen Kaiila, mittlerweile hatte sich Shani auch ein wenig beruhigt, so das ich sie mit gutem Gewissen auf ihr Zimmer bringen konnte. Dann ging ich noch in das Kontor wo ich zwei Schriftstücke anfertigte. Eines, welches Shani permanent bei sich tragen und ein anders welches sie dem Hauptmann übergeben soll

GR

Mittwoch, 25. März 2015

Veränderungen

Das Leben ohne Sklavin ist recht schwer, durfte ich feststellen, vor allem wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, ständig einen dienstbaren Geist um sich zu haben der einen verwöhnt und umsorgt. Das merkte ich in so ziemlich jeder Ehn des Tages, denn vieles um das ich mich früher nicht kümmern musste, hatte ich jetzt selbst zu erledigen. Von diversen Entspannungsübungen in den Fellen mal ganz zu schweigen. Was lag also näher als sich an der Stadtkette zu bedienen, da ich für diese verantwortlich war, konnte ich das Privileg des exklusiven Einkaufs auch nutzen.

Ich stolperte also die Stufen runter zum Kontor und als ich am Gästezimmer vorbei kam, sah ich Shani draußen sitzen die gleich auf mich zugestürmt kam. Sie musste wohl ähnliche Gedanken mit sich herumtragen, denn sie wollte von mir wissen ob sie Shaki kaufen darf, was ich natürlich rundweg ablehnte, da dies ja auch meine Absicht war. Allerdings schlug ich ihr vor, da sie ja noch in meinem Haus wohnt, auf die Dienste von Shaki zurückgreifen zu können. Ob sie wollte oder nicht, damit musste sie sich abfinden oder eben verzichten. Da sie dies auch ziemlich schnell einsah, gingen wir dann gemeinsam in Richtung der Unterstadt, immer noch um ihren neuen Status bekanntzumachen.


Im Gasthaus trafen wir endlich mal auf die Wirtin die, mal abgesehen von ihrer Verwunderung über Shanis Verwandlung, auch gleich noch eine Frage hatte, die sich aber schnell klären ließ. Viel schlimmer war, dass sie mir, obwohl Shani ihr bei den Getränken half, mir meinem Paga in einem Becher servierte. Obwohl die Wirtin nach einer kurzen Reklamation diesen Fehler ungeschehen machte, zeigte es sich wieder das doch nichts über eine gut trainierte Sklavin an der Seite eines Mannes geht. Das Gasthaus füllte sich so langsam und man merkte dass es sich schon so nach und nach herum gesprochen hatte, das Shani nun frei ist.

Und man merkte auch das es Shani unangenehm war das immer wieder auf diesem Thema herumgehackt wurde, denn sie versuchte krampfhaft durch überlautes Sprechen von diesem Thema abzulenken. Ich ließ sie mit der Wirtin die sie bei diesem Unterfangen versuchte zu unterstützen, herumplärren und unterhielt mich mit Lucius. Dieser war nämlich auf dem Hof gewesen um den Preis für ein Verr zu erfahren, welches wir den Priesterkönigen opfern wollten. Da die Summe recht akzeptabel war und außerdem sowieso durch Zwei ging, entschieden wir uns für das teuerste Tier. Immerhin ging es darum die Priesterkönige gnädig zu stimmen, da sollte man nicht knausern und ein Opfer auch wehtun, sonst wäre es ja kein Opfer. Nur einen Termin zu finden wo wir beide Zeit haben werden, gestaltete sich deutlich schwieriger.


Wir einigten uns dann darauf, das Tier zu erwerben und die Opferung dann aus dem kurzen Halt heraus zu vollziehen, jedoch frühestens erst in zwei Tagen. Damit hatten wir einen Deal und da Lucius eh seinen Rundgang fortsetzen musste und ich auch nicht länger in dem heuten doch relativ unruhigen Gasthaus bleiben wollte, machte ich mich auf den Heimweg, fiel dabei aber fast über die Shaki, die wie aus dem Nichts plötzlich aufgetaucht war. Trotz des Schreckens in der Abendahn, kam mir das doch sehr gelegen und ich behielt die Sklavin gleich bei mir und richtete das Wort an sie.

"Shani ist nicht die Einzige für die sich was ändert" sagte ich zu ihr "auch für dich stehen einige Neuigkeiten an." Noch schaute sie mich ziemlich verwundert an aber als ich ihr die gleichen Worte "Kopf senken, Haare nach vorn!" entgegen schleuderte wie ich es bei Shani tat als ich ich sie frei ließ, begehrte sie auf und versuchte zu widersprechen. Zu groß war ihre Angst das ich sie auch freilassen konnte. Während ich nicht weiter diskutierte, sondern mir ihre Haare griff um ihren Nacken selber freizulegen, sprach Shani auf die Sklavin ein wollte wissen ob sie denn gar nichts gelernt hätte. Shaki stammelte einige unverständliche, nicht ganz zusammen hängende Sätze aber ich setzte mein Werk fort.


Ich nahm den Schlüssel vom Bund und öffnete das Stadtcollar, nahm es ihr vom Hals um dann das Eisen an meinem Gürtel einzuhängen. Danach riss ich sie an ihren Haaren hoch damit sie wieder aufrecht kniete. Ein Nicken von mir zu Shani und sie wusste was sie zu tun hatte, bat mich aber die Sklavin los zulassen, sie wäre sich sicher das Shaki nicht weg läuft. Auf ihre Verantwortung ließ ich von dem Häufchen Elend ab und ließ das dicke Bündel Haare aus meiner Hand gleiten, dann trat ich einen Schritt zurück und ließ Shani machen. Auch sie sparte sich lange Erklärungen und sagte nur: "Steh auf, dreh dich um, Display!"

Völlig verstört erhob sich Shaki, drehte uns den Rücken zu, spreizte die Beine schulterbreit auseinander und legte die Hände in den Nacken. Jetzt erst holte Shani das Collar hervor, welches Shaki als meinen Besitz ausweisen soll und legte es ihr ohne ein weiteres Wort um. Der kalte Stahl um ihren Hals ließ die Sklavin sich ein wenig beruhigen und als sie sich umdrehte, war es endlich an der Zeit für ein paar erklärende Worte. Während Shani, stolz wie Bolle, den Collarschlüssel wegsteckte, sagte sie nebenbei, dass sie sich den Aufstieg von der Stadt. an eine Privatkette dadurch verdient hätte, dass sie Loyalität und Verschwiegenheit bewiesen hatte. Sie hatte alle Möglichkeiten dieser Welt, es groß rauszuposaunen das ich Shani die Wahl ließ frei zu sein oder weiterhin als meine Sklavin zu dienen. Da sie dies aber nicht getan hatte, sondern sich verschwiegen um das ihr Aufgetragene gekümmert hatte, war das neue Collar, was sie als Besitz meines Hauses auswies, der Lohn dafür.


Ganz konnte Shaki das immer noch nicht glauben, so ganz traute sie auch dem Frieden nicht und vielleicht verstand sie in diesen Moment des Schreckens auch noch nicht alles aber nachdem sie einmal tief durchatmen konnte war das Wichtigste schon wieder die Frage ob sie ihren Namen behält oder einen Neuen bekommt. Diese Entscheidung überließ ich Shani.

GR

Dienstag, 24. März 2015

Der nächste Versuch

Den ersten Tag mit Shani als freie Frau hatte ich überlebt, allerdings werde ich mich wohl nicht so schnell daran gewöhnen frühs aufzuwachen und Niemanden im Haus zu haben der mich umsorgt. Doch dieses Problem sollte sich lösen lassen, bis es soweit war musste ich allerdings zusehen wie ich alleine klar kam. Da nun alles etwas länger dauerte hatte ich auch genug Zeit zum Nachdenken und ließ den gestrigen Tag nochmal Revue passieren. Es zeigte sich das es bisher deutlich unkomplizierter war Shani in ein Leben als Freie einzuführen, was aber auch daran liegen konnte, dass wir bisher nur mit Angehörigen niederer Kasten gesprochen hatten und die das vielleicht noch eher akzeptieren. Was passiert wenn der erste Krieger davon Wind bekommt wollte ich mir jetzt noch nicht vorstellen.


Ich verließ mein Haus um Shani aufzusuchen, ihr neuer Status musste weiter bekannt gemacht werden und sie musste noch jede Menge für ihr neues Leben als freie Frau lernen. Dass ich sie auf dem Baum liegend fand, auf dem sie früher als Sklavin schon oft den Tag vertrödelt hatte, passte dabei sogar nicht in das Bild welches ich von einer freien Frau hatte. Darum war das Erste was ich tat sie von diesem Ast herunterzuscheuchen. Shani fand das zwar nicht so toll aber zu ihrem neuen Leben gehörte eben auch das sie sich einige Dinge verkneifen musste, darunter fällt auch mit gerafften Röcken auf einen Baum zu sitzen. Dabei ist es dann auch egal wie dick die Unterhose ist und wie viel Lagen Unterröcke sie trägt.

Das Leben ist halt keine Kaiilahof! Was sie dann rettete, vor allem weil es meine Laune aufbesserte war, dass sie nun endlich Schuhe trug. Wenn sie es nun noch endlich schaffen würde ihre Haare in den Griff zu bekommen war schon viel gewonnen, zumindest was ihr Aussehen betrifft. Für den Moment war nun aber genug kritisiert und da, entgegen aller Absprachen, die Schneiderin doch keine Zeit für Shani hatte, ging es wieder in die Unterstadt um meine ehemalige Sklavin weiter in die Gesellschaft von Jorts Fähre einzuführen. Da auch heute der Marktplatz ziemlich verwaist und die Werkstätten nicht besetzt waren, steuerten wir gleich das Gasthaus an, in der Hoffnung dort noch auf den einen oder anderen zu treffen.

Jedoch war auch die Terrasse verdammt leer, selbst die Wirtin war heute nicht aufzutreiben so das Shani mir ihren ersten Paga als freie Frau servieren konnte. Ich bekam gerade die Schale in die Hand gedrückt als sich am Eingang der Herberge was tat. Es war Lucius mit seiner Sklavin, der auch gleich interessiert fragte wer die Frau an meiner Seite sei. Mich wunderte zwar dass ihm Dina das noch nicht gesteckt hatte, stellte ihm dann aber trotzdem Shani als freie Frau auf dem Weg zur Händlerin vor. Es dauerte eine Weile bis sich Lucius zwischen Staunen, Verärgerung und schallenden Lachen entschieden hatte.


Ich wartete in Ruhe ab bis er sich endlich beruhigt hatte und konnte mir dann die üblichen Plattheiten anhören ala eine Sklavin lässt man nicht frei und sie sei ja nun nicht mehr als eine Urt. Die übliche, viel zu kurze Denkweise eines Kriegers, die nicht über den Horizont der Reichweite seines Gladius hinausreicht. Gut, ganz so deutlich drückte ich mich dann doch nicht aus aber mit einer Engelsgeduld versuchte ich ihm zu erklären das ein Händler seinen Gewinn im Vordergrund sieht und wenn eine Frau ihm als Freie mehr nutzt, er die Sklavin auch schon mal frei lässt. Und überhaupt sind Sklaven austauschbar und für wenig Geld zu bekommen, einen Geschäftspartner, dem man vertrauen kann, findet man dagegen nicht so einfach.

Ich hatte nicht wirklich erwartet das er meine Argumente im ersten Anlauf nachvollziehen kann, konnte er auch nicht, viel lieber drohte er mir unterschwellig das er Shani ja jederzeit mit seinem Schwert wieder in den Stand einer Sklavin befördern kann. Erst als ich ihn darauf hinwies, dass er damit gegen die Gesetze dieser Stadt verstößt auf deren Heimstein er geschworen hat, beruhigte sich die Situation etwas mehr und ich konnte versuchen meine Intentionen etwas genauer darzulegen. Immerhin war es so das ich für mehrere Wochen, vielleicht sogar für einen ganzen Markt nicht in Jorts Fähre weilen werde können, in dieser Zeit aber meine Geschäfte, außer dem Ratssitz natürlich weiter geführt werden müssen und die Person die dies tun sollte war Shani.

In seiner Aufregung hörte Lucius nicht richtig zu und polterte gleich wieder los. Kein Heimstein, keine Kaste und eine Frau zu sein, das wären gleich drei Gründe die dagegen sprechen das Shani für mich im Rat sitzt. Grundsätzlich hatte er Recht aber wie gesagt, den Ratssitz hatte ich von der Vertretung durch Shani grundsätzlich ausgeschlossen, was ich ihm nochmal deutlich machte. So langsam drang das wohl nun auch zu Lucius durch und die Aussage das ich, wenn ich für mehrere Hand nicht in der Stadt bin, jemanden brauche der meine Geschäfte fortführt, war wohl auch für ihn nachvollziehbar, so das sich die Spannung zwischen uns beiden so nach und nach in Wohlgefallen auflöste.


Da Lucius dann seinen Rundgang fortsetzen wollte oder musste, blieb mir nicht mehr viel anderes übrig als mich wieder auf mein Kissen zu setzen und mich meinen Paga zu widmen.

GR

Montag, 23. März 2015

Der Tag danach

Ich erwachte mit einem ziemlichen Schädel, der eine oder andere Paga gestern war wohl doch schlecht gewesen und dazu kam das ich nicht wusste wie das Spiel ausgegangen war. Hatte ich noch eine Sklavin oder doch eine, zumindest formell gesehen, Geschäftspartnerin? Dunkel konnte ich mich erinnern das ich Shani am Abend den Zutritt zu den Wohnräumen verweigert hatte, zumindest so lange bis die, beziehungsweise ihre, Entscheidung gefallen ist und davon wollte ich vor heute früh nichts hören. Der Nachteil davon war, das ich nun alleine klar kommen musste. Da ich aber auf das Frühstück verzichtete und mir nur etwas Wasser zum wach werden ins Gesicht warf, ging das dann halbwegs.


Jetzt hieß es warten oder hätte es geheißen, wenn nicht genau in diesem Moment jemand die Treppe aus dem Kontor hoch gekommen wäre. Es war Shani und so wie es aussah war klar wie die Entscheidung ausgefallen war. Und nicht nur die, denn auch sie selbst war fast gefallen als sie sich in ihrer Kleidung verhedderte und fast über die letzte Stufe gefallen war. Das lag vor allem daran dass sie ein Kleid trug dem man ansah das es auf die Schnelle zusammengestoppelt war, auf den ersten Blick deutete nichts mehr auf eine Sklavin hin, selbst einen Schleier trug sie. Langsam umrundete ich sie und das Einzige was ich auf dem ersten Blick bemängeln konnte war, das sie ihre Haare nicht ordentlich hochgesteckt trug, doch woher sollte es kommen wenn ihr so etwas noch nie gezeigt wurde?

Nachdem ich ihr gestern schon das Collar abgenommen hatten, entfernte ich heute auch noch die Cuffs als letztes auffälliges Zeichen ihrer Sklavenschaft. Dabei fiel mir auf das sie auch keine Schuhe trug. Das war der Punkt wo ich einige Regeln aufstellte, die Wichtigste dabei war, dass ich ihr genau eine Hand Zeit gebe, in der sie ihr Aussehen und ihr Benehmen als Freie zu perfektionieren hatte. Damit sie es etwas einfacher hat, drückte ich ihr noch etwas Kleingeld in einem Gesamtwert von zirka einem Silbertarsk in die Hand, dann war es an der Zeit das Haus zu verlassen um Shanis neuen Status publik zu machen.


Da der Marktplatz heute nicht allzu belebt war, führte uns der erste Weg zur Schmiede. Kurz vorher stolperte ich noch über Dina, die Gelegenheit für einen ersten Test. Einen Test darüber ob Shani es als ehemalige Sklavin schaffen würde sich gegenüber anderen Sklavinnen durchzusetzen und so schaute ich amüsiert dem Gezicke zu, zumal Dina anscheinend keine Ahnung hatte wer da genau vor ihr stand. Es ging wie fast immer um offene und geschlossene Schenkel beim Knien im allgemeinen und bei Anwesenheit von freien Frauen im besonderen, das Übliche halt. Grinsend drehte ich mich weg und erklärte dem Schmied das Shani auch als Freie in meinem Namen Aufträge vergeben darf.


Er verstand mich erst gar nicht, so das ich deutlicher werden musste und ihm erklärte das ich Shani freigelassen habe, sie aber immer noch für mich arbeitet. Auch wenn er meine Entscheidung nicht wirklich nachvollziehen konnte so nahm er es doch mit stoischer Gelassenheit hin und widmete sich kurz darauf wieder seiner Arbeit. Die Nächste über die wir stolperten war die Schneiderin, auch das passte mir ganz gut in den Kram, war es doch die Gelegenheit noch ein paar Kleider für Shani in Auftrag zu geben. Um das alles zu vereinfachen, die Preise niedrig zu halten und vor allem die Fertigstellung zu beschleunigen, bot ich an das die Schneiderin Zugriff auf den Bestand an Stoffen im Kontor erhält.


Zusätzlich sollte sie Shani noch ein wenig Unterricht geben im Benehmen freier Frauen und vor allem in der Bekleidungsfrage. Daraufhin vereinbarten die beiden Frauen für morgen einen Termin, bei dem sie die ersten Dinge in Angriff nehmen wollten. Die nächste Station sollte der Sattler sein. Sinna, so hatte ich mittlerweile erfahren, hatte auch noch bei der Herstellung des ersten Kleides geholfen und dabei ihren Herrn, besagten Sattler, einige Nieten gestohlen. Shani wollte dieser Sklavin nun noch schnell aus der Patsche helfen in dem sie den Diebstahl zu ihren Schulden machte, die sie nun begleichen wollte.

So schnell sie ihre Beine trotz ungewohnter Robe trugen, und damit schneller als ich gewillt war zu gehen, lief sie in Richtung der Sattlerei, traf den Lederarbeiter aber schon auf halben Wege an. Es dauerte nicht lange da hatte ich sie eingeholt. Ich blieb allerdings in einiger Entfernung stehen und genoss das Schauspiel, welches nun folgte, mit einem gewissen Abstand. Denn auch Val hatte keine Ahnung mit wem er sich da eigentlich unterhielt und so entbehrte dieses Gespräch nicht einer gewissen Situationskomik. Shani schaffte es tatsächlich für die verbauten Nieten dem Sattler einem vernünftigen Preis zu entlocken.


Allerdings verriet sich sich auch dadurch, denn Sinna hatte vorher schon ihrem Herrn die Geschichte mit den Nieten gebeichtet. Es war interessant mit anzusehen wie schwer es dem Sattler nun fiel Shani wie eine Freie zu behandeln aber so nach und nach fing er sich. Jetzt ging es nur noch darum ob sie sich Sinna ab und zu mal ausleihen darf, damit auch diese ihr weitere Kleider schneidert. Interessiert folgte ich den Preisverhandlungen und es zeigte sich dass die drei Jahre die Shani an meiner Seite gelebt hatte nicht völlig unnütz waren. Die Lehre die ich für mich aus den Verhandlungen zog war, bei den Preisen die Val für die Vermietung seiner Sklavin aufzurufen versucht, ich bei den Stadtsklaven die Miete deutlich anziehen muss, zumindest falls Val mal wieder Eine braucht.


Für heute reichte es dann aber auch. Nachdem Val und Shani mit ihren Verhandlungen durch waren, ging es zurück in die Oberstadt. Ich führte Shani zu dem separaten Gästezimmer, welches sich im Erdgeschoss meines Hauses befindet. Shani schaute mich verwundert an, ging sie doch bisher davon aus das sie weiterhin an meiner Seite schlafen durfte. Falsch gedacht! Ich erinnerte sie daran das sie jetzt weder meine Sklavin, noch meine Gefährtin ist und sie deshalb auch nicht bei mir übernachten darf und sich das so lange nicht ändern wird, bis sie sich wieder unterwirft oder ich sie eben zur Gefährtin nehme.


Sie wollte wissen ob ich dies denn vorhabe, also die Gefährtenschaft. Schon im Gehen drehte ich mich noch einmal um. "Du hast keinen Heimstein, du gehörst keiner Kaste an! Du bist ein Nichts! Wie sollte ich dich zur Gefährtin nehmen? Und auch wenn du jetzt unter dem Schutz der Händlerkaste von Jorts Fähre stehst, so liegt doch noch ein weiter Weg vor dir auf dem du dir dies alles erst erarbeiten musst!" Dann ging ich endgültig, das Letzte was ich von Shani hörte war ein lautes: "Das werde ich meine Herr!" und dann noch lauter die Verbesserung "Georg!" Grinsend nahm ich die letzten Stufen.

GR

Sonntag, 22. März 2015

Die Wahl

Seit einigen Tagen ging ich mit einer Idee schwanger, deren Umsetzung, so ich mich endlich dazu durchringen kann, mir doch etwas Bauchschmerzen bereiteten wird. Heute schien mir der richtige Zeitpunkt gekommen, waren die meisten Bewohner zum Handende doch mehr mit sich selbst beschäftigt und Anfragen und Anträge an mich an solchen Tagen eher die Seltenheit. Aber noch schob ich die Entscheidung vor mir her. Dafür trieb ich mich grübelnd in de Gassen der Stadt umher. Als ich, wie auch immer, mich plötzlich in der Unterstadt wiederfand, stolperte ich fast über meine Sklavin die sich in der Nähe des Gasthauses aufhielt um sich im Zweifelsfall nützlich machen zu können.


Da aber das Gasthaus ziemlich verwaist da lag und niemand da war mit dem ich mir die Zeit vertreiben konnte, wollte ich mich gerade wieder auf den Rückweg machen, als eine kleine Ablenkung meine Aufmerksamkeit erforderte. Shaki, die Sklavin die vor einigen Tagen gestohlen wurden war, war auf wundersame Art und Weise wieder aufgetaucht. Da sie an die Stadtkette gehörte, war es an mir mich wenigstens ansatzweise zu informieren und so erfuhr ich auch dass sie sich bei ihrem unfreiwilligen Ausflug auch am Rücken verletzt hatte. Um keine Zeit zu verlieren befahl ich ihr sich zu entkleiden damit ich das Malheur sofort in Augenschein nehmen konnte.


Das was ich sah überforderte aber meine medizinischen Kenntnisse, da sie aber sagte dass die Ärztin sich das schon angeschaut hatte und ihr auch gesagt hatte, dass Shani was von der Wundsalbe die wir im Haus hatten drauf tun soll beschloss ich zwei Dinge, zum einen mich selbst mit der Ärztin zu dem Thema zu unterhalten und zum anderen die beiden Mädchen nach oben ins Kontor zu scheuchen damit diese verdammte Salbe endlich auf die Wunde kommt. Während also die beiden Sklavinnen nach oben tobten, folgte ich ihnen in aller Ruhe und so lange wie sie auf der Suche nach der Salbe waren und dann auch die Behandlung dauerte, beschäftigte ich mich noch etwas mit meinen Papieren.


Als ich aber den Eindruck hatte, das sie ins Tratschen verfielen und ich davon ausgehen konnte, dass die Salbe ihren Weg auf die Wunde gefunden hatte, legte ich die Feder aus der Hand und unterbrach die beiden Sklavinnen in ihren Tun, Als erstes zerrte ich Shaki weg und befahl ihr sich an die Wand zu knien und zu warten, dann ging ich auf Shani zu und nur ein Wort fiel "Ausziehen!" Mit der Ungewissheit im Blick nicht zu wissen was ich vor habe und womit sie meinen Unmut auf sich gezogen hatte als auch mit fahrigen Fingern streifte sie ihre Tunika ab und stand dann nackt wie die Priesterkönige sie erschaffen hatten vor mir.


"Hinknien! Kopfe senken! Haare nach vorne!" Waren die nächsten Befehle die ich an sie abfeuerte und denen sie sofort nachkam ohne das die Ungewissheit aus ihrem Blick verschwunden war. In Ungewissheit, gepaart mit einem Funken Angst, kniete sie vor mir. Leicht zitterte sie, die Haare hatten ihren Hals freigegeben, als ich auf sie zuging und einem Schlüssel hervorholte, mit dem ich das Collar öffnete. Leise kratzte der Schlüssel im Schloss, ein Wunder das dieses Schloss überhaupt noch funktionierte, fast drei Jahre waren es nun seit ich das Collar verschlossen hatte und seit dem auch nie wieder angerührt hatte.

Ich nahm ihr das Eisen vom Hals und Shani durfte sich wieder aufrichten, ein Blick aus den Augenwinkeln zeigte mir das Shaki der Szene mit großen Augen und noch größerer Verwunderung folgte. Doch das war nicht mein Problem, denn ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Shani und erlaubte ihr sich wieder aufzurichten und im Bracelets zu knien. Mein Blick fiel auf ihren nun nacktem Hals, dann legte ich das Eisen wortlos vor sie, drehte mich von ihr weg und ging auf Shaki zu. Auch wenn diese jetzt in Erwartung dessen was sie erwartete, erstarrte, von ihr wollte ich nichts. Sie hatte nur das Pech genau unter dem Regal mit den Stoffballen zu knien. Ich nahm einen Ballen weiß.goldenen Stoff aus dem Regal und ging, ohne die Stadtkettensklavin zu beachten, zurück zu Shani.


Auch der Stoffballen landete vor ihr, direkt neben dem Collar, bevor ich das erste mal wieder zu längeren Sätzen griff. "Shani ich habe Pläne, Pläne in denen du eine entscheidende Rolle spielst, doch ich muss sicher gehen das du diese Rolle ausfüllen kannst. Deswegen überlasse ich die Entscheidung dir." Ich holte tief Luft bevor ich weiter sprach, denn das was ich tat fiel mir nicht leicht. "Nimm das Collar und alles geht weiter wie bisher, es steht für den alten Weg! Oder nimm den Ballen Stoff, näh dir eine Robe, diese Robe steht für den neuen Weg!" Mit diesen Worten ließ ich sie da hocken und ging zur Treppe.


Auf halber Strecke drehte ich mich noch mal um. "Du hast Zeit bis morgen früh, das was du trägst, Collar oder Robe, wird mir zeigen wie du dich entschieden hast. Ach und noch eins, bevor ich morgen mit dir gesprochen habe, darfst du nicht das Haus verlassen!" Mit diesen Worten nahm ich die letzten Stufen bis zum Wohnbereich, ließ die beiden Sklavnínnen verdutzt zurück und steuerte direkt die Küche an. Dort angekommen, hielt ich inne, stützte mich ab und atmete erstmal tief durch, dann griff ich mir eine Schale und eine Botha voller Paga und machte es mir auf einem Kissen am Tisch gemütlich.


Von unten aus dem Kontor drang das aufgeregte Tratschen der beiden Sklavinnen, wovon ich jedoch kein Wort verstand. Dafür unterhielt ich mich sehr angeregt mit der Botha und den darin enthaltenen Paga. Später, viel später, sah ich mit glasigem Blick wie Shani die Treppe aus dem Kontor hoch kam. Ich sah nur ihren Kopf und ihr blondes Haar auftauchen, da blaffte ich sie schon lallend an: "Verschwinde, vor morgen früh will ich dich nicht mehr sehen!"

GR

Samstag, 21. März 2015

Endlich etwas Ruhe

Der erste ruhige Tag seit ich von meiner Reise zurück bin. Niemand trieb mich, niemand klopfte an der Tür und auch sonst schien keiner was von mir zu wollen, schon gar kein Geld. Da konnte man sich sogar vor die Tür trauen. Tat ich dann auch und auf meinem Weg durch die Gassen der Oberstadt traf ich auf Lucius. Er meinte etwas von Rundgang, was ich mir aber in den eckigen Gassen der Oberstadt relativ schwierig vorstellte. Egal, wir wechselten sowieso relativ schnell das Thema. Lucius wollte nämlich partout etwas Geld loswerden. Nein, nichts kaufen wie man vielleicht meinen könnte, er wollte es vielmehr investieren.


Waren es erst relativ sichere Bankgeschäfte die ihn interessierten und die ich ihm leider nicht bieten konnte, kamen wir dann relativ schnell zu etwas riskanteren Anlagen. Brauchte ich doch bei meinem Schuldscheinhandel des öfteren jemanden mit dem ich das Risiko teilen kann. Das bot ich ihm an und versprach die Ohren offen zu halten falls ich etwas mitbekam von den anderen Anlageformen von denen er sprach. Ähnlich riskant aber näher an seinem Aufgabengebiet. Dann verabschiedeten wir uns und ich setzte meinen Weg in die Unterstadt fort.


Dabei nahm ich den Weg über den Hafen.und blieb dadurch in einer Menschentraube hängen, die sich in der Nähe der Hafentaverne gebildet hatte. Die Aufregung dort drehte sich zum einen um eine herrenlose Sklavin und zum anderen um einem Fremden in blau. Da wir ja die Stadtgesetze dahingehend geändert hatten dass nicht mehr jede herrenlose Sklavin an der Stadtkette landet, interessierte mich diese Kajira nicht weiter und ich lauschte mehr der Unterhaltung mit dem fremden Freien, denn sollte er tatsächlich ein Schreiber sein, sollte man ihn für Jorts Fähre begeistern, galt doch diese Kaste geradezu als ausgestorben bei uns.


Nachdem die Krieger mit ihren üblichen wohin / woher / Heimstein etc. Befragungen durch waren, übernahm ich den Fremden und brachte ihn zum Gasthaus. Kurz unterhielt ich mich noch mit ihm, auch weil ich wissen wollte was seinen Absichten sind. Zumindest war in Erfahrung zu bringen dass er gegen Kost und Logis ein paar Tage in Jorts bleiben und anfallende Arbeiten für einen Blaukastigen übernehmen würde. Kein schlechter Einstieg wenn man neu ist und nicht weiß ob es einen hier gefallen oder man eben angenommen wird. Ich schlug vor das Shani ihm ein Zimmer gibt und ihn dann ein wenig herumführen wird, damit er weiß wo er was findet in der Stadt um überhaupt eventuelle Aufträge durchführen zu können.

Während sich Shani also seiner annahm, goß ich mir noch einen schnellen Paga ein und machte mich, nachdem ich diesen in mich gegossen hatte auf den Heimweg.

GR

Donnerstag, 19. März 2015

Etwas Tratsch und eine Wette

Ich kann machen was ich will, es vergeht kein Tag wo man mir nicht die Bude einrennt. Auch heute wieder! Ich werde meine Tür mal mit irgendwas behandeln lassen, so dass, wenn einer klopft, er gleich Verätzungen 25. Grades an seinen Fingern bekommt. Doch für heute war es schon zu spät und das typische "tock tock tock" war überdeutlich zu hören. Wie immer überließ ich Shani den Part mit dem Öffnen. Wie sich herausstellte war die Sängerin auf einen Plausch vorbei gekommen und wie immer wollte sie nicht mein Haus betreten, sondern zog es vor draußen auf der Bank auf mich zu warten.


Ich kramte also meinen Restcharme zusammen und ging nach draußen. Zumindest konnte ich mir bei Sam ziemlich sicher sein das sie nicht als Bittstellerin kommt, hatte ihr Gefährte doch genug eigenes Vermögen so dass es ihr im Moment an nichts fehlen durfte, außer an jemanden mit dem sie sich unterhalten konnte. Also nahm ich auf der Bank neben ihr Platz und ließ mich von Sam über die letzten Geschehnisse in Jorts und über die Ergebnisse meiner Reise den Vosk entlang, aushorchen. Es war eine willkommene Abwechslung von dem Stress und den Durcheinander der letzten Tage und fast glaubte ich es auch der Sängerin, als diese die Behauptung aufstellte,dass ich ja gar nicht anders könne und mir direkt was fehlen würde wenn ich nicht in jedem Trubel drinnen stecken würde.


Als Gegenleistung für ihren warmen Worte erfuhr sie was ich genau mit dem Weingut vorhabe welches ich mir gekauft hatte, was es noch an Arbeit zu tun gab und wie meine weiteren Pläne damit aussehen, auch damit, dass bald wieder eine Reise für mich anstehen würde hielt ich nicht hinterm Berg. Als der Lärm von der Kriegerwiese dann weniger wurde, es war ja wieder Trainingstag, gingen wir noch auf einen Absacker in die Herberge. Sie für eine Milch, ich für einen Paga. Dabei blieb es nicht aus dass wir auch noch auf einige Krieger trafen die nach dem Training auf Alkoholhaltige Kühlung gewechselt hatten.

Im Laufe der Unterhaltung kamen wir über mehrere sprunghafte Themenwechsel auch auf Haustiere im Allgemeinen und Tarskferkel im Besonderen zu sprechen und vor allen Dingen darauf ob Tharkan es übers Herz bringen würde, das Tarsk, welches sich seine Gefährtin als Haustier wünschte, zeitnah auf einem Grillspieß zu platzieren. Ich war ja der Meinung dass dies durchaus im Rahmen des Möglichen wäre und so war ich auch schon mitten drin in einer Wette, denn Jarcath hielt dagegen. Was mein Einsatz ist? Sollte ich verlieren, werde ich mal wieder an einem Schwerttraining teilnehmen, doch das wird ja nicht passieren, oder?

GR

Mittwoch, 18. März 2015

Die nächste Wirtin

Man man man, nicht mal zu Hause hatte man seine Ruhe! Als es an der Tür klopfte, ließ ich krachend den Deckel der Truhe nach unten fallen, in der ich gerade herumgekramt hatte, bezwang mich aber nicht selber nachzuschauen wer was von mir will sondern ließ dass Shani machen. Ich selber nutzte die Zeit um mich wieder zu beruhigen um meinem Besuch nicht gleich mit Zornesröte im Gesicht gegenüber zutreten. Von den Stimmen her die zu mir drangen, konnte es nur eine Frau sein die an der Tür stand und dies bewahrheitete sich auch kurze Zeit später als Shani zu mir kam um mir mitzuteilen das die Fremde die gestern um ein Gespräch mit mir gebeten hatte, da wäre.


Ich ging, das schlimmsten befürchtend, nach nebenan und fragte sie "freundlich" ob sie denn auch zu mir gekommen wäre um sich Geld zu erbitten. Da sie dies mehr oder weniger gleich ausschloss, bot ich ihr dann sogar einen Platz an um mir in Ruhe ihr Anliegen anzuhören. Es stellte sich heraus dass diese Frau Tialda hieß, irgendwo aus dem Norden stammte und sich dort ihren Lebensunterhalt mit dem Handel von Sklaven verdient hatte. Hier in Jorts muss ihr Irgendjemand eingeredet haben dass ich ihr weiterhelfen könnte und nun saß sie hier bei mir. Kastenlos, Heimsteinlos, ein schweres Los! Auf meine Frage hin wie sich sich denn vorstellt in Zukunft ihr Geld zu verdienen, antwortete sie mir dass sie die Absicht hat dies mit Handel zu versuchen.


Hmm, also doch irgendwie ein Fall für mich. Ich skizzierte ihr die Möglichkeiten auf die es nun für sie gab. Zum einen den leichten Weg, denn grundsätzlich darf ja jeder Handeln oder den schwierigen Weg, in dem sie sich dem Kasten-, Rechte- und Wertesystem einer zentralgorianischen Stadt unterwirft. Ich glaube nicht das sie sich für den schweren Weg entschied nur weil ich ihr deutlich zu verstehen gab dass ich ihr das Leben zur Hölle machen werde, wenn sie einfach so drauflos handelt. Blieb also nur noch herauszufinden womit sie genau handeln will. Der Möglichkeiten gab es ja viele, schlussendlich entschied sie sich das Gasthaus zu übernehmen und so blieb die Hoffnung dass sie nicht genauso schnell verschwindet wie so viele vor ihr, die es auch schon versucht hatten.

Nachdem wir noch die Konditionen geklärt hatten und sie eine Führung durch Shani ablehnte, verabschiedete ich sie, nur um dann weniger später auch den Weg zur Unterstadt anzutreten. Bei einem Paga wollte ich den Abend ausklingen lassen, doch wie so oft strömte auch hier noch Arbeit auf mich zu. So stellte sich heraus das es mittlerweile den ersten schriftlichen Einspruch gegen den Heimsteinschwur des Arztes gab, obwohl dieser noch nicht mal offiziell Selbigen beantragt hatte und noch ein paar andere kleine Probleme waren zu klären. Schlussendlich aber nichts war mir meinen Genuss des Pagas verderben konnte.

GR

Dienstag, 17. März 2015

Es geht immer nur ums Geld

Wie fast immer, trieb es mich auch heute zum Abend in die Unterstadt. Jedoch hatte ich kaum damit gerechnet das es mit den Hiobsbotschaften heute weiter gehen würde. Die von Gestern mit der geklauten Sklavin und den Lebensmitteln, wie auch die "Drohung" von Nero in Ko Ro Ba teuere medizinische Geräte kaufen zu wollen, hatten mir eigentlich gereicht und mein Bedarf an schlechten Nachrichten eigentlich restlos gedeckt für diese Hand. Da die Meute auf dem Marktplatz allerdings relativ unaufgeregt herumstand, ging ich arglos näher. Dies war der entscheidende Fehler um mir den Abend zu verderben.


Ich hatte noch gar nicht richtig meine Füße auf dem Pflaster des Marktplatzes platziert, als auch schon Irina auf mich zu kam und mich um ein Gespräch zum Thema Geld für die grüne Kaste bat. Ich hatte fast körperliche Schmerzen als ich hörte das ich mich von einigen Münzen trennen sollte und so fuhr ich sie an, ob man sich abgesprochen hätte und jetzt jeden Tag ein Anderer kommt um mir den Selbigen zu versauen. Irina machte gleich einen Rückzieher und meinte sie kommt wieder wenn ich bessere Laune habe aber da ich beim Geld ausgeben, unabhängig von der Höhe der Summe, immer schlechte Laune habe, machte ein anderer Termin nun nicht wirklich Sinn.

Ich ließ mich also auf das Gespräch ein und dachte ich Anfangs noch, das es um Neros teure medizinische Ausrüstung geht, so sah ich mich jedoch getäuscht. Heute ging es nur, als in Anführungsstrichen nur, um ein Gehalt für die Grünenazubine. Obwohl ich noch nicht wirklich deren Nutzen für die Stadt sah, ließ ich mich schlussendlich breitschlagen und erklärte mich bereit ihr aus der Stadtkasse einen geringen Salär zu zahlen. Was ich jetzt allerdings überhaupt nicht mehr brauchte war Neros Andeutungen über den Preis der medizinischen Geräte, der sich in utopischen Größen zu bewegen schien, deswegen schien mir ein Paga zum abreagieren nun genau richtig.


Da sich seit gestern nicht viel geändert hatte, war ich mir sicher den auf der Terrasse des Gasthauses zu bekommen. Diese war auch noch recht gut gefüllt, so das ich mich dazu setzte, mein Kissen war zum Glück noch frei, und mich ausfragen ließ. Dabei ging es heute hauptsächlich um die grüne Kaste, zuviel passierte da wohl zuletzt und die Neugier der Menschen ist nun mal unersättlich. Darum setzte ich die Anwesenden von Vorgängen in Kenntnis, das eine dritte Grüne gibt die zur Apothekerin ausgebildet wird und das man für die ein Gehalt beantragt hat. Auch das die Anschaffung teurer medizinischer Geräte im Raum stand verschwieg ich nicht und zu guter Letzt erwähnte ich auch das mich Nero wegen dem Heimsteinschwur angesprochen hatte.

Damit hatte ich ja gleich in ein Wespennest gestochen! Musste er auch unbedingt aus Ko Ro Ba stammen? Jedenfalls rief das unsere ehemaligen Arer auf den Plan, die vorsorglich schon mal Einspruch erhoben, die genaue Begründung aber erst noch nachliefern wollen. Unabhängig davon schien sich der Grüne auch so noch ein paar Feinde gemacht zu haben, so das es mir schwer fiel die Gemüter zu beruhigen. Da es nun aber schon reichlich spät war, zerstreute sich so langsam die Runde und es wurde von ganz alleine ruhiger, so das ich sogar, kurz bevor ich ging, mitbekam das die weiß gekleidete Fremde die seit einiger Zeit in der Stadt lebt, mich um ein Gespräch die nächsten Tage bat. So lange es dabei nicht um Geld geht ............

GR

Montag, 16. März 2015

Neuigkeiten sammeln

Nach einer äußerst ruhigen und entspannenden Nacht in den eigenen vier Wänden und nachdem ich tagsüber noch ein paar Dinge, die während meiner Abwesenheit liegen geblieben waren, abgearbeitet hatte, machte ich mich gegen Abend endlich mal wieder auf den Weg in die Unterstadt. Wie fast immer traf man auf dem Marktplatz ein paar Leute, schön wenn sich manche Dinge nie  ändern, und ich wollte die Gelegenheit nutzen mich über die letzten Neuigkeiten zu informieren. Das man mich mit "Tal Georg, war deine Reise gut? Du wurdest übrigens bestohlen." begrüßte, ließ mich Schlimmes ahnen und meine bis eben noch gute Laune, in den Keller sinken.


Allerdings stellte sich relativ schnell heraus das der Diebstahl nur eine Stadtsklavin und ein paar Lebensmittel aus der Herberge betraf, nichts von Wert also. Das Ganze ist zwar ärgerlich aber gedanklich hatte ich den Verlust schon abgeschrieben. Zumal es angeblich irgendwelche Wilden gewesen sein sollen, denen jetzt im Wald hinterherzurennen schien mir nicht sehr verlockend. Allerdings war bei unseren Kriegern nun der Jagdinstinkt geweckt. Dabei war es hilfreich das wir schon seit Ewigkeiten, zumindest von jeder Stadtsklavin, eine Geruchsprobe nehmen. Also nicht wir selber schnüffeln an ihr, nein dafür haben wir im Besitz des Hauptmannes einen speziell trainierten Sleen, der bisher noch nie den Geruch einer Sklavin vergessen hatte.


Auch Shaki hatte er beschnüffelt und obwohl es schon einige Zeit her war, nahm er sofort ihre Spur auf. Das hatte zur Folge das ich nun ziemlich allen auf dem Marktplatz stand, da sich alle wachfreien Rarii dieser Suchmission angeschlossen hatten. Zum Glück hatte ich vorher schon angemerkt das ich die Suche nach einer Stadtsklavin für völlig übertrieben hielt und keinerlei Entschädigungszahlungen leisten werde, wenn sie den oder die Diebe fangen wollen dann sollten sie das für Ehre tun. Nun wollte ich mich gerade wieder auf dem Heimweg machen wollte, da tauchte Nero, unser Grüner, auf und an seiner Seite befand sich eine Ärztin die aber so gar nicht nach Irina, der Kastenersten unserer Grünen aussah. Nach einigem hin und her stellte sich heraus das sich Nero eine Junggrüne eingefangen hatte die er zur Apothekerin ausbilden wollte. Zumindest wenn sie bis dahin nicht auch beim Kräutersammeln von einem wilden Sleen gefressen wird, so wie es unserer letzten Apothekerin ergangen war.


Da hier jetzt nicht mehr viel zu reißen war, ging ich die paar Schritte bis zur Terrasse des Gasthauses um dort noch einen heimischen Paga zu mir zu nehmen, wenn ich denn schon mal hier war. Nero nutzte die Gelegenheit sich von Shani noch einen Tee bringen zu lassen und in Anwesenheit seiner Azubine fragte er mich noch ein wenig über meine zurückliegende Reise aus. Ich gab ihm bereitwillig Auskunft, denn zum einen hatte ich ja nichts zu verbergen und zum anderen war sie ja durchaus erfolgreich so das man es sich leisten konnte ein wenig zu prahlen..

GR

Sonntag, 15. März 2015

Zuhause

Ich stand an der Reling des Schiffes welche mich wieder nach Jorts Fähre bringen sollte, ließ mir den Wind um die Nase wehen und meine Gedanken schweifen. Gut zwei Hand war es her das ich Jorts verlassen hatte um meine Ziele zu verfolgen, meine Pläne zu verwirklichen. Zwei Hand der Suche, der Verhandlungen, des Feilschens lagen hinter mir. Doch jetzt nach unzähligen Pasangs die ich Vosk auf und abwärts zurückgelegt habe, nach unzähligen Nächten in teils heruntergekommenen Herbergen, mit der Sorge auf irgendwelches Gesindel zu treffen dem man nicht über den Weg trauen kann, das alles war jetzt vorbei. In meinem Beutel ruhte das unterschriebene Schriftstück, die Urkunde, die mein Leben in neue Bahnen lenken soll.


Langsam näherte sich das Schiff dem Hafen meines Heimsteines. Das Kreischen der Möwen klang fast angenehm und als das Schiff endlich in den Hafen einlief, konnte ich sogar dem üblichen Gestank des Brackwassers einen gewissen heimatlichen Touch abgewinnen. Ich zahlte den Käptn und seine Crew aus, nahm meine Sachen und verließ das Schiff um endlich wieder heimatlichen Boden unter den Füßen zu haben. Als ich auf den Bohlen des Kais stand an dem das Schiff angelegt hatte, atmete ich tief durch und wartete bis auch meine Sklavin mit dem restlichen Gepäck den Kahn verlassen hatte.

Es war spät geworden, kaum einer der Bewohner war noch auf den Beinen, nur ein paar der Arbeiter aus den Docks liefen noch herum und ent- und beluden das Schiff mit welchem ich angekommen war. Doch dies war unwichtig für mich, meine Waren die ich erstanden hatte, befanden sich sicher verstaut in meiner Tasche. Noch einmal füllte ich meinen Lungen tief mit der heimatlichen Luft, dann trat ich den Weg an, der mich in die Oberstadt zu meinem Haus führte. Eine ruhige Nacht in den eigenen Fellen, geschützt durch die Mauern der Stadt und die rote Kaste von Jorts, lag vor mir, die erste nach langer Zeit.

GR