Sonntag, 23. November 2008

Hase, Fisch und Tauschgeschäfte

Froh endlich den ganzen Anfeindungen entronnen und wieder in sicheren Gefilden zu sein lief ich hungrig durch das Land der Amazonen. In der Nähe des Fischersiedlung sah ich aufgereiht Mengen von Trockenfisch. Ich schlich mich heran, sah mich um. Da ich niemanden bemerkte nahm ich mir einen und schlang ihn hinunter. Plötzlich hörte ich Stimmen, jemand rief mich. In meiner Gier hatte ich die drei Amazonen übersehen die ein Stück weiter an einen Feuer saßen. Zum Glück schienen sie nicht bemerkt zu haben das ich mich an den Fischen bedient hatte. Schnell würgte ich den Rest hinunter und kam hinter dem Trockengestell hervor.

Sie luden mich ein mich zu ihnen ans Feuer zu setzen. Dieser Einladung kam ich gerne nach da es mittlerweile auch kalt geworden war und der erste Schnee fiel. Außerdem hatten sie gerade begonnen einen Hasen zu zubereiten. Ich ließ mich nieder und wärmte mich am Feuer. Der Geruch des gebratenen Fleisches ließ mich den Fisch vergessen und gierig hoffte ich das ich etwas davon abbekommen würde.

In der Zwischenzeit nervte diese unsägliche Katze. Doch immer wenn ich der Katze ihre Grenzen aufzeigen wollte erntete ich nur böse Blicke und auch mal einen warnenden Schlag auf den Oberarm. Also ließ ich von den Tier ab um meine Gastgeberinnen nicht ganz zu verärgern.

Endlich war der Hase fertig und ich bekam tatsächlich etwas davon ab. Dazu ein Stück Brot, herrlich! Die erste richtige Mahlzeit seit Tagen. Ich merkte wie die Wärme des Feuers und das Essen das ihrige taten und ich langsam wieder zu Kräften kam. Ich warf die Knöchelchen ins Feuer, wischte meine fettigen Finger an meine Hose ab, entspannt lehnte ich mich zurück und ließ die Wärme in mir aufsteigen.

Wie aus heiteren Himmel fing man mich plötzlich an mich auszufragen ob ich denn nun nach Fisch und Hasenfleisch nun endlich satt wäre. Kurz davor wegzudösen schreckte ich hoch. Natürlich stritt ich ab mich jemals an den Fischen vergriffen zu haben, war ich mir doch sicher das keiner mich gesehen hat. Leider wirkte ich dabei wohl nicht sehr überzeugend und die Befragung wurde immer unangenehmer und geprägt von einer leichten Aggressivität mir gegenüber. Irgendwann ließen sie jedoch von mir ab wahrscheinlich fiel der einzelnen bei der Masse an Fischen die sie auf den Trockengestellen hatten nicht weiter ins Gewicht. Erleichtert atmete ich auf.

Da ich bemerkte das zwei der anderen Amazonen auch nicht so gut auf die Katze zu sprechen waren, machte ich mir das zu nutzen ein bisschen Zwietracht zu sehen damit sie sich weniger mit mir beschäftigten. Die Eine, ein merkwürdiges Mischwesen, nannte sich wohl Wolfstiger, fraß wohl alles was nicht schnell genug weg war. Also packte ich die Katze und hielt sie ihr hin. Sie wollte gerade zupacken als die andere Amazone mir das Tier entriss und es in Sicherheit brachte. Sie stritten sich und ließen endgültig von mir ab, ich hatte mein Ziel erreicht.

Zwei der Amazonen verließen nun das Feuer, nicht ohne die Dritte zu beauftragen wachsam mir gegenüber zu sein. Ausgerechnet die Katzenfreundin ließen sie zurück. Argwöhnisch beäugte ich die verbliebene Amazone. Allerdings nahm sie ihren Auftrag nicht so ernst und ließ mich irgendwann allein am Feuer zurück. Also packte ich meine Sachen zusammen, warf mir meinen Umhang über als ich in einiger Entfernung die nächsten beiden Amazonen auftauchen sah. Die eine der beiden war mir bisher völlig unbekannt. Da ihr wohl noch niemand von mir berichtet hatte schien sie mit ihrer Neugier nicht hinter den Berg halten zu können und fragte mich aus.

Ich erzählte ihr das ich ein Wanderer wäre, das Wort Landstreicher mit dem mich andere schimpften versuchte ich sorgfältig zu vermeiden, und öfters durch diesen Landstrich reise. Mitleidig sah sieh mich an wie ich in meinen dünnen Umhang dastand. Sie bot mir ein Fell im Tausch gegen ein gutes Messer an. Leider musste ich das Geschäft ablehnen da ich nur ein Messer bei mir hatte, von dem ich mich nur ungern trennen wollte. Scheinbar war aber ihr Mitleid mit mir größer als ihr Misstrauen mir gegenüber. Mit den Worten „wir Wanderer müssen doch zusammenhalten“ bot sie mir an das ich das Fell sofort bekommen könnte wenn ich ihr in den nächsten Tagen ein Messer beschaffen würde. Erstaunt schaute ich sie an, sollte ich eine Gleichgesinnte gefunden haben. Dankend willigte ich in das Geschäft ein, nahm das Fell an mich und versprach ihr in den nächsten Tagen ein Messer vor beizubringen.

Ich verabschiedete mich nun von den Beiden, hüllte mich zusätzlich in das Fell und ging weiter auf der Suche nach einen Ort wo ich die Nacht verbringen konnte. Wissend das ich erst wieder hier her zurück konnte bis mir Jemand sein Messer „überlassen“ hat.

GR

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