Mittwoch, 4. Juni 2014

Schnaps aus Argentum

Irgendwie war heute Kehraus, alle Besucher hatten die Stadt verlassen und auch sonst blieb es ziemlich ruhig. Noch! Ich für meinem Teil hatte mir den neuen Pagagarten als meinem akzuellen Lieblingsplatz auserkoren und auch heute mal wieder dort Platz genommen. Eigentlich mochte ich die Hafenatmosphäre nicht so besonders, im allgemeinen stank es nach toten Fisch und Abfällen und das Geschrei der kleinen Händler die hier ihre Stände betrieben und dabei mit den Voskmöwen wetteiferten, ging mir eigentlich auch auf den Sack. Zum Glück war dies hier aber ein Flusshafen und der Vosk sorgte dafür das sich das gammelige faulige Zeug nicht zu lange hielt und so zumindest die Luft halbwegs erträglich blieb. Die letzten Unannehmlichkeiten konnte man unter den den letzten abendlichen Strahlen des Zentralfeuers ganz gut ausblenden. Wenn man dann noch einen Paga bei der Hand hatte, serviert von einer schönen Sklavin, ließ es sich hier aushalten.


Zumal ich nicht lange allein blieb und mich somit nicht länger meinen Gedanken hingeben brauchte. Nein Bal tauchte auf und nahm ebenfalls im Pagagarten Platz. Allerdings nicht um Paga zu trinken bzw Tee wie er es sonst immer tat, nein er wollte mir irgendwelchen Fusel andrehen den er aus Argentum hatte einfliegen lassen. Skeptisch beäugte ich dass was Bal da in die Becher goß und auch meine Nase verriet mir das es nichts Gutes sein konnte was da glucksend in die Trinkgefäße lief. Entsprechend zierte ich mich wie das sprichwörtliche Verr am Strick diese Brühe zu mir zu nehmen und anfangs gelang mir dies auch ganz gut in dem ich durch wortreiche Erzählungen davon abzulenken versuchte.

Als sich später der Kreis derer die sich im Pagagarten eingefunden hatten mehrte, sah ich meine Chancen deutlich steigen um dieses Gesöff herum zu kommen, doch stattdessen starrten mich die neu dazugekommen Personen, angestachelt durch Bal, an und wollten unbedingt sehen wie ich diesen Schnaps vertrage. Noch allerdings hatte ich eine Gnadenfrist weil die Schreiberin und die Baumeisterin das Gespräch wieder auf ihren Ratsbeitritt lenkten und die Baumeisterin sogar so vermessen war von einer verpassten Chance zu reden, weil man dem Rat keine Frist gesetzt hätte wie schnell dieser über den Antrag zu entscheiden hat. Wütend kippte ich jetzt diesen blöden Schnaps doch noch hinter und hoffte so mich zu beruhigen.

Leider hatte ich erstmal mit meinen Körperreaktionen auf diesem Fusel zu kämpfen was mich noch wütender machte und so ließ ich meine Laune an der Baumeisterin aus, die ich lautstark anfuhr dass niemand das Recht hat dem Rat von Jorts Fähre irgendwelche Fristen zu setzen. Da Bal, obwohl nicht im Rat, in die gleiche Kerbe schlug, führte dies dazu dass die Baumeisterin eilig die Runde verließ und in Richtung Oberstadt verschwand. Auch ich hatte genug für heute und eh ich unbeherrschter weise noch mehr von meiner schlechten Laune verteilte, zog auch ich es vor mich zurück zuziehen.

Was blieb von dem Abend? Von der Schreiberin hatte ich erfahren das sie sich nun endlich mit den Stadtgesetzen vertraut gemacht hatte und scheinbar glaubte zu wissen wie wir den Antrag der beiden Frauen auf Mitgliedschaft im Rat kippen wollten. Gut so! Um so einfacher wird es sein meinen ursprünglichen Plan zu verfolgen.

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen