Sonntag, 4. Dezember 2011

Nur Ärger mit freien Frauen

Entnervt gab ich die Suche nach dieser Händlerin vorerst auf und reiste wie so oft in letzter Zeit nach Jorts Fähre. Zwei Tage in Ruhe und vor allem mit einem festen Dach über den Kopf würden mir gut tuen. Ich nahm also die Handelsstraße entlang des Vosks und bald schon tauchte die Silhouette des Ortes am Horizont auf. Ich sollte heute nicht der einzige Besucher dieses verschlafenen Ortes sein wie ich beim betreten des Marktplatzes feststellen konnte. Dort stand außer den Kommandanten noch eine ganz in blau gekleidete Frau mit einer Sklavin. Wie sich herausstellte kam sie aus einem Nest nahe Piedmont und war auf der Suche nach dem verschollenen Zimmermann dieses Ortes, dessen Sklavin es auch war die sie dabei hatte. Warum sie, als Frau unterwegs war und warum man nicht die Krieger ihres Ortes damit beauftragt hatte konnte sie dem Kommandanten nicht erklären auch nicht warum sie allein reiste. Das waren aber Dinge die mich weniger interessierten. Vielmehr hatte ich einen Blick auf die Kajira geworfen.

Diese hatte mich zwar angejarlt und verkroch sich, seitdem ich die Freie deswegen angefahren hatte, hinter dieser aber vielleicht war sie ja doch ein Geschäft wert. Ich bot der Freien also an sie von der Bürde dieser ungeschickten Kajira zu befreien. Doch anstatt sie diese mir verkauft, lamentierte sie herum das sie doch nicht fremdes Eigentum verkaufen könne. Selbst mein Einwand das sie dem Zimmermann, falls er denn überhaupt jemals wieder auftauchen sollte, erzählen könnte sie hätte das ungehorsame Ding im Vosk ertränkt und ihm dann die Hälfte dessen was sie von mir bekommt als Entschädigung zahlen könnte, konnte sie nicht umstimmen. Dabei wäre diese Lösung die einfachste gewesen und alle wären glücklich. Sie blieb dabei, die Kajira wäre unverkäuflich. Dann schenk sie mir wenn du sie nicht verkaufen willst war mein letztes Angebot, hinterhältig grinsend meinte ich noch das sie doch hier noch Geld für die Kajira bekommen könnte, während, wenn sie die Mauern dieser Stadt erst hinter sich lässt der erstbeste Outlaw sie ihr stehlen könne und dann kann sie noch von Glück reden wenn er sie, die Freie, laufen lässt.


Komischerweise waren diese, meine Worte für sie ein Grund aus der Stadt zu flüchten. Kopfschüttelnd aber doch innerlich grinsend schaute ich ihr nach als mich jemand ansprach. Es war Caitlin, die töpfernde Kriegergefährtin, auch einer der Krieger dieser Stadt gesellte sich noch dazu. Das Gespräch drehte sich um ihren Gefährten den hier in der Stadt noch nie jemand zu Gesicht bekommen hatte und natürlich interessierte mich warum sie denn nicht zu ihm reist. Sie schwafelte was von Zustand und die Ärztin hätte ihr empfohlen ihre Reise nicht fortzusetzen. Ein Zustand der das Reisen verhinderte, so krank sah sie doch gar nicht aus? Sie sei schwanger und nicht krank platzte es dann aus ihr heraus. Das war natürlich was anderes! Freundlich bot ich ihr an ihren Gefährten eine Nachricht zu überbringen, wenn sie mir seinem Namen verrät und an welchem Heimstein er sich aufhält. Eine meiner Reisen würde mich sicher auch dorthin bringen. Doch sie echauffierte sich weiter, das mich so etwas überhaupt nicht angehen würde und überhaupt.....

In diesem Moment tauchte eine weitere Fremde auf und ich glaube Caitlin war sichtlich erleichtert als sich das Interesse nun dieser Person zuwandt. Diese Frau suchte nach eigenen Angaben einen Krieger, dicklich mit schütteren Haar. Wie sich herausstellte meinte sie den Kommandanten, den sie wohl aus Torcodino kannte und ihn noch so in Erinnerung hatte wie sie ihn gerade beschrieben hatte. Jedenfalls behauptete sie eine Bäckerin zu sein oder zumindest die Schwester einer solchen, von der der Krieger früher immer Unmengen von Backwaren bezogen hatte. Der Krieger schien sich so nach und nach auch zu erinnern. Zur Feier des Tages gab er sogar eine Runde Paga aus. Als seine Kajira sich ins Gasthaus begab um das Gewünschte zu holen, rief ich ihr noch nach das sie mir gleich noch ein Zimmer reservieren soll.


Bei dem Paga sprach ich mit dem Kommandanten kurz über die Einrichtung einer Zweigstelle meines Hauses in Jorts Fähre, wir einigten uns aber ziemlich schnell darauf das am nächsten Tag in Ruhe zu besprechen. So langsam zog es mich nun in die Felle. Der Kommandant gab mir noch seine Kajira mit damit sie mir mein Zimmer zeigen konnte. Es war das Selbe wie letztens, ich hätte es also auch so gefunden aber wenn ich die Kajira schon einmal da hatte ließ ich mir von ihr noch einen Paga bringen. Dann schickte ich sie zu ihren Herrn zurück, sichtlich erleichtert verschwand sie. Eine ganze Weile später, eigentlich sollte Niemand mehr unten im Gasthaus sein, tönten Geräusche herauf als würde jemand die Schänke auf den Kopf stellen. Schnell warf ich mir ein paar Sachen über und ging, mit der gebotenen Vorsicht nach unten.

Das Messer was ich schon in der Hand hatte steckte ich wieder weg, es war nur die vermeintliche Bäckerin die es sich nun auf der Terrasse gemütlich gemacht hatte und etwas vor mir zu verstecken schien. Ich ging auf sie zu, hatte ich sie doch im Verdacht den Wirt bestohlen zu haben. Ein Wort ergab das andere und ihre Nervosität stieg sichtlich, was zur Folge hatte das ein Teller mit Essen, den sie vor mir unter ihren Roben verborgen hatte zu Boden ging. Das reichte mir als Beweis, ich riss sie zu Boden und zwang sie auf die Knie. Mit einer Hand hielt ich sie am Hals fest und mit der anderen versuchte ich ein Collar von meinem Gürtel abzumachen. Plötzlich spürte ich einen heftigen Schlag an meiner Schläfe. Es muss der Teller gewesen sein auf dem sich gerade eben noch ihr Essen befand. Die Überraschung und der stechende Schmerz führten dazu das ich sie losließ und ein zwei Schritte zurück taumelte.


Als ich meine Schreck- bzw Schmerzsekunde überwunden hatte sah ich noch wie sie die Treppe nach oben nahm. Ich stürzte ihr also nach, wie ich oben ankam sah ich noch wie sich die Tür des Schlafsaales schloss. Die letzten Schritte rannte ich bis zum Schlafsaal. Ich wollte die Tür aufreißen, doch diese war fest verschlossen. Wütend hämmerte ich gegen die Tür und schrie, sie solle aufmachen. Doch sie dachte gar nicht daran und forderte mich nur auf zu verschwinden. Doch so schnell gab ich nicht auf. Ich verrammelte die Tür zum Schlafsaal mit allen was ich so an freibeweglichen Möbeln fand, so das selbst wenn sie die Tür auf bekäme ich es hören würde. Zufrieden betrachtete ich mein Werk. Den Rest würde ich morgen klären.

GR

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