Dienstag, 11. November 2014

Viechereien

Nicht nur dass die Blätter sich verfärben und so nach und nach von den Bäumen fallen, nein auch die Temperaturen kannten nur noch einen Weg, den nach unten. Insofern war es ganz günstig das mir Shani eine von den wärmeren Tuniken rausgelegt hatte und ich mich so, ohne zur Frostbeule zu mutieren, draußen sehen lassen konnte. Schmied müsste man sein bei solchen Temperaturen, fiel mir gerade noch ein, da stand ich ihm auch schon gegenüber. Zwar leider nicht in seiner Werkstatt wo man sich am Feuer ein wenig hätten wärmen können aber man kann nicht alles haben.


Wir unterhielten uns über ein paar belanglose Dinge aber nicht allzu lange denn dann kamen die beiden Ärztinnen auf mich zu. Irgendjemand musste ihnen verraten haben dass ich für die Vermietungen der Stadträumlichkeiten zuständig bin und da sie dachten etwas länger in der Stadt zu bleiben und auch schon erfahren hatten das wir ein grünes Problem haben, baten sie darum während ihres Aufenhaltes hier arbeiten zu dürfen und wollten sich in dem Zuge die Krankenstation anschauen. Da ich mit dem Schmied nun wirklich keine hochwichtigen Gespräche führte, nahm ich mich der beiden Grünen an und führte sie zur Krankenstation.


Obwohl ich von unserer Krankenstation nun wirklich nicht sehr begeistert bin, gaben sich die beiden Ärztinnen ziemlich beeindruckt. Scheinbar musste die Ausstattung der grünen Kaste, in dem Nest aus dem sie kamen, deutlich schlechter gewesen sein als bei uns hier. Jedenfalls reichte dies aus um sie restlos zu überzeugen doch in Jorts Fähre zu bleiben. Als Sahnehäubchen bot ich den beiden Frauen noch an, für die Zeit ihres Aufenhaltes, das Zimmer in der Herberge aufzugeben und in die Räumlichkeiten über der Krankenstation zu ziehen. Ein Angebot welches sie nicht ablehnen konnten. Kurz noch ein paar Einweisungen wie sich sich hier zu verhalten hatten, insbesondere was Sicherheitsfragen betraf, damit sie nicht mit der roten Kasten aneinander gerieten, dann übergab ich die Schlüssel und verabschiedete mich.

Zurück in der Unterstadt erfuhr ich das die Krieger der Stadt zu einer Jagd aufgebrochen waren. Ich weiß nicht ob es im Wald eine Sleenplage gibt aber die Rarii hatten es genau auf diese Tiere abgesehen. Sollten sie machen, mich tat dies weniger tangieren und so entspannte ich auf der fast leeren Terrasse des Gasthauses bei einem Paga. Als ich mich gerade auf den Rückweg machen wollte bekam ich noch mit wie aufgeregt nach den Ärztinnen gesucht wurde. Zum Glück konnte Shani Dina Auskunft geben und diese stürmte dann auch gleich weiter in die Oberstadt. Keine Ahnung was die Krieger bei der Jagd nun noch angestellt hatten.


Die Chance dies heute noch zu erfahren war auch ziemlich gering denn wie schon am Anfang des Tages hielt mich wieder der Schmied auf. Er hatte eine Urtplage ausgemacht. Als ich das Wort Urtplage hörte, hatte ich ja zuerst an dreckige Weiber gedacht die sich mal wieder in den Docks am Hafen herumtrieben doch dem war nicht so. Als Grund des Übels hatte der Schmied nämlich das Fass ausgemacht welches die Krieger im Hafen aufgestellt hatten um die Fleischabfälle zu sammeln, die den Thalarions zu Gute kommen sollen. Es war wohl besser mir selber ein Bild vom Ort des Geschehens zu machen.

Es schauderte mich als ich zum Hafen kam und dort dutzende von diesen Viechern herumliefen, tatsächlich schien das Fleischfass die Wurzel allen Übels zu sein. Vorsichtshalber blieb ich in sicheren Abstand, hinter einer kleinen Mauer stehen und hielt es an sich für eine gute Idee Shani und die Sklavin des Schmiedes mit Knüppeln bewaffnet dazwischen zu jagen. tatsächlich dauerte die Suche nach einem beziehungsweise zwei Knüppeln aber merkwürdig lange und so erbarmte sich der Schmied und schlug mit seinem Schwert dazwischen. Also nicht auf die Mädchen sondern auf die Urts.


Überraschender Weise schaffte er er es tatsächlich die Plage ein wenig einzudämmen und die Viecher zu dezimieren. Ein schöner Anblick war dies natürlich nicht. Überall lagen halbe Tiere herum,manche zuckten noch verdächtig, überall Blut und Innereien. Keine Ahnung ob das nicht weitere Tiere anlocken würde und er dadurch die Situation nicht noch verschlimmert hatt. Jedenfalls wollte ich diese Bilder und den Gestank endlich aus dem Kopf bekommen und verabschiedete mich von dem besudelten Schmied um langsam aber sicher den Rückzug in die (noch?) urtfreie Oberstadt anzutreten.

GR

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