Dienstag, 1. März 2016

Kontakte anbahnen

Auch an diesem Abend ließ ich es mir nicht nehmen und ging für zwei drei Paga in Richtung des Gasthauses, wo Shani schon auf der Terrasse stand und sich mit dem Tischler über Sklavenerziehung und ähnliche Dinge unterhielt. Ich gesellte mich dazu und warf nur ab und zu mal ein paar Worte ein, so wirklich interessierte mich das nicht aber man konnte ja ruhig den Anschein von Höflichkeit und Interesse vortäuschen. Erlöst wurde ich von diesem Gespräch von der fremden Händlerin, die seit dem Vorabend im Gästezimmer der Händlerkaste untergebracht war.

Wobei, dass ich im Zusammenhang mit ihrem Auftauchen, von Erlösung sprechen würde, hätte ich vor zwei Tagen nicht gedacht. Jedoch war Tagita, so war ihr Name, ohne ihre damalige Begleitung, vorsichtig formuliert, ganz erträglich. Es folgte ein kurzes Gespräch mit ihr, in dem sie Shanis Barbarin über den grünen Klee lobte aber so etwas gehört wahrscheinlich dazu wenn man sich für die Gastfreundschaft bedanken will. Da es jetzt auf der Terrasse ziemlich unruhig wurde und das Gespräch immer mehr ins Geschäftliche abglitt, lud ich sie auf einen Kalana, an dem sie Interesse zeigte, ins Gasthaus ein.


So konnte sie diesen dort verkosten und ich war mir sicher, das ich ihr dann, natürlich im Auftrage der Stadt, das eine oder andere Fass verkaufen könnte. Hope durfte gleich beweisen, dass sie wirklich so gut war, wie die Händlerin behauptete und uns bedienen. Ich blieb natürlich bei Wasser, wie fast immer wenn ich Geschäftliches bespreche aber der Händlerin ließ ich den versprochenen Kalana bringen. Wie erwartet, schmeckte ihr dieser so gut, das sie nach dem Fasspreis fragte. Nach einigen hin und her, einigten wir uns auch tatsächlich auf die zu liefernde Menge und den Preis den sie der Stadt dafür bezahlt.

So war für mich eigentlich das Wichtigste getätigt, denn sie machte nicht den Eindruck als ob sie Schuldscheine hat, die mir verkaufen will. Der Kontakt zu unserem Brauer war auch schon hergestellt, so blieb eigentlich nur noch, zu versuchen, sie mit dem Bauern auszusöhnen, dem gegenüber sich ihre Begleitung im Ton vergriffen hatte. Shani, die sich in der Zwischenzeit zu uns gesetzt hatte, schickte Hope in die Spur, den Bauern zu suchen. Und Hope hatte Glück, sie konnte sich den weiten Weg zum Hof sparen, denn der Bauer hatte sich zu einem Kalana auf der Terrasse des Gasthauses niedergelassen.


Nachdem sie ihn hereingebeten hatte und er den Raum betrat, herrschte für einen Moment angespannte Stille. Seinem suchenden Blick nach zu urteilen, schien er sich umzuschauen ob auch die anderen Beiden da sind aber da konnte ich ihn beruhigen und nach kurzer Zeit nahm er auch die Entschuldigung von Tagita an und folgte meiner Einladung, sich mit zu uns an den Tisch zu setzen. Tagita erhoffte sich von ihm diverse Lebensmittel für den Handelspunkt erstehen zu können. Doch unser Bauer, der eigentlich ein Krieger ist, war viel zu misstrauisch als dass er sofort auf dieses Geschäft einging. Schließlich wollte er nicht unsere potentiellen Feinde füttern. Seine Worte!

Es dauerte eine ganze Weile bis sein Misstrauen sich soweit gelegt hatte, dass er sich überhaupt auf Verhandlungen einließ. Nur meine, wenn auch veralteten Kenntnisse über den Handelspunkt und die Möglichkeit sich bei Jarcath, der wohl erst vor kurzem dort gewesen sein muss, über die jetzige Lage dort zu informieren, veranlassten ihn überhaupt mit der Händlerin eventuelle Lieferungen unter Vorbehalt zu besprechen. Das wäre also auch geschafft und der Kontakt hergestellt. Um den Erfolg ihrer Geschäfte musste sich die Händlerin schon selber kümmern.

Zumal für mich auch die Zeit gekommen war zu gehen. Ich trank noch schnell den nachgeschäftlichen Paga aus  und erhob mich dann um mich zu verabschieden. Im gehen hörte ich noch, das auch der endgültige Verkauf von Ulmi, zum Gegenstand der Gespräche zwischen dem Bauern und Shani wurde. Wieder ein Vulo weniger im Stall.

GR

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen