Freitag, 30. Juli 2010

Feuersbrunst

Die Hitze lag immer noch wie eine Glocke über Ivendust, das Wasser verdunstete zusehend, das Gras hatte schon lange seine grüne Farbe verloren und das Vieh darbte dahin. Von uns Menschen im Dorf gar nicht zu reden. Die Bewohner sammelten sich auf den Dorfplatz und das alles beherrschende Thema war die seit Wochen andauernde Hitze, sorgenvolle Blicke gingen gen Himmel auf der Suche nach den erlösenden Regenwolken. Doch alles bitten, flehen und beten half nichts, die Sonne brannte erbarmungslos herunter. Plötzlich zerschnitt ein Schrei die Luft und alle schauten in die Richtung in die Safira aufgeregt zeigte. Ein Busch hatte sich entzündet und stand in Flammen.

Mit vereinten Kräften schaften wir es das Feuer zu löschen, doch das Glück sollte uns nicht hold sein denn durch den Funkenflug hatte sich schon der nächste Busch entzündet. Auch diesen schafften wir zu löschen und alle atmeten auf. Lange hielt unser Glück nicht an den plötzlich stand ein Baum in Flammen und das Feuer griff schon auf das Haus des Medicus über. Uns allen wurde auf einmal das bedrohliche dieser Situation bewusst. Durch die  Hitze war alles ausgetrocknet, brannte sofort wie Zunder und wir hatten kein Wasser zum löschen. Wie auf ein geheimes Kommando rannten alle los ihre wichtigsten Sachen zu packen, in Säcke zu verstauen und auf die wenigen Wagen zu verladen.

Nur weg aus diesen Dorf war unser Gedanke und wir flohen zum Ausgang. Im rennen sahen wir noch wie die Flammen ein Haus nach dem anderen eroberten. Ich lief weiter, sah noch wie Safira und Ana versuchten die Kuh zu retten, wie Andre seinen Esel samst Karren hinter sich herzerrte, wie Flöte wie versteinert vor der Taverne stand die gerade Feuer fing. Ich schrie sie an sie sollten sich beeilen, raus aus dem Dorf weg von dieser Macht des Feuers. Doch plötzlich brannte das Tor in der Palisade, wir schienen wie gefangen, kurz stockten wir und wussten nicht wie weiter. Trotzdem schafften wir es das Tor zu passieren und sammelten uns draußen. Eine fehlte! Flöte stand immer noch wie zu Stein erstarrt vor ihrer Taverne. Wir riefen, nein wir schrien nach ihr. Niemand traute sich zurück sie zu holen, doch dann wie im Trance bewegte sie sich und lief aus dem Dorf als würde sie das alles nicht interessieren.



Ich befahl allen mir zu folgen, ich wollte zum See nur dort waren wir halbwegs sicher. Der See hatte seit gestern noch mehr Wasser verloren. Es war erschreckend das mit anzusehen. Wir gingen weiter, schließlich brauchten wir ein Dach über den Kopf. Die Höhle schien mir ein geeigneter Ort zu sein. Andere die sie ebenfalls kannten schienen den gleichen Gedanken zu hegen wie ich. Der Wasserfall war nur noch ein Rinnsal, dünner als ein Faden aber er spendete uns noch ein wenig Wasser. Wir schafften unsere Sachen in die Höhle banden das Vieh fest. Gerade als uns unsere missliche Lage so richtig bewusst wurde, jetzt wo der Stress so langsam von uns abfiel, tauchten auch noch ein paar von den Wilden auf.

Als ob wir heute nicht schon genug Pech hatten, mussten wir uns jetzt auch noch mit denen rumärgern. Das zumindest waren meine Gedanken und entsprechend reagierte ich auch auf deren Auftreten. Im großen und ganzen schien ich mich zwar getäuscht zu haben, sie waren merkwürdig freundlich zu uns, aber sie hatten Janina dabei die für mehr Ärger sorgen wollte als die restlichen es zusammen vermocht hätten. Während ich noch innerlich mit mir kämpfte ob wir die Hilfe der Wilden annehmen sollten, fragten sie gar nicht erst und  holten Nahrung und Wasser für uns aus nahe gelegenen Verstecken. Für die nächsten ein zwei Tage war für uns gesorgt, bis dahin brauchten wir aber einen Plan wie es weiter gehen sollte.

Das Angebot in einen ihrer Orte zu ziehen verwarf ich, wenn wir eine Chance haben wollten hier oben alles wieder aufzubauen können wir nicht Meilen von hier eine Unterkunft beziehen und die Höhle reicht für uns bis das erste Haus wieder steht. Schließlich ließen die Wilden uns allein, nicht ohne noch einmal uns ihre Hilfe anzubieten. Wir nahmen die Felle die sie uns auch gebracht hatten und fingen an uns in der Höhle ein Lager für die Nacht herzurichten. So langsam kehrte Ruhe ein, so sehr uns das auch alle mitgenommen hatte, so sehr forderten unsere Körper jetzt ihren Tribut. Safira lag noch in meinen Armen und bevor sie einschlief bat mich noch einmal die Hilfe der Wilden anzunehmen. Sie hatte ja recht wenn der zweite Neuanfang klappen sollte würden wir da nicht herum kommen.

Leise stimmte ich ihr zu, war mir aber sicher das ich aufpassen werde das wir nicht in ihre Abhängigkeit geraten werden. Beruhigt schlief Safira ein und auch mich hielt es dann nicht mehr lange wach.

GR

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